Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Das Heller-Blatt. Nr. 33. Breslau, 16. August 1834.

Bild:
erste Seite
Das Heller=Blatt
oder
Magazin zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.
Herausgegeben von einem Verein Gelehrter.


33. ]   Erscheint jeden Sonnabend.   [ August, 16. 1834.

[Abbildung]

Die Grotte von Anti=Paros.


[Beginn Spaltensatz]
Die Grotte von Anti=Paros.

Diese merkwürdige, in den ältern Zeiten unbe-
kannte Höhle, 80 Fuß hoch, 1300 Fuß lang und 100
Fuß breit, ist mit einem feinen, sonst nirgends gefun-
denen Art von Tropfstein überzogen, die den Glanz und
die Durchsichtigkeit von Kristall haben, und Stalakti-
ten in einer Länge von 20 - 30 Fuß bilden. Jm
Jahr 1673 wurde sie zuerst von dem französischen Ge-
sandten in Konstantinopel besucht, welcher mit einem
ansehnlichen Gefolge die Weihnachtsfeiertage in dieser
Höhle zubrachte.

[Spaltenumbruch]

Der obere Eingang der Höhle bildet ein Felsen-
gewölbe, wo links eine Oeffnung hinabführt ( siehe die
Abbildung ) , zu der man gelangt, indem sich die Be-
suchenden mittelst eines um den natürlichen Felsenpfei-
ler gewundenen Strickes hinablassen. Brennende
Fackeln sind wegen der Dunkelheit höchst nöthig.

Die Besuchenden gelangen dann, nachdem sie von
oben den ersten Abgrund hinunter sind, auf mehrere
Abhänge, die zum Theil wegen der rechts liegenden tie-
fen Klüfte gefährlich sind. Noch mehrmals müssen die
Reisenden an Stricken beträchtliche Felsenwände herab-
gelassen werden; - dafür harrt auch nach überstande-
[Ende Spaltensatz]

Das Heller=Blatt
oder
Magazin zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.
Herausgegeben von einem Verein Gelehrter.


33. ]   Erscheint jeden Sonnabend.   [ August, 16. 1834.

[Abbildung]

Die Grotte von Anti=Paros.


[Beginn Spaltensatz]
Die Grotte von Anti=Paros.

Diese merkwürdige, in den ältern Zeiten unbe-
kannte Höhle, 80 Fuß hoch, 1300 Fuß lang und 100
Fuß breit, ist mit einem feinen, sonst nirgends gefun-
denen Art von Tropfstein überzogen, die den Glanz und
die Durchsichtigkeit von Kristall haben, und Stalakti-
ten in einer Länge von 20 – 30 Fuß bilden. Jm
Jahr 1673 wurde sie zuerst von dem französischen Ge-
sandten in Konstantinopel besucht, welcher mit einem
ansehnlichen Gefolge die Weihnachtsfeiertage in dieser
Höhle zubrachte.

[Spaltenumbruch]

Der obere Eingang der Höhle bildet ein Felsen-
gewölbe, wo links eine Oeffnung hinabführt ( siehe die
Abbildung ) , zu der man gelangt, indem sich die Be-
suchenden mittelst eines um den natürlichen Felsenpfei-
ler gewundenen Strickes hinablassen. Brennende
Fackeln sind wegen der Dunkelheit höchst nöthig.

Die Besuchenden gelangen dann, nachdem sie von
oben den ersten Abgrund hinunter sind, auf mehrere
Abhänge, die zum Theil wegen der rechts liegenden tie-
fen Klüfte gefährlich sind. Noch mehrmals müssen die
Reisenden an Stricken beträchtliche Felsenwände herab-
gelassen werden; – dafür harrt auch nach überstande-
[Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="[257]"/>
      <titlePage type="heading">
        <docTitle>
          <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das Heller=Blatt</hi> </titlePart><lb/>
          <titlePart type="sub"> <hi rendition="#c #g">oder</hi><lb/> <hi rendition="#c #fr">Magazin zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse.</hi> </titlePart>
        </docTitle><lb/>
        <docImprint>
          <publisher> <hi rendition="#c #fr">Herausgegeben von einem Verein Gelehrter.</hi> </publisher><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <hi rendition="#fr">33. ]</hi> <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi> <space dim="horizontal"/>
          <docDate> <hi rendition="#right">[ <hi rendition="#g">August,</hi> 16. 1834.</hi> </docDate><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </docImprint>
      </titlePage>
    </front><lb/>
    <body>
      <figure>
        <p> <hi rendition="#c #g">Die Grotte von Anti=Paros.</hi> </p>
      </figure><lb/>
      <cb type="start"/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Die Grotte von Anti=Paros</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p>Diese merkwürdige, in den ältern Zeiten unbe-<lb/>
kannte Höhle, 80 Fuß hoch, 1300 Fuß lang und 100<lb/>
Fuß breit, ist mit einem feinen, sonst nirgends gefun-<lb/>
denen Art von Tropfstein überzogen, die den Glanz und<lb/>
die Durchsichtigkeit von Kristall haben, und Stalakti-<lb/>
ten in einer Länge von 20 &#x2013; 30 Fuß bilden. Jm<lb/>
Jahr 1673 wurde sie zuerst von dem französischen Ge-<lb/>
sandten in Konstantinopel besucht, welcher mit einem<lb/>
ansehnlichen Gefolge die Weihnachtsfeiertage in dieser<lb/>
Höhle zubrachte.</p><lb/>
        <cb n="2"/>
        <p>Der obere Eingang der Höhle bildet ein Felsen-<lb/>
gewölbe, wo links eine Oeffnung hinabführt ( siehe die<lb/>
Abbildung ) , zu der man gelangt, indem sich die Be-<lb/>
suchenden mittelst eines um den natürlichen Felsenpfei-<lb/>
ler gewundenen Strickes hinablassen. Brennende<lb/>
Fackeln sind wegen der Dunkelheit höchst nöthig.</p><lb/>
        <p>Die Besuchenden gelangen dann, nachdem sie von<lb/>
oben den ersten Abgrund hinunter sind, auf mehrere<lb/>
Abhänge, die zum Theil wegen der rechts liegenden tie-<lb/>
fen Klüfte gefährlich sind. Noch mehrmals müssen die<lb/>
Reisenden an Stricken beträchtliche Felsenwände herab-<lb/>
gelassen werden; &#x2013; dafür harrt auch nach überstande-<lb/><cb type="end"/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[257]/0001] Das Heller=Blatt oder Magazin zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Herausgegeben von einem Verein Gelehrter. 33. ] Erscheint jeden Sonnabend. [ August, 16. 1834. [Abbildung Die Grotte von Anti=Paros. ] Die Grotte von Anti=Paros. Diese merkwürdige, in den ältern Zeiten unbe- kannte Höhle, 80 Fuß hoch, 1300 Fuß lang und 100 Fuß breit, ist mit einem feinen, sonst nirgends gefun- denen Art von Tropfstein überzogen, die den Glanz und die Durchsichtigkeit von Kristall haben, und Stalakti- ten in einer Länge von 20 – 30 Fuß bilden. Jm Jahr 1673 wurde sie zuerst von dem französischen Ge- sandten in Konstantinopel besucht, welcher mit einem ansehnlichen Gefolge die Weihnachtsfeiertage in dieser Höhle zubrachte. Der obere Eingang der Höhle bildet ein Felsen- gewölbe, wo links eine Oeffnung hinabführt ( siehe die Abbildung ) , zu der man gelangt, indem sich die Be- suchenden mittelst eines um den natürlichen Felsenpfei- ler gewundenen Strickes hinablassen. Brennende Fackeln sind wegen der Dunkelheit höchst nöthig. Die Besuchenden gelangen dann, nachdem sie von oben den ersten Abgrund hinunter sind, auf mehrere Abhänge, die zum Theil wegen der rechts liegenden tie- fen Klüfte gefährlich sind. Noch mehrmals müssen die Reisenden an Stricken beträchtliche Felsenwände herab- gelassen werden; – dafür harrt auch nach überstande-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller33_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller33_1834/1
Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 33. Breslau, 16. August 1834, S. [257]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller33_1834/1>, abgerufen am 17.05.2024.