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Europa. Wochenschrift für Kultur und Politik. Jahrgang 1, Heft 13. Berlin-Charlottenburg, 13. April 1905.

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F. Lindheimer: Lied des Lebens.
[Abbildung]
Lied des Lebens.
Von Franz Lindheimer.
Mit schwarzen Wolken kam die Nacht gezogen,
Kam übers Meer, das mir zu Füßen schäumte;
Das Dunkel griff nach den gewölbten Wogen,
Jch sah hinab und sehnte mich und träumte.
Und wieder wollt' ich dem Geheimnis lauschen,
Dem Sinn des Seins, von dem die Wasser singen --
Da war Dein Name in des Meeres Rauschen,
Und Deine Seele kam auf Sturmesschwingen.
Mein Sehnen wuchs zu liebendem Verlangen,
Jch rief nach Dir, von tiefer Lust erglüht,
Und unter Küssen hielt ich Dich umfangen,
Vernahm des Lebens triumphierend Lied:
Es leuchtet in den sterblichsten der Freuden
Der Sinn der Welt, der Ewigkeit Gewähr!
Was will der flücht'gen Wellen Tod bedeuten!
Das Meer ist ewig! Und sie sind das Meer!
[Abbildung]
F. Lindheimer: Lied des Lebens.
[Abbildung]
Lied des Lebens.
Von Franz Lindheimer.
Mit schwarzen Wolken kam die Nacht gezogen,
Kam übers Meer, das mir zu Füßen schäumte;
Das Dunkel griff nach den gewölbten Wogen,
Jch sah hinab und sehnte mich und träumte.
Und wieder wollt' ich dem Geheimnis lauschen,
Dem Sinn des Seins, von dem die Wasser singen —
Da war Dein Name in des Meeres Rauschen,
Und Deine Seele kam auf Sturmesschwingen.
Mein Sehnen wuchs zu liebendem Verlangen,
Jch rief nach Dir, von tiefer Lust erglüht,
Und unter Küssen hielt ich Dich umfangen,
Vernahm des Lebens triumphierend Lied:
Es leuchtet in den sterblichsten der Freuden
Der Sinn der Welt, der Ewigkeit Gewähr!
Was will der flücht'gen Wellen Tod bedeuten!
Das Meer ist ewig! Und sie sind das Meer!
[Abbildung]
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[626/0034] F. Lindheimer: Lied des Lebens. [Abbildung] Lied des Lebens. Von Franz Lindheimer. Mit schwarzen Wolken kam die Nacht gezogen, Kam übers Meer, das mir zu Füßen schäumte; Das Dunkel griff nach den gewölbten Wogen, Jch sah hinab und sehnte mich und träumte. Und wieder wollt' ich dem Geheimnis lauschen, Dem Sinn des Seins, von dem die Wasser singen — Da war Dein Name in des Meeres Rauschen, Und Deine Seele kam auf Sturmesschwingen. Mein Sehnen wuchs zu liebendem Verlangen, Jch rief nach Dir, von tiefer Lust erglüht, Und unter Küssen hielt ich Dich umfangen, Vernahm des Lebens triumphierend Lied: Es leuchtet in den sterblichsten der Freuden Der Sinn der Welt, der Ewigkeit Gewähr! Was will der flücht'gen Wellen Tod bedeuten! Das Meer ist ewig! Und sie sind das Meer! [Abbildung]

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Zitationshilfe: Europa. Wochenschrift für Kultur und Politik. Jahrgang 1, Heft 13. Berlin-Charlottenburg, 13. April 1905, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europa0113_1905/34>, abgerufen am 14.06.2024.