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Mainzer Journal. Nr. 167. Mainz, 18. Dezember 1848.

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Mainzer Journal.


Das Mainzer Journal erscheint täglich ( mit Ausnahme der höchsten Festtage ) und zwar so, daß das Hauptblatt mit den "Rheinischen Unterhaltungs-
blättern " schon am Vorabende, die ständige Beilage am Vormittage des betreffenden Tages selbst ausgegeben wird. Bestellungen nehmen alle Postämter an;
für Mainz und die nächste Umgebung die Buchhandlung von Kirchheim, Schott und Thielmann am Leichhofe. Der Preiß des Blattes ist hier in Mainz
jährlich 8 fl. in vierteljährigen Vorausbezahlungen von 2 fl.; in dem gesammten Gebiete des Fürstlich Thurn= und Taxisschen Postbezirkes jährlich eben-
falls 8 fl. Jnserate aller Art werden aufgenommen und die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 3 kr. berechnet.



Nro 167. Montag, den 18. December. 1848.


[Beginn Spaltensatz] Bestellungen auf das mit dem 1. Januar 1849
beginnende neue Quartal des Mainzer Journals neh-
men alle Postämter an und wir ersuchen die resp.
Abonnenten, dieselben möglichst bald machen zu
wollen, damit wir die Größe der Auflage bestimmen
können. Eben so bitten wir alle Freunde sich nach
Kräften für die Verbreitung unseres Blattes zu in-
teressiren.

Oesterreich und Deutschland.
III.

Gibt es denn in der That kein Drittes, als entweder Oester-
reich getheilt und die deutschen Provinzen mit Deutschland geeint,
-- oder ganz Oesterreich von Deutschland getrennt? Uns scheint
noch ein sehr einfaches Drittes übrig zu seyn, nämlich das ganze
einige Oesterreich mit Deutschland geeint, wovon
dann die einfache Folge wäre, daß der österreichische Kaiser
zugleich als deutscher Kaiser an die Spitze des
Reiches träte.

Wohl wissen wir, daß dies Wort Vielen in Deutschland wie
in Oesterreich entweder höchst unangenehm oder unpraktisch vor-
kommen wird, daß ihm Vorurtheile und Antipathien in Deutsch-
land, eigennützige Jnteressen ( es wäre das der Todesstoß für
jedes etwaige Streben, Oesterreich in ein slavisches Reich zu
verwandeln? ) und falsche Politik in Oesterreich widerstreben.
Und doch sind wir, gleich fern von Vorurtheil und von Eigennutz,
überzeugt, daß dieser Weg der einzige ist, auf welchem Deutschlands
Größe, Ein heit und Freiheit liegt. Deutschlands Größe: denn
dann allein ist Deutschland groß, und steht herrlich da unter den welt-
gebietenden Nationen, die erste unter allen, nimmt es dann mächtig
die Mitte Europa's ein, so recht von Natur zur Schiedsrichterin des
Welttheiles berufen, zugleich die nördlichen Meere und das Mit-
telmeer, den Rhein und die Donau beherrschend, der alten gro-
ßen Welt= und Handelsstraßen mächtig. Jst aber Deutschland
von Oesterreich getrennt, dann ist es schwächer und kleiner, als
es je gewesen, die Zeit des Rheinbundes ausgenommen. Deutsch-
lands Einheit, die allein durch ein einiges und mächtiges
Oberhaupt Dauer gewinnt, und noch stärker ist durch die Macht
der in That, Wohlstand, Sitte und Gesinnung neu aufblühenden
deutschen Größe, eine freie lebendige Einheit, die sehr unterschie-
den ist von jener abstracten papierenen Einheit einer ganz einför-
migen Gesetzgebung und Verwaltung über ganz Deutschland hin.
Letztere bei so grundverschiedenen Naturverhältnissen erzwingen
zu wollen ist unmöglich; allein es ist auch die innigste und leben-
digste Einheit nicht im mindesten gefährdet durch die Eigenthüm-
lichkeit, welche z. B. Oesterreich mit Rücksicht auf einen großen
Theil seiner Provinzen in Anspruch nehmen muß. Wird hingegen
Deutschland und Oesterreich getrennt, so wird erst recht das un-
glückselige Doppelreich in Nord und Süd gegründet und jener
Zwiespalt, der Deutschlands böser Dämon ist, in dauernder
historischer Gestalt constituirt.

Deutschlands Freiheit endlich, denn wir wüßten nicht, wo
die Selbstständigkeit der einzelnen Stämme sowohl, wie die Frei-
heit der Bürger mehr Gewähr fände, als wenn Habsburg an
der Spitze steht, viel zu groß, um kleinliche Vortheile zu ver-
folgen und nicht blos durch die ihm angestammte Gerechtigkeit,
sondern auch durch seine Stellung von jedem Eingriffe in die
[Spaltenumbruch] Freiheit und das Recht des Reiches abgehalten. Die Zukunft
wird lehren, ob Wahrheit in Dem liegt, was wir gesagt haben,
oder nicht.



Verhandlungen der Nationalversammlung.
Vom 16. December.
Tagesordnung der 137. öffentlichen Sitzung.

1 ) Berathung des vom Abgeordneten Stahl, Namens des volks-
wirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichtes über die in der Sitzung
vom 23. September gemachte Vorlage des Reichshandelsministers Duck-
witz,
die commercielle Einheit Deutschlands betreffend.

2 ) Fortsetzung und Berathung über die Vorlage zur zweiten Lesung
der Grundrechte.

Das buntere Ansehen der heutigen Tagesordnnng hat es nicht
vermocht, der Gallerie ein bunteres Ansehen zu verleihen. Die
Zuhörerräume sind nur dünn besetzt und die Abgeordneten selbst
so wenig zahlreich, daß, als nach9 1 / 2 Uhr mit dem Verlesen des
Protokolls die Sitzung eröffnet werden soll, begründete Zweifel
darüber erhoben werden, ob überhaupt schon eine beschlußfähige
Anzahl von Mitgliedern im Hause vorhanden. Das Letztere
wird durch die Abgabe von Stimmzetteln ermittelt. Unter ihrer
Einsammlung und Auszählung verstärken sich die Anwesenden
von 120 bis 200 und darüber. Nachdem der Vorsitzende, Vice-
präsident Wilhelm Beseler, dies mit der Bitte um ein pünkt-
licheres Erscheinen verkündet hat, kann endlich das Protokoll ver-
lesen und genehmigt werden. Die Herren Kleinschrod aus Mün-
chen, Gritzinger und Franz Werner aus Oesterreich treten in die
Nationalversammlung ein, während Herr von Watzdorf aus der-
selben ausscheidet. Die Urlaubsgesuche, die sich bei der
Annäherung des Weihnachtsfestes allerdings wesentlich vermehren,
sind im Verhältnisse zur Größe der Versammlung dennoch keines-
wegs von einem sochen Belange, daß eine Störung des Geschäfts-
ganges zu besorgen wäre.

Ein Antrag Höfkens auf die Aufhebung des Berg-
zehntens,
der bereits dem Verfassungsausschusse vorgelegen
hat, wird auf Schorns aus Essen Veranlassung an den volks-
wirthschaftlichen Ausschuß überwiesen. v. Wydenbrugk will
die Berathung über die Eingabe der anhaltischen Stände
beschleunigt sehen, damit, wenn ein Einschreiten nöthig würde, sich
die Lage der Verhältnisse bis dahin nicht von Neuem verändere.

Für den völkerrechtlichen Ausschuß erhält die Stimmenmehr-
heit: Hr. v. Vincke. Zum Schriftführer der Nationalver-
sammlung an Hrn. Schulers Stelle ist Hr. Koch aus Leipzig
gewählt.

Dann wird der Bericht Stahls über die Vorlage des
Handelsministeriums
in Berathung genommen. Der
volkswirthschaftliche Ausschuß hat sich aber auch in dieser Frage
zu einem einstimmigen Erachten nicht vereinigen können, sondern
es liegen wiederum Majoritäts= und Minoritätsvorschläge vor.
Für die letzteren hat Eisenstuck aus Sachsen die Berichter-
stattung übernommen und sie enthalten nicht nur die Grundzüge
einer künftigen Handelspolitik Deutschlands, wie sie von der
Minderheit des Ausschusses, den Herren Degenkolb, v. Dieskau,
Eisenstuck, Hildebrand, Holland, Makowiczka, Moritz Mohl,
Müller, v. Reden, Schwarzenberg gewünscht wird, sondern zu-
gleich auch den Entwurf zu einem Reichsgesetze zur unmittelbaren
Begründung der commerciellen Einheit des deutschen Bundes-
staates. Die Mehrheit des volkswirthschaftlichen Ausschusses da-
gegen hat sich über ihre handelspolitischen Grundsätze nicht aus-
gesprochen, sondern in Folge der Vorlage des Herrn Duckwitz
vom 23. September stellt sie die Anträge:

[Ende Spaltensatz]
Mainzer Journal.


Das Mainzer Journal erscheint täglich ( mit Ausnahme der höchsten Festtage ) und zwar so, daß das Hauptblatt mit den „Rheinischen Unterhaltungs-
blättern “ schon am Vorabende, die ständige Beilage am Vormittage des betreffenden Tages selbst ausgegeben wird. Bestellungen nehmen alle Postämter an;
für Mainz und die nächste Umgebung die Buchhandlung von Kirchheim, Schott und Thielmann am Leichhofe. Der Preiß des Blattes ist hier in Mainz
jährlich 8 fl. in vierteljährigen Vorausbezahlungen von 2 fl.; in dem gesammten Gebiete des Fürstlich Thurn= und Taxisschen Postbezirkes jährlich eben-
falls 8 fl. Jnserate aller Art werden aufgenommen und die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 3 kr. berechnet.



Nro 167. Montag, den 18. December. 1848.


[Beginn Spaltensatz] Bestellungen auf das mit dem 1. Januar 1849
beginnende neue Quartal des Mainzer Journals neh-
men alle Postämter an und wir ersuchen die resp.
Abonnenten, dieselben möglichst bald machen zu
wollen, damit wir die Größe der Auflage bestimmen
können. Eben so bitten wir alle Freunde sich nach
Kräften für die Verbreitung unseres Blattes zu in-
teressiren.

Oesterreich und Deutschland.
III.

Gibt es denn in der That kein Drittes, als entweder Oester-
reich getheilt und die deutschen Provinzen mit Deutschland geeint,
— oder ganz Oesterreich von Deutschland getrennt? Uns scheint
noch ein sehr einfaches Drittes übrig zu seyn, nämlich das ganze
einige Oesterreich mit Deutschland geeint, wovon
dann die einfache Folge wäre, daß der österreichische Kaiser
zugleich als deutscher Kaiser an die Spitze des
Reiches träte.

Wohl wissen wir, daß dies Wort Vielen in Deutschland wie
in Oesterreich entweder höchst unangenehm oder unpraktisch vor-
kommen wird, daß ihm Vorurtheile und Antipathien in Deutsch-
land, eigennützige Jnteressen ( es wäre das der Todesstoß für
jedes etwaige Streben, Oesterreich in ein slavisches Reich zu
verwandeln? ) und falsche Politik in Oesterreich widerstreben.
Und doch sind wir, gleich fern von Vorurtheil und von Eigennutz,
überzeugt, daß dieser Weg der einzige ist, auf welchem Deutschlands
Größe, Ein heit und Freiheit liegt. Deutschlands Größe: denn
dann allein ist Deutschland groß, und steht herrlich da unter den welt-
gebietenden Nationen, die erste unter allen, nimmt es dann mächtig
die Mitte Europa's ein, so recht von Natur zur Schiedsrichterin des
Welttheiles berufen, zugleich die nördlichen Meere und das Mit-
telmeer, den Rhein und die Donau beherrschend, der alten gro-
ßen Welt= und Handelsstraßen mächtig. Jst aber Deutschland
von Oesterreich getrennt, dann ist es schwächer und kleiner, als
es je gewesen, die Zeit des Rheinbundes ausgenommen. Deutsch-
lands Einheit, die allein durch ein einiges und mächtiges
Oberhaupt Dauer gewinnt, und noch stärker ist durch die Macht
der in That, Wohlstand, Sitte und Gesinnung neu aufblühenden
deutschen Größe, eine freie lebendige Einheit, die sehr unterschie-
den ist von jener abstracten papierenen Einheit einer ganz einför-
migen Gesetzgebung und Verwaltung über ganz Deutschland hin.
Letztere bei so grundverschiedenen Naturverhältnissen erzwingen
zu wollen ist unmöglich; allein es ist auch die innigste und leben-
digste Einheit nicht im mindesten gefährdet durch die Eigenthüm-
lichkeit, welche z. B. Oesterreich mit Rücksicht auf einen großen
Theil seiner Provinzen in Anspruch nehmen muß. Wird hingegen
Deutschland und Oesterreich getrennt, so wird erst recht das un-
glückselige Doppelreich in Nord und Süd gegründet und jener
Zwiespalt, der Deutschlands böser Dämon ist, in dauernder
historischer Gestalt constituirt.

Deutschlands Freiheit endlich, denn wir wüßten nicht, wo
die Selbstständigkeit der einzelnen Stämme sowohl, wie die Frei-
heit der Bürger mehr Gewähr fände, als wenn Habsburg an
der Spitze steht, viel zu groß, um kleinliche Vortheile zu ver-
folgen und nicht blos durch die ihm angestammte Gerechtigkeit,
sondern auch durch seine Stellung von jedem Eingriffe in die
[Spaltenumbruch] Freiheit und das Recht des Reiches abgehalten. Die Zukunft
wird lehren, ob Wahrheit in Dem liegt, was wir gesagt haben,
oder nicht.



Verhandlungen der Nationalversammlung.
Vom 16. December.
Tagesordnung der 137. öffentlichen Sitzung.

1 ) Berathung des vom Abgeordneten Stahl, Namens des volks-
wirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichtes über die in der Sitzung
vom 23. September gemachte Vorlage des Reichshandelsministers Duck-
witz,
die commercielle Einheit Deutschlands betreffend.

2 ) Fortsetzung und Berathung über die Vorlage zur zweiten Lesung
der Grundrechte.

Das buntere Ansehen der heutigen Tagesordnnng hat es nicht
vermocht, der Gallerie ein bunteres Ansehen zu verleihen. Die
Zuhörerräume sind nur dünn besetzt und die Abgeordneten selbst
so wenig zahlreich, daß, als nach9 1 / 2 Uhr mit dem Verlesen des
Protokolls die Sitzung eröffnet werden soll, begründete Zweifel
darüber erhoben werden, ob überhaupt schon eine beschlußfähige
Anzahl von Mitgliedern im Hause vorhanden. Das Letztere
wird durch die Abgabe von Stimmzetteln ermittelt. Unter ihrer
Einsammlung und Auszählung verstärken sich die Anwesenden
von 120 bis 200 und darüber. Nachdem der Vorsitzende, Vice-
präsident Wilhelm Beseler, dies mit der Bitte um ein pünkt-
licheres Erscheinen verkündet hat, kann endlich das Protokoll ver-
lesen und genehmigt werden. Die Herren Kleinschrod aus Mün-
chen, Gritzinger und Franz Werner aus Oesterreich treten in die
Nationalversammlung ein, während Herr von Watzdorf aus der-
selben ausscheidet. Die Urlaubsgesuche, die sich bei der
Annäherung des Weihnachtsfestes allerdings wesentlich vermehren,
sind im Verhältnisse zur Größe der Versammlung dennoch keines-
wegs von einem sochen Belange, daß eine Störung des Geschäfts-
ganges zu besorgen wäre.

Ein Antrag Höfkens auf die Aufhebung des Berg-
zehntens,
der bereits dem Verfassungsausschusse vorgelegen
hat, wird auf Schorns aus Essen Veranlassung an den volks-
wirthschaftlichen Ausschuß überwiesen. v. Wydenbrugk will
die Berathung über die Eingabe der anhaltischen Stände
beschleunigt sehen, damit, wenn ein Einschreiten nöthig würde, sich
die Lage der Verhältnisse bis dahin nicht von Neuem verändere.

Für den völkerrechtlichen Ausschuß erhält die Stimmenmehr-
heit: Hr. v. Vincke. Zum Schriftführer der Nationalver-
sammlung an Hrn. Schulers Stelle ist Hr. Koch aus Leipzig
gewählt.

Dann wird der Bericht Stahls über die Vorlage des
Handelsministeriums
in Berathung genommen. Der
volkswirthschaftliche Ausschuß hat sich aber auch in dieser Frage
zu einem einstimmigen Erachten nicht vereinigen können, sondern
es liegen wiederum Majoritäts= und Minoritätsvorschläge vor.
Für die letzteren hat Eisenstuck aus Sachsen die Berichter-
stattung übernommen und sie enthalten nicht nur die Grundzüge
einer künftigen Handelspolitik Deutschlands, wie sie von der
Minderheit des Ausschusses, den Herren Degenkolb, v. Dieskau,
Eisenstuck, Hildebrand, Holland, Makowiczka, Moritz Mohl,
Müller, v. Reden, Schwarzenberg gewünscht wird, sondern zu-
gleich auch den Entwurf zu einem Reichsgesetze zur unmittelbaren
Begründung der commerciellen Einheit des deutschen Bundes-
staates. Die Mehrheit des volkswirthschaftlichen Ausschusses da-
gegen hat sich über ihre handelspolitischen Grundsätze nicht aus-
gesprochen, sondern in Folge der Vorlage des Herrn Duckwitz
vom 23. September stellt sie die Anträge:

[Ende Spaltensatz]
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Jst aber Deutschland von Oesterreich getrennt, dann ist es schwächer und kleiner, als es je gewesen, die Zeit des Rheinbundes ausgenommen. Deutsch- lands Einheit, die allein durch ein einiges und mächtiges Oberhaupt Dauer gewinnt, und noch stärker ist durch die Macht der in That, Wohlstand, Sitte und Gesinnung neu aufblühenden deutschen Größe, eine freie lebendige Einheit, die sehr unterschie- den ist von jener abstracten papierenen Einheit einer ganz einför- migen Gesetzgebung und Verwaltung über ganz Deutschland hin. Letztere bei so grundverschiedenen Naturverhältnissen erzwingen zu wollen ist unmöglich; allein es ist auch die innigste und leben- digste Einheit nicht im mindesten gefährdet durch die Eigenthüm- lichkeit, welche z. B. Oesterreich mit Rücksicht auf einen großen Theil seiner Provinzen in Anspruch nehmen muß. Wird hingegen Deutschland und Oesterreich getrennt, so wird erst recht das un- glückselige Doppelreich in Nord und Süd gegründet und jener Zwiespalt, der Deutschlands böser Dämon ist, in dauernder historischer Gestalt constituirt. Deutschlands Freiheit endlich, denn wir wüßten nicht, wo die Selbstständigkeit der einzelnen Stämme sowohl, wie die Frei- heit der Bürger mehr Gewähr fände, als wenn Habsburg an der Spitze steht, viel zu groß, um kleinliche Vortheile zu ver- folgen und nicht blos durch die ihm angestammte Gerechtigkeit, sondern auch durch seine Stellung von jedem Eingriffe in die Freiheit und das Recht des Reiches abgehalten. Die Zukunft wird lehren, ob Wahrheit in Dem liegt, was wir gesagt haben, oder nicht. Verhandlungen der Nationalversammlung. Vom 16. December. Tagesordnung der 137. öffentlichen Sitzung. 1 ) Berathung des vom Abgeordneten Stahl, Namens des volks- wirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichtes über die in der Sitzung vom 23. September gemachte Vorlage des Reichshandelsministers Duck- witz, die commercielle Einheit Deutschlands betreffend. 2 ) Fortsetzung und Berathung über die Vorlage zur zweiten Lesung der Grundrechte. Das buntere Ansehen der heutigen Tagesordnnng hat es nicht vermocht, der Gallerie ein bunteres Ansehen zu verleihen. Die Zuhörerräume sind nur dünn besetzt und die Abgeordneten selbst so wenig zahlreich, daß, als nach9 1 / 2 Uhr mit dem Verlesen des Protokolls die Sitzung eröffnet werden soll, begründete Zweifel darüber erhoben werden, ob überhaupt schon eine beschlußfähige Anzahl von Mitgliedern im Hause vorhanden. Das Letztere wird durch die Abgabe von Stimmzetteln ermittelt. Unter ihrer Einsammlung und Auszählung verstärken sich die Anwesenden von 120 bis 200 und darüber. Nachdem der Vorsitzende, Vice- präsident Wilhelm Beseler, dies mit der Bitte um ein pünkt- licheres Erscheinen verkündet hat, kann endlich das Protokoll ver- lesen und genehmigt werden. Die Herren Kleinschrod aus Mün- chen, Gritzinger und Franz Werner aus Oesterreich treten in die Nationalversammlung ein, während Herr von Watzdorf aus der- selben ausscheidet. Die Urlaubsgesuche, die sich bei der Annäherung des Weihnachtsfestes allerdings wesentlich vermehren, sind im Verhältnisse zur Größe der Versammlung dennoch keines- wegs von einem sochen Belange, daß eine Störung des Geschäfts- ganges zu besorgen wäre. Ein Antrag Höfkens auf die Aufhebung des Berg- zehntens, der bereits dem Verfassungsausschusse vorgelegen hat, wird auf Schorns aus Essen Veranlassung an den volks- wirthschaftlichen Ausschuß überwiesen. v. Wydenbrugk will die Berathung über die Eingabe der anhaltischen Stände beschleunigt sehen, damit, wenn ein Einschreiten nöthig würde, sich die Lage der Verhältnisse bis dahin nicht von Neuem verändere. Für den völkerrechtlichen Ausschuß erhält die Stimmenmehr- heit: Hr. v. Vincke. Zum Schriftführer der Nationalver- sammlung an Hrn. Schulers Stelle ist Hr. Koch aus Leipzig gewählt. Dann wird der Bericht Stahls über die Vorlage des Handelsministeriums in Berathung genommen. Der volkswirthschaftliche Ausschuß hat sich aber auch in dieser Frage zu einem einstimmigen Erachten nicht vereinigen können, sondern es liegen wiederum Majoritäts= und Minoritätsvorschläge vor. Für die letzteren hat Eisenstuck aus Sachsen die Berichter- stattung übernommen und sie enthalten nicht nur die Grundzüge einer künftigen Handelspolitik Deutschlands, wie sie von der Minderheit des Ausschusses, den Herren Degenkolb, v. Dieskau, Eisenstuck, Hildebrand, Holland, Makowiczka, Moritz Mohl, Müller, v. Reden, Schwarzenberg gewünscht wird, sondern zu- gleich auch den Entwurf zu einem Reichsgesetze zur unmittelbaren Begründung der commerciellen Einheit des deutschen Bundes- staates. Die Mehrheit des volkswirthschaftlichen Ausschusses da- gegen hat sich über ihre handelspolitischen Grundsätze nicht aus- gesprochen, sondern in Folge der Vorlage des Herrn Duckwitz vom 23. September stellt sie die Anträge:

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 167. Mainz, 18. Dezember 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal167_1848/1>, abgerufen am 16.05.2024.