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Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698.

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einem grossen Erfolg die Visite gegeben. Mr. d'Argentan, Lieutenant General der Policey/ hat
an gedachten Ambassadeur Reparation gethan/ wegen der Insulte, so seinem Allmosen Pfleger
durch den so genannten Lacombe Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen-
Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das
Nachtmahl administrirt hätte. Der König hat ein neu Reglement, für alle die Ambassadeurs
welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn
sollen.

Trier den 28. Martii st. n.    

Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst
2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und
fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ anticipirten unsere noch hier im Fort St. Martin
ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in [Stadt]-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber
setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde
einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff
nach dem Fort St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn.
Principalen Ordres hätte/ Possession in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen
Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn
Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ dato noch keine frembde Garnison
hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte;
Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und
seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu-
lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man dato noch nicht berichten. Die Fran-
tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu exequi-
ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen Demolition von
Montroyal, los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit Munition vor Trarbach und Mont-
royal
unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt
seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann
auch der Herr Dhomb-[unleserliches Material - 1 Wort fehlt]/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen
die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen.

Venedig/ den 29. Martii st. n.    

Der Königlich Englische Ambassadeur hat bey hiesiger
Druchleuchtigen Republic, dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist
vom Publico mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen Medaille
daran hangend/ regalirt worden/ und wird völlig ver[s]orgt von hier abreisen. Vergange-
nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani Senator von Bologna
gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. Marciglianen/ etliche mit Zweyback/
Kriegs Munitions und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/
nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von Particuliren wohl Armiret/ und 1200. Solda-ten/ vielen Officiers und Geldern beladen/ von hier gegen Levante zur Armata abgese-
gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs-
Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu
gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und Provisions für nechsten Feldzug an-
gelanget. Unser Herr Capitaine General Cornaro ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die
Venetianische Armata im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die Campagne anzufangen/
und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ reformirt.

Wien vom 29. Martii st. n;    

Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und
Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb-
rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-Feyer-Tagen verschoben bleiben. Der Do
nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe
auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn
abgefuhrt worden/ solchen [für] die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern
erkauffte Remontirungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. Commissarien in un-

einem grossen Erfolg die Visite gegeben. Mr. d’Argentan, Lieutenant General der Policey/ hat
an gedachten Ambassadeur Reparation gethan/ wegen der Insulte, so seinem Allmosen Pfleger
durch den so genannten Lacombe Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen-
Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das
Nachtmahl administrirt hätte. Der König hat ein neu Reglement, für alle die Ambassadeurs
welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn
sollen.

Trier den 28. Martii st. n.    

Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst
2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und
fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ anticipirten unsere noch hier im Fort St. Martin
ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in [Stadt]-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber
setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde
einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff
nach dem Fort St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn.
Principalen Ordres hätte/ Possession in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen
Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn
Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ dato noch keine frembde Garnison
hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte;
Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und
seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu-
lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man dato noch nicht berichten. Die Fran-
tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu exequi-
ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen Demolition von
Montroyal, los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit Munition vor Trarbach und Mont-
royal
unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt
seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann
auch der Herr Dhomb-[unleserliches Material – 1 Wort fehlt]/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen
die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen.

Venedig/ den 29. Martii st. n.    

Der Königlich Englische Ambassadeur hat bey hiesiger
Druchleuchtigen Republic, dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist
vom Publico mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen Medaille
daran hangend/ regalirt worden/ und wird völlig ver[s]orgt von hier abreisen. Vergange-
nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani Senator von Bologna
gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. Marciglianen/ etliche mit Zweyback/
Kriegs Munitions und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/
nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von Particuliren wohl Armiret/ und 1200. Solda-ten/ vielen Officiers und Geldern beladen/ von hier gegen Levante zur Armata abgese-
gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs-
Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu
gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und Provisions für nechsten Feldzug an-
gelanget. Unser Herr Capitaine General Cornaro ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die
Venetianische Armata im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die Campagne anzufangen/
und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ reformirt.

Wien vom 29. Martii st. n;    

Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und
Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb-
rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-Feyer-Tagen verschoben bleiben. Der Do
nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe
auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn
abgefuhrt worden/ solchen [für] die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern
erkauffte Remontirungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. Commissarien in un-

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Der Erscheinungsort Hanau und der Verlag Justus B… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-22T11:39:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698/3>, abgerufen am 11.06.2024.