werden andre Sterne sichtbar; ebenfalls entsteht auch eine Änderung des Polarsterns selbst. Zur Zeit des Eudoxius lag der Pol nahe bei den hintern Ster- nen des kleinen Bärs zwischen a und b, jetzt liegt er außerhalb des kleinen Bärs, und nach und nach wird(?)
er fortrücken zum Zepheus und Schwan.
Die Schiefe der Ekliptik hat eine kleine Veränderung, die Nutation von 18", so daß sie in einer Zeit von 18 Jahren und 6 Stunden einen kleinen Kreis be- schreibt. Doch wichtiger ist die große Aenderung,?
von der bereits die Rede war; man kann nicht mit Gewißheit sagen wie groß die Aenderung sei, doch dauert sie 21 bis 22000 Jahre. - Die ersten Beob- achtungen darüber sind von Anaximandei, der durch Sonnenuhren den Winkel der Ekliptik mit dem Ae- quator maß; die Resultate der erstern genau- ern Messungen verdanken wir den chinesischen Annalen von 1100 a C., wo diese Winkel auf 23°54' gefunden wurden. - Pydias in Marseille fand im Jahr 340 a C. durch eine Messung diesen Winkel 23°49' groß, und GYounes 1000 p C. 23°36', und Bessel in den neuesten Zeiten (1800) 23°27'56" - Laplace
hat
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]x
werden andre Sterne ſichtbar; ebenfalls entſteht auch eine Änderung des Polarſterns ſelbſt. Zur Zeit des Eudoxius lag der Pol nahe bei den hintern Ster- nen des kleinen Bärs zwiſchen α und β, jetzt liegt er außerhalb des kleinen Bärs, und nach und nach wird(?)
er fortrücken zum Zepheus und Schwan.
Die Schiefe der Ekliptik hat eine kleine Veränderung, die Nutation von 18″, ſo daß ſie in einer Zeit von 18 Jahren und 6 Stunden einen kleinen Kreis be- ſchreibt. Doch wichtiger iſt die große Aenderung,?
von der bereits die Rede war; man kann nicht mit Gewißheit ſagen wie groß die Aenderung ſei, doch dauert ſie 21 bis 22000 Jahre. – Die erſten Beob- achtungen darüber ſind von Anaximandei, der durch Sonnenuhren den Winkel der Ekliptik mit dem Ae- quator maß; die Reſultate der erſtern genau- ern Meſsungen verdanken wir den chineſiſchen Annalen von 1100 a C., wo dieſe Winkel auf 23°54′ gefunden wurden. – Pydias in Marſeille fand im Jahr 340 a C. durch eine Meſsung dieſen Winkel 23°49′ groß, und GYounes 1000 p C. 23°36′, und Besſel in den neueſten Zeiten (1800) 23°27′56″ – Laplace
hat
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]x
<TEI><text><body><divtype="session"n="22"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0185"n="177"/>
werden andre Sterne ſichtbar; ebenfalls entſteht<lb/>
auch eine Änderung des Polarſterns ſelbſt. Zur Zeit<lb/>
des <persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11853131X http://d-nb.info/gnd/11853131X">Eudoxius</persName> lag der Pol nahe bei den hintern Ster-<lb/>
nen des kleinen Bärs zwiſchen α und β, jetzt liegt er<lb/>
außerhalb des kleinen Bärs, und nach und nach wird<noteplace="right"><metamark>(?)</metamark><lb/></note><lb/>
er fortrücken zum Zepheus und Schwan.</p><lb/><p>Die Schiefe der Ekliptik hat eine kleine Veränderung,<lb/>
die <choice><sic>M<subst><delrendition="#ow">e<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">t</unclear></del><addplace="across">ut</add></subst>ation</sic><corrresp="#CT">Nutation</corr></choice> von 18″, ſo daß ſie in einer Zeit von<lb/>
18 Jahren und 6 Stunden einen kleinen Kreis be-<lb/>ſchreibt. Doch wichtiger iſt die große Aenderung,<noteplace="right"hand="#pencil"><metamark>?</metamark><lb/></note><lb/>
von der bereits die Rede war; man kann nicht<lb/>
mit Gewißheit ſagen wie groß die Aenderung ſei,<lb/>
doch dauert ſie 21 bis 22000 Jahre. – Die erſten Beob-<lb/>
achtungen darüber ſind von <persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118645102 http://d-nb.info/gnd/118645102">Anaximandei</persName>, der durch<lb/>
Sonnenuhren den Winkel der Ekliptik mit dem Ae-<lb/>
quator maß; die Reſultate der erſtern genau-<lb/>
ern Meſsungen verdanken wir den chineſiſchen<lb/>
Annalen von 1100 a C., wo dieſe Winkel auf 23°54′<lb/>
gefunden wurden. –<hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118793764 http://d-nb.info/gnd/118793764">Pydias</persName></hi> in Marſeille fand<lb/>
im Jahr 340 a C. durch eine Meſsung dieſen Winkel<lb/>
23°49′ groß, und <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-102535973 http://d-nb.info/gnd/102535973"><unclearreason="illegible"cert="low"resp="#CT"><subst><delrendition="#ow">G</del><addplace="across">Y</add></subst></unclear>ounes</persName></hi> 1000 p C. 23°36′, und <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118510215 http://d-nb.info/gnd/118510215">Besſel</persName></hi><lb/>
in den neueſten Zeiten <choice><orig>|</orig><regresp="#CT">(</reg></choice>1800<choice><orig>|</orig><regresp="#CT">)</reg></choice> 23°27′56″–<hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName></hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">hat</hi></fw><lb/><fwtype="sig"place="bottom"><hirendition="#aq"><delrendition="#s"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del>x</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[177/0185]
werden andre Sterne ſichtbar; ebenfalls entſteht
auch eine Änderung des Polarſterns ſelbſt. Zur Zeit
des Eudoxius lag der Pol nahe bei den hintern Ster-
nen des kleinen Bärs zwiſchen α und β, jetzt liegt er
außerhalb des kleinen Bärs, und nach und nach wird
er fortrücken zum Zepheus und Schwan.
(?)
Die Schiefe der Ekliptik hat eine kleine Veränderung,
die Nutation von 18″, ſo daß ſie in einer Zeit von
18 Jahren und 6 Stunden einen kleinen Kreis be-
ſchreibt. Doch wichtiger iſt die große Aenderung,
von der bereits die Rede war; man kann nicht
mit Gewißheit ſagen wie groß die Aenderung ſei,
doch dauert ſie 21 bis 22000 Jahre. – Die erſten Beob-
achtungen darüber ſind von Anaximandei, der durch
Sonnenuhren den Winkel der Ekliptik mit dem Ae-
quator maß; die Reſultate der erſtern genau-
ern Meſsungen verdanken wir den chineſiſchen
Annalen von 1100 a C., wo dieſe Winkel auf 23°54′
gefunden wurden. – Pydias in Marſeille fand
im Jahr 340 a C. durch eine Meſsung dieſen Winkel
23°49′ groß, und GYounes 1000 p C. 23°36′, und Besſel
in den neueſten Zeiten |1800| 23°27′56″ – Laplace
hat
?
_x
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/185>, abgerufen am 13.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.