einen Stern bedeckt, bevor diese Bedeckung stattfindet, der Stern eine Zeitlang an sei- nem Rand zu kleben scheint, statt wie in andern Fällen augenblicklich zu verschwinden. Man hielt auch dieß Phänomen als von der Dilat[unleserliches Material]ation verursacht; es ist dieß aber nicht richtig, da auch im Fernrohr dasselbe er- scheint; es ist vielmehr Folge der Inclination der Lichtstralen.
2, Polygonal Figuren. Wie oben gesagt, sehen wir nur Sonne und Mond als Scheiben; die übrigen Sterne erscheinen wie vielseitige Figuren, durch die Stralen welche von ihn aus zugehen scheinen. Venus und Jupiter erscheinen uns nur durch das Fernrohr als Scheiben obgleich der Durchmesser der und 1' beträgt. Man hat auch Versuche angestellt, die aber noch keine gehörige Resultate ge- liefert haben, wie weit sich uns nähern müßte, damit wir sie als Scheibe sehen könn- ten. Es läßt sich dies nicht gut ermitteln da uns die Zwischensätze in der Entfernung feh-
len wo der Fall eintreten würde daß die
Scheiben-
Physikalische Erdbeschreibung k.
einen Stern bedeckt, bevor dieſe Bedeckung ſtattfindet, der Stern eine Zeitlang an ſei- nem Rand zu kleben ſcheint, ſtatt wie in andern Fällen augenblicklich zu verſchwinden. Man hielt auch dieß Phänomen als von der Dilat[unleserliches Material]ation verurſacht; es iſt dieß aber nicht richtig, da auch im Fernrohr daſselbe er- ſcheint; es iſt vielmehr Folge der Inclination der Lichtſtralen.
2, Polygonal Figuren. Wie oben geſagt, ſehen wir nur Sonne und Mond als Scheiben; die übrigen Sterne erſcheinen wie vielſeitige Figuren, durch die Stralen welche von ihn aus zugehen ſcheinen. Venus und Jupiter erſcheinen uns nur durch das Fernrohr als Scheiben obgleich der Durchmeſser der ♀ und 1′ beträgt. Man hat auch Verſuche angeſtellt, die aber noch keine gehörige Reſultate ge- liefert haben, wie weit ♀ ſich uns nähern müßte, damit wir ſie als Scheibe ſehen könn- ten. Es läßt ſich dies nicht gut ermitteln da uns die Zwiſchenſätze in der Entfernung feh-⎡
len wo der Fall eintreten würde daß die
Scheiben-
Phyſikaliſche Erdbeſchreibung k.
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[73/0081]
einen Stern bedeckt, bevor dieſe Bedeckung
ſtattfindet, der Stern eine Zeitlang an ſei-
nem Rand zu kleben ſcheint, ſtatt wie in
andern Fällen augenblicklich zu verſchwinden.
Man hielt auch dieß Phänomen als von der
Dilat_ ation verurſacht; es iſt dieß aber nicht
richtig, da auch im Fernrohr daſselbe er-
ſcheint; es iſt vielmehr Folge der Inclination
der Lichtſtralen.
2, Polygonal Figuren. Wie oben geſagt,
ſehen wir nur Sonne und Mond als Scheiben;
die übrigen Sterne erſcheinen wie vielſeitige
Figuren, durch die Stralen welche von ihn
aus zugehen ſcheinen. Venus und Jupiter
erſcheinen uns nur durch das Fernrohr als
Scheiben obgleich der Durchmeſser der ♀ und 1′
beträgt. Man hat auch Verſuche angeſtellt,
die aber noch keine gehörige Reſultate ge-
liefert haben, wie weit ♀ ſich uns nähern
müßte, damit wir ſie als Scheibe ſehen könn-
ten. Es läßt ſich dies nicht gut ermitteln da
uns die Zwiſchenſätze in der Entfernung feh-
len wo der Fall eintreten würde daß die
Scheiben-
Phyſikaliſche Erdbeſchreibung k.
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/81>, abgerufen am 13.06.2024.
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