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Märkische Blätter. Jahrgang 4, Nr. 70. Hattingen, 1. September 1852.

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Märkische Blätter.
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Erscheinen Mittwoch und Sonnabend.
Preis vierteljährlich 10 Sgr.
[Spaltenumbruch] Dritter Jahrgang.
[Spaltenumbruch] Anzeigen per Petitzeile 1 Sgr.
Briefe werden franco erbeten.

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ro 70.Hattingen, Mittwoch, den 1. September 1852.


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Rundschau.

Hattingen, 31. Aug. Gottes gnädige Vaterhand hat unsere
Stadt, gestern vor einer großen Gefahr bewahrt. Ein furchtbares Gewitter
entlud sich über unsere Stadt und traf den hohen Thurm der luthe-
rischen Kirche, doch Gott sei Dank, ohne zu zünden.

Der größte Theil des Schiefers an der südöstlichen Seite hat
der Blitz weggerissen, und mehrere Balken im Jnnern des Thurmes
vernichtet. Vom Glockenstuhl abwärts finden sich erst in der Nähe
des Uhrgetriebes die Spuren des Blitzes und zwar nach dem Jnnern
der Kirche in der Nähe des Zifferblatts durchgezogen, wieder.

Das Zifferblatt trägt deutliche Spuren desselben, und
sind weitere Folgen, wenn man nicht die krumm gebogene Stange
des nahe dabei befindlichen Leuchters annehmen kann, bis jetzt nicht bekannt

Berlin. Es werden gegenwärtig Unterhandlungen gepflogen,
um noch mehrere tüchtige Seeoffiziere für den preußischen Marinedienst
zu gewinnen, indem Alles darauf ankommt, durch praktisch erfahrene
Seeoffiziere ein Marinecorps zu bilden, das in jeder Beziehung allen
Erfordernissen entspricht. -- Jn Bezug auf die Zollvereinsangelegen-
heit wird hier behauptet, die Staaten der Darmstädter Uebereinkunft
beabsichtigten für den Fall, daß ihre Bedingungen von preußischer
Seite gänzlich von der Hand gewiesen werden, auf die Ernennung
eines Schiedsgerichtes beim Bundestage anzutragen, indem sie von
der Ansicht ausgingen, daß die thüringischen Staaten, welche den
Zollverein nicht mit Preußen gekündigt hätten, durchaus gar kein
Recht hätten, aus dem Zollverein auszuscheiden und mit Preußen
einen besonderen Zollverein zu bilden. Die Staaten der Darmstädter
Uebereinkunft verträten in dem angedeuteten Falle den Zollverein und
die thüringischen Staaten hätten bei demselben zu verbleiben. Auf
diese Weise würde die Coalition zu dem Ziele gelangen, Preußen
gänzlich in Deutschland zu isoliren, Hinsichts dieser Absicht, wenn
sie wirklich vorhanden sein sollte, möchte zu bemerken sein, daß zwi-
schen dem Wollen und Können noch ein gewaltiger Raum in
der Mitte liegt. Der Berliner pflegt in solchen Fällen zu sagen:
es ginge wohl, aber es geht nicht.

-- Wir erfahren aus zuverlässiger Quelle über den Unfall,
welcher Se. königliche Hoheit den Prinzen von Preußen am 26. c.
auf dem Manöver=Felde bei Stettin betroffen, folgende nähere Details.
Höchstdieselben ritten in der Karriere vor, als plötzlich das Pferd
scheute, sich seitwärts wandte und, auf diese heftige Bewegung selbst
nicht vorbereitet, zusammenbrach. Se. königliche Hoheit stürzte mit
großer Gewalt zu Boden; die Hauptwirkung des Sturzes ist indeß
hauptsächlich gegen Schulter und Epaulett und weniger gegen den
Kopf gerichtet gewesen. Gegen die unausbleibliche Erschütterung,
welche dennoch auf diesen letzteren, wie auf den ganzen Körper, her-
vorgebracht sein mußte, ist am Morgen des 27. ein Aderlaß ange-
wendet, derselbe indeß von dem Arzte als präventiver Natur bezeich-
net worden. Das Befinden Sr. königlichen Hoheit kann als befrie-
digend und keine Besorgnisse erregend angesehen werden.

-- Reisende, welche von Kopenhagen kommen, bringen Nach-
richten über die trübe und aufgeregte Stimmung mit, welche dort
herrscht. Die Volkspartei wittert aus der Verlegung der deutschen
Regimenter nach Seeland eine Verfassungsverschwörung von oben
herunter, die mit einem Thronwechsel verbunden sein werde. Man
geht dabei so weit, deutschen Regierungen die Mitwissenschaft aufzu-
bürden, da diese sonst schwerlich zu der auffallenben Verletzung aller
[Spaltenumbruch] Verträge stillgeschwiegen und es geduldet haben würden, daß dänische
Soldaten das deutsche Bundesland Holstein besetzten.

Von der ungarischen Grenze, im August. Nachdem
es bekannt geworden war, daß die Moorgegend um Körös, der Schlnpf-
winkel zahlreicher Räuberbanden sei, die aus diesem schwer zugängli-
chen Winkel weithin das Land unsicher machen, so wurde ein k. k.
Jägerbataillon nebst einer Abtheilung Ulanen, aufgeboten um das
ganze Terrain zu umzingeln; die Zugänge zu den Sümpfen, in die
sich die verfolgten Räuber geworfen hatten, hielt die Kavallerie besetzt,
um einzelne Flüchtlinge, denen es etwa gelingen möchte, die Tirailleur-
kette durchzubrechen, in Empang zu nehmen, indeß die Feldjäger im-
mer weiter vordrangen und den Kreis immer enger schlossen indem
die Räuber sich befanden. Zwei Tage hindurch widerstanden die
Räuber, doch am dritten ergab sich der Rest den Truppen aus Gnade
und Ungnade, indem die Mehrzahl durch Kugeln und Erstickung im
Sumpfe ihr Leben eingebüßt hatte. Blos 11 Räuber fielen in die
Hände der Soldaten. Weit größer ist die Zahl der Ge-
bliebenen, von denen man, obschon Mancher im Morast spurlos ver-
schwunden sein mag, nicht weniger als 27 Leichen hervorzog. Aber
auch die k. k. Truppen kamen bei dem blutigen Strauß nicht so leicht
davon und mancher entschlossene Räuber verkaufte sein Leben sehr
theuer; das Jägerbataillon, das [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]allein ins Gefecht kam, soll 12 Todte
und 48 Verwundete zählen, worunter 3 Offiziere.



Die Leibeigene von Poberez.

Der Schreiber der nachfolgenden Erzählung erhielt die Mate-
rialien dazu im vorigen Jahre, als er die Gegend, wo die Ereignisse
selbst vorgefallen sind, bereiste. Die Erzählung soll einen Beitrag
zu der Geschichte der polnischen oder vielmehr russischen Leibeigenschaft
( denn aus einem der nachstehenden Züge geht hervor, daß dieselbe
russischen Ursprungs ist ) und der Katastrophen liefern, die es nicht
etwa nur zu den Zeiten Katharina's im Gefolge hatte, sondern hie
und da jetzt noch zu Tage fördert. Der polnische Adel erstrebt näm-
lich ernstlich die Leibeigenschaft seiner Unterthanen, aber die russische
Obergewalt verbietet sie.

Das Städtchen Poberez liegt in der polnischen Provinz Podo-
lien am Fuße eines Felfengebirges, welches von zahlreichen Quellen
bespült wird. Es besteht aus einem Haufen elender Hütten mit
einer katholischen Kapelle und zwei [unleserliches Material - 12 Zeichen fehlen]griechischen Kirchen in der Mitte,
welche letztere sich durch ihre vergoldeten Thürme auszeichnen. Auf
der einen Seite des Marktplatzes steht das einzige Wirthshaus des
Ortes, und auf der gegenüberliegenden reihen sich einige Läden an,
aus deren Fenster und Thüren schmutzig gekleidete Juden schauen.
Jn einiger Entfernung erhebt sich auf einem mit Weinreben und
Obstbäumen bedeckten Hügel das Schloß, ein Gebäude, welches die-
sen Namen vielleicht nicht so ganz verdient; doch wer hätte es wa-
gen wollen, die Wohnung des Gutherrn anders zu nennen?

An dem Morgen, mit welchem unsere Erzählung beginnt, war
von diesem Schlosse aus der eben nicht ungewöhnliche Befehl an
den Oberaufseher des Gutes ergangen, dem Herrn ein Paar kräftige
Jungen zum Dienst in den Ställen, und ein junges Mädchen, wel-
ches in der Garderobe verwendet werden sollte, zu liefern. Demzu-
folge wurde eine Anzahl der stattlichsten jungen Bauern von Olgo-
grod in der zum Schlosse führenden breiten Allee versammelt. Einige
waren von ihren bekümmerten und weinenden Eltern begleitet. Aller
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Stadt, gestern vor einer großen Gefahr bewahrt. Ein furchtbares Gewitter
entlud sich über unsere Stadt und traf den hohen Thurm der luthe-
rischen Kirche, doch Gott sei Dank, ohne zu zünden.

Der größte Theil des Schiefers an der südöstlichen Seite hat
der Blitz weggerissen, und mehrere Balken im Jnnern des Thurmes
vernichtet. Vom Glockenstuhl abwärts finden sich erst in der Nähe
des Uhrgetriebes die Spuren des Blitzes und zwar nach dem Jnnern
der Kirche in der Nähe des Zifferblatts durchgezogen, wieder.

Das Zifferblatt trägt deutliche Spuren desselben, und
sind weitere Folgen, wenn man nicht die krumm gebogene Stange
des nahe dabei befindlichen Leuchters annehmen kann, bis jetzt nicht bekannt

Berlin. Es werden gegenwärtig Unterhandlungen gepflogen,
um noch mehrere tüchtige Seeoffiziere für den preußischen Marinedienst
zu gewinnen, indem Alles darauf ankommt, durch praktisch erfahrene
Seeoffiziere ein Marinecorps zu bilden, das in jeder Beziehung allen
Erfordernissen entspricht. — Jn Bezug auf die Zollvereinsangelegen-
heit wird hier behauptet, die Staaten der Darmstädter Uebereinkunft
beabsichtigten für den Fall, daß ihre Bedingungen von preußischer
Seite gänzlich von der Hand gewiesen werden, auf die Ernennung
eines Schiedsgerichtes beim Bundestage anzutragen, indem sie von
der Ansicht ausgingen, daß die thüringischen Staaten, welche den
Zollverein nicht mit Preußen gekündigt hätten, durchaus gar kein
Recht hätten, aus dem Zollverein auszuscheiden und mit Preußen
einen besonderen Zollverein zu bilden. Die Staaten der Darmstädter
Uebereinkunft verträten in dem angedeuteten Falle den Zollverein und
die thüringischen Staaten hätten bei demselben zu verbleiben. Auf
diese Weise würde die Coalition zu dem Ziele gelangen, Preußen
gänzlich in Deutschland zu isoliren, Hinsichts dieser Absicht, wenn
sie wirklich vorhanden sein sollte, möchte zu bemerken sein, daß zwi-
schen dem Wollen und Können noch ein gewaltiger Raum in
der Mitte liegt. Der Berliner pflegt in solchen Fällen zu sagen:
es ginge wohl, aber es geht nicht.

— Wir erfahren aus zuverlässiger Quelle über den Unfall,
welcher Se. königliche Hoheit den Prinzen von Preußen am 26. c.
auf dem Manöver=Felde bei Stettin betroffen, folgende nähere Details.
Höchstdieselben ritten in der Karriere vor, als plötzlich das Pferd
scheute, sich seitwärts wandte und, auf diese heftige Bewegung selbst
nicht vorbereitet, zusammenbrach. Se. königliche Hoheit stürzte mit
großer Gewalt zu Boden; die Hauptwirkung des Sturzes ist indeß
hauptsächlich gegen Schulter und Epaulett und weniger gegen den
Kopf gerichtet gewesen. Gegen die unausbleibliche Erschütterung,
welche dennoch auf diesen letzteren, wie auf den ganzen Körper, her-
vorgebracht sein mußte, ist am Morgen des 27. ein Aderlaß ange-
wendet, derselbe indeß von dem Arzte als präventiver Natur bezeich-
net worden. Das Befinden Sr. königlichen Hoheit kann als befrie-
digend und keine Besorgnisse erregend angesehen werden.

— Reisende, welche von Kopenhagen kommen, bringen Nach-
richten über die trübe und aufgeregte Stimmung mit, welche dort
herrscht. Die Volkspartei wittert aus der Verlegung der deutschen
Regimenter nach Seeland eine Verfassungsverschwörung von oben
herunter, die mit einem Thronwechsel verbunden sein werde. Man
geht dabei so weit, deutschen Regierungen die Mitwissenschaft aufzu-
bürden, da diese sonst schwerlich zu der auffallenben Verletzung aller
[Spaltenumbruch] Verträge stillgeschwiegen und es geduldet haben würden, daß dänische
Soldaten das deutsche Bundesland Holstein besetzten.

Von der ungarischen Grenze, im August. Nachdem
es bekannt geworden war, daß die Moorgegend um Körös, der Schlnpf-
winkel zahlreicher Räuberbanden sei, die aus diesem schwer zugängli-
chen Winkel weithin das Land unsicher machen, so wurde ein k. k.
Jägerbataillon nebst einer Abtheilung Ulanen, aufgeboten um das
ganze Terrain zu umzingeln; die Zugänge zu den Sümpfen, in die
sich die verfolgten Räuber geworfen hatten, hielt die Kavallerie besetzt,
um einzelne Flüchtlinge, denen es etwa gelingen möchte, die Tirailleur-
kette durchzubrechen, in Empang zu nehmen, indeß die Feldjäger im-
mer weiter vordrangen und den Kreis immer enger schlossen indem
die Räuber sich befanden. Zwei Tage hindurch widerstanden die
Räuber, doch am dritten ergab sich der Rest den Truppen aus Gnade
und Ungnade, indem die Mehrzahl durch Kugeln und Erstickung im
Sumpfe ihr Leben eingebüßt hatte. Blos 11 Räuber fielen in die
Hände der Soldaten. Weit größer ist die Zahl der Ge-
bliebenen, von denen man, obschon Mancher im Morast spurlos ver-
schwunden sein mag, nicht weniger als 27 Leichen hervorzog. Aber
auch die k. k. Truppen kamen bei dem blutigen Strauß nicht so leicht
davon und mancher entschlossene Räuber verkaufte sein Leben sehr
theuer; das Jägerbataillon, das [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]allein ins Gefecht kam, soll 12 Todte
und 48 Verwundete zählen, worunter 3 Offiziere.



Die Leibeigene von Poberez.

Der Schreiber der nachfolgenden Erzählung erhielt die Mate-
rialien dazu im vorigen Jahre, als er die Gegend, wo die Ereignisse
selbst vorgefallen sind, bereiste. Die Erzählung soll einen Beitrag
zu der Geschichte der polnischen oder vielmehr russischen Leibeigenschaft
( denn aus einem der nachstehenden Züge geht hervor, daß dieselbe
russischen Ursprungs ist ) und der Katastrophen liefern, die es nicht
etwa nur zu den Zeiten Katharina's im Gefolge hatte, sondern hie
und da jetzt noch zu Tage fördert. Der polnische Adel erstrebt näm-
lich ernstlich die Leibeigenschaft seiner Unterthanen, aber die russische
Obergewalt verbietet sie.

Das Städtchen Poberez liegt in der polnischen Provinz Podo-
lien am Fuße eines Felfengebirges, welches von zahlreichen Quellen
bespült wird. Es besteht aus einem Haufen elender Hütten mit
einer katholischen Kapelle und zwei [unleserliches Material – 12 Zeichen fehlen]griechischen Kirchen in der Mitte,
welche letztere sich durch ihre vergoldeten Thürme auszeichnen. Auf
der einen Seite des Marktplatzes steht das einzige Wirthshaus des
Ortes, und auf der gegenüberliegenden reihen sich einige Läden an,
aus deren Fenster und Thüren schmutzig gekleidete Juden schauen.
Jn einiger Entfernung erhebt sich auf einem mit Weinreben und
Obstbäumen bedeckten Hügel das Schloß, ein Gebäude, welches die-
sen Namen vielleicht nicht so ganz verdient; doch wer hätte es wa-
gen wollen, die Wohnung des Gutherrn anders zu nennen?

An dem Morgen, mit welchem unsere Erzählung beginnt, war
von diesem Schlosse aus der eben nicht ungewöhnliche Befehl an
den Oberaufseher des Gutes ergangen, dem Herrn ein Paar kräftige
Jungen zum Dienst in den Ställen, und ein junges Mädchen, wel-
ches in der Garderobe verwendet werden sollte, zu liefern. Demzu-
folge wurde eine Anzahl der stattlichsten jungen Bauern von Olgo-
grod in der zum Schlosse führenden breiten Allee versammelt. Einige
waren von ihren bekümmerten und weinenden Eltern begleitet. Aller
[Ende Spaltensatz]

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Es werden gegenwärtig Unterhandlungen gepflogen, um noch mehrere tüchtige Seeoffiziere für den preußischen Marinedienst zu gewinnen, indem Alles darauf ankommt, durch praktisch erfahrene Seeoffiziere ein Marinecorps zu bilden, das in jeder Beziehung allen Erfordernissen entspricht. — Jn Bezug auf die Zollvereinsangelegen- heit wird hier behauptet, die Staaten der Darmstädter Uebereinkunft beabsichtigten für den Fall, daß ihre Bedingungen von preußischer Seite gänzlich von der Hand gewiesen werden, auf die Ernennung eines Schiedsgerichtes beim Bundestage anzutragen, indem sie von der Ansicht ausgingen, daß die thüringischen Staaten, welche den Zollverein nicht mit Preußen gekündigt hätten, durchaus gar kein Recht hätten, aus dem Zollverein auszuscheiden und mit Preußen einen besonderen Zollverein zu bilden. Die Staaten der Darmstädter Uebereinkunft verträten in dem angedeuteten Falle den Zollverein und die thüringischen Staaten hätten bei demselben zu verbleiben. Auf diese Weise würde die Coalition zu dem Ziele gelangen, Preußen gänzlich in Deutschland zu isoliren, Hinsichts dieser Absicht, wenn sie wirklich vorhanden sein sollte, möchte zu bemerken sein, daß zwi- schen dem Wollen und Können noch ein gewaltiger Raum in der Mitte liegt. Der Berliner pflegt in solchen Fällen zu sagen: es ginge wohl, aber es geht nicht. — Wir erfahren aus zuverlässiger Quelle über den Unfall, welcher Se. königliche Hoheit den Prinzen von Preußen am 26. c. auf dem Manöver=Felde bei Stettin betroffen, folgende nähere Details. Höchstdieselben ritten in der Karriere vor, als plötzlich das Pferd scheute, sich seitwärts wandte und, auf diese heftige Bewegung selbst nicht vorbereitet, zusammenbrach. Se. königliche Hoheit stürzte mit großer Gewalt zu Boden; die Hauptwirkung des Sturzes ist indeß hauptsächlich gegen Schulter und Epaulett und weniger gegen den Kopf gerichtet gewesen. Gegen die unausbleibliche Erschütterung, welche dennoch auf diesen letzteren, wie auf den ganzen Körper, her- vorgebracht sein mußte, ist am Morgen des 27. ein Aderlaß ange- wendet, derselbe indeß von dem Arzte als präventiver Natur bezeich- net worden. Das Befinden Sr. königlichen Hoheit kann als befrie- digend und keine Besorgnisse erregend angesehen werden. — Reisende, welche von Kopenhagen kommen, bringen Nach- richten über die trübe und aufgeregte Stimmung mit, welche dort herrscht. Die Volkspartei wittert aus der Verlegung der deutschen Regimenter nach Seeland eine Verfassungsverschwörung von oben herunter, die mit einem Thronwechsel verbunden sein werde. Man geht dabei so weit, deutschen Regierungen die Mitwissenschaft aufzu- bürden, da diese sonst schwerlich zu der auffallenben Verletzung aller Verträge stillgeschwiegen und es geduldet haben würden, daß dänische Soldaten das deutsche Bundesland Holstein besetzten. Von der ungarischen Grenze, im August. Nachdem es bekannt geworden war, daß die Moorgegend um Körös, der Schlnpf- winkel zahlreicher Räuberbanden sei, die aus diesem schwer zugängli- chen Winkel weithin das Land unsicher machen, so wurde ein k. k. Jägerbataillon nebst einer Abtheilung Ulanen, aufgeboten um das ganze Terrain zu umzingeln; die Zugänge zu den Sümpfen, in die sich die verfolgten Räuber geworfen hatten, hielt die Kavallerie besetzt, um einzelne Flüchtlinge, denen es etwa gelingen möchte, die Tirailleur- kette durchzubrechen, in Empang zu nehmen, indeß die Feldjäger im- mer weiter vordrangen und den Kreis immer enger schlossen indem die Räuber sich befanden. Zwei Tage hindurch widerstanden die Räuber, doch am dritten ergab sich der Rest den Truppen aus Gnade und Ungnade, indem die Mehrzahl durch Kugeln und Erstickung im Sumpfe ihr Leben eingebüßt hatte. Blos 11 Räuber fielen in die Hände der Soldaten. Weit größer ist die Zahl der Ge- bliebenen, von denen man, obschon Mancher im Morast spurlos ver- schwunden sein mag, nicht weniger als 27 Leichen hervorzog. Aber auch die k. k. Truppen kamen bei dem blutigen Strauß nicht so leicht davon und mancher entschlossene Räuber verkaufte sein Leben sehr theuer; das Jägerbataillon, das ______allein ins Gefecht kam, soll 12 Todte und 48 Verwundete zählen, worunter 3 Offiziere. Die Leibeigene von Poberez. Der Schreiber der nachfolgenden Erzählung erhielt die Mate- rialien dazu im vorigen Jahre, als er die Gegend, wo die Ereignisse selbst vorgefallen sind, bereiste. Die Erzählung soll einen Beitrag zu der Geschichte der polnischen oder vielmehr russischen Leibeigenschaft ( denn aus einem der nachstehenden Züge geht hervor, daß dieselbe russischen Ursprungs ist ) und der Katastrophen liefern, die es nicht etwa nur zu den Zeiten Katharina's im Gefolge hatte, sondern hie und da jetzt noch zu Tage fördert. Der polnische Adel erstrebt näm- lich ernstlich die Leibeigenschaft seiner Unterthanen, aber die russische Obergewalt verbietet sie. Das Städtchen Poberez liegt in der polnischen Provinz Podo- lien am Fuße eines Felfengebirges, welches von zahlreichen Quellen bespült wird. Es besteht aus einem Haufen elender Hütten mit einer katholischen Kapelle und zwei ____________griechischen Kirchen in der Mitte, welche letztere sich durch ihre vergoldeten Thürme auszeichnen. Auf der einen Seite des Marktplatzes steht das einzige Wirthshaus des Ortes, und auf der gegenüberliegenden reihen sich einige Läden an, aus deren Fenster und Thüren schmutzig gekleidete Juden schauen. Jn einiger Entfernung erhebt sich auf einem mit Weinreben und Obstbäumen bedeckten Hügel das Schloß, ein Gebäude, welches die- sen Namen vielleicht nicht so ganz verdient; doch wer hätte es wa- gen wollen, die Wohnung des Gutherrn anders zu nennen? An dem Morgen, mit welchem unsere Erzählung beginnt, war von diesem Schlosse aus der eben nicht ungewöhnliche Befehl an den Oberaufseher des Gutes ergangen, dem Herrn ein Paar kräftige Jungen zum Dienst in den Ställen, und ein junges Mädchen, wel- ches in der Garderobe verwendet werden sollte, zu liefern. Demzu- folge wurde eine Anzahl der stattlichsten jungen Bauern von Olgo- grod in der zum Schlosse führenden breiten Allee versammelt. Einige waren von ihren bekümmerten und weinenden Eltern begleitet. Aller

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Zitationshilfe: Märkische Blätter. Jahrgang 4, Nr. 70. Hattingen, 1. September 1852, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maerkische070_1852/1>, abgerufen am 15.05.2024.