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Königsb. Donnerstags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 65, Königsberg, 1699.

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gekommen. Hingegen aber der Polnische Ambassadeur
Galetzky von Rotterdam mit einer Jagd nach Brüssel
abgereiset.

Cölln/ vom 25. Julii.

Unangesehen man hiesieger Gegend weit und breit
noch überall in voller Erndte begriffen ist/ so ist jedoch die
Zufuhr des neuen Getraides/ als Winter Gerst und Korn
bey so früher Jahr-Zeit zimlich groß/ so dann auch verursa-
chet/ daß derer Preiß täglich mehr und mehr fallen thut. Es
haben sich einige Korn-Wucher/ so wol aus hiesieger Stadt
als der Nachbarschafft/ unterstehen wollen/ die Früchte
aufm Felde und ehe sie ausgedroschen/ mit grossen Parthey-
en einzukauffen/ welche aber bey der Obrigkeit angegeben
und hart abgestrafft worden/ und solle im gantzen Land/ um
ins künfftige eine Theurung zu verhüten/ aller Auff- und
Vorkauff der Früchten scharff verbothen bleiben. Derje-
nige Mörder/ so am verlittenen Sambstag den Hoch-Ehr-
würdigen Prälaten der Benedictiner Freyadelicher Abtey
Cornelimünster Hrn. Baron von Genertzhagen/ als er mit
3. von seinen conventalen Hn. nach Achen/ umb daselbsten
zu Ersparung der Unkosten in seiner Kirchen in Veneration
auffhaltende Reliquien/ dem 7jährigen alten Gebrauch
nach/ bey Präsens der Ungarn zu zeigen abgereiset/ im hellen
Tag in einem unweit gemeldten Achen gelegenen Busch der
Schonfoerst genandt/ erschossen/ soll attrapiret/ und der Re-
de nach von einigen Bößwichtern zu dieser grausamen Mor-
that erkaufft seyn. Der Zulauff der Frembden wegen Be-
sehung der obgemeldten Achischen Reliquien solle so groß
seyn/ daß nicht Platz gnug vor die Frembden zu logiren/
und sollen deren bey die 20000. dieser Tagen in einer Nacht

sich

gekommen. Hingegen aber der Polnische Ambassadeur
Galetzky von Rotterdam mit einer Jagd nach Brüssel
abgereiset.

Cölln/ vom 25. Julii.

Unangesehen man hiesieger Gegend weit und breit
noch überall in voller Erndte begriffen ist/ so ist jedoch die
Zufuhr des neuen Getraides/ als Winter Gerst und Korn
bey so früher Jahr-Zeit zimlich groß/ so dann auch verursa-
chet/ daß derer Preiß täglich mehr und mehr fallen thut. Es
haben sich einige Korn-Wucher/ so wol aus hiesieger Stadt
als der Nachbarschafft/ unterstehen wollen/ die Früchte
aufm Felde und ehe sie ausgedroschen/ mit grossen Parthey-
en einzukauffen/ welche aber bey der Obrigkeit angegeben
und hart abgestrafft worden/ und solle im gantzen Land/ um
ins künfftige eine Theurung zu verhüten/ aller Auff- und
Vorkauff der Früchten scharff verbothen bleiben. Derje-
nige Mörder/ so am verlittenen Sambstag den Hoch-Ehr-
würdigen Prälaten der Benedictiner Freyadelicher Abtey
Cornelimünster Hrn. Baron von Genertzhagen/ als er mit
3. von seinen conventalen Hn. nach Achen/ umb daselbsten
zu Ersparung der Unkosten in seiner Kirchen in Veneration
auffhaltende Reliquien/ dem 7jährigen alten Gebrauch
nach/ bey Präsens der Ungarn zu zeigen abgereiset/ im hellen
Tag in einem unweit gemeldten Achen gelegenen Busch der
Schonfoerst genandt/ erschossen/ soll attrapiret/ und der Re-
de nach von einigen Bößwichtern zu dieser grausamen Mor-
that erkaufft seyn. Der Zulauff der Frembden wegen Be-
sehung der obgemeldten Achischen Reliquien solle so groß
seyn/ daß nicht Platz gnug vor die Frembden zu logiren/
und sollen deren bey die 20000. dieser Tagen in einer Nacht

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[[2]/0002] gekommen. Hingegen aber der Polnische Ambassadeur Galetzky von Rotterdam mit einer Jagd nach Brüssel abgereiset. Cölln/ vom 25. Julii. Unangesehen man hiesieger Gegend weit und breit noch überall in voller Erndte begriffen ist/ so ist jedoch die Zufuhr des neuen Getraides/ als Winter Gerst und Korn bey so früher Jahr-Zeit zimlich groß/ so dann auch verursa- chet/ daß derer Preiß täglich mehr und mehr fallen thut. Es haben sich einige Korn-Wucher/ so wol aus hiesieger Stadt als der Nachbarschafft/ unterstehen wollen/ die Früchte aufm Felde und ehe sie ausgedroschen/ mit grossen Parthey- en einzukauffen/ welche aber bey der Obrigkeit angegeben und hart abgestrafft worden/ und solle im gantzen Land/ um ins künfftige eine Theurung zu verhüten/ aller Auff- und Vorkauff der Früchten scharff verbothen bleiben. Derje- nige Mörder/ so am verlittenen Sambstag den Hoch-Ehr- würdigen Prälaten der Benedictiner Freyadelicher Abtey Cornelimünster Hrn. Baron von Genertzhagen/ als er mit 3. von seinen conventalen Hn. nach Achen/ umb daselbsten zu Ersparung der Unkosten in seiner Kirchen in Veneration auffhaltende Reliquien/ dem 7jährigen alten Gebrauch nach/ bey Präsens der Ungarn zu zeigen abgereiset/ im hellen Tag in einem unweit gemeldten Achen gelegenen Busch der Schonfoerst genandt/ erschossen/ soll attrapiret/ und der Re- de nach von einigen Bößwichtern zu dieser grausamen Mor- that erkaufft seyn. Der Zulauff der Frembden wegen Be- sehung der obgemeldten Achischen Reliquien solle so groß seyn/ daß nicht Platz gnug vor die Frembden zu logiren/ und sollen deren bey die 20000. dieser Tagen in einer Nacht sich

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Zitationshilfe: Königsb. Donnerstags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 65, Königsberg, 1699, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0065_1699/2>, abgerufen am 31.10.2024.