Mainzer Journal. Nr. 253. Mainz, 24. Oktober 1849.[Beginn Spaltensatz]
den Bruch zwischen den beiden Großmächten unermüdlich vor- Schweiz. Jn den beiden Cantonen Luzern und Freiburg, wo die Jtalien. * * * Bekanntlich ist es eine alte Sage, daß die Laien im Frankreich. Paris 14. October. ( A. Z. ) Ohne Pessimist zu seyn, wird Aehnliche Wehklagen enthält die conservative Departemental- Lyon 19. October. ( K. Z. ) Die Legitimisten erhoben wieder Belgien. Brüssel 22. October. Der "Jndependance belge" zufolge Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Loose.
Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg. [Beginn Spaltensatz]
den Bruch zwischen den beiden Großmächten unermüdlich vor- Schweiz. Jn den beiden Cantonen Luzern und Freiburg, wo die Jtalien. * * * Bekanntlich ist es eine alte Sage, daß die Laien im Frankreich. Paris 14. October. ( A. Z. ) Ohne Pessimist zu seyn, wird Aehnliche Wehklagen enthält die conservative Departemental- Lyon 19. October. ( K. Z. ) Die Legitimisten erhoben wieder Belgien. Brüssel 22. October. Der „Jndependance belge“ zufolge Geld-und Wechselcourse.
Diverse Actien und Loose.
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg. <TEI> <text> <back> <div> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006"/><cb type="start"/> den Bruch zwischen den beiden Großmächten unermüdlich vor-<lb/> hergesagt.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Schweiz.</hi> </head><lb/> <p>Jn den beiden Cantonen <hi rendition="#g">Luzern</hi> und <hi rendition="#g">Freiburg,</hi> wo die<lb/> Regierungen offenbar die Mehrheit des Volkes gegen sich haben<lb/> und nur durch die Bajonnette der Nachbarn getragen werden,<lb/> wird gegen die Anhänger des Sonderbundes der ärgste Terroris-<lb/> mus verübt. Man begnügt sich nicht damit, sie zu beherrschen<lb/> nach selbstgemachten Gesetzen, sondern Willkürlichkeiten aller Art<lb/> werden gegen sie begangen. Jn <hi rendition="#g">Luzern</hi> stellt man sie ohne allen<lb/> gesetzlichen Grund unter polizeiliche Aufsicht, hängt ihnen muth-<lb/> willig Processe an <choice><abbr>ec.</abbr></choice> Jn <hi rendition="#g">Freiburg</hi> wird eine über sie ver-<lb/> hängte Brandschatzung von 1,600,000 Fr. oder 1,100,000 fl.<lb/> mit schonungsloser Härte eingetrieben und dadurch ganze Fami-<lb/> lien an den Bettelstab gebracht. Zwar haben sich die Betroffenen<lb/> schon vor einem Jahre an die Bundesversammlung gewendet,<lb/> allein diese hatte wohl für die Capitulationsfrage Zeit genug, aber<lb/> für diese Petition nicht. Jndessen geht Alles sein Weg auch ohne<lb/> die Bundesversammlung; die Freiburger Regierung nimmt Geld<lb/> wo sie es findet, und die Regimenter in Neapel sind mit badischen<lb/> Flüchtlingen voll= und überzählig gemacht worden. Es ist eben<lb/> die alte Geschichte von „dem Wohlstande und der Freiheit für Alle!“</p> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Jtalien.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#sup">* * *</hi> Bekanntlich ist es eine alte Sage, daß die Laien im<lb/> Kirchenstaate geknechtet seyen, daß alle Aemter sich in den Händen<lb/> der „Pfaffen“ befänden, daß jungen bürgerlichen Genies alle<lb/> Aussichten auf Avancement verschlossen seyen u. dgl. mehr. Den<lb/> besten Commentar zu allen diesen aufgeklärten Betisen gibt <hi rendition="#g">der<lb/> neueste römische Staatskalender.</hi> Laut diesem Staats-<lb/> kalender befanden sich im Jahre 1848 in Rom 5059 <hi rendition="#g">Laien</hi> und<lb/> 243 Kleriker als Functionairs in Staatsämtern. Jn der Abthei-<lb/> lung der auswärtigen Angelegenheiten arbeiten 17 Kleriker,<lb/> 30 Laien; in der des Jnnern 156 Kleriker, 1411 Laien; im Mi-<lb/> nisterium des Unterrichtes, ohne die Professoren der Universität,<lb/> 3 Kleriker, 11 Laien; im Justizfache 59 Kleriker, 927 Laien; in<lb/> den Finanzangelegenheiten 3 Kleriker, 2017 Laien; für den Han-<lb/> del 1 Kleriker, 61 Laien; für öffentliche Arbeiten 2 Kleriker,<lb/> 100 Laien; im Ministerium des Krieges kein Kleriker, 98 Laien;<lb/> in Polizeisachen 2 Kleriker, 404 Laien. Ja wir finden bei manchen<lb/> reingeistlichen Dikasterien mehr weltliche als geistliche Beamte.<lb/> So sind in der Propaganda 40 Kleriker angestellt und 80 Laien;<lb/> in der Dataria 9 Kleriker, 55 Laien; in der apostolischen Kanz-<lb/> lei 4 Kleriker, 60 Laien. — Es ist gut von derlei Dingen Notiz<lb/> zu nehmen, sie beweisen, daß die „Priesterherrschaft“ in Rom,<lb/> wie überall, sehr tolerant aufzutreten pflegt.</p> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Frankreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Paris 14. October. ( A. Z. ) Ohne Pessimist zu seyn, wird<lb/> einem angst und bange, wenn man die aus ihren Departements<lb/> zurückgekehrten Volksvertreter über die reißenden Fortschritte des<lb/> Socialismus unter dem Landvolke sprechen hört. Alle gestehen<lb/> ein, daß die rothe Propaganda eine Thätigkeit ohne Gleichen<lb/> entwickle, um die Bauern für ihre Doctrinen zu gewinnen. Die<lb/> ganze revolutionäre Wirksamkeit habe sich gleichsam auf dem<lb/> platten Lande concentrirt; bis in die kleinsten und entlegensten<lb/> Cantone dringen die Sendlinge der rothen Republik, um die<lb/> Bevölkerung vermittelst der unsinnigsten Versprechungen zu ködern<lb/> und anzuwerben; unter der Form von Flugschriften, Liedern<lb/> und Almanachen suche sich der Socialismus Eingang in die<lb/> kleinsten Hütten zu verschaffen und kein Mittel sey ihm zu schlecht,<lb/> um den Geist des Landvolkes zu verwirren und seine Sitten zu<lb/> verderben. Vergebens forsche man nach dem Ursprunge seiner<lb/> Hilfsmittel; er besitze sie in überreichem Maße, und verdoppelt<lb/> und verdreifacht werden sie durch den leidenschaftlichen Eifer<lb/> seiner Agenten.</p><lb/> <p>Aehnliche Wehklagen enthält die conservative Departemental-<lb/> presse bereits seit geraumer Zeit, aber man nannte ihren Angst-<lb/> ruf Uebertreibung oder kleinstädtische Gespensterfurcht. Daß man<lb/> den Provinzialblättern Unrecht that, beweisen zur Genüge die<lb/> Schilderungen der Deputirten. „Der Socialismus,“ rief noch<lb/> gestern einer aus dem Rhonedepartement in meinem Beiseyn aus,<lb/> „brütet über einer Art von <hi rendition="#g">Bauernkrieg,</hi> der furchtbar los-<lb/> brechen wird, wenn die Regierung den demoralisirenden Wühle-<lb/> reien keine Schranken setzt.“ Auf die Frage, welche Mittel die<lb/> Regierung ergreifen solle, um dem Uebel Einhalt zu thun, blieb<lb/> uns der Mann die Antwort schuldig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Lyon 19. October. ( K. Z. ) Die Legitimisten erhoben wieder<lb/> gewaltig ihr Haupt. Thiers ist in diesem Augenblicke ihr Abgott,<lb/> denn sie betrachten seine Haltung gegen den Präsidenten als eine<lb/> sichere Gewähr dafür, daß er sich dem Bourbon'schen Royalismus<lb/><cb n="2"/> vollständig in die Arme geworfen habe. Es liegt ihnen für den<lb/> Moment nichts daran, ob der Berichterstatter über die römischen<lb/> Angelegenheiten speciel dem Hause Orleans diene; genug, er hat<lb/> dem Bourbonismus einen Dienst geleistet und das hat ihm Freunde<lb/> unter seinen verstocktesten Gegnern erworben. Der offene Bruch<lb/> des Herrn Thiers mit dem Bonapartismus wird hier als ein<lb/> großer Sieg für die Sache der Legitimisten betrachtet. Diese selbst<lb/> vereinigen sich trotz aller Clubverbote sehr häufig und berathen<lb/> über das einzuschlagende Verfahren gegenüber allen republikani-<lb/> schen Fractionen. Mittlerweile mehrt sich indessen der Anhang<lb/> der Kaiserlichen im Heere ganz gewaltig und viele Regimenter<lb/> hoffen auf die Wiederkehr der glorreichen Epoche Napoleons.<lb/> Die Ansicht erfahrener Politiker ist, daß der Bruch zwischen den<lb/> Anhängern des Royalismus und den Kaiserlichen nothwendig<lb/> dahin führen müsse, <hi rendition="#g">daß sich Ludwig Bonaparte der<lb/> Kriegspartei in die Arme werfen werde.</hi> Befänden<lb/> wir uns nicht in einem ausnahmsweisen militärischen Zustande,<lb/> so würde das Parteigetriebe zum Aeußersten gebracht werden;<lb/> allein die Säbelherrschaft hält Alles nieder und macht die Presse<lb/> so ziemlich zahm. An eine Auflösung der Alpenarmee ist vor der<lb/> Hand nicht zu denken. Sie bildet ein Reservekorps für zu erwar-<lb/> tende Ereignisse und wird sich bei späteren Vorkommnissen noch<lb/> schwer in die Wagschaale zwischen die kämpfenden Grundsätze<lb/> der Parteien legen. Marseille ist ganz legitimistisch. Dort war die<lb/> Politik eine Zeit lang niedergehalten durch den asiatischen Würg-<lb/> engel; allein seitdem die Cholera nachgelassen und die einflußrei-<lb/> chen Familien wieder in den heimathlichen Kreis zurückkehren,<lb/> nimmt das politische Treiben der Anhänger und Freunde Ber-<lb/> ryers zu der gewohnten Thätigkeit wieder seine Zuflucht.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#g">Belgien.</hi> </head><lb/> <p>Brüssel 22. October. Der „Jndependance belge“ zufolge<lb/> beabsichtigt der König, sich am 25. d. M. nach Lüttich zu begeben,<lb/> wo man gleichfalls der Ankunft des Erzherzogs Johann entgegen-<lb/> sieht. — Fürst Metternich ist heute vom Könige im Schlosse Laeken<lb/> empfangen worden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">Geld-und Wechselcourse.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <table> <row> <cell><hi rendition="#aq">Frankfurter Börse</hi>.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier.</hi> </cell> <cell><hi rendition="#aq">Geld</hi>.</cell> <cell><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">am</hi> 24. Oct</hi>. 1849.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Papier.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Geld.</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq">Oestr. Met. Oblg. 5%</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">89</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">88 3 / 4</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Amsterdam fl. 100 k. 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Loose</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">34 3 / 4</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">34 1 / 2</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Cöln-Minden.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">94 1 / 2</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">94</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq">Sardinische Loose.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">33 1 / 2</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">33</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">Ludwigsh.-Bexb.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">86 3 / 4</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">86 1 / 4</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#aq">Cöln-Aachen.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">—</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#aq">—</hi> </cell> <cell><hi rendition="#aq">Fr. W. Nordbahn</hi>.</cell> <cell>54 1 / 2 </cell> <cell>54 1 / 4 </cell> </row> </table> </div> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> <back> <div type="imprint" n="1"> <p>Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.</p> </div><lb/> </back> </floatingText> </div> </back> </text> </TEI> [0006]
den Bruch zwischen den beiden Großmächten unermüdlich vor-
hergesagt.
Schweiz.
Jn den beiden Cantonen Luzern und Freiburg, wo die
Regierungen offenbar die Mehrheit des Volkes gegen sich haben
und nur durch die Bajonnette der Nachbarn getragen werden,
wird gegen die Anhänger des Sonderbundes der ärgste Terroris-
mus verübt. Man begnügt sich nicht damit, sie zu beherrschen
nach selbstgemachten Gesetzen, sondern Willkürlichkeiten aller Art
werden gegen sie begangen. Jn Luzern stellt man sie ohne allen
gesetzlichen Grund unter polizeiliche Aufsicht, hängt ihnen muth-
willig Processe an Jn Freiburg wird eine über sie ver-
hängte Brandschatzung von 1,600,000 Fr. oder 1,100,000 fl.
mit schonungsloser Härte eingetrieben und dadurch ganze Fami-
lien an den Bettelstab gebracht. Zwar haben sich die Betroffenen
schon vor einem Jahre an die Bundesversammlung gewendet,
allein diese hatte wohl für die Capitulationsfrage Zeit genug, aber
für diese Petition nicht. Jndessen geht Alles sein Weg auch ohne
die Bundesversammlung; die Freiburger Regierung nimmt Geld
wo sie es findet, und die Regimenter in Neapel sind mit badischen
Flüchtlingen voll= und überzählig gemacht worden. Es ist eben
die alte Geschichte von „dem Wohlstande und der Freiheit für Alle!“
Jtalien.
* * * Bekanntlich ist es eine alte Sage, daß die Laien im
Kirchenstaate geknechtet seyen, daß alle Aemter sich in den Händen
der „Pfaffen“ befänden, daß jungen bürgerlichen Genies alle
Aussichten auf Avancement verschlossen seyen u. dgl. mehr. Den
besten Commentar zu allen diesen aufgeklärten Betisen gibt der
neueste römische Staatskalender. Laut diesem Staats-
kalender befanden sich im Jahre 1848 in Rom 5059 Laien und
243 Kleriker als Functionairs in Staatsämtern. Jn der Abthei-
lung der auswärtigen Angelegenheiten arbeiten 17 Kleriker,
30 Laien; in der des Jnnern 156 Kleriker, 1411 Laien; im Mi-
nisterium des Unterrichtes, ohne die Professoren der Universität,
3 Kleriker, 11 Laien; im Justizfache 59 Kleriker, 927 Laien; in
den Finanzangelegenheiten 3 Kleriker, 2017 Laien; für den Han-
del 1 Kleriker, 61 Laien; für öffentliche Arbeiten 2 Kleriker,
100 Laien; im Ministerium des Krieges kein Kleriker, 98 Laien;
in Polizeisachen 2 Kleriker, 404 Laien. Ja wir finden bei manchen
reingeistlichen Dikasterien mehr weltliche als geistliche Beamte.
So sind in der Propaganda 40 Kleriker angestellt und 80 Laien;
in der Dataria 9 Kleriker, 55 Laien; in der apostolischen Kanz-
lei 4 Kleriker, 60 Laien. — Es ist gut von derlei Dingen Notiz
zu nehmen, sie beweisen, daß die „Priesterherrschaft“ in Rom,
wie überall, sehr tolerant aufzutreten pflegt.
Frankreich.
Paris 14. October. ( A. Z. ) Ohne Pessimist zu seyn, wird
einem angst und bange, wenn man die aus ihren Departements
zurückgekehrten Volksvertreter über die reißenden Fortschritte des
Socialismus unter dem Landvolke sprechen hört. Alle gestehen
ein, daß die rothe Propaganda eine Thätigkeit ohne Gleichen
entwickle, um die Bauern für ihre Doctrinen zu gewinnen. Die
ganze revolutionäre Wirksamkeit habe sich gleichsam auf dem
platten Lande concentrirt; bis in die kleinsten und entlegensten
Cantone dringen die Sendlinge der rothen Republik, um die
Bevölkerung vermittelst der unsinnigsten Versprechungen zu ködern
und anzuwerben; unter der Form von Flugschriften, Liedern
und Almanachen suche sich der Socialismus Eingang in die
kleinsten Hütten zu verschaffen und kein Mittel sey ihm zu schlecht,
um den Geist des Landvolkes zu verwirren und seine Sitten zu
verderben. Vergebens forsche man nach dem Ursprunge seiner
Hilfsmittel; er besitze sie in überreichem Maße, und verdoppelt
und verdreifacht werden sie durch den leidenschaftlichen Eifer
seiner Agenten.
Aehnliche Wehklagen enthält die conservative Departemental-
presse bereits seit geraumer Zeit, aber man nannte ihren Angst-
ruf Uebertreibung oder kleinstädtische Gespensterfurcht. Daß man
den Provinzialblättern Unrecht that, beweisen zur Genüge die
Schilderungen der Deputirten. „Der Socialismus,“ rief noch
gestern einer aus dem Rhonedepartement in meinem Beiseyn aus,
„brütet über einer Art von Bauernkrieg, der furchtbar los-
brechen wird, wenn die Regierung den demoralisirenden Wühle-
reien keine Schranken setzt.“ Auf die Frage, welche Mittel die
Regierung ergreifen solle, um dem Uebel Einhalt zu thun, blieb
uns der Mann die Antwort schuldig.
Lyon 19. October. ( K. Z. ) Die Legitimisten erhoben wieder
gewaltig ihr Haupt. Thiers ist in diesem Augenblicke ihr Abgott,
denn sie betrachten seine Haltung gegen den Präsidenten als eine
sichere Gewähr dafür, daß er sich dem Bourbon'schen Royalismus
vollständig in die Arme geworfen habe. Es liegt ihnen für den
Moment nichts daran, ob der Berichterstatter über die römischen
Angelegenheiten speciel dem Hause Orleans diene; genug, er hat
dem Bourbonismus einen Dienst geleistet und das hat ihm Freunde
unter seinen verstocktesten Gegnern erworben. Der offene Bruch
des Herrn Thiers mit dem Bonapartismus wird hier als ein
großer Sieg für die Sache der Legitimisten betrachtet. Diese selbst
vereinigen sich trotz aller Clubverbote sehr häufig und berathen
über das einzuschlagende Verfahren gegenüber allen republikani-
schen Fractionen. Mittlerweile mehrt sich indessen der Anhang
der Kaiserlichen im Heere ganz gewaltig und viele Regimenter
hoffen auf die Wiederkehr der glorreichen Epoche Napoleons.
Die Ansicht erfahrener Politiker ist, daß der Bruch zwischen den
Anhängern des Royalismus und den Kaiserlichen nothwendig
dahin führen müsse, daß sich Ludwig Bonaparte der
Kriegspartei in die Arme werfen werde. Befänden
wir uns nicht in einem ausnahmsweisen militärischen Zustande,
so würde das Parteigetriebe zum Aeußersten gebracht werden;
allein die Säbelherrschaft hält Alles nieder und macht die Presse
so ziemlich zahm. An eine Auflösung der Alpenarmee ist vor der
Hand nicht zu denken. Sie bildet ein Reservekorps für zu erwar-
tende Ereignisse und wird sich bei späteren Vorkommnissen noch
schwer in die Wagschaale zwischen die kämpfenden Grundsätze
der Parteien legen. Marseille ist ganz legitimistisch. Dort war die
Politik eine Zeit lang niedergehalten durch den asiatischen Würg-
engel; allein seitdem die Cholera nachgelassen und die einflußrei-
chen Familien wieder in den heimathlichen Kreis zurückkehren,
nimmt das politische Treiben der Anhänger und Freunde Ber-
ryers zu der gewohnten Thätigkeit wieder seine Zuflucht.
Belgien.
Brüssel 22. October. Der „Jndependance belge“ zufolge
beabsichtigt der König, sich am 25. d. M. nach Lüttich zu begeben,
wo man gleichfalls der Ankunft des Erzherzogs Johann entgegen-
sieht. — Fürst Metternich ist heute vom Könige im Schlosse Laeken
empfangen worden.
Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 24. Oct. 1849. Papier. Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 89 88 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. — 100 1 / 4
„ „ „ 4% 71 1 / 2 71 ditto „ 2 M. 100 —
„ „ „ 3% 53 1 / 2 53 Augsburg fl. 100 k. S. — 119 7 / 8
„ „ „2 1 / 2 % 45 3 / 4 45 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
„ Bankactien 1356 1351 Berlin Thlr. 60 k. S. 105 1 / 4 —
„ 250 fl. L. b. Roths. 106 1 / 2 106 ditto „ 2 M. — —
„ 500 fl. „ „ 151 150 1 / 2 Bremen 50 Th. Ls. k. S. 98 3 / 4 —
„4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 83 82 1 / 2 ditto „ 2 M. — —
„ 4% „ „ 74 73 1 / 2 Hamburg Mb. 100. k. S 88 87 3 / 4
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 89 1 / 4 88 3 / 4 ditto „ 2 M. — 87 1 / 2
„ Prämienscheine. — 100 1 / 2 Leipzig Thlr. 60 k. S. 105 1 / 4 —
Hessen 50 fl. Loose. 72 1 / 2 72 ditto in der Messe — —
„ 25 fl. „ 27 26 3 / 4 London Lst. 10 k. S. — 121 1 / 4
„3 1 / 2 % Obl. 83 82 1 / 2 ditto „ 3 M. 120 3 / 4 —
„ 4% „ 89 1 / 2 89 Lyon Frs. 200 k. S. 95 1 / 4 —
„ 5% „ 100 3 / 4 100 1 / 4 ditto „ 2 M. — —
Baden Obligat.3 1 / 2 % 79 1 / 4 78 3 / 4 Mailand Lr. 250 k. S. 94 1 / 2 93 1 / 2
„ „ 5% 98 1 / 4 97 3 / 4 ditto „ 2 M. 100 3 / 8 i.Slbr.
„ 50 fl. Loose 54 53 1 / 2 Paris Frs. 200 k. S. 95 1 / 4 —
„ 35 fl. „ 32 1 / 4 32 ditto „ 3 M. — —
Bair.3 1 / 2 Obligation. 86 1 / 2 86 Wien fl. 100 C. k. S. 112 1 / 2 111 7 / 8
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 82 5 / 8 82 1 / 8 ditto „ 3 M. — —
„ Neue4 1 / 2 % „ 94 7 / 8 94 3 / 8
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 85 84 1 / 2 Disconto 1 1 / 2 —
„ 5% „ „ 102 101 1 / 2
„ 25 fl. Loose. 25 3 / 8 25 1 / 8 fl. kr.
Frankfrt. Obligat. 3% 80 1 / 4 80
ditto v. 1839.3 1 / 2 % 93 3 / 4 93 1 / 4 Pistolen 9 52 1 / 2
ditto v. 1846.3 1 / 2 % 90 1 / 4 89 3 / 4 Preussische Fried-
Frankf. Taunusbahn 299 296 richsd'or 9 55 1 / 2
Holland.2 1 / 2 Integral. 53 1 / 4 53 Holl. fl. 10 Stücke 10 2
„ Holländische 4% 83 1 / 2 83 Rand-Ducaten 5 39
„ Syndicats3 1 / 2 % — 83 1 / 4 20 Franken-Stücke 9 40
Belg. Obl. frs. 200 fl. 94 89 1 / 4 88 3 / 4 Engl. Sovereigns 12 4
Spanien 5% Active — — Gold al Marco 382 —
„ 3% Innere 27 1 / 4 27 Laubth., ganze — —
Polen fl. 300 Lot. L. Rth. — 110 Preussische Thaler 1 45
„ Obl. de fl. 500 4% 81 3 / 8 81 1 / 8 5 Frankenthlr 2 22
Russland i. R. 3 fl. 4% — 84 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 30
„ b. Stieglitz 4% — 83 Gering u. mittelh. — —
Diverse Actien und Loose.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Loose 34 3 / 4 34 1 / 2 Cöln-Minden. 94 1 / 2 94
Sardinische Loose. 33 1 / 2 33 Ludwigsh.-Bexb. 86 3 / 4 86 1 / 4
Cöln-Aachen. — — Fr. W. Nordbahn. 54 1 / 2 54 1 / 4
Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.
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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
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Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
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