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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 62. Köln, 1. August 1848.

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[Spaltenumbruch] pen Ew. Majestät angegriffen, den Krieg zu beendigen nicht gelungen ist. Und wie aufrichtig das huldigende Gefühl ist, welches das treue Ungarn für Ew. Majestät hegt, eben so sehr wünscht es, diese Freude, daß diese Frage der Würde des Thrones und den gegenseitigen Rechtsverhältnissen gemäß, gelöst werde. - Sobald in unserem Vaterlande die Ordnung und der Friede sicher hergestellt und die moralische und materielle Einheit unseres Landes gesichert sein wird, bieten wir Ew. Majestät freudig hülfreiche Hand zur Vermittlung eines solchen friedlichen Uebereinkommens, welches einerseits der Würde des Thrones, andererseits der konstitutionellen Freiheit der italienischen Nation und deren billigen Wünschen gleichgemäßig entsprechen.

Polen.
Vom Dniester, 19. Juli.

Die finstere Saat, die die Leiter der Ruthenen-Nationalität ausgestreut, beginnt in Galizien bereits emporzusprießen, und droht mit einer reichen Ernte. Zu Podhayce, Städtchen im Brezezaner Kreise, hat sich eine Nationalgarde, 40 Mann hoch, gebildet. Gegen deren Errichtung protestirten, wie überall, die Ruthenen; da sie nun im gesetzlichen Wege Nichts auszurichten vermochten, so beschlossen sie, mit Gewalt ihren Willen durchzusetzen. Ein Nationalgardist wurde am 13. d. M. Abends von zweien Ruthenen (recte Bauern) in der Absicht beleidigt, um so sämmtliche Garden zu einem Angriffe zu reizen. Die Garde beschloß nun, den Beleidiger zu arretiren, was noch am selben Abende geschah. Die Ruthenen, gewahrend, daß ihr Plan gelungen, ließen auf allen Glocken alsogleich Sturm läuten, und schickten unter einem in die nahe gelegenen Dorfschaften, damit die Sensengarde unverzüglich nach Podhayce einrücken, weil die Polen rebelliren. Dieses geschah auch. Nahe an 1000 Bauern erschienen mit Sensen zu Podhayce, und fielen über die 42 wehrlosen Garden einher, wobei es viele Verwundete gab, der dortige Mandatar und Apotheker wurden stark zugerichtet. Das zufällige Anlangen eines Hrn. Kreiskommissars aus Brzezan hat Gräuel verhütet, wie die im Jahre 1846 verübt wurden. Bereits ist eine Untersuchung eingeleitet und 60 Individuen verhaftet worden. Die Schnelligkeit und Bereitwilligkeit, mit der die Sensenmänner herbeikamen, läßt mit Recht schließen, daß dieses schon zuvor besprochen wurde.

(A. Oestr. Z.)
Tarnopol, 18. Juli.

Die aus Rußland herüber gekommenen 7 jungen Leute werden heute in Folge Erlasses des Gouverneur-Stellvertreters in Freiheit gesetzt.

In Okopa, eine russische Gränzstadt kaum eine Meile von der galizischen Gränze, ist bereits die Cholera wüthend aufgetreten, so daß alles russische Gebiet welches an Ostgalizien gränzt, von der Cholera heimgesucht wird. In Berdiczow sind bedeutende politische Unruhen ausgebrochen.

(A. Oestr. Z.)
Italien.
* Mailand, 25. Juli.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Mailand, 26. Juli.

Mittags. Eben eintreffende Reisende, Kouriere und eine Depesche an die provisorische Regierung bringen die wichtige Nachricht: daß die Oestreicher bei Sommacampagna total geschlagen worden.

An 7000 Gefangene, mehr als 40 Kanonen, 12 östreichische Fahnen sind in den Händen unserer siegreichen Armee. Der Jubel in Mailand ist unbeschreiblich.

Vorstehende Nachrichten werden durch folgende Mittheilung aus der Schweiz im "Frkf. J." bestätigt:

Zürich, 28. Juli. In einem Brief aus Mailand vom 26. d. M. heißt es: "Nach so eben angelangter und promulgirter offizieller Nachricht blieben die Italiener in einer gestern gelieferten Hauptschlacht Sieger, nahmen 12,000 Oestreichee gefangen und erbeuteten 50 Kanonen und 17 Fahnen. Auf beiden Seiten viele Todte."

- Recht interessant ist es, die "A. A. Z." ganz entgegengesetzte Siegesbülletins ausgeben zu sehen. In ihrer neuesten Nummer hat sie die ihrem Korresp. durch einen Kourier nach Botzen überbrachte Nachricht, daß Radetzky gesiegt und die Italiener vernichtet hat.

Will man aber in recht auffallender Weise das alte östreichische Lügensystem, wie es von den Radetzky, Welden und der "Augsburgerin" geübt wird, ins Auge fassen: so lese man folgenden eben an ein achtbares Handlungshaus in Köln von einem Triestiner Hause angelangten Brief:

P. P. Triest, 25. Juli. "So eben trifft hier die offizielle sichere Nachricht ein, daß am 23. dieses, um 1 Uhr, Radetzky einen Ausfall von Verona und Mantua zugleich machte, die piemontesische Armee aus ihren Verschanzungen trieb, bis in die Nacht hinein verfolgte und auf's Haupt geschlagen hat. Der Ausfall geschah bei einem furchtbaren Gewitter."

Unsere Nachrichten aus Mailand, wie die aus Zürich gemeldete Bestätigung derselben, zeigen zur Genüge, was von dergleichen "offiziellen" Siegesnachrichten der Oestreicher zu halten ist.

* Rom, 21. Juli.

Die gestrige Sitzung der Deputirten war beinahe eben so stürmisch, als die Sturmsitzung vom 19. d. Der Präsident, der mit der Kommission sich zum Pabste begeben, um ihm die am 18. angenommene Adresse zu überreichen, erstattet Bericht ab über den Erfolg. Die Antwort des Pabstes bestand der Hauptsache nach in der Erklärung, er sei ganz bereit, alle jene Befehle zu ertheilen, welche zur Sicherung des Vertheidigungsrechtes erforderlich seien; er habe niemals daran gedacht, diesem Rechte zu entsagen; vielmehr betheure er, es unangetastet erhalten zu wollen. Serenelli stattet sodann über die vom Volk an die Kammer gelangte Adresse (siehe die gestrige Nr. d. Bl.) Bericht ab. Dieser lautet dahin, daß das Vaterland nicht in Gefahr sei. Ein Ausbruch des tiefsten Unwillens bei der Mehrheit der Kammer, wie auf den Tribünen, folgt dieser Erklärung. Montanari und Fiorenzi antworten voll Unwillens und unter lautem Beifall. Sterbini beantragt, daß, wie in Bologna, ein Kriegskomite niedergesetzt werde. Da ihm hierauf Campello bemerkt, es sei bereits ein solches niedergesetzt und auf die Frage eines andern Deputirten um die Namen der Mitglieder den Durando's nennt: so bricht ein zweiter, viel ärgerer Sturm los. Denn Durando ist wegen Vicenza's in Untersuchung und das Volk traut ihm nicht. Der Präsident gebietet den Gallerien Ruhe. Sie werden indeß durch eine wüthende Rede Pantaleoni's gegen das zuhörende Publikum so erbittert, daß das Schreien und Toben von Neuem beginnt. Der Präsident will die Gallerien räumen lassen. Mehrere Deputirte reden beschwichtigend zum Publikum. Das wirkte. Die Gallerien blieben von jetzt an ruhig. Mamiani versprach in der nächsten Sitzung definitive Erklärung über die Ministerkrisis. Farini's Amendement: "Da das Vaterland in Gefahr, so werden die energischsten und schleunigsten Vertheidigungsmaßregeln erfordert," wurde mit großer Majorität angenommen. Der Finanzminister erklärt, er werde Alles thun, um die Mittel aufzutreiben, welche zur Ausführung der Kriegsmaßregeln nothwendig sind. An der neapolitanischen Gränze häufen sich die königl. Truppen täglich mehr an. Ein Zusammenstoß ist nahe.

27 Neapel, 13. Juli.

Das halboffizielle Journal "Tempo" freut sich, daß die Expedition gegen Sizilien so gut wie entschieden sei. Dies Blatt ermahnt zugleich die Regierung, den Kampf gegen Sizilien mit aller Kraft und Entschiedenheit zu führen. Man ist fortwährend mit Absendung von Soldaten nach Kalabrien beschäftigt, um recht bald die gegen Sizilien bestimmten 30,000 Mann zu kompletiren. Jedes Schiff, dessen man nur habhaft werden kann, wird von der Regierung zur Ueberschiffung der Expedition zurückgehalten. Die Truppen, welche bisher in Aquila waren, marschiren über Montereale nach der päbstlichen Gränze hin. Am 17. war der Präsident der Deputirtenkammer bei den Ministern, um in dieselben zu dringen, eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Wie zu erwarten, wies man ein solches Ansinnen hohnlachend zurück. England hat gegen die Kriegsrüstungen wider Sizilien protestirt. Darüber soll Ferdinand in unbeschreibliche Wuth gerathen sein. Denn will England nicht, so darf Ferdinand auch nicht wollen. Der ganze Generalstab in der Marine wird umgestaltet; er ist wegen liberaler Gesinnungen verdächtig geworden. Gestern hatte der Gesandte der französischen Republik eine Unterredung mit Ferdinand, wie man sagt, ebenfalls wegen Sizilien. Die Patrioten hoffen, daß die französische Republik mithelfen werde, die Schlächterfreuden Ferdinands diesmal wenigstens zu vereiteln.

* Neapel, 19. Juli.

Obgleich der Aufstand in Kalabrien ziemlich unterdrückt zu sein scheint, so ist doch Toranto in voller Rebellion. Die Insurgenten haben sich aller Forts bemächtigt und den Hafen gegen jeden Versuch der königl. Ferdinand'schen Landungsschiffe mit starken Ketten abgesperrt. Es wird hier allgemein behauptet, der französische Admiral Baudin habe die Citadelle von Messina angegriffen.

Großbritannien.
43 London, 29. Juli.

Man erinnert sich, wie erbärmlich in der Sitzung vom 22. Juli in allen englischen Blättern O'Connors Rede, wie glänzend dagegen Peels Antwort sich ausnahm. Heute wird das Geheimniß enthüllt. Sämmtliche Londoner Blätter haben O'Connors Rede in einer absichtlich verfälschten und entstellten Ausgabe mitgetheilt. O'Connor erklärt heute in einem Briefe an die Chartisten, warum er im Northern Star nicht selbst seine Rede mittheilt.

Den folgenden Montag, nachdem er seine Rede gehalten, erhielt O'Connor nämlich folgendes Billet von einem Mitglied der detektiven (geheimen) Polizei:

"Mein Herr! Im Namen Gottes, veröffentlichen Sie Ihre Rede nicht im Northern Star, wie Sie dieselbe im Hause der Gemeinen gehalten, denn wenn Sie es thun, werden Sie gemäß dem neuen Akt, als Felon verfolgt werden."

O'Connor fügt hinzu:

Jeder wird sich erinnern der Diskussion im Hause der Lords bezüglich der Veröffentlichung der im Hause der Gemeinen gehaltenen Reden. Brougham und Campbell stimmten beide darin überein, daß, wenn Worte hochverrätherischer Natur im Hause der Gemeinen gesprochen, veröffentlicht würden in der Absicht, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, eine derartige Veröffentlichung nach dem besagten Akt strafbar wäre. Ich lasse deshalb meine Rede nicht drucken, da ich, abgesehen von der Warnung des Mitgliedes der geheimen Polizei, zweifellose Nachrichten erhalten habe, daß die Regierung einen Hauptschlag gegen den Chartismus durch gerichtliche Verfolgung seines Führers beabsichtigt.

* London, 29. Juli.

Im Unterhause erkundigte sich gestern Hr. Mackinnon bei Sir G. Grey ob er Maßregeln treffen werde um die Verbreitung falscher Nachrichten durch den elektrischen Telegraphen zu verhindern. Sir George erwiederte darauf, daß das Gouvernement hiezu keine Befugniß habe und nach den bestehenden Gesetzen die Telegraphen nur in dringenden Fällen für eine Dauer von nicht weniger als einer Woche in Beschlag nehmen könne. In Betreff der neulichen falschen Nachrichten aus Irland sei bereits eine Untersuchung eingeleitet. Die Journale welche jene Lügen mittheilten, seien durchaus unschuldig daran. Die wirklichen Fälscher werde man aber sehr wahrscheinlich entdecken.

Das Haus saß hierauf als Komite, und Hr. S. Crawford stellte den Antrag:

"Daß der gegenwärtige unruhige Zustand von Irland, die besondere Aufmerksamkeit des Gouvernements und solche Maßregeln erfordre, als nöthig seien um das irische Volk seiner traurigen Lage zu entreißen und mit der Wiederherstellung seiner Rechte, die Prosperität jenes Theiles des Vereinigten Königreiches zu fördern und Ihr. Majestät Krone und Gouvernement neue Sicherheit zu verleihen." Er beabsichtige gleich nach Irland hinüber zu reisen und seinen ganzen Einfluß zur Aufrechthaltung des Friedens anzuwenden. Er müsse indeß eine Friedensbotschaft mit sich führen, und bis jetzt habe er noch keine Aussicht hierzu. Nachdem Lord John Russel und Hr. Osborne weitläuffig hierauf geantwortet hatten, wurde die Debatte bis auf heute vertagt.

* London, 29. Juli.

Die "Times" zeigt die Abreise Bunsens von London an. Das preußische Gouvernement habe ihn nach Berlin berufen, um an den Debatten der Nationalversammlung Theil zu nehmen. - Nach Privatbriefen, die wir von Frankfurt erhielten, setzt die "Times" hinzu, ist es indeß nicht unwahrscheinlich, daß Sr. Excellenz der wichtige Posten eines Konseil-Präsidenten und eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten bei der provisorischen Centralgewalt angeboten wird. Die "Times" ist voller Freude hierüber und erhebt den Ritter Bunsen bis in den Himmel. Es ist dies natürlich nicht anders zu erwarten. Herr Bunsen war den englischen Handelsinteressen immer sehr freundlich. Die deutschen Kaufleute mögen sich zu der fernern Wirksamkeit des Herrn Bunsen nicht wenig gratuliren! Jedermann weiß, daß es Herr Bunsen bisher immer vorzog mit den englischen Methodisten zu singen und zu beten, als die prosaischen Interessen des deutschen Handels zu vertreten. Er beschäftigte sich mehr mit christlichen Jünglingsvereinen und mit Intriguen gegen die Katholiken, als mit der Wahrung unserer praktischen Angelegenheiten. Sollte Herr Bunsen wirklich zu der fraglichen hohen Stellung gelangen, so wird er sich ohne allen Zweifel dieses neuen Ehrenpostens nicht weniger würdig zeigen als seiner bisherigen Stellung.

(Siehe den Verfolg in der Beilage.)

[Spaltenumbruch]
[Anzeige]

Schiffahrts-AnzeigeKöln, 31. Juli. 1848:

Angekommen: Kapt. Kamps von Amsterdam mit 2874 Ctr.; Kapt. Kamps von Rotterdam mit 3222 Ctr.

In Ladung:Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und M. Pera; nach Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Rees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim And. Rauth;

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr. 20
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4

Wasserstand.

Köln,am 31. Juli. Rheinhöhe 7' 10"

Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17

Meuser u. Comp.

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hote zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen a la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

"Neue Rheinische Zeitung."

Unseren auswärtigen Herren Aktionairen zeigen wir hiermit an, daß gestern der Gesellschafts-Vertrag der "Neuen Rheinischen Zeitungs-Gesellschaft" vor dem Notar Herrn Krahe abgeschlossen wurde, und daß die Herren H. Korff als Gerant, L. Schulz und St. Naut als Cogeranten von nun an definitiv fungiren und alle Geschäfte der Gesellschaft verwalten.

Das Statut wird gedruckt und binnen einigen Tagen den Herren Aktionairen zugesandt werden.

Köln, den 30. Juli 1848.

Das provisorische Comite.

Gefrornes verschiedener Gattungen.

In dem Besitze einer neuen Maschine, welche durch mechanische Vorrichtung jede Viertelstunde zwei verschiedene Sorten Eis liefert, was viel feiner und geschmackvoller wie das auf der bisherigen Weise erzielte ist, bin ich in den Stand gesetzt, allen Anforderungen sowohl in Qualität als Schnelligkeit zu entsprechen und den Preis a Portion in und außer dem Hause von

4 auf 3 Sgr.herunter zu setzen.

Täglich wird Vanill-, Himbeeren-, Johannis- und Citron-Eis bei mir angefertigt.

Franz Stollwerk im Deutschen Kaffeehause.

Ein ausgezeichnetes Lager-Bier Buttermarkt Nro. 20.

Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen Die Expedition sagt wer.

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In Ladung an der Frohngasse nach Mannheim, Worms und Ludwigshafen. J. B. Hinlin, Schiff genannt Delphin.

Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.

Versammlung der Wehrmänner und 16r. in der Rüb.

Berliner Hof in Essen.

Einem verehrlichen Publikum beehre ich mich anzuzeigen, daß ich den von Herrn Karl Preußner bewohnten Gasthof käuflich übernommen habe und mit dem ersten August d. J., neu eingerichtet, antreten werde. Herr Preußner führt das Geschäft bis dahin fort.

Indem ich um gefälligen Zuspruch bitte, gebe ich zugleich die Versicherung, daß ich alles aufbieten werde, meinen geehrten Gönnern zu genügen.

W.H.Frischen,aus Neuß.

Versteigerung.

Am Mittwoch, den 2. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Vingst circa 1000 Schoppen Korn mit dem Stroh und ein Karren mit 2 Rädern gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher

Cloeren.

Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer.

Für einen jungen Mann welcher fünf Jahre zur Zufriedenheit seines Prinzipalen in einem Manufakturwaaren-Geschäft thätig war. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nr. 18.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

[Spaltenumbruch] pen Ew. Majestät angegriffen, den Krieg zu beendigen nicht gelungen ist. Und wie aufrichtig das huldigende Gefühl ist, welches das treue Ungarn für Ew. Majestät hegt, eben so sehr wünscht es, diese Freude, daß diese Frage der Würde des Thrones und den gegenseitigen Rechtsverhältnissen gemäß, gelöst werde. ‒ Sobald in unserem Vaterlande die Ordnung und der Friede sicher hergestellt und die moralische und materielle Einheit unseres Landes gesichert sein wird, bieten wir Ew. Majestät freudig hülfreiche Hand zur Vermittlung eines solchen friedlichen Uebereinkommens, welches einerseits der Würde des Thrones, andererseits der konstitutionellen Freiheit der italienischen Nation und deren billigen Wünschen gleichgemäßig entsprechen.

Polen.
Vom Dniester, 19. Juli.

Die finstere Saat, die die Leiter der Ruthenen-Nationalität ausgestreut, beginnt in Galizien bereits emporzusprießen, und droht mit einer reichen Ernte. Zu Podhayce, Städtchen im Brezezaner Kreise, hat sich eine Nationalgarde, 40 Mann hoch, gebildet. Gegen deren Errichtung protestirten, wie überall, die Ruthenen; da sie nun im gesetzlichen Wege Nichts auszurichten vermochten, so beschlossen sie, mit Gewalt ihren Willen durchzusetzen. Ein Nationalgardist wurde am 13. d. M. Abends von zweien Ruthenen (recte Bauern) in der Absicht beleidigt, um so sämmtliche Garden zu einem Angriffe zu reizen. Die Garde beschloß nun, den Beleidiger zu arretiren, was noch am selben Abende geschah. Die Ruthenen, gewahrend, daß ihr Plan gelungen, ließen auf allen Glocken alsogleich Sturm läuten, und schickten unter einem in die nahe gelegenen Dorfschaften, damit die Sensengarde unverzüglich nach Podhayce einrücken, weil die Polen rebelliren. Dieses geschah auch. Nahe an 1000 Bauern erschienen mit Sensen zu Podhayce, und fielen über die 42 wehrlosen Garden einher, wobei es viele Verwundete gab, der dortige Mandatar und Apotheker wurden stark zugerichtet. Das zufällige Anlangen eines Hrn. Kreiskommissars aus Brzezan hat Gräuel verhütet, wie die im Jahre 1846 verübt wurden. Bereits ist eine Untersuchung eingeleitet und 60 Individuen verhaftet worden. Die Schnelligkeit und Bereitwilligkeit, mit der die Sensenmänner herbeikamen, läßt mit Recht schließen, daß dieses schon zuvor besprochen wurde.

(A. Oestr. Z.)
Tarnopol, 18. Juli.

Die aus Rußland herüber gekommenen 7 jungen Leute werden heute in Folge Erlasses des Gouverneur-Stellvertreters in Freiheit gesetzt.

In Okopa, eine russische Gränzstadt kaum eine Meile von der galizischen Gränze, ist bereits die Cholera wüthend aufgetreten, so daß alles russische Gebiet welches an Ostgalizien gränzt, von der Cholera heimgesucht wird. In Berdiczow sind bedeutende politische Unruhen ausgebrochen.

(A. Oestr. Z.)
Italien.
* Mailand, 25. Juli.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Mailand, 26. Juli.

Mittags. Eben eintreffende Reisende, Kouriere und eine Depesche an die provisorische Regierung bringen die wichtige Nachricht: daß die Oestreicher bei Sommacampagna total geschlagen worden.

An 7000 Gefangene, mehr als 40 Kanonen, 12 östreichische Fahnen sind in den Händen unserer siegreichen Armee. Der Jubel in Mailand ist unbeschreiblich.

Vorstehende Nachrichten werden durch folgende Mittheilung aus der Schweiz im „Frkf. J.“ bestätigt:

Zürich, 28. Juli. In einem Brief aus Mailand vom 26. d. M. heißt es: „Nach so eben angelangter und promulgirter offizieller Nachricht blieben die Italiener in einer gestern gelieferten Hauptschlacht Sieger, nahmen 12,000 Oestreichee gefangen und erbeuteten 50 Kanonen und 17 Fahnen. Auf beiden Seiten viele Todte.“

‒ Recht interessant ist es, die „A. A. Z.“ ganz entgegengesetzte Siegesbülletins ausgeben zu sehen. In ihrer neuesten Nummer hat sie die ihrem Korresp. durch einen Kourier nach Botzen überbrachte Nachricht, daß Radetzky gesiegt und die Italiener vernichtet hat.

Will man aber in recht auffallender Weise das alte östreichische Lügensystem, wie es von den Radetzky, Welden und der „Augsburgerin“ geübt wird, ins Auge fassen: so lese man folgenden eben an ein achtbares Handlungshaus in Köln von einem Triestiner Hause angelangten Brief:

P. P. Triest, 25. Juli. „So eben trifft hier die offizielle sichere Nachricht ein, daß am 23. dieses, um 1 Uhr, Radetzky einen Ausfall von Verona und Mantua zugleich machte, die piemontesische Armee aus ihren Verschanzungen trieb, bis in die Nacht hinein verfolgte und auf's Haupt geschlagen hat. Der Ausfall geschah bei einem furchtbaren Gewitter.“

Unsere Nachrichten aus Mailand, wie die aus Zürich gemeldete Bestätigung derselben, zeigen zur Genüge, was von dergleichen „offiziellen“ Siegesnachrichten der Oestreicher zu halten ist.

* Rom, 21. Juli.

Die gestrige Sitzung der Deputirten war beinahe eben so stürmisch, als die Sturmsitzung vom 19. d. Der Präsident, der mit der Kommission sich zum Pabste begeben, um ihm die am 18. angenommene Adresse zu überreichen, erstattet Bericht ab über den Erfolg. Die Antwort des Pabstes bestand der Hauptsache nach in der Erklärung, er sei ganz bereit, alle jene Befehle zu ertheilen, welche zur Sicherung des Vertheidigungsrechtes erforderlich seien; er habe niemals daran gedacht, diesem Rechte zu entsagen; vielmehr betheure er, es unangetastet erhalten zu wollen. Serenelli stattet sodann über die vom Volk an die Kammer gelangte Adresse (siehe die gestrige Nr. d. Bl.) Bericht ab. Dieser lautet dahin, daß das Vaterland nicht in Gefahr sei. Ein Ausbruch des tiefsten Unwillens bei der Mehrheit der Kammer, wie auf den Tribünen, folgt dieser Erklärung. Montanari und Fiorenzi antworten voll Unwillens und unter lautem Beifall. Sterbini beantragt, daß, wie in Bologna, ein Kriegskomité niedergesetzt werde. Da ihm hierauf Campello bemerkt, es sei bereits ein solches niedergesetzt und auf die Frage eines andern Deputirten um die Namen der Mitglieder den Durando's nennt: so bricht ein zweiter, viel ärgerer Sturm los. Denn Durando ist wegen Vicenza's in Untersuchung und das Volk traut ihm nicht. Der Präsident gebietet den Gallerien Ruhe. Sie werden indeß durch eine wüthende Rede Pantaleoni's gegen das zuhörende Publikum so erbittert, daß das Schreien und Toben von Neuem beginnt. Der Präsident will die Gallerien räumen lassen. Mehrere Deputirte reden beschwichtigend zum Publikum. Das wirkte. Die Gallerien blieben von jetzt an ruhig. Mamiani versprach in der nächsten Sitzung definitive Erklärung über die Ministerkrisis. Farini's Amendement: „Da das Vaterland in Gefahr, so werden die energischsten und schleunigsten Vertheidigungsmaßregeln erfordert,“ wurde mit großer Majorität angenommen. Der Finanzminister erklärt, er werde Alles thun, um die Mittel aufzutreiben, welche zur Ausführung der Kriegsmaßregeln nothwendig sind. An der neapolitanischen Gränze häufen sich die königl. Truppen täglich mehr an. Ein Zusammenstoß ist nahe.

27 Neapel, 13. Juli.

Das halboffizielle Journal „Tempo“ freut sich, daß die Expedition gegen Sizilien so gut wie entschieden sei. Dies Blatt ermahnt zugleich die Regierung, den Kampf gegen Sizilien mit aller Kraft und Entschiedenheit zu führen. Man ist fortwährend mit Absendung von Soldaten nach Kalabrien beschäftigt, um recht bald die gegen Sizilien bestimmten 30,000 Mann zu kompletiren. Jedes Schiff, dessen man nur habhaft werden kann, wird von der Regierung zur Ueberschiffung der Expedition zurückgehalten. Die Truppen, welche bisher in Aquila waren, marschiren über Montereale nach der päbstlichen Gränze hin. Am 17. war der Präsident der Deputirtenkammer bei den Ministern, um in dieselben zu dringen, eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Wie zu erwarten, wies man ein solches Ansinnen hohnlachend zurück. England hat gegen die Kriegsrüstungen wider Sizilien protestirt. Darüber soll Ferdinand in unbeschreibliche Wuth gerathen sein. Denn will England nicht, so darf Ferdinand auch nicht wollen. Der ganze Generalstab in der Marine wird umgestaltet; er ist wegen liberaler Gesinnungen verdächtig geworden. Gestern hatte der Gesandte der französischen Republik eine Unterredung mit Ferdinand, wie man sagt, ebenfalls wegen Sizilien. Die Patrioten hoffen, daß die französische Republik mithelfen werde, die Schlächterfreuden Ferdinands diesmal wenigstens zu vereiteln.

* Neapel, 19. Juli.

Obgleich der Aufstand in Kalabrien ziemlich unterdrückt zu sein scheint, so ist doch Toranto in voller Rebellion. Die Insurgenten haben sich aller Forts bemächtigt und den Hafen gegen jeden Versuch der königl. Ferdinand'schen Landungsschiffe mit starken Ketten abgesperrt. Es wird hier allgemein behauptet, der französische Admiral Baudin habe die Citadelle von Messina angegriffen.

Großbritannien.
43 London, 29. Juli.

Man erinnert sich, wie erbärmlich in der Sitzung vom 22. Juli in allen englischen Blättern O'Connors Rede, wie glänzend dagegen Peels Antwort sich ausnahm. Heute wird das Geheimniß enthüllt. Sämmtliche Londoner Blätter haben O'Connors Rede in einer absichtlich verfälschten und entstellten Ausgabe mitgetheilt. O'Connor erklärt heute in einem Briefe an die Chartisten, warum er im Northern Star nicht selbst seine Rede mittheilt.

Den folgenden Montag, nachdem er seine Rede gehalten, erhielt O'Connor nämlich folgendes Billet von einem Mitglied der detektiven (geheimen) Polizei:

„Mein Herr! Im Namen Gottes, veröffentlichen Sie Ihre Rede nicht im Northern Star, wie Sie dieselbe im Hause der Gemeinen gehalten, denn wenn Sie es thun, werden Sie gemäß dem neuen Akt, als Felon verfolgt werden.“

O'Connor fügt hinzu:

Jeder wird sich erinnern der Diskussion im Hause der Lords bezüglich der Veröffentlichung der im Hause der Gemeinen gehaltenen Reden. Brougham und Campbell stimmten beide darin überein, daß, wenn Worte hochverrätherischer Natur im Hause der Gemeinen gesprochen, veröffentlicht würden in der Absicht, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, eine derartige Veröffentlichung nach dem besagten Akt strafbar wäre. Ich lasse deshalb meine Rede nicht drucken, da ich, abgesehen von der Warnung des Mitgliedes der geheimen Polizei, zweifellose Nachrichten erhalten habe, daß die Regierung einen Hauptschlag gegen den Chartismus durch gerichtliche Verfolgung seines Führers beabsichtigt.

* London, 29. Juli.

Im Unterhause erkundigte sich gestern Hr. Mackinnon bei Sir G. Grey ob er Maßregeln treffen werde um die Verbreitung falscher Nachrichten durch den elektrischen Telegraphen zu verhindern. Sir George erwiederte darauf, daß das Gouvernement hiezu keine Befugniß habe und nach den bestehenden Gesetzen die Telegraphen nur in dringenden Fällen für eine Dauer von nicht weniger als einer Woche in Beschlag nehmen könne. In Betreff der neulichen falschen Nachrichten aus Irland sei bereits eine Untersuchung eingeleitet. Die Journale welche jene Lügen mittheilten, seien durchaus unschuldig daran. Die wirklichen Fälscher werde man aber sehr wahrscheinlich entdecken.

Das Haus saß hierauf als Komité, und Hr. S. Crawford stellte den Antrag:

„Daß der gegenwärtige unruhige Zustand von Irland, die besondere Aufmerksamkeit des Gouvernements und solche Maßregeln erfordre, als nöthig seien um das irische Volk seiner traurigen Lage zu entreißen und mit der Wiederherstellung seiner Rechte, die Prosperität jenes Theiles des Vereinigten Königreiches zu fördern und Ihr. Majestät Krone und Gouvernement neue Sicherheit zu verleihen.“ Er beabsichtige gleich nach Irland hinüber zu reisen und seinen ganzen Einfluß zur Aufrechthaltung des Friedens anzuwenden. Er müsse indeß eine Friedensbotschaft mit sich führen, und bis jetzt habe er noch keine Aussicht hierzu. Nachdem Lord John Russel und Hr. Osborne weitläuffig hierauf geantwortet hatten, wurde die Debatte bis auf heute vertagt.

* London, 29. Juli.

Die „Times“ zeigt die Abreise Bunsens von London an. Das preußische Gouvernement habe ihn nach Berlin berufen, um an den Debatten der Nationalversammlung Theil zu nehmen. ‒ Nach Privatbriefen, die wir von Frankfurt erhielten, setzt die „Times“ hinzu, ist es indeß nicht unwahrscheinlich, daß Sr. Excellenz der wichtige Posten eines Konseil-Präsidenten und eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten bei der provisorischen Centralgewalt angeboten wird. Die „Times“ ist voller Freude hierüber und erhebt den Ritter Bunsen bis in den Himmel. Es ist dies natürlich nicht anders zu erwarten. Herr Bunsen war den englischen Handelsinteressen immer sehr freundlich. Die deutschen Kaufleute mögen sich zu der fernern Wirksamkeit des Herrn Bunsen nicht wenig gratuliren! Jedermann weiß, daß es Herr Bunsen bisher immer vorzog mit den englischen Methodisten zu singen und zu beten, als die prosaischen Interessen des deutschen Handels zu vertreten. Er beschäftigte sich mehr mit christlichen Jünglingsvereinen und mit Intriguen gegen die Katholiken, als mit der Wahrung unserer praktischen Angelegenheiten. Sollte Herr Bunsen wirklich zu der fraglichen hohen Stellung gelangen, so wird er sich ohne allen Zweifel dieses neuen Ehrenpostens nicht weniger würdig zeigen als seiner bisherigen Stellung.

(Siehe den Verfolg in der Beilage.)

[Spaltenumbruch]
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Angekommen: Kapt. Kamps von Amsterdam mit 2874 Ctr.; Kapt. Kamps von Rotterdam mit 3222 Ctr.

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Köln,am 31. Juli. Rheinhöhe 7′ 10″

Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17

Meuser u. Comp.

Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei

Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.

„Neue Rheinische Zeitung.“

Unseren auswärtigen Herren Aktionairen zeigen wir hiermit an, daß gestern der Gesellschafts-Vertrag der „Neuen Rheinischen Zeitungs-Gesellschaft“ vor dem Notar Herrn Krahe abgeschlossen wurde, und daß die Herren H. Korff als Gerant, L. Schulz und St. Naut als Cogeranten von nun an definitiv fungiren und alle Geschäfte der Gesellschaft verwalten.

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Köln, den 30. Juli 1848.

Das provisorische Comite.

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In Ladung an der Frohngasse nach Mannheim, Worms und Ludwigshafen. J. B. Hinlin, Schiff genannt Delphin.

Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.

Versammlung der Wehrmänner und 16r. in der Rüb.

Berliner Hof in Essen.

Einem verehrlichen Publikum beehre ich mich anzuzeigen, daß ich den von Herrn Karl Preußner bewohnten Gasthof käuflich übernommen habe und mit dem ersten August d. J., neu eingerichtet, antreten werde. Herr Preußner führt das Geschäft bis dahin fort.

Indem ich um gefälligen Zuspruch bitte, gebe ich zugleich die Versicherung, daß ich alles aufbieten werde, meinen geehrten Gönnern zu genügen.

W.H.Frischen,aus Neuß.

Versteigerung.

Am Mittwoch, den 2. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Vingst circa 1000 Schoppen Korn mit dem Stroh und ein Karren mit 2 Rädern gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher

Cloeren.

Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer.

Für einen jungen Mann welcher fünf Jahre zur Zufriedenheit seines Prinzipalen in einem Manufakturwaaren-Geschäft thätig war. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nr. 18.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar062_033" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="0310"/><cb n="1"/>
pen Ew. Majestät angegriffen, den Krieg zu beendigen nicht gelungen ist. Und wie       aufrichtig das huldigende Gefühl ist, welches das treue Ungarn für Ew. Majestät hegt, eben so       sehr wünscht es, diese Freude, daß diese Frage der Würde des Thrones und den gegenseitigen       Rechtsverhältnissen gemäß, gelöst werde. &#x2012; Sobald in unserem Vaterlande die Ordnung und der       Friede sicher hergestellt und die moralische und materielle Einheit unseres Landes gesichert       sein wird, bieten wir Ew. Majestät freudig hülfreiche Hand zur Vermittlung eines solchen       friedlichen Uebereinkommens, welches einerseits der Würde des Thrones, andererseits der       konstitutionellen Freiheit der italienischen Nation und deren billigen Wünschen gleichgemäßig       entsprechen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Polen.</head>
        <div xml:id="ar062_034" type="jArticle">
          <head> Vom Dniester, 19. Juli.</head>
          <p>Die finstere Saat, die die Leiter der Ruthenen-Nationalität ausgestreut, beginnt in Galizien       bereits emporzusprießen, und droht mit einer reichen Ernte. Zu Podhayce, Städtchen im       Brezezaner Kreise, hat sich eine Nationalgarde, 40 Mann hoch, gebildet. Gegen deren Errichtung       protestirten, wie überall, die Ruthenen; da sie nun im gesetzlichen Wege Nichts auszurichten       vermochten, so beschlossen sie, mit Gewalt ihren Willen durchzusetzen. Ein Nationalgardist       wurde am 13. d. M. Abends von zweien Ruthenen (recte Bauern) in der Absicht beleidigt, um so       sämmtliche Garden zu einem Angriffe zu reizen. Die Garde beschloß nun, den Beleidiger zu       arretiren, was noch am selben Abende geschah. Die Ruthenen, gewahrend, daß ihr Plan gelungen,       ließen auf allen Glocken alsogleich Sturm läuten, und schickten unter einem in die nahe       gelegenen Dorfschaften, damit die Sensengarde unverzüglich nach Podhayce einrücken, weil die       Polen rebelliren. Dieses geschah auch. Nahe an 1000 Bauern erschienen mit Sensen zu Podhayce,       und fielen über die 42 wehrlosen Garden einher, wobei es viele Verwundete gab, der dortige       Mandatar und Apotheker wurden stark zugerichtet. Das zufällige Anlangen eines Hrn.       Kreiskommissars aus Brzezan hat Gräuel verhütet, wie die im Jahre 1846 verübt wurden. Bereits       ist eine Untersuchung eingeleitet und 60 Individuen verhaftet worden. Die Schnelligkeit und       Bereitwilligkeit, mit der die Sensenmänner herbeikamen, läßt mit Recht schließen, daß dieses       schon zuvor besprochen wurde.</p>
          <bibl>(A. Oestr. Z.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar062_035" type="jArticle">
          <head>Tarnopol, 18. Juli.</head>
          <p>Die aus Rußland herüber gekommenen 7 jungen Leute werden heute in Folge Erlasses des       Gouverneur-Stellvertreters in Freiheit gesetzt.</p>
          <p>In Okopa, eine russische Gränzstadt kaum eine Meile von der galizischen Gränze, ist bereits       die Cholera wüthend aufgetreten, so daß alles russische Gebiet welches an Ostgalizien gränzt,       von der Cholera heimgesucht wird. In Berdiczow sind bedeutende politische Unruhen       ausgebrochen.</p>
          <bibl>(A. Oestr. Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar062_036_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 1. August 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 453.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 25. Juli.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar062_037" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 26. Juli.</head>
          <p>Mittags. Eben eintreffende Reisende, Kouriere und eine Depesche an die provisorische       Regierung bringen die wichtige Nachricht: daß die Oestreicher bei Sommacampagna total <hi rendition="#g">geschlagen worden.</hi> </p>
          <p>An 7000 Gefangene, mehr als 40 Kanonen, 12 östreichische Fahnen sind in den Händen unserer       siegreichen Armee. Der Jubel in Mailand ist unbeschreiblich.</p>
          <p>Vorstehende Nachrichten werden durch folgende Mittheilung aus der Schweiz im &#x201E;Frkf. J.&#x201C;       bestätigt:</p>
          <p><hi rendition="#g">Zürich,</hi> 28. Juli. In einem Brief aus Mailand vom 26. d. M. heißt es:       &#x201E;Nach so eben angelangter und promulgirter offizieller Nachricht blieben die Italiener in       einer gestern gelieferten Hauptschlacht Sieger, nahmen 12,000 Oestreichee gefangen und       erbeuteten 50 Kanonen und 17 Fahnen. Auf beiden Seiten viele Todte.&#x201C;</p>
          <p>&#x2012; Recht interessant ist es, die &#x201E;A. A. Z.&#x201C; ganz entgegengesetzte Siegesbülletins ausgeben zu       sehen. In ihrer neuesten Nummer hat sie die ihrem Korresp. durch einen Kourier nach Botzen       überbrachte Nachricht, daß Radetzky gesiegt und die Italiener vernichtet hat.</p>
          <p>Will man aber in recht auffallender Weise das alte östreichische Lügensystem, wie es von den       Radetzky, Welden und der &#x201E;Augsburgerin&#x201C; geübt wird, ins Auge fassen: so lese man folgenden       eben an ein achtbares Handlungshaus in Köln von einem Triestiner Hause angelangten Brief:</p>
          <p><hi rendition="#g">P. P. Triest,</hi> 25. Juli. &#x201E;So eben trifft hier die <hi rendition="#g">offizielle sichere</hi> Nachricht ein, daß am 23. dieses, um 1 Uhr, Radetzky einen Ausfall       von Verona und Mantua zugleich machte, die piemontesische Armee aus ihren Verschanzungen       trieb, bis in die Nacht hinein verfolgte und auf's Haupt geschlagen hat. Der Ausfall geschah       bei einem furchtbaren Gewitter.&#x201C;</p>
          <p>Unsere Nachrichten aus Mailand, wie die aus Zürich gemeldete Bestätigung derselben, zeigen       zur Genüge, was von dergleichen &#x201E;offiziellen&#x201C; Siegesnachrichten der Oestreicher zu halten       ist.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar062_038" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 21. Juli.</head>
          <p>Die gestrige Sitzung der Deputirten war beinahe eben so stürmisch, als die Sturmsitzung vom       19. d. Der Präsident, der mit der Kommission sich zum Pabste begeben, um ihm die am 18.       angenommene Adresse zu überreichen, erstattet Bericht ab über den Erfolg. Die Antwort des       Pabstes bestand der Hauptsache nach in der Erklärung, er sei ganz bereit, alle jene Befehle zu       ertheilen, welche zur Sicherung des Vertheidigungsrechtes erforderlich seien; er habe niemals       daran gedacht, <hi rendition="#g">diesem</hi> Rechte zu entsagen; vielmehr betheure er, es       unangetastet erhalten zu wollen. Serenelli stattet sodann über die vom Volk an die Kammer       gelangte Adresse (siehe die gestrige Nr. d. Bl.) Bericht ab. Dieser lautet dahin, daß das       Vaterland <hi rendition="#g">nicht</hi> in Gefahr sei. Ein Ausbruch des tiefsten Unwillens bei       der Mehrheit der Kammer, wie auf den Tribünen, folgt dieser Erklärung. Montanari und Fiorenzi       antworten voll Unwillens und unter lautem Beifall. Sterbini beantragt, daß, wie in Bologna,       ein Kriegskomité niedergesetzt werde. Da ihm hierauf Campello bemerkt, es sei bereits ein       solches niedergesetzt und auf die Frage eines andern Deputirten um die Namen der Mitglieder       den Durando's nennt: so bricht ein zweiter, viel ärgerer Sturm los. Denn Durando ist wegen       Vicenza's in Untersuchung und das Volk traut ihm nicht. Der Präsident gebietet den Gallerien       Ruhe. Sie werden indeß durch eine wüthende Rede Pantaleoni's gegen das zuhörende Publikum so       erbittert, daß das Schreien und Toben von Neuem beginnt. Der Präsident will die Gallerien       räumen lassen. Mehrere Deputirte reden beschwichtigend zum Publikum. Das wirkte. Die Gallerien       blieben von jetzt an ruhig. Mamiani versprach in der nächsten Sitzung definitive Erklärung       über die Ministerkrisis. <hi rendition="#g">Farini's</hi> Amendement: &#x201E;Da das Vaterland in       Gefahr, so werden die energischsten und schleunigsten Vertheidigungsmaßregeln erfordert,&#x201C;       wurde mit großer Majorität angenommen. Der Finanzminister erklärt, er werde Alles thun, um die       Mittel aufzutreiben, welche zur Ausführung der Kriegsmaßregeln nothwendig sind. An der       neapolitanischen Gränze häufen sich die königl. Truppen täglich mehr an. Ein Zusammenstoß ist       nahe.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar062_039" type="jArticle">
          <head><bibl><author>27</author></bibl> Neapel, 13. Juli.</head>
          <p>Das halboffizielle Journal &#x201E;Tempo&#x201C; freut sich, daß die Expedition gegen Sizilien so gut wie       entschieden sei. Dies Blatt ermahnt zugleich die Regierung, den Kampf gegen Sizilien mit aller       Kraft und Entschiedenheit zu führen. Man ist fortwährend mit Absendung von Soldaten nach       Kalabrien beschäftigt, um recht bald die gegen Sizilien bestimmten 30,000 Mann zu kompletiren.       Jedes Schiff, dessen man nur habhaft werden kann, wird von der Regierung zur Ueberschiffung       der Expedition zurückgehalten. Die Truppen, welche bisher in Aquila waren, marschiren über       Montereale nach der päbstlichen Gränze hin. Am 17. war der Präsident der Deputirtenkammer bei       den Ministern, um in dieselben zu dringen, eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Wie zu       erwarten, wies man ein solches Ansinnen hohnlachend zurück. <hi rendition="#g">England</hi> hat gegen die Kriegsrüstungen wider Sizilien protestirt. Darüber soll Ferdinand in       unbeschreibliche Wuth gerathen sein. Denn will England nicht, so darf Ferdinand auch nicht       wollen. Der ganze Generalstab in der Marine wird umgestaltet; er ist wegen liberaler       Gesinnungen verdächtig geworden. Gestern hatte der Gesandte der französischen Republik eine       Unterredung mit Ferdinand, wie man sagt, ebenfalls wegen Sizilien. Die Patrioten hoffen, daß       die französische Republik mithelfen werde, die Schlächterfreuden Ferdinands diesmal wenigstens       zu vereiteln.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar062_040" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 19. Juli.</head>
          <p>Obgleich der Aufstand in Kalabrien ziemlich unterdrückt zu sein scheint, so ist doch Toranto       in voller Rebellion. Die Insurgenten haben sich aller Forts bemächtigt und den Hafen gegen       jeden Versuch der königl. Ferdinand'schen Landungsschiffe mit starken Ketten abgesperrt. Es       wird hier allgemein behauptet, der französische Admiral Baudin habe die Citadelle von Messina       angegriffen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar062_041" type="jArticle">
          <head><bibl><author>43</author></bibl> London, 29. Juli.</head>
          <p>Man erinnert sich, wie erbärmlich in der Sitzung vom 22. Juli in allen englischen Blättern       O'Connors Rede, wie glänzend dagegen Peels Antwort sich ausnahm. Heute wird das Geheimniß       enthüllt. Sämmtliche Londoner Blätter haben O'Connors Rede in einer <hi rendition="#g">absichtlich verfälschten und entstellten Ausgabe</hi> mitgetheilt. O'Connor erklärt heute in       einem Briefe an die Chartisten, warum er im Northern Star nicht selbst seine Rede       mittheilt.</p>
          <p>Den folgenden Montag, nachdem er seine Rede gehalten, erhielt O'Connor nämlich folgendes       Billet von einem Mitglied der detektiven (geheimen) Polizei:</p>
          <p>&#x201E;Mein Herr! Im Namen Gottes, veröffentlichen Sie Ihre Rede nicht im Northern Star, wie Sie       dieselbe im Hause der Gemeinen gehalten, denn wenn Sie es thun, werden Sie gemäß dem neuen       Akt, als Felon verfolgt werden.&#x201C;</p>
          <p>O'Connor fügt hinzu:</p>
          <p>Jeder wird sich erinnern der Diskussion im Hause der Lords bezüglich der Veröffentlichung       der im Hause der Gemeinen gehaltenen Reden. Brougham und Campbell stimmten beide darin       überein, daß, wenn Worte hochverrätherischer Natur im Hause der Gemeinen gesprochen,       veröffentlicht würden in der Absicht, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, eine derartige       Veröffentlichung nach dem besagten Akt strafbar wäre. Ich lasse deshalb meine Rede nicht       drucken, da ich, abgesehen von der Warnung des Mitgliedes der geheimen Polizei, zweifellose       Nachrichten erhalten habe, daß die Regierung einen Hauptschlag gegen den Chartismus durch       gerichtliche Verfolgung seines Führers beabsichtigt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar062_042" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 29. Juli.</head>
          <p>Im Unterhause erkundigte sich gestern Hr. Mackinnon bei Sir G. Grey ob er Maßregeln treffen       werde um die Verbreitung falscher Nachrichten durch den elektrischen Telegraphen zu       verhindern. Sir George erwiederte darauf, daß das Gouvernement hiezu keine Befugniß habe und       nach den bestehenden Gesetzen die Telegraphen nur in dringenden Fällen für eine Dauer von       nicht weniger als einer Woche in Beschlag nehmen könne. In Betreff der neulichen falschen       Nachrichten aus Irland sei bereits eine Untersuchung eingeleitet. Die Journale welche jene       Lügen mittheilten, seien durchaus unschuldig daran. Die wirklichen Fälscher werde man aber       sehr wahrscheinlich entdecken.</p>
          <p>Das Haus saß hierauf als Komité, und Hr. S. Crawford stellte den Antrag:</p>
          <p>&#x201E;Daß der gegenwärtige unruhige Zustand von Irland, die besondere Aufmerksamkeit des       Gouvernements und solche Maßregeln erfordre, als nöthig seien um das irische Volk seiner       traurigen Lage zu entreißen und mit der Wiederherstellung seiner Rechte, die Prosperität jenes       Theiles des Vereinigten Königreiches zu fördern und Ihr. Majestät Krone und Gouvernement neue       Sicherheit zu verleihen.&#x201C; Er beabsichtige gleich nach Irland hinüber zu reisen und seinen       ganzen Einfluß zur Aufrechthaltung des Friedens anzuwenden. Er müsse indeß eine       Friedensbotschaft mit sich führen, und bis jetzt habe er noch keine Aussicht hierzu. Nachdem       Lord John Russel und Hr. Osborne weitläuffig hierauf geantwortet hatten, wurde die Debatte bis       auf heute vertagt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar062_043" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 29. Juli.</head>
          <p>Die &#x201E;Times&#x201C; zeigt die Abreise Bunsens von London an. Das preußische Gouvernement habe ihn       nach Berlin berufen, um an den Debatten der Nationalversammlung Theil zu nehmen. &#x2012; Nach       Privatbriefen, die wir von Frankfurt erhielten, setzt die &#x201E;Times&#x201C; hinzu, ist es indeß nicht       unwahrscheinlich, daß Sr. Excellenz der wichtige Posten eines Konseil-Präsidenten und eines       Ministers der auswärtigen Angelegenheiten bei der provisorischen Centralgewalt angeboten wird.       Die &#x201E;Times&#x201C; ist voller Freude hierüber und erhebt den Ritter Bunsen bis in den Himmel. Es ist       dies natürlich nicht anders zu erwarten. Herr Bunsen war den englischen Handelsinteressen       immer sehr freundlich. Die deutschen Kaufleute mögen sich zu der fernern Wirksamkeit des Herrn       Bunsen nicht wenig gratuliren! Jedermann weiß, daß es Herr Bunsen bisher immer vorzog mit den       englischen Methodisten zu singen und zu beten, als die prosaischen Interessen des deutschen       Handels zu vertreten. Er beschäftigte sich mehr mit christlichen Jünglingsvereinen und mit       Intriguen gegen die Katholiken, als mit der Wahrung unserer praktischen Angelegenheiten.       Sollte Herr Bunsen wirklich zu der fraglichen hohen Stellung gelangen, so wird er sich ohne       allen Zweifel dieses neuen Ehrenpostens nicht weniger würdig zeigen als seiner bisherigen       Stellung.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Siehe den Verfolg in der Beilage.)</ref>
          </p>
        </div>
        <cb n="4"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Anzeige]</head>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige</hi>Köln, 31. Juli. 1848: </p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Kapt. Kamps von Amsterdam mit 2874 Ctr.; Kapt. Kamps von       Rotterdam mit 3222 Ctr.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi>Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis       Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und M. Pera; nach       Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher;       nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Rees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert;       nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim And.       Rauth;</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr. 20<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln       Nr. 4</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi>am 31. Juli. Rheinhöhe 7&#x2032; 10&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Meuser u. Comp.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche       guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la       carte, und billige reine Weine bei</p>
          <p><hi rendition="#b">Friedrich Knipper</hi> im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">&#x201E;Neue Rheinische Zeitung.&#x201C;</hi> </p>
          <p>Unseren auswärtigen Herren Aktionairen zeigen wir hiermit an, daß gestern der       Gesellschafts-Vertrag der &#x201E;Neuen Rheinischen Zeitungs-Gesellschaft&#x201C; vor dem Notar Herrn Krahe       abgeschlossen wurde, und daß die Herren H. Korff als Gerant, L. Schulz und St. Naut als       Cogeranten von nun an definitiv fungiren und alle Geschäfte der Gesellschaft verwalten.</p>
          <p>Das Statut wird gedruckt und binnen einigen Tagen den Herren Aktionairen zugesandt       werden.</p>
          <p>Köln, den 30. Juli 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Das provisorische Comite.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Gefrornes verschiedener Gattungen.</hi> </p>
          <p>In dem Besitze einer neuen Maschine, welche durch mechanische Vorrichtung jede Viertelstunde       zwei verschiedene Sorten Eis liefert, was viel feiner und geschmackvoller wie das auf der       bisherigen Weise erzielte ist, bin ich in den Stand gesetzt, allen Anforderungen sowohl in       Qualität als Schnelligkeit zu entsprechen und den Preis à Portion in und außer dem Hause <hi rendition="#b">von</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">4 auf 3 Sgr.</hi>herunter zu setzen.</p>
          <p>Täglich wird <hi rendition="#b">Vanill-, Himbeeren-, Johannis-</hi> und <hi rendition="#b">Citron-Eis</hi> bei mir angefertigt.</p>
          <p><hi rendition="#b">Franz Stollwerk</hi> im Deutschen Kaffeehause.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein ausgezeichnetes Lager-Bier Buttermarkt Nro. 20.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen Die       Expedition sagt wer.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Roheis</hi> </hi> </p>
          <p>in Blöcken stets vorräthig.</p>
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          <p>in größern Parthien zu stets billigeren Preisen.</p>
          <p>Zum größern Transporte eignen sich Fässer am besten.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Gebr. Josti.</hi> </p>
          <p>Glogerstraße Nro. 1.</p>
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          <p>In Ladung an der Frohngasse nach Mannheim, Worms und Ludwigshafen. J. B. Hinlin, Schiff       genannt Delphin.</p>
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          <p>Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96.</p>
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          <p>Versammlung der Wehrmänner und 16r. in der Rüb.</p>
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          <p> <hi rendition="#b">Berliner Hof in Essen.</hi> </p>
          <p>Einem verehrlichen Publikum beehre ich mich anzuzeigen, daß ich den von Herrn Karl Preußner       bewohnten Gasthof käuflich übernommen habe und mit dem ersten August d. J., neu eingerichtet,       antreten werde. Herr Preußner führt das Geschäft bis dahin fort.</p>
          <p>Indem ich um gefälligen Zuspruch bitte, gebe ich zugleich die Versicherung, daß ich alles       aufbieten werde, meinen geehrten Gönnern zu genügen.</p>
          <p><hi rendition="#b">W.H.Frischen,</hi>aus Neuß.</p>
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          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </hi> </p>
          <p>Am Mittwoch, den 2. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Vingst circa       1000 Schoppen Korn mit dem Stroh und ein Karren mit 2 Rädern gegen gleich baare Zahlung       versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher</p>
          <p> <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p>
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          <p>Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem       Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen       Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer.</p>
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          <p>Für einen jungen Mann welcher fünf Jahre zur Zufriedenheit seines Prinzipalen in einem       Manufakturwaaren-Geschäft thätig war. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse       Nr. 18.</p>
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        <p>Der Gerant, Korff.<lb/>
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.</p>
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</TEI>
[0310/0004] pen Ew. Majestät angegriffen, den Krieg zu beendigen nicht gelungen ist. Und wie aufrichtig das huldigende Gefühl ist, welches das treue Ungarn für Ew. Majestät hegt, eben so sehr wünscht es, diese Freude, daß diese Frage der Würde des Thrones und den gegenseitigen Rechtsverhältnissen gemäß, gelöst werde. ‒ Sobald in unserem Vaterlande die Ordnung und der Friede sicher hergestellt und die moralische und materielle Einheit unseres Landes gesichert sein wird, bieten wir Ew. Majestät freudig hülfreiche Hand zur Vermittlung eines solchen friedlichen Uebereinkommens, welches einerseits der Würde des Thrones, andererseits der konstitutionellen Freiheit der italienischen Nation und deren billigen Wünschen gleichgemäßig entsprechen. Polen. Vom Dniester, 19. Juli. Die finstere Saat, die die Leiter der Ruthenen-Nationalität ausgestreut, beginnt in Galizien bereits emporzusprießen, und droht mit einer reichen Ernte. Zu Podhayce, Städtchen im Brezezaner Kreise, hat sich eine Nationalgarde, 40 Mann hoch, gebildet. Gegen deren Errichtung protestirten, wie überall, die Ruthenen; da sie nun im gesetzlichen Wege Nichts auszurichten vermochten, so beschlossen sie, mit Gewalt ihren Willen durchzusetzen. Ein Nationalgardist wurde am 13. d. M. Abends von zweien Ruthenen (recte Bauern) in der Absicht beleidigt, um so sämmtliche Garden zu einem Angriffe zu reizen. Die Garde beschloß nun, den Beleidiger zu arretiren, was noch am selben Abende geschah. Die Ruthenen, gewahrend, daß ihr Plan gelungen, ließen auf allen Glocken alsogleich Sturm läuten, und schickten unter einem in die nahe gelegenen Dorfschaften, damit die Sensengarde unverzüglich nach Podhayce einrücken, weil die Polen rebelliren. Dieses geschah auch. Nahe an 1000 Bauern erschienen mit Sensen zu Podhayce, und fielen über die 42 wehrlosen Garden einher, wobei es viele Verwundete gab, der dortige Mandatar und Apotheker wurden stark zugerichtet. Das zufällige Anlangen eines Hrn. Kreiskommissars aus Brzezan hat Gräuel verhütet, wie die im Jahre 1846 verübt wurden. Bereits ist eine Untersuchung eingeleitet und 60 Individuen verhaftet worden. Die Schnelligkeit und Bereitwilligkeit, mit der die Sensenmänner herbeikamen, läßt mit Recht schließen, daß dieses schon zuvor besprochen wurde. (A. Oestr. Z.) Tarnopol, 18. Juli. Die aus Rußland herüber gekommenen 7 jungen Leute werden heute in Folge Erlasses des Gouverneur-Stellvertreters in Freiheit gesetzt. In Okopa, eine russische Gränzstadt kaum eine Meile von der galizischen Gränze, ist bereits die Cholera wüthend aufgetreten, so daß alles russische Gebiet welches an Ostgalizien gränzt, von der Cholera heimgesucht wird. In Berdiczow sind bedeutende politische Unruhen ausgebrochen. (A. Oestr. Z.) Italien. * Mailand, 25. Juli. _ * Mailand, 26. Juli. Mittags. Eben eintreffende Reisende, Kouriere und eine Depesche an die provisorische Regierung bringen die wichtige Nachricht: daß die Oestreicher bei Sommacampagna total geschlagen worden. An 7000 Gefangene, mehr als 40 Kanonen, 12 östreichische Fahnen sind in den Händen unserer siegreichen Armee. Der Jubel in Mailand ist unbeschreiblich. Vorstehende Nachrichten werden durch folgende Mittheilung aus der Schweiz im „Frkf. J.“ bestätigt: Zürich, 28. Juli. In einem Brief aus Mailand vom 26. d. M. heißt es: „Nach so eben angelangter und promulgirter offizieller Nachricht blieben die Italiener in einer gestern gelieferten Hauptschlacht Sieger, nahmen 12,000 Oestreichee gefangen und erbeuteten 50 Kanonen und 17 Fahnen. Auf beiden Seiten viele Todte.“ ‒ Recht interessant ist es, die „A. A. Z.“ ganz entgegengesetzte Siegesbülletins ausgeben zu sehen. In ihrer neuesten Nummer hat sie die ihrem Korresp. durch einen Kourier nach Botzen überbrachte Nachricht, daß Radetzky gesiegt und die Italiener vernichtet hat. Will man aber in recht auffallender Weise das alte östreichische Lügensystem, wie es von den Radetzky, Welden und der „Augsburgerin“ geübt wird, ins Auge fassen: so lese man folgenden eben an ein achtbares Handlungshaus in Köln von einem Triestiner Hause angelangten Brief: P. P. Triest, 25. Juli. „So eben trifft hier die offizielle sichere Nachricht ein, daß am 23. dieses, um 1 Uhr, Radetzky einen Ausfall von Verona und Mantua zugleich machte, die piemontesische Armee aus ihren Verschanzungen trieb, bis in die Nacht hinein verfolgte und auf's Haupt geschlagen hat. Der Ausfall geschah bei einem furchtbaren Gewitter.“ Unsere Nachrichten aus Mailand, wie die aus Zürich gemeldete Bestätigung derselben, zeigen zur Genüge, was von dergleichen „offiziellen“ Siegesnachrichten der Oestreicher zu halten ist. * Rom, 21. Juli. Die gestrige Sitzung der Deputirten war beinahe eben so stürmisch, als die Sturmsitzung vom 19. d. Der Präsident, der mit der Kommission sich zum Pabste begeben, um ihm die am 18. angenommene Adresse zu überreichen, erstattet Bericht ab über den Erfolg. Die Antwort des Pabstes bestand der Hauptsache nach in der Erklärung, er sei ganz bereit, alle jene Befehle zu ertheilen, welche zur Sicherung des Vertheidigungsrechtes erforderlich seien; er habe niemals daran gedacht, diesem Rechte zu entsagen; vielmehr betheure er, es unangetastet erhalten zu wollen. Serenelli stattet sodann über die vom Volk an die Kammer gelangte Adresse (siehe die gestrige Nr. d. Bl.) Bericht ab. Dieser lautet dahin, daß das Vaterland nicht in Gefahr sei. Ein Ausbruch des tiefsten Unwillens bei der Mehrheit der Kammer, wie auf den Tribünen, folgt dieser Erklärung. Montanari und Fiorenzi antworten voll Unwillens und unter lautem Beifall. Sterbini beantragt, daß, wie in Bologna, ein Kriegskomité niedergesetzt werde. Da ihm hierauf Campello bemerkt, es sei bereits ein solches niedergesetzt und auf die Frage eines andern Deputirten um die Namen der Mitglieder den Durando's nennt: so bricht ein zweiter, viel ärgerer Sturm los. Denn Durando ist wegen Vicenza's in Untersuchung und das Volk traut ihm nicht. Der Präsident gebietet den Gallerien Ruhe. Sie werden indeß durch eine wüthende Rede Pantaleoni's gegen das zuhörende Publikum so erbittert, daß das Schreien und Toben von Neuem beginnt. Der Präsident will die Gallerien räumen lassen. Mehrere Deputirte reden beschwichtigend zum Publikum. Das wirkte. Die Gallerien blieben von jetzt an ruhig. Mamiani versprach in der nächsten Sitzung definitive Erklärung über die Ministerkrisis. Farini's Amendement: „Da das Vaterland in Gefahr, so werden die energischsten und schleunigsten Vertheidigungsmaßregeln erfordert,“ wurde mit großer Majorität angenommen. Der Finanzminister erklärt, er werde Alles thun, um die Mittel aufzutreiben, welche zur Ausführung der Kriegsmaßregeln nothwendig sind. An der neapolitanischen Gränze häufen sich die königl. Truppen täglich mehr an. Ein Zusammenstoß ist nahe. 27 Neapel, 13. Juli. Das halboffizielle Journal „Tempo“ freut sich, daß die Expedition gegen Sizilien so gut wie entschieden sei. Dies Blatt ermahnt zugleich die Regierung, den Kampf gegen Sizilien mit aller Kraft und Entschiedenheit zu führen. Man ist fortwährend mit Absendung von Soldaten nach Kalabrien beschäftigt, um recht bald die gegen Sizilien bestimmten 30,000 Mann zu kompletiren. Jedes Schiff, dessen man nur habhaft werden kann, wird von der Regierung zur Ueberschiffung der Expedition zurückgehalten. Die Truppen, welche bisher in Aquila waren, marschiren über Montereale nach der päbstlichen Gränze hin. Am 17. war der Präsident der Deputirtenkammer bei den Ministern, um in dieselben zu dringen, eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Wie zu erwarten, wies man ein solches Ansinnen hohnlachend zurück. England hat gegen die Kriegsrüstungen wider Sizilien protestirt. Darüber soll Ferdinand in unbeschreibliche Wuth gerathen sein. Denn will England nicht, so darf Ferdinand auch nicht wollen. Der ganze Generalstab in der Marine wird umgestaltet; er ist wegen liberaler Gesinnungen verdächtig geworden. Gestern hatte der Gesandte der französischen Republik eine Unterredung mit Ferdinand, wie man sagt, ebenfalls wegen Sizilien. Die Patrioten hoffen, daß die französische Republik mithelfen werde, die Schlächterfreuden Ferdinands diesmal wenigstens zu vereiteln. * Neapel, 19. Juli. Obgleich der Aufstand in Kalabrien ziemlich unterdrückt zu sein scheint, so ist doch Toranto in voller Rebellion. Die Insurgenten haben sich aller Forts bemächtigt und den Hafen gegen jeden Versuch der königl. Ferdinand'schen Landungsschiffe mit starken Ketten abgesperrt. Es wird hier allgemein behauptet, der französische Admiral Baudin habe die Citadelle von Messina angegriffen. Großbritannien. 43 London, 29. Juli. Man erinnert sich, wie erbärmlich in der Sitzung vom 22. Juli in allen englischen Blättern O'Connors Rede, wie glänzend dagegen Peels Antwort sich ausnahm. Heute wird das Geheimniß enthüllt. Sämmtliche Londoner Blätter haben O'Connors Rede in einer absichtlich verfälschten und entstellten Ausgabe mitgetheilt. O'Connor erklärt heute in einem Briefe an die Chartisten, warum er im Northern Star nicht selbst seine Rede mittheilt. Den folgenden Montag, nachdem er seine Rede gehalten, erhielt O'Connor nämlich folgendes Billet von einem Mitglied der detektiven (geheimen) Polizei: „Mein Herr! Im Namen Gottes, veröffentlichen Sie Ihre Rede nicht im Northern Star, wie Sie dieselbe im Hause der Gemeinen gehalten, denn wenn Sie es thun, werden Sie gemäß dem neuen Akt, als Felon verfolgt werden.“ O'Connor fügt hinzu: Jeder wird sich erinnern der Diskussion im Hause der Lords bezüglich der Veröffentlichung der im Hause der Gemeinen gehaltenen Reden. Brougham und Campbell stimmten beide darin überein, daß, wenn Worte hochverrätherischer Natur im Hause der Gemeinen gesprochen, veröffentlicht würden in der Absicht, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, eine derartige Veröffentlichung nach dem besagten Akt strafbar wäre. Ich lasse deshalb meine Rede nicht drucken, da ich, abgesehen von der Warnung des Mitgliedes der geheimen Polizei, zweifellose Nachrichten erhalten habe, daß die Regierung einen Hauptschlag gegen den Chartismus durch gerichtliche Verfolgung seines Führers beabsichtigt. * London, 29. Juli. Im Unterhause erkundigte sich gestern Hr. Mackinnon bei Sir G. Grey ob er Maßregeln treffen werde um die Verbreitung falscher Nachrichten durch den elektrischen Telegraphen zu verhindern. Sir George erwiederte darauf, daß das Gouvernement hiezu keine Befugniß habe und nach den bestehenden Gesetzen die Telegraphen nur in dringenden Fällen für eine Dauer von nicht weniger als einer Woche in Beschlag nehmen könne. In Betreff der neulichen falschen Nachrichten aus Irland sei bereits eine Untersuchung eingeleitet. Die Journale welche jene Lügen mittheilten, seien durchaus unschuldig daran. Die wirklichen Fälscher werde man aber sehr wahrscheinlich entdecken. Das Haus saß hierauf als Komité, und Hr. S. Crawford stellte den Antrag: „Daß der gegenwärtige unruhige Zustand von Irland, die besondere Aufmerksamkeit des Gouvernements und solche Maßregeln erfordre, als nöthig seien um das irische Volk seiner traurigen Lage zu entreißen und mit der Wiederherstellung seiner Rechte, die Prosperität jenes Theiles des Vereinigten Königreiches zu fördern und Ihr. Majestät Krone und Gouvernement neue Sicherheit zu verleihen.“ Er beabsichtige gleich nach Irland hinüber zu reisen und seinen ganzen Einfluß zur Aufrechthaltung des Friedens anzuwenden. Er müsse indeß eine Friedensbotschaft mit sich führen, und bis jetzt habe er noch keine Aussicht hierzu. Nachdem Lord John Russel und Hr. Osborne weitläuffig hierauf geantwortet hatten, wurde die Debatte bis auf heute vertagt. * London, 29. Juli. Die „Times“ zeigt die Abreise Bunsens von London an. Das preußische Gouvernement habe ihn nach Berlin berufen, um an den Debatten der Nationalversammlung Theil zu nehmen. ‒ Nach Privatbriefen, die wir von Frankfurt erhielten, setzt die „Times“ hinzu, ist es indeß nicht unwahrscheinlich, daß Sr. Excellenz der wichtige Posten eines Konseil-Präsidenten und eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten bei der provisorischen Centralgewalt angeboten wird. Die „Times“ ist voller Freude hierüber und erhebt den Ritter Bunsen bis in den Himmel. Es ist dies natürlich nicht anders zu erwarten. Herr Bunsen war den englischen Handelsinteressen immer sehr freundlich. Die deutschen Kaufleute mögen sich zu der fernern Wirksamkeit des Herrn Bunsen nicht wenig gratuliren! Jedermann weiß, daß es Herr Bunsen bisher immer vorzog mit den englischen Methodisten zu singen und zu beten, als die prosaischen Interessen des deutschen Handels zu vertreten. Er beschäftigte sich mehr mit christlichen Jünglingsvereinen und mit Intriguen gegen die Katholiken, als mit der Wahrung unserer praktischen Angelegenheiten. Sollte Herr Bunsen wirklich zu der fraglichen hohen Stellung gelangen, so wird er sich ohne allen Zweifel dieses neuen Ehrenpostens nicht weniger würdig zeigen als seiner bisherigen Stellung. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) [Anzeige] Schiffahrts-AnzeigeKöln, 31. Juli. 1848: Angekommen: Kapt. Kamps von Amsterdam mit 2874 Ctr.; Kapt. Kamps von Rotterdam mit 3222 Ctr. In Ladung:Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied B. Schilowski und M. Pera; nach Koblenz, der Mosel und Saar J. Tillmann; nach der Mosel, Trier und der Saar P. Kohlbecher; nach Mainz Joh. Acker; nach dem Niedermain C. Rees; nach dem Mittel- und Obermain Val. Ebert; nach Heilbronn G. A. Klee; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim And. Rauth; Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willms Köln Nr. 20 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4 Wasserstand. Köln,am 31. Juli. Rheinhöhe 7′ 10″ Unser Geschäftslokal ist jetzt Altenbergerstraße Nro. 17 Meuser u. Comp. Während der Dauer der Assisen täglich table d'hôte zu 12 Sgr. per Couvert incl. 1/2 Flasche guten Wein, und zu jeder Stunde alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen à la carte, und billige reine Weine bei Friedrich Knipper im Pfälzerhof, Appellhofs-Platz 17. „Neue Rheinische Zeitung.“ Unseren auswärtigen Herren Aktionairen zeigen wir hiermit an, daß gestern der Gesellschafts-Vertrag der „Neuen Rheinischen Zeitungs-Gesellschaft“ vor dem Notar Herrn Krahe abgeschlossen wurde, und daß die Herren H. Korff als Gerant, L. Schulz und St. Naut als Cogeranten von nun an definitiv fungiren und alle Geschäfte der Gesellschaft verwalten. Das Statut wird gedruckt und binnen einigen Tagen den Herren Aktionairen zugesandt werden. Köln, den 30. Juli 1848. Das provisorische Comite. Gefrornes verschiedener Gattungen. In dem Besitze einer neuen Maschine, welche durch mechanische Vorrichtung jede Viertelstunde zwei verschiedene Sorten Eis liefert, was viel feiner und geschmackvoller wie das auf der bisherigen Weise erzielte ist, bin ich in den Stand gesetzt, allen Anforderungen sowohl in Qualität als Schnelligkeit zu entsprechen und den Preis à Portion in und außer dem Hause von 4 auf 3 Sgr.herunter zu setzen. Täglich wird Vanill-, Himbeeren-, Johannis- und Citron-Eis bei mir angefertigt. Franz Stollwerk im Deutschen Kaffeehause. Ein ausgezeichnetes Lager-Bier Buttermarkt Nro. 20. Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen Die Expedition sagt wer. Roheis in Blöcken stets vorräthig. per Eimer zu 10 Sgr. per 1 Ctr. zu 1 Thlr. per 2 Ctr. zu 1 Thlr. 25 Sgr. per 3 Ctr. zu 2 Thlr. 18 Sgr. per 4 Ctr. zu 3 Thlr. 6 Sgr. per 5 Ctr. zu 3 Thlr. 15 Sgr. in größern Parthien zu stets billigeren Preisen. Zum größern Transporte eignen sich Fässer am besten. Gebr. Josti. Glogerstraße Nro. 1. In Ladung an der Frohngasse nach Mannheim, Worms und Ludwigshafen. J. B. Hinlin, Schiff genannt Delphin. Ein Uhrmacher-Lehrling gesucht bei J. Koch, Breitstraße 96. Versammlung der Wehrmänner und 16r. in der Rüb. Berliner Hof in Essen. Einem verehrlichen Publikum beehre ich mich anzuzeigen, daß ich den von Herrn Karl Preußner bewohnten Gasthof käuflich übernommen habe und mit dem ersten August d. J., neu eingerichtet, antreten werde. Herr Preußner führt das Geschäft bis dahin fort. Indem ich um gefälligen Zuspruch bitte, gebe ich zugleich die Versicherung, daß ich alles aufbieten werde, meinen geehrten Gönnern zu genügen. W.H.Frischen,aus Neuß. Versteigerung. Am Mittwoch, den 2. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Vingst circa 1000 Schoppen Korn mit dem Stroh und ein Karren mit 2 Rädern gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Ein tüchtiger Ladengehülfe, mit guten Zeugnissen versehen, sucht eine Stelle in einem Kolonial- oder Material-Waarengeschäft, und könnte auch bei seinen vielseitigen Bekanntschaften die Platzgeschäfte besorgen. Die Expedition sagt wer. Für einen jungen Mann welcher fünf Jahre zur Zufriedenheit seines Prinzipalen in einem Manufakturwaaren-Geschäft thätig war. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nr. 18. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 62. Köln, 1. August 1848, S. 0310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz062_1848/4>, abgerufen am 29.04.2024.