Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.haben, als epischer Dichter ahmte er den Virgil in dem Gedichte "Punica" nach, dessen 17 Bücher den 2. punischen Krieg behandeln, einzelne schöne Stellen und sehr viele Reminiscenzen an Virgil enthalten und namentlich wegen der historischen Treue, deren sich S. hinsichtlich der Thatsachen befleißigte, beachtenswerth sind. Erste Ausgabe Rom 1471, jüngste in Webers: Corpus poetarum latinorum, Frankfurt 1833. Silkide, der 11. Monat des türk. Jahrs. Sillabub, nennen die Engländer ein kühlendes Getränk aus Wein, süßem Milchrahm, Zucker und Citronensaft. Sillen, bei den Griechen Spottgedichte in Hexametern, um 270 v. Chr. aufgebracht, besonders gegen die Philosophen gerichtet. Sillig, Karl Julius, geb. 1801 zu Dresden, gest. 1855 daselbst als Conrector der Kreuzschule, verdient durch einen "Catalogus artificum Graecorum et Romanorum" Dresden 1827, u. die Ausgabe von Plinius "Naturalis historia" Hamb. und Gotha 1851-55. Silliman (-männ), Benjamin, amerik. Naturforscher, geb. 1780, seit 1805 Professor der Chemie am Yale-College in Newhaven, besuchte 3mal den europ. Continent, welche Reisen er in "Two passages over the Atlantic in 1805 and 1806", Newhaven 1810 u. in "A visit to Europe in 1851" 2 Bde., beschrieb, und machte sich um Hebung der Naturwissenschaften in Nordamerika sehr verdient, besonders auch durch ein "American journal of science and arts", das er seit 1818 herausgibt; schrieb auch "Elements of chemistry" 1831. Silos, span., tiefe, gewöhnlich in Flaschenform angelegte Erdgruben zur Aufbewahrung des Getreides, im Orient seit uralter Zeit, auch in Algerien, in Spanien etc. gebräuchlich, nur in warmen Ländern und in trockenem Boden anwendbar. Silures nannten die Römer das streitbare Volk in Wales; silurisches Gebirge, s. Grauwacke. Silva, lat., Wald, Waldgebirge. Silvanus, altital. Gott, dem Faunus und Pan in vielem ähnlich, Beschützer des Waldes, des Feldes, der Heerden, des Hauses. Simbirsk, russ. Gouv. an der mittleren Wolga, 841 #M. groß, sehr fruchtbar, mit 1024000 Einw. - Die Hauptstadt S., an der Wolga, ist Bischofssitz, hat 24000 E., bedeutenden Verkehr und Fischerei. Simeg, Szymeg, Schümeg, ungar. Comitat zwischen Plattensee und Drau, 110 #M. groß, sehr fruchtbar, mit 274000 E. in 33 Flecken, 292 Dörfern. Hauptort: Kaposwar, mit 3000 E. Simeon (d. h. Erhörung), Name des 2. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea, Stifter des Stammes S., der zu Moses Zeit 59300 Waffenfähige zählte, aber rasch zusammenschmolz in Folge einer Gräuelthat, welche S. mit Levi an den Sichemiten begangen hatte (1 Mos. 34,25 ff.). Der Stamm S. erhielt in Kanaan ein so karges Erbtheil, daß er sich noch weitere Wohnsitze in der Gegend von Horma und Gedor sowie im Gebirge Seir erkämpfen mußte. - S., Name des frommen Greises, von welchem der Evangelist Lukas 2,25 ff. erzählt. Simeon , der früheste und berühmteste unter den sog. Styliten oder Säulenheiligen, geb. zwischen 388-391 zu Sisan oder Sesan (Sis) an der Gränze Ciliciens, anfangs Hirtenknabe, dann Mitglied des Klosters Teleda, wurde wegen seiner überstrengen und den Mönchen lästigen Ascese aus dem Kloster vertrieben. Er lebte alsdann beim Flecken Telanistus (Telnesche) im Gebiete von Antiochien in einem sehr engen Raume unter Fasten und Gebet 10 Jahre lang und wurde bereits als Wunderthäter weitum gefeiert. Um 423 aber begann er auf dem Berge, an dessen Fuß Telanistus gelegen, sein Leben als Säulenheiliger; 7 Jahre stand er auf kleinen Säulen, dann aber 30 Jahre auf einer 80' hohen in einem umgitterten Raume, der nur 2' Umfang hatte, durch ein Wetterdach beschützt war und wohin die Besucher durch Leitern emporsteigen mußten. Hier führte er nichts weniger als ein müßiges Leben, denn er wirkte durch seine Erscheinung u. Predigt bei zahllosen Araberhorden haben, als epischer Dichter ahmte er den Virgil in dem Gedichte „Punica“ nach, dessen 17 Bücher den 2. punischen Krieg behandeln, einzelne schöne Stellen und sehr viele Reminiscenzen an Virgil enthalten und namentlich wegen der historischen Treue, deren sich S. hinsichtlich der Thatsachen befleißigte, beachtenswerth sind. Erste Ausgabe Rom 1471, jüngste in Webers: Corpus poetarum latinorum, Frankfurt 1833. Silkide, der 11. Monat des türk. Jahrs. Sillabub, nennen die Engländer ein kühlendes Getränk aus Wein, süßem Milchrahm, Zucker und Citronensaft. Sillen, bei den Griechen Spottgedichte in Hexametern, um 270 v. Chr. aufgebracht, besonders gegen die Philosophen gerichtet. Sillig, Karl Julius, geb. 1801 zu Dresden, gest. 1855 daselbst als Conrector der Kreuzschule, verdient durch einen „Catalogus artificum Graecorum et Romanorum“ Dresden 1827, u. die Ausgabe von Plinius „Naturalis historia“ Hamb. und Gotha 1851–55. Silliman (–männ), Benjamin, amerik. Naturforscher, geb. 1780, seit 1805 Professor der Chemie am Yale-College in Newhaven, besuchte 3mal den europ. Continent, welche Reisen er in „Two passages over the Atlantic in 1805 and 1806“, Newhaven 1810 u. in „A visit to Europe in 1851“ 2 Bde., beschrieb, und machte sich um Hebung der Naturwissenschaften in Nordamerika sehr verdient, besonders auch durch ein „American journal of science and arts“, das er seit 1818 herausgibt; schrieb auch „Elements of chemistry“ 1831. Silos, span., tiefe, gewöhnlich in Flaschenform angelegte Erdgruben zur Aufbewahrung des Getreides, im Orient seit uralter Zeit, auch in Algerien, in Spanien etc. gebräuchlich, nur in warmen Ländern und in trockenem Boden anwendbar. Silures nannten die Römer das streitbare Volk in Wales; silurisches Gebirge, s. Grauwacke. Silva, lat., Wald, Waldgebirge. Silvanus, altital. Gott, dem Faunus und Pan in vielem ähnlich, Beschützer des Waldes, des Feldes, der Heerden, des Hauses. Simbirsk, russ. Gouv. an der mittleren Wolga, 841 □M. groß, sehr fruchtbar, mit 1024000 Einw. – Die Hauptstadt S., an der Wolga, ist Bischofssitz, hat 24000 E., bedeutenden Verkehr und Fischerei. Simeg, Szymeg, Schümeg, ungar. Comitat zwischen Plattensee und Drau, 110 □M. groß, sehr fruchtbar, mit 274000 E. in 33 Flecken, 292 Dörfern. Hauptort: Kaposwar, mit 3000 E. Simeon (d. h. Erhörung), Name des 2. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea, Stifter des Stammes S., der zu Moses Zeit 59300 Waffenfähige zählte, aber rasch zusammenschmolz in Folge einer Gräuelthat, welche S. mit Levi an den Sichemiten begangen hatte (1 Mos. 34,25 ff.). Der Stamm S. erhielt in Kanaan ein so karges Erbtheil, daß er sich noch weitere Wohnsitze in der Gegend von Horma und Gedor sowie im Gebirge Seir erkämpfen mußte. – S., Name des frommen Greises, von welchem der Evangelist Lukas 2,25 ff. erzählt. Simeon , der früheste und berühmteste unter den sog. Styliten oder Säulenheiligen, geb. zwischen 388–391 zu Sisan oder Sesan (Sis) an der Gränze Ciliciens, anfangs Hirtenknabe, dann Mitglied des Klosters Teleda, wurde wegen seiner überstrengen und den Mönchen lästigen Ascese aus dem Kloster vertrieben. Er lebte alsdann beim Flecken Telanistus (Telnesche) im Gebiete von Antiochien in einem sehr engen Raume unter Fasten und Gebet 10 Jahre lang und wurde bereits als Wunderthäter weitum gefeiert. Um 423 aber begann er auf dem Berge, an dessen Fuß Telanistus gelegen, sein Leben als Säulenheiliger; 7 Jahre stand er auf kleinen Säulen, dann aber 30 Jahre auf einer 80' hohen in einem umgitterten Raume, der nur 2' Umfang hatte, durch ein Wetterdach beschützt war und wohin die Besucher durch Leitern emporsteigen mußten. Hier führte er nichts weniger als ein müßiges Leben, denn er wirkte durch seine Erscheinung u. 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Er lebte alsdann beim Flecken Telanistus (Telnesche) im Gebiete von Antiochien in einem sehr engen Raume unter Fasten und Gebet 10 Jahre lang und wurde bereits als Wunderthäter weitum gefeiert. Um 423 aber begann er auf dem Berge, an dessen Fuß Telanistus gelegen, sein Leben als Säulenheiliger; 7 Jahre stand er auf kleinen Säulen, dann aber 30 Jahre auf einer 80' hohen in einem umgitterten Raume, der nur 2' Umfang hatte, durch ein Wetterdach beschützt war und wohin die Besucher durch Leitern emporsteigen mußten. Hier führte er nichts weniger als ein müßiges Leben, denn er wirkte durch seine Erscheinung u. Predigt bei zahllosen Araberhorden </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0219]
haben, als epischer Dichter ahmte er den Virgil in dem Gedichte „Punica“ nach, dessen 17 Bücher den 2. punischen Krieg behandeln, einzelne schöne Stellen und sehr viele Reminiscenzen an Virgil enthalten und namentlich wegen der historischen Treue, deren sich S. hinsichtlich der Thatsachen befleißigte, beachtenswerth sind. Erste Ausgabe Rom 1471, jüngste in Webers: Corpus poetarum latinorum, Frankfurt 1833.
Silkide, der 11. Monat des türk. Jahrs.
Sillabub, nennen die Engländer ein kühlendes Getränk aus Wein, süßem Milchrahm, Zucker und Citronensaft.
Sillen, bei den Griechen Spottgedichte in Hexametern, um 270 v. Chr. aufgebracht, besonders gegen die Philosophen gerichtet.
Sillig, Karl Julius, geb. 1801 zu Dresden, gest. 1855 daselbst als Conrector der Kreuzschule, verdient durch einen „Catalogus artificum Graecorum et Romanorum“ Dresden 1827, u. die Ausgabe von Plinius „Naturalis historia“ Hamb. und Gotha 1851–55.
Silliman (–männ), Benjamin, amerik. Naturforscher, geb. 1780, seit 1805 Professor der Chemie am Yale-College in Newhaven, besuchte 3mal den europ. Continent, welche Reisen er in „Two passages over the Atlantic in 1805 and 1806“, Newhaven 1810 u. in „A visit to Europe in 1851“ 2 Bde., beschrieb, und machte sich um Hebung der Naturwissenschaften in Nordamerika sehr verdient, besonders auch durch ein „American journal of science and arts“, das er seit 1818 herausgibt; schrieb auch „Elements of chemistry“ 1831.
Silos, span., tiefe, gewöhnlich in Flaschenform angelegte Erdgruben zur Aufbewahrung des Getreides, im Orient seit uralter Zeit, auch in Algerien, in Spanien etc. gebräuchlich, nur in warmen Ländern und in trockenem Boden anwendbar.
Silures nannten die Römer das streitbare Volk in Wales; silurisches Gebirge, s. Grauwacke.
Silva, lat., Wald, Waldgebirge.
Silvanus, altital. Gott, dem Faunus und Pan in vielem ähnlich, Beschützer des Waldes, des Feldes, der Heerden, des Hauses.
Simbirsk, russ. Gouv. an der mittleren Wolga, 841 □M. groß, sehr fruchtbar, mit 1024000 Einw. – Die Hauptstadt S., an der Wolga, ist Bischofssitz, hat 24000 E., bedeutenden Verkehr und Fischerei.
Simeg, Szymeg, Schümeg, ungar. Comitat zwischen Plattensee und Drau, 110 □M. groß, sehr fruchtbar, mit 274000 E. in 33 Flecken, 292 Dörfern. Hauptort: Kaposwar, mit 3000 E.
Simeon (d. h. Erhörung), Name des 2. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea, Stifter des Stammes S., der zu Moses Zeit 59300 Waffenfähige zählte, aber rasch zusammenschmolz in Folge einer Gräuelthat, welche S. mit Levi an den Sichemiten begangen hatte (1 Mos. 34,25 ff.). Der Stamm S. erhielt in Kanaan ein so karges Erbtheil, daß er sich noch weitere Wohnsitze in der Gegend von Horma und Gedor sowie im Gebirge Seir erkämpfen mußte. – S., Name des frommen Greises, von welchem der Evangelist Lukas 2,25 ff. erzählt.
Simeon , der früheste und berühmteste unter den sog. Styliten oder Säulenheiligen, geb. zwischen 388–391 zu Sisan oder Sesan (Sis) an der Gränze Ciliciens, anfangs Hirtenknabe, dann Mitglied des Klosters Teleda, wurde wegen seiner überstrengen und den Mönchen lästigen Ascese aus dem Kloster vertrieben. Er lebte alsdann beim Flecken Telanistus (Telnesche) im Gebiete von Antiochien in einem sehr engen Raume unter Fasten und Gebet 10 Jahre lang und wurde bereits als Wunderthäter weitum gefeiert. Um 423 aber begann er auf dem Berge, an dessen Fuß Telanistus gelegen, sein Leben als Säulenheiliger; 7 Jahre stand er auf kleinen Säulen, dann aber 30 Jahre auf einer 80' hohen in einem umgitterten Raume, der nur 2' Umfang hatte, durch ein Wetterdach beschützt war und wohin die Besucher durch Leitern emporsteigen mußten. Hier führte er nichts weniger als ein müßiges Leben, denn er wirkte durch seine Erscheinung u. Predigt bei zahllosen Araberhorden
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