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Mainzer Journal. Nr. 240. Mainz, 9. Oktober 1849.

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[Beginn Spaltensatz]
Frankfurter Börsenbericht.
Wochenbericht.

Die politischen Verwickelungen mit der Pforte mußten der Leb-
haftigkeit des Börsenverkehres, welche sich gleich beim Beginn der
Woche zeigte, einigen Abbruch thun, wenn diese Verwickelungen
auch nicht im Stande waren, eine eigentlich ungünstige Stim-
mung zu erzeugen. Die Erlebnisse des vergangenen Jahres haben
die Geschäftsleute so [unleserliches Material - 10 Zeichen fehlen]abgehärtet, daß eine einfache Flüchtlings-
frage sie kaum vorübergehend zu beunruhigen vermag. Selbst das
Fallen der englischen Stocks= und französischen Rentencourse blieb
fast ohne Eindruck, da man das Zurückgehen der letzteren zum
Theile auf Rechnung der neu zu erwartenden französischen Anleihe
bringt. Auch wurden Anfangs der Woche namhafte Beträge ver-
schiedener Gattungen österreichischer Fonds umgesetzt. Für neue
4 1 / 2 pCt. Metall.=Oblig. zeigte sich viel Begehr und wurden be-
langreiche Summen mit81 3 / 4 pCt. bezahlt. Diese günstige Stim-
mung war jedoch nicht von Dauer und während des ganzen Ver-
laufes der Woche, österreichische Fonds anlangend, die Verkaufs-
lust vorherrschend. Die Ursache dieses Umschlages liegt theilweise
in der matten Haltung der Wiener Börse, wo man den politischen
Conjuncturen einige Aufmerksamkeit zu schenken scheint. Fonds
sind dort statt der erwarteten Preisverbesserung etwas zurückge-
gangen, während fremde Valuten, der Steigerung des Wiener
Wechselcourses an auswärtigen Börsen ungeachtet, eine Courser-
höhung erfuhren. Ein anderer Grund ist der, daß österreichische
Fonds für holländische Rechnung an hiesiger Börse begeben wur-
den, was die flaue Tendenz um so mehr beförderte, als man ge-
wöhnt ist, gerade in Holland den Hauptmark für den Verkauf
zu finden. Endlich ist ein Theil der Geschäftsleute von der Ansicht
abgekommen, daß die österreichische Anleihe sehr raschen Abgang
finden werde, wenn nicht die Theilnahme für dieselbe besonders
in Holland sich noch bedeutend steigert. [ Die Herren Geschäfts-
leute haben sich bekanntlich geirrt. ]

Diese Umstände zusammengenommen waren es, welche ein
Weichen aller Gattungen österreichischer Effecten veranlaßten.
Selbst das Eintreffen niedriger Valuten=Notirungen aus Wien
gegen das Ende der Woche war nicht im Stande eine günstigere
Stimmung hervorzurufen, und die Notiz vom 6. d. M. zeigt uns
gegen die vom 30. v. M. einen Rückgang von ungefähr 3 pCt.
für die verschiedenen Sorten Metalliques=Obligationen:

    5% Metalliques=Oblig. von92 3 / 8 auf89 1 / 2
    4%     "     "     "     76 1 / 8     "     73 3 / 4
    3%     "     "     "     56 3 / 4     "     53 1 / 2

Bankactien fielen von 1392 auf 1343; fl.=500=Loose von 157 auf
153 1 / 2; fl.=250=Loose von 110 auf 108.

[Spaltenumbruch]

Von süddeutschen[unleserliches Material] pCt. Papieren waren mehrere ansehn-
liche Beträge am Markte, die deren Preis drückten; dies betraf
namentlich württembergische und nassauische Obligationen, deren
Cours um beiläufig 1 pCt. zurückging, während bayrische3 1 / 2 pCt.
Obligationen durch einige Kaufsaufträge eine Preiserhöhung von
2 pCt. erfuhren ( von85 1 / 4 auf87 1 / 4 ) . 5pCt. Effecten und4 1 / 2 pCt.
württembergische Obligationen hielten sich fest auf ihrem frühern
Standpunkte. Für letztgenanntes Papier stellten sich mehrere Käu-
fer ein, welche den Umsatz darin belebten. Unter den süddeutschen
Anlehensloosen waren es vorzugsweise kurhessische 40=Thlr.=Loose,
welche die Aufmerksamkeit der Geschäftsleute erregten. Diese Loose
sind, weil in Thaler ausgestellt, für Norddeutschland häufig ge-
sucht; diese Woche wurde Mehreres für Berliner Rechnung ge-
kauft, wodurch deren Cours von33 7 / 8, auf34 7 / 8 stieg. Großher-
herzoglich hessische fl.=25=Loose hoben sich durch einige Kaufsauf-
träge rasch von26 1 / 4 auf27 1 / 2, schlossen jedoch nur a fl. 27.
Herzogl. nassauische fl.=25=Loose folgten dieser Bewegung, jedoch
in geringerem Maße. Belgische Fonds waren unverändert, ob-
gleich ansehnliche Posten der4 1 / 2 pCt. vom Markte genommen
wurden. Diese Fonds werden meistens von Solchen gekauft, wel-
chen es weniger um die Speculation, als um gute Anlage ihrer
Gelder zu thun ist. Man erblickt in der neutralen Stellung Bel-
giens eine Gewähr für die Sicherheit seiner Staatsschuld. Der
Verkehr in Eisenbahnactien beschränkte sich fast nur auf Friedrich-
Wilhelm=Nordbahn=Actien. Dieselben folgten der Bewegung an
der Berliner Börse, stiegen von48 3 / 4 unf49 3 / 4 und schlossen auf
niedrigere Berliner Notiz a 49. Der Cours der spanischen 3pCt.
inländische Schuld variirte zwischen27 3 / 8 und26 7 / 8 und blieb
27 1 / 8. Der Preis der 6pCt. amerikanischen Stocks der vereinig-
ten Staaten, welcher in letzter Zeit fast unverändert sich auf 114
behauptete, ist in Folge der bekannten Differenzen zwischen der
Union und der französischen Gesandtschaft auf113 1 / 4 zurückge-
gangen.

Der Handel in Devisen war in vergangener Woche weniger
ausgebreitet als in der frühern. Die Nachfrage für die meisten
Plätze hat nachgelassen. Doch finden sich für Amsterdam, London
und Paris in allen Sichten leicht Geber und Nehmer; während
Bremen, Hamburg, Leipzig, Berlin und Wien eher zu haben als
zu lassen sind. Letztgenannte Valuta konnte sich ungeachtet des Be-
darfes für die neue Anleihe nicht auf ihrem Course behaupten.
Man bewilligte dafür am Schlusse der Woche113 1 / 2 a 3 / 4, wozu
jedoch keine bedeutenden Beträge zu placirenwaren. Der Zinsfuß
für Disconto=Wechsel ist anhaltend1 3 / 4 pCt. Die finanzielle Maß-
regel der holländischen Regierung, bezüglich der Abschaffung der
Goldvaluta, hat weder auf den Stand der Geldsorten noch den
der Devisen den mindesten Einfluß ausgeübt.

[Ende Spaltensatz]

Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]
Versteigerungs=Anzeige.

Jn Gemäßheit Urtheiles, erlassen durch das Großh. Kreisgericht zu
Mainz unterm 7. September 1849, werden vor dem unterzeichneten,
durch Urtheil des nämlichen Gerichtes vom 19. Mai 1849 hierzu com-
mittirten Notar Carl Steinem, im Amtssitze von Oberingelheim,
auf Anstehen der Kinder und Erben der auf der sogenannten Gries-
mühle,
im Banne von Oberingelheim, wohnhaft gewesenen und
allda verlebten Eheleute, Herrn Philipp Weyell und Johanna
Elisabetha Odernheimer,
nämlich: 1 ) Herrn Peter Weyell,
Müller und Gutsbesitzer, wohnhaft auf der besagten Griesmühle; 2 ) Frau
Katharina geborene Weyell, Wittwe von Johann Philipp
Weitzel,
Gastwirthin und Gutsbesitzerin, wohnhaft in Niederingelheim;
3 ) Herrn Jacob Weyell, Dr. der Rechte und Fürstlich Thurn und
Taxisscher Postbeamter, wohnhaft in Frankfurt a. M.; 4 ) Frau Ka-
tharina
geborene Schmahl, Wittwe erster Ehe von Herrn Carl
Weyell
und deren jetzigen Ehemannes, Herrn Johann Martin III.,
Müller in Sauerschwabenheim wohnhaft, handelnd Erstere als Vormün-
derin, Letzterer als Mitvormund von Nicolaus und Susanna Ka-
tharina Weyell,
minderjährige Kinder des besagten verlebten Herrn
Carl Weyell, erzeugt in dessen Ehe mit Frau Katharina geborene
Schmahl; 5 ) Herrn Jacob Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst,
in seiner Eigenschaft als Nebenvormund dieser Minderjährigen; 6 ) Herrn
Johann Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim; 7 ) Frau
Elisabetha geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Johann
Hoffmann,
Gastwirth, wohnhaft in Oppenheim; 8 ) Frau Marga-
retha
geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Mathias
Trapp,
Gastwirth, wohnhaft in Waldböckelheim; 9 ) Frau Su-
sanna Katharina Weyell
und deren Ehemannes, Herrn Erwin
Werner,
Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim und 10 ) Herrn
Johann Ludwig Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst -- und
zwar:

Montag den 12. November 1849, des Nachmittags 1 Uhr,
zu Niederingelheim auf dem Gemeindehause,

die nachbezeichneten, im Banne von Niederingelheim gelegenen Jmmo-
bilien öffentlich in Eigenthum versteigert, als:

1 ) Flur 9. Nr. 107. 986 Klafter Kiefern im Hammelacker, neben
[Spaltenumbruch] Weber Johann II. und Wilhelm Riegel einerseits und Leonhard Odern-
heimer anderseits;

2 ) Flur 24. Nr. 59. 255 Klafter und 54 Klafter Weinberg und
Oedung im Steinacker, neben Weyell Jacob und Gemarkungsgrenze
Oberingelheim;

3 ) Flur 45. Nr. 98. 362 Klafter Weichholz im alten Sand, neben
Buß Jacob II. und Weitzel Jacob Anton, und

4 ) Flur 11. Nr. 5. 5360 Klafter Kiefern auf dem Sand, neben
Jacob Weyell und Jacob Weyell.

Das bezügliche Bedingnißheft ist durch Act des Notarcommissärs
vom 3. October 1849 aufgenommen und Jedermann dessen Einsicht
gestattet.

Oberingelheim den 5. October 1849.

    Steinem.



Geschäfts-Verlegung.

Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen,
dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge-
legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu
erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der
Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe.

    A. Amelung.



Bei Fl. Kupferberg in Mainz ist so eben erschienen und in
allen Buchhandlungen zu haben:

Statistische Mittheilungen über Rheinhessen und
die Maaße und Gewichte des Großherzogthums Hessen, ver-
glichen mit denen der bedeutenderen Nachbarstaaten. Den Mit-
gliedern der zwölften Versammlung der deutschen Land= und
Forstwirthe von dem landwirthschaftlichen Vereine der Provinz
Rheinhessen. Mit einer Karte von Rheinhessen. gr. 8. geheftet
36 kr. oder 10 Ngr.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz]
Frankfurter Börsenbericht.
Wochenbericht.

Die politischen Verwickelungen mit der Pforte mußten der Leb-
haftigkeit des Börsenverkehres, welche sich gleich beim Beginn der
Woche zeigte, einigen Abbruch thun, wenn diese Verwickelungen
auch nicht im Stande waren, eine eigentlich ungünstige Stim-
mung zu erzeugen. Die Erlebnisse des vergangenen Jahres haben
die Geschäftsleute so [unleserliches Material – 10 Zeichen fehlen]abgehärtet, daß eine einfache Flüchtlings-
frage sie kaum vorübergehend zu beunruhigen vermag. Selbst das
Fallen der englischen Stocks= und französischen Rentencourse blieb
fast ohne Eindruck, da man das Zurückgehen der letzteren zum
Theile auf Rechnung der neu zu erwartenden französischen Anleihe
bringt. Auch wurden Anfangs der Woche namhafte Beträge ver-
schiedener Gattungen österreichischer Fonds umgesetzt. Für neue
4 1 / 2 pCt. Metall.=Oblig. zeigte sich viel Begehr und wurden be-
langreiche Summen mit81 3 / 4 pCt. bezahlt. Diese günstige Stim-
mung war jedoch nicht von Dauer und während des ganzen Ver-
laufes der Woche, österreichische Fonds anlangend, die Verkaufs-
lust vorherrschend. Die Ursache dieses Umschlages liegt theilweise
in der matten Haltung der Wiener Börse, wo man den politischen
Conjuncturen einige Aufmerksamkeit zu schenken scheint. Fonds
sind dort statt der erwarteten Preisverbesserung etwas zurückge-
gangen, während fremde Valuten, der Steigerung des Wiener
Wechselcourses an auswärtigen Börsen ungeachtet, eine Courser-
höhung erfuhren. Ein anderer Grund ist der, daß österreichische
Fonds für holländische Rechnung an hiesiger Börse begeben wur-
den, was die flaue Tendenz um so mehr beförderte, als man ge-
wöhnt ist, gerade in Holland den Hauptmark für den Verkauf
zu finden. Endlich ist ein Theil der Geschäftsleute von der Ansicht
abgekommen, daß die österreichische Anleihe sehr raschen Abgang
finden werde, wenn nicht die Theilnahme für dieselbe besonders
in Holland sich noch bedeutend steigert. [ Die Herren Geschäfts-
leute haben sich bekanntlich geirrt. ]

Diese Umstände zusammengenommen waren es, welche ein
Weichen aller Gattungen österreichischer Effecten veranlaßten.
Selbst das Eintreffen niedriger Valuten=Notirungen aus Wien
gegen das Ende der Woche war nicht im Stande eine günstigere
Stimmung hervorzurufen, und die Notiz vom 6. d. M. zeigt uns
gegen die vom 30. v. M. einen Rückgang von ungefähr 3 pCt.
für die verschiedenen Sorten Metalliques=Obligationen:

    5% Metalliques=Oblig. von92 3 / 8 auf89 1 / 2
    4%     „     „     „     76 1 / 8     „     73 3 / 4
    3%     „     „     „     56 3 / 4     „     53 1 / 2

Bankactien fielen von 1392 auf 1343; fl.=500=Loose von 157 auf
153 1 / 2; fl.=250=Loose von 110 auf 108.

[Spaltenumbruch]

Von süddeutschen[unleserliches Material] pCt. Papieren waren mehrere ansehn-
liche Beträge am Markte, die deren Preis drückten; dies betraf
namentlich württembergische und nassauische Obligationen, deren
Cours um beiläufig 1 pCt. zurückging, während bayrische3 1 / 2 pCt.
Obligationen durch einige Kaufsaufträge eine Preiserhöhung von
2 pCt. erfuhren ( von85 1 / 4 auf87 1 / 4 ) . 5pCt. Effecten und4 1 / 2 pCt.
württembergische Obligationen hielten sich fest auf ihrem frühern
Standpunkte. Für letztgenanntes Papier stellten sich mehrere Käu-
fer ein, welche den Umsatz darin belebten. Unter den süddeutschen
Anlehensloosen waren es vorzugsweise kurhessische 40=Thlr.=Loose,
welche die Aufmerksamkeit der Geschäftsleute erregten. Diese Loose
sind, weil in Thaler ausgestellt, für Norddeutschland häufig ge-
sucht; diese Woche wurde Mehreres für Berliner Rechnung ge-
kauft, wodurch deren Cours von33 7 / 8, auf34 7 / 8 stieg. Großher-
herzoglich hessische fl.=25=Loose hoben sich durch einige Kaufsauf-
träge rasch von26 1 / 4 auf27 1 / 2, schlossen jedoch nur à fl. 27.
Herzogl. nassauische fl.=25=Loose folgten dieser Bewegung, jedoch
in geringerem Maße. Belgische Fonds waren unverändert, ob-
gleich ansehnliche Posten der4 1 / 2 pCt. vom Markte genommen
wurden. Diese Fonds werden meistens von Solchen gekauft, wel-
chen es weniger um die Speculation, als um gute Anlage ihrer
Gelder zu thun ist. Man erblickt in der neutralen Stellung Bel-
giens eine Gewähr für die Sicherheit seiner Staatsschuld. Der
Verkehr in Eisenbahnactien beschränkte sich fast nur auf Friedrich-
Wilhelm=Nordbahn=Actien. Dieselben folgten der Bewegung an
der Berliner Börse, stiegen von48 3 / 4 unf49 3 / 4 und schlossen auf
niedrigere Berliner Notiz à 49. Der Cours der spanischen 3pCt.
inländische Schuld variirte zwischen27 3 / 8 und26 7 / 8 und blieb
27 1 / 8. Der Preis der 6pCt. amerikanischen Stocks der vereinig-
ten Staaten, welcher in letzter Zeit fast unverändert sich auf 114
behauptete, ist in Folge der bekannten Differenzen zwischen der
Union und der französischen Gesandtschaft auf113 1 / 4 zurückge-
gangen.

Der Handel in Devisen war in vergangener Woche weniger
ausgebreitet als in der frühern. Die Nachfrage für die meisten
Plätze hat nachgelassen. Doch finden sich für Amsterdam, London
und Paris in allen Sichten leicht Geber und Nehmer; während
Bremen, Hamburg, Leipzig, Berlin und Wien eher zu haben als
zu lassen sind. Letztgenannte Valuta konnte sich ungeachtet des Be-
darfes für die neue Anleihe nicht auf ihrem Course behaupten.
Man bewilligte dafür am Schlusse der Woche113 1 / 2 à 3 / 4, wozu
jedoch keine bedeutenden Beträge zu placirenwaren. Der Zinsfuß
für Disconto=Wechsel ist anhaltend1 3 / 4 pCt. Die finanzielle Maß-
regel der holländischen Regierung, bezüglich der Abschaffung der
Goldvaluta, hat weder auf den Stand der Geldsorten noch den
der Devisen den mindesten Einfluß ausgeübt.

[Ende Spaltensatz]

Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]
Versteigerungs=Anzeige.

Jn Gemäßheit Urtheiles, erlassen durch das Großh. Kreisgericht zu
Mainz unterm 7. September 1849, werden vor dem unterzeichneten,
durch Urtheil des nämlichen Gerichtes vom 19. Mai 1849 hierzu com-
mittirten Notar Carl Steinem, im Amtssitze von Oberingelheim,
auf Anstehen der Kinder und Erben der auf der sogenannten Gries-
mühle,
im Banne von Oberingelheim, wohnhaft gewesenen und
allda verlebten Eheleute, Herrn Philipp Weyell und Johanna
Elisabetha Odernheimer,
nämlich: 1 ) Herrn Peter Weyell,
Müller und Gutsbesitzer, wohnhaft auf der besagten Griesmühle; 2 ) Frau
Katharina geborene Weyell, Wittwe von Johann Philipp
Weitzel,
Gastwirthin und Gutsbesitzerin, wohnhaft in Niederingelheim;
3 ) Herrn Jacob Weyell, Dr. der Rechte und Fürstlich Thurn und
Taxisscher Postbeamter, wohnhaft in Frankfurt a. M.; 4 ) Frau Ka-
tharina
geborene Schmahl, Wittwe erster Ehe von Herrn Carl
Weyell
und deren jetzigen Ehemannes, Herrn Johann Martin III.,
Müller in Sauerschwabenheim wohnhaft, handelnd Erstere als Vormün-
derin, Letzterer als Mitvormund von Nicolaus und Susanna Ka-
tharina Weyell,
minderjährige Kinder des besagten verlebten Herrn
Carl Weyell, erzeugt in dessen Ehe mit Frau Katharina geborene
Schmahl; 5 ) Herrn Jacob Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst,
in seiner Eigenschaft als Nebenvormund dieser Minderjährigen; 6 ) Herrn
Johann Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim; 7 ) Frau
Elisabetha geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Johann
Hoffmann,
Gastwirth, wohnhaft in Oppenheim; 8 ) Frau Marga-
retha
geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Mathias
Trapp,
Gastwirth, wohnhaft in Waldböckelheim; 9 ) Frau Su-
sanna Katharina Weyell
und deren Ehemannes, Herrn Erwin
Werner,
Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim und 10 ) Herrn
Johann Ludwig Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst — und
zwar:

Montag den 12. November 1849, des Nachmittags 1 Uhr,
zu Niederingelheim auf dem Gemeindehause,

die nachbezeichneten, im Banne von Niederingelheim gelegenen Jmmo-
bilien öffentlich in Eigenthum versteigert, als:

1 ) Flur 9. Nr. 107. 986 Klafter Kiefern im Hammelacker, neben
[Spaltenumbruch] Weber Johann II. und Wilhelm Riegel einerseits und Leonhard Odern-
heimer anderseits;

2 ) Flur 24. Nr. 59. 255 Klafter und 54 Klafter Weinberg und
Oedung im Steinacker, neben Weyell Jacob und Gemarkungsgrenze
Oberingelheim;

3 ) Flur 45. Nr. 98. 362 Klafter Weichholz im alten Sand, neben
Buß Jacob II. und Weitzel Jacob Anton, und

4 ) Flur 11. Nr. 5. 5360 Klafter Kiefern auf dem Sand, neben
Jacob Weyell und Jacob Weyell.

Das bezügliche Bedingnißheft ist durch Act des Notarcommissärs
vom 3. October 1849 aufgenommen und Jedermann dessen Einsicht
gestattet.

Oberingelheim den 5. October 1849.

    Steinem.



Geschäfts-Verlegung.

Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen,
dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge-
legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu
erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der
Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe.

    A. Amelung.



Bei Fl. Kupferberg in Mainz ist so eben erschienen und in
allen Buchhandlungen zu haben:

Statistische Mittheilungen über Rheinhessen und
die Maaße und Gewichte des Großherzogthums Hessen, ver-
glichen mit denen der bedeutenderen Nachbarstaaten. Den Mit-
gliedern der zwölften Versammlung der deutschen Land= und
Forstwirthe von dem landwirthschaftlichen Vereine der Provinz
Rheinhessen. Mit einer Karte von Rheinhessen. gr. 8. geheftet
36 kr. oder 10 Ngr.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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[0004] Frankfurter Börsenbericht. Wochenbericht. Die politischen Verwickelungen mit der Pforte mußten der Leb- haftigkeit des Börsenverkehres, welche sich gleich beim Beginn der Woche zeigte, einigen Abbruch thun, wenn diese Verwickelungen auch nicht im Stande waren, eine eigentlich ungünstige Stim- mung zu erzeugen. Die Erlebnisse des vergangenen Jahres haben die Geschäftsleute so __________abgehärtet, daß eine einfache Flüchtlings- frage sie kaum vorübergehend zu beunruhigen vermag. Selbst das Fallen der englischen Stocks= und französischen Rentencourse blieb fast ohne Eindruck, da man das Zurückgehen der letzteren zum Theile auf Rechnung der neu zu erwartenden französischen Anleihe bringt. Auch wurden Anfangs der Woche namhafte Beträge ver- schiedener Gattungen österreichischer Fonds umgesetzt. Für neue 4 1 / 2 pCt. Metall.=Oblig. zeigte sich viel Begehr und wurden be- langreiche Summen mit81 3 / 4 pCt. bezahlt. Diese günstige Stim- mung war jedoch nicht von Dauer und während des ganzen Ver- laufes der Woche, österreichische Fonds anlangend, die Verkaufs- lust vorherrschend. Die Ursache dieses Umschlages liegt theilweise in der matten Haltung der Wiener Börse, wo man den politischen Conjuncturen einige Aufmerksamkeit zu schenken scheint. Fonds sind dort statt der erwarteten Preisverbesserung etwas zurückge- gangen, während fremde Valuten, der Steigerung des Wiener Wechselcourses an auswärtigen Börsen ungeachtet, eine Courser- höhung erfuhren. Ein anderer Grund ist der, daß österreichische Fonds für holländische Rechnung an hiesiger Börse begeben wur- den, was die flaue Tendenz um so mehr beförderte, als man ge- wöhnt ist, gerade in Holland den Hauptmark für den Verkauf zu finden. Endlich ist ein Theil der Geschäftsleute von der Ansicht abgekommen, daß die österreichische Anleihe sehr raschen Abgang finden werde, wenn nicht die Theilnahme für dieselbe besonders in Holland sich noch bedeutend steigert. [ Die Herren Geschäfts- leute haben sich bekanntlich geirrt. ] Diese Umstände zusammengenommen waren es, welche ein Weichen aller Gattungen österreichischer Effecten veranlaßten. Selbst das Eintreffen niedriger Valuten=Notirungen aus Wien gegen das Ende der Woche war nicht im Stande eine günstigere Stimmung hervorzurufen, und die Notiz vom 6. d. M. zeigt uns gegen die vom 30. v. M. einen Rückgang von ungefähr 3 pCt. für die verschiedenen Sorten Metalliques=Obligationen: 5% Metalliques=Oblig. von92 3 / 8 auf89 1 / 2 4% „ „ „ 76 1 / 8 „ 73 3 / 4 3% „ „ „ 56 3 / 4 „ 53 1 / 2 Bankactien fielen von 1392 auf 1343; fl.=500=Loose von 157 auf 153 1 / 2; fl.=250=Loose von 110 auf 108. Von süddeutschen_ pCt. Papieren waren mehrere ansehn- liche Beträge am Markte, die deren Preis drückten; dies betraf namentlich württembergische und nassauische Obligationen, deren Cours um beiläufig 1 pCt. zurückging, während bayrische3 1 / 2 pCt. Obligationen durch einige Kaufsaufträge eine Preiserhöhung von 2 pCt. erfuhren ( von85 1 / 4 auf87 1 / 4 ) . 5pCt. Effecten und4 1 / 2 pCt. württembergische Obligationen hielten sich fest auf ihrem frühern Standpunkte. Für letztgenanntes Papier stellten sich mehrere Käu- fer ein, welche den Umsatz darin belebten. Unter den süddeutschen Anlehensloosen waren es vorzugsweise kurhessische 40=Thlr.=Loose, welche die Aufmerksamkeit der Geschäftsleute erregten. Diese Loose sind, weil in Thaler ausgestellt, für Norddeutschland häufig ge- sucht; diese Woche wurde Mehreres für Berliner Rechnung ge- kauft, wodurch deren Cours von33 7 / 8, auf34 7 / 8 stieg. Großher- herzoglich hessische fl.=25=Loose hoben sich durch einige Kaufsauf- träge rasch von26 1 / 4 auf27 1 / 2, schlossen jedoch nur à fl. 27. Herzogl. nassauische fl.=25=Loose folgten dieser Bewegung, jedoch in geringerem Maße. Belgische Fonds waren unverändert, ob- gleich ansehnliche Posten der4 1 / 2 pCt. vom Markte genommen wurden. Diese Fonds werden meistens von Solchen gekauft, wel- chen es weniger um die Speculation, als um gute Anlage ihrer Gelder zu thun ist. Man erblickt in der neutralen Stellung Bel- giens eine Gewähr für die Sicherheit seiner Staatsschuld. Der Verkehr in Eisenbahnactien beschränkte sich fast nur auf Friedrich- Wilhelm=Nordbahn=Actien. Dieselben folgten der Bewegung an der Berliner Börse, stiegen von48 3 / 4 unf49 3 / 4 und schlossen auf niedrigere Berliner Notiz à 49. Der Cours der spanischen 3pCt. inländische Schuld variirte zwischen27 3 / 8 und26 7 / 8 und blieb 27 1 / 8. Der Preis der 6pCt. amerikanischen Stocks der vereinig- ten Staaten, welcher in letzter Zeit fast unverändert sich auf 114 behauptete, ist in Folge der bekannten Differenzen zwischen der Union und der französischen Gesandtschaft auf113 1 / 4 zurückge- gangen. Der Handel in Devisen war in vergangener Woche weniger ausgebreitet als in der frühern. Die Nachfrage für die meisten Plätze hat nachgelassen. Doch finden sich für Amsterdam, London und Paris in allen Sichten leicht Geber und Nehmer; während Bremen, Hamburg, Leipzig, Berlin und Wien eher zu haben als zu lassen sind. Letztgenannte Valuta konnte sich ungeachtet des Be- darfes für die neue Anleihe nicht auf ihrem Course behaupten. Man bewilligte dafür am Schlusse der Woche113 1 / 2 à 3 / 4, wozu jedoch keine bedeutenden Beträge zu placirenwaren. Der Zinsfuß für Disconto=Wechsel ist anhaltend1 3 / 4 pCt. Die finanzielle Maß- regel der holländischen Regierung, bezüglich der Abschaffung der Goldvaluta, hat weder auf den Stand der Geldsorten noch den der Devisen den mindesten Einfluß ausgeübt. Anzeigen. Versteigerungs=Anzeige. Jn Gemäßheit Urtheiles, erlassen durch das Großh. Kreisgericht zu Mainz unterm 7. September 1849, werden vor dem unterzeichneten, durch Urtheil des nämlichen Gerichtes vom 19. Mai 1849 hierzu com- mittirten Notar Carl Steinem, im Amtssitze von Oberingelheim, auf Anstehen der Kinder und Erben der auf der sogenannten Gries- mühle, im Banne von Oberingelheim, wohnhaft gewesenen und allda verlebten Eheleute, Herrn Philipp Weyell und Johanna Elisabetha Odernheimer, nämlich: 1 ) Herrn Peter Weyell, Müller und Gutsbesitzer, wohnhaft auf der besagten Griesmühle; 2 ) Frau Katharina geborene Weyell, Wittwe von Johann Philipp Weitzel, Gastwirthin und Gutsbesitzerin, wohnhaft in Niederingelheim; 3 ) Herrn Jacob Weyell, Dr. der Rechte und Fürstlich Thurn und Taxisscher Postbeamter, wohnhaft in Frankfurt a. M.; 4 ) Frau Ka- tharina geborene Schmahl, Wittwe erster Ehe von Herrn Carl Weyell und deren jetzigen Ehemannes, Herrn Johann Martin III., Müller in Sauerschwabenheim wohnhaft, handelnd Erstere als Vormün- derin, Letzterer als Mitvormund von Nicolaus und Susanna Ka- tharina Weyell, minderjährige Kinder des besagten verlebten Herrn Carl Weyell, erzeugt in dessen Ehe mit Frau Katharina geborene Schmahl; 5 ) Herrn Jacob Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund dieser Minderjährigen; 6 ) Herrn Johann Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim; 7 ) Frau Elisabetha geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Johann Hoffmann, Gastwirth, wohnhaft in Oppenheim; 8 ) Frau Marga- retha geborene Weyell und deren Ehemannes, Herrn Mathias Trapp, Gastwirth, wohnhaft in Waldböckelheim; 9 ) Frau Su- sanna Katharina Weyell und deren Ehemannes, Herrn Erwin Werner, Gutsbesitzer, wohnhaft in Oberingelheim und 10 ) Herrn Johann Ludwig Weyell, Gutsbesitzer, wohnhaft daselbst — und zwar: Montag den 12. November 1849, des Nachmittags 1 Uhr, zu Niederingelheim auf dem Gemeindehause, die nachbezeichneten, im Banne von Niederingelheim gelegenen Jmmo- bilien öffentlich in Eigenthum versteigert, als: 1 ) Flur 9. Nr. 107. 986 Klafter Kiefern im Hammelacker, neben Weber Johann II. und Wilhelm Riegel einerseits und Leonhard Odern- heimer anderseits; 2 ) Flur 24. Nr. 59. 255 Klafter und 54 Klafter Weinberg und Oedung im Steinacker, neben Weyell Jacob und Gemarkungsgrenze Oberingelheim; 3 ) Flur 45. Nr. 98. 362 Klafter Weichholz im alten Sand, neben Buß Jacob II. und Weitzel Jacob Anton, und 4 ) Flur 11. Nr. 5. 5360 Klafter Kiefern auf dem Sand, neben Jacob Weyell und Jacob Weyell. Das bezügliche Bedingnißheft ist durch Act des Notarcommissärs vom 3. October 1849 aufgenommen und Jedermann dessen Einsicht gestattet. Oberingelheim den 5. October 1849. Steinem. Geschäfts-Verlegung. Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen, dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge- legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe. A. Amelung. Bei Fl. Kupferberg in Mainz ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Statistische Mittheilungen über Rheinhessen und die Maaße und Gewichte des Großherzogthums Hessen, ver- glichen mit denen der bedeutenderen Nachbarstaaten. Den Mit- gliedern der zwölften Versammlung der deutschen Land= und Forstwirthe von dem landwirthschaftlichen Vereine der Provinz Rheinhessen. Mit einer Karte von Rheinhessen. gr. 8. geheftet 36 kr. oder 10 Ngr. Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 240. Mainz, 9. Oktober 1849, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal240_1849/4>, abgerufen am 01.06.2024.