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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 95. Köln, 6. September 1848.

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[Französische Republik]

thum zu erwerben, hat den winzig klugen Jakobs die Esaus in die Hände geliefert, also daß sie Hab und Gut, ihre Arbeit und ihre Thätigkeit für eine platte Linse verkaufen müssen. Was bedarf's da der weitern Eroberung? In jedem Lande sind die Jakobs die herrschende Klasse, und England, welches die meisten Jskobs zählt, weil es den Welthandel beherrscht, hat nicht allein die meisten Esaus, sondern die Jakobs der andern Länder, werden später oder früher die Esaus der englischen Jakobs werden. Mit der alten Eroberungsweise, mit der alten Strategik ist es vorüber. Der jetzige Kampf, der Kampf zwischen Proletarier und Bourgeoisie entscheidet sich entweder auf der Straße oder auf dem Meere; die Schlacht wird geschlagen auf der Straße zwischen den Jakobs und Esaus jedes einzelnen Staates, oder auf dem Meere zwischen den Esaus aller Nationen einerseits und den englischen Jakobs andererseits.

"Der Bürger," heißt es weiter, "muß durch seine Arbeit sich und den Seinigen Existenzmittel zusichern, und durch seine Vorsicht sich für die Zukunft sicher stellen." Er kann dieses; wie es weiter unten heißt, wird dies bewerkstelligt durch "die Freiheit der Arbeit", die jedem Bürger garantirt ist. Diese liberte du travail ist in dem neuen Constitutionsentwurfe an die Stelle des "droit au travail" des Rechts auf Arbeit getreten, wie es in dem Entwurfe vor den Juniereignissen hieß. Die Freiheit der Arbeit! Die Bourgeois sind die Inhaber der Arbeitsinstrumente der Maschinen, und die Proletarier haben die Freiheit, unter den Maschinen zu arbeiten, -- solange erstere Interessen haben, arbeiten zu lassen. Die Maschinen reduziren die Arbeit täglich mehr auf eine einfache Arbeit, die von Frauen und Kindern ausgeführt werden kann, und die Proletarier sollen die Freiheit haben, diese Arbeit zu verrichten oder Hungers zu sterben. Der Arbeitslohn ist in Folge der Konkurrenz unter Arbeitern und der Vervollkommnung der Maschinen auf ein Minimum reduzirt; die Esaus müssen ihre Arbeit für ein Linsengericht verkaufen und sie sollen durch dies Linsengericht den Ihrigen eine Existenz zusichern. Der Gang der Industrie und die Verabreichung des Linsengerichts hängen von den Zufällen des auswärtigen Marktes ab, und die Arbeiter sollen sich "für die Zukunft sicher stellen." Die Beherrscher des Weltmarktes sind die Jakobs geworden, die Jakobs gehören keiner Nationalität an; das Kapital hat kein Vaterland, die Rothschilds haben keine Nationalität, und die Esaus sollen ihr "Vaterland lieben", "sie sollen, wie es in der Constitution heißt, bereit sein, ihr Blut für ihr Vaterland zu geben, um die Jakobs und das Linsengericht zu beschützen."

Die französischen Arbeiter hatten im Februar für das Recht auf Arbeit gekämpft, und die provisorische Regierung hatte es ihnen zugesagt. Aber die provisorische Regierung, beschränkte sich wie in allen andern Fällen auch hier auf das Versprechen. Während Louis Blanc die Arbeiter im Luxemburg mit schönen Reden und Projekten beschäftigen mußte, blieben ihm alle Mittel entzogen, um diese Projekte auszuführen, um die Versprechungen zu halten. Die provisorische Regierung sah nicht oder wollte nicht sehen, daß das Recht auf Arbeit eine ganze soziale Revolution in sich schließt, daß schon die Herbeischaffung der Mittel zu seiner Durchführung ein Angriff auf die ganze bisherige Weise des Erwerbens und Besitzens ist; sie ergriff kein einziges der revolutionären Maßregeln, die nöthig waren, um die Durchführung des Arbeitsrechts auch nur vorzubereiten. In der Sache blieb Alles beim Alten; nur die Phrase wurde geändert, und die unmöglichen Nationalwerkstätten wurden versucht. Die Nationalwerkstätten scheiterten, die Junirevolution brach herein, sie zerriß die Phrase vom Recht auf Arbeit, und der siegreiche Marrast proklamirt es laut: daß Alles beim Alten geblieben ist, und daß hinter der Phrase vom Arbeitsrecht nichts verborgen war, als die alte, unveränderte Freiheit der Arbeit, die Freiheit der Konkurrenz, die Freiheit für den Arbeiter, sich exploitiren zu lassen, so lange der Kapitalist Vortheil davon hat, und zu verhungern, sobald der Kapitalist aus seiner Arbeit keinen Vortheil mehr ziehen kann.

Paris, 3. Sept.

Heute, Sonntag, weder Börse noch Nationalversammlung. Dagegen haben wir eine große Parade auf dem Marsfelde, zu der halb Paris strömt.

-- An einigen Straßenecken fanden gestern Zusammenrottungen statt. Der Präfekt zeigte der Bevölkerung in einem Plakate die Wiedereinführung der alten Fleischsteuer an. Dieser Rückschritt erbitterte das Volk, und es kam zu ernsten Auftritten.

-- Der Gesandtenposten bei'm deutschen Parlamente in Frankfurt ist noch nicht vergeben. Die Anzeige der Ernennung Bouvignier's war voreilig.

-- In Folge der Aufruhrscenen in Montpellier und der sonstigen legitimistischen Gelüste des Südens nimmt die Regierung einen Beamtenwechsel jener Gegend vor.

-- Diese Nacht werden abermals 600 "Juniräuber" nach Havre spedirt.

Aus dem Fort Auberville sind 7 Insurgenten mit Hülfe des Wächters entwichen. Im Ganzen bleiben uns etwa 2000 Räuber auf dem Halse.

-- (Truppenbewegungen nach den Alpen.) Einem Kürassier-Regimente und zwei Linien-Regimentern, die bisher in und bei Saargemünd standen, so wie einigen Artillerie-Batterieen, welche bisher in Dijon garnisonirten, ist der Befehl zugegangen, sofort nach den Alpen aufzubrechen.

-- Am 12. Sept. werden die "Reforme" und "Peuple constituant" vor den Assisen wegen gewisser Zeitungsartikel gerichtet. Das wird das erste Schauspiel republikanischer Preßprozesse seit dem 24. Febr. sein.

Der Spectateur republicain glaubt zu wissen, daß "gestern ein Kourrier von Wien angekommen ist, mit der Nachricht, daß Oesterreich die Vermittelung Frankreichs ausgeschlagen habe." Mehrere Journale haben gestern gewisse Worte des Generals Cavaignac gebracht, die nicht den mindesten Zweifel übrig lassen über die Absicht des Generals, in Italien bewaffnet einzuschreiten, wenn Oesterreich in der Weigerung der französischen Vermittelung beharre.

Dem Spectateur republicain zufolge, hat der General Mengaldo, Kommandeur der Nationalgarde von Venedig, in einer Audienz dem General Cavaignac die Lage Venedigs genau geschildert: die Venetianer, sagte er, seien entschlossen, sich aufs Aeußerste zu vertheidigen; aber zugleich erklärte er, daß sie unmöglich lange Stich halten könnten gegen die verstärkte Waffenmacht, die Oesterreich senden würde, und daß sie ohne Frankreichs Hülfe verloren wären. Der General Cavaignac erklärte in seiner Antwort dem General Mengaldo, daß die Befreiung der italienischen Staaten die "unabänderliche" Grundlage gewesen, auf welcher Frankreich seine Vermittelung angeboten habe, und daß er noch immer die Hoffnung hege, Oesterreich werde diese Vermittelung nicht von sich abweisen, widrigenfalls der Krieg unvermeidlich sei. "In diesem Falle," fügte er hinzu, "bin ich es nicht allein, welcher den Krieg will, sondern die Nationalversammlung wird ihn durch ein Dekret beschließen."

Schweiz.
*** Zürich, 2. Sept.

Uebermorgen tritt die Tagsatzung zusammen. Die Bundesverfassung ist bereits, obgleich Waadt und Tessin noch nicht abgestimmt haben, von der großen Mehrheit, nämlich von 14 1/2 Cantonen, die eine Bevölkerung von etwa 1,800,000 Seelen repräsentiren, angenommen; hervorzuheben sind unter den annehmenden Cantonen Freiburg und Neuenburg. In Freiburg hat nämlich der Gr. Rath "im Namen des freiburgischen Volkes" angenommen, ohne das "freiburgische Volk" darum zu befragen; der Antrag, die Bundesverfassung auch dem Volke, wie in allen übrigen Cantonen, zur Abstimmung vorzulegen, wurde mit großer Mehrheit verworfen, da man hier am meisten die Intriguen der Reaktion fürchtet. Neuenburg hat, ziemlich unerwartet, mit dem glänzenden Mehr von 5370 gegen 301 Stimmen angenommen; die preußische Royalistenpartei hat an der Abstimmung keinen Theil genommen. In der Waadt hat sich, ebenfalls etwas unerwartet, der Gr. Rath mit 140 Stimmen gegen 12 für die Annahme erklärt; heute stimmt das Volk darüber ab. In Tessin will der Gr. Rath noch Bedingungen an die Annahme geknüpft wissen, nämlich, daß die Eidgenossenschaft den Tessiner Eingangs- und Ausgangszoll durch Entschädigung loskaufe; die Tagsatzung wird sich indeß nachträglich auf neue Bedingungen nicht mehr einlassen. Neben Zug und Wallis haben am 27. August auch noch Appenzell Innerrhoden und die Urcantone verworfen. Das war voraus zu sehen, nicht aber, daß sie mit so prahlerischem Trotz und unbedingt verwerfen würden, ohne von den vermittelnden Anträgen, "sich der Mehrheit der Nation zu fügen", etwas hören zu wollen. Diese unbedingte Verwerfung könnte möglicherweise ernsthafte Folgen haben, wenn sie sich nicht eben so wie die Prahlereien der Urcantone vor dem Sonderbundskriege, in blauen Dunst auflös't. Jedenfalls muß, wenn ein Tagsatzungsbeschluß die Bundesverfassung für angenommen erklärt, die Landsgemeinde von neuem in den unbedingt verwerfenden Cantonen abstimmen, und die Pfaffen und Ländlermagnaten haben das Volk durch "Religionsfahr, Aufhebung der Cantonalsouverainetät, und -- östreichische Hülfe" wiederum in einen solchen Trotz hinein fanatisirt, daß es möglicherweise zum zweitenmal "Nein" sagt. Von den durch die Radetzky'schen Siege neu angefachten, sonderbündlerischen und ultramontanen Hoffnungen habe ich Ihnen schon das vorigemal geschrieben; wunderbar ist es, mit welcher Bestimmtheit den Leuten die östreichische Hülfe zugesichert wird. Schmid und V. Müller, beide aus dem Sonderbundskriege durch tapferes Ausreißen bekannt, erklärten auf der Urner Landsgemeinde, sie möchten nur getrost bei ihrer Weigerung beharren, Oestreich werde diesesmal nicht ruhig zusehen, sondern sie in ihrem guten Rechte schützen. Und darauf wurde jubelnd und fast einstimmig die Bundesverfassung verworfen. Eben so in Obwalden, wo in einer Prügelei die Annehmenden aus dem Felde geschlagen wurden; von hier wird man jedoch bei der Tagsatzung Beschwerde führen und eine neue Abstimmung, unter gehörigen Schutzmaßregeln, verlangen. Die Straflosigkeit der Häuptlinge und Jesuiten aus dem Sonderbundskriege hat dieselben nur übermüthiger gemacht, daß sie ganz keck ihr altes Spiel wieder eben so ungestraft beginnen zu können glauben; sie würden zwar das Volk, auf dem allein die Folgen jenes Krieges noch lasten, auch bei einer neuen Exekution in der Stunde der Gefahr wieder verlassen, aber schwerlich diesmal dem verdienten Lohne entgehen.

Nachtrag.
!!! Frankfurt, 4. Sept.

In der heutigen Sitzung theilt Minister Heckscher mit, daß der dänische Waffenstillstand von Preußen wirklich abgeschlossen ist. Die Centralgewalt hat also nicht die Energie gehabt die unser p.p. Korrespondent ihr zutraute! Die Bedingungen sind eine Schmach für Deutschland. Selbst Dahlmann ist entrüstet und reicht seine Interpellationen ein. Nach einer stürmischen Debatte, worin Alles über Herrn Heckscher herfällt, wird beschlossen: die Ausschüsse sollen binnen 24 Stunden über Sistirung der Truppenmärsche berichten, und sodann soll über den Waffenstillstand selbst berathen werden. Die Sitzung wurde um 1 Uhr geschlossen.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 1. Sept. Amalia Vic., T. v. Franz Jansen, Pumpenmacher, Severinstr.

Den 2. Sept. Anna Maria, T. v. Wilh. Weiler, Gärtner, Buschg. -- Balth. Ludwig, S. v. Christ. Jacob Carl Schleicher, Privatsekret., Ursulastr. -- Jos., S. v. Jos. Dauben, Ober-Post-Büreaudiener, Schafenstr. -- Maria Sus., T. v. Theod. Klein, Kleiderm., Blaubach. -- Joh. Margaretha, T. v. Friedr. Wilh. Husemann, Werkmeister im Arresthause, Plankgasse. -- Franz, S. v. Alb. Greven, Zimmerges., Schemmergasse. -- Wilh., S. v. Heinrich Berns, Schiffer im Freihafen. -- Joh. Pet., S. v. Jacob Reichmann, Mechaniker, Salzmagazin -- Ernestina, T. v. Jacob Bollig, Schriftsetzer, Mühlenbach.

Sterbefälle.

Den 2. Maria Gudula Profitlich, geb. Hembsch, 39 J. alt, Perlenpfuhl. -- Joh. Herm. Jos. Aloys Wirz, 3 J. 6 M. alt, Columbastr -- Anna Maria Schneider, geb. Rehfeld, 33 J. alt, Eulengarteng. -- Maria Anna Davepon, 13 M. alt, Gereonstr. -- Ein unehelicher Knabe.

Heirathen.

Den 2. Carl Gottl. Ferdinand Koch, Goldarbeiter v. Glatz, mit Wilh Elis. Balzer, v. Warstein. -- Pet. Jos. Niemers, Schreiner v. Bonn, mit Caz. Weins von Weldenbach. -- Valentin Albrecht, Schuster, v. Großwinternheim, mit Anna Sib. Gräulich, v. hier. -- Joh. Carl Berghaus, Unteroffizier im 16. Reg. v. Potsdam, mit Maria Louise Pecher, v. hier.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 5. September 1848.

Angekommen: Capt. v. Lonsen von Rotterdam mit 5460 Ctr. Capt. Scholwerth von Amsterd. mit 4037 Ct.

Abgefahren: H. Müssig nach Heilbronn. L. Klee nach Kannstadt.

In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied M. Pera, C. Roesener, Jos. Krämer Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A Hartmann. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Schön. Nach Worms und Mannheim J. Wiemer. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Stempel Köln Nr. 11.

Ferner nach Amstsrdam Capt. Berns Köln Nr. 4.

Rheinhöhe am 30. Aug. 7' 4".

Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben:

Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht.

Von F. Anueke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie.

Preis 2 Sgr.

Es können zwei Studierende billig Kost und Logie haben an Lyskirchen Nr. 2.

Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben:

Das neue goldene A B C für das deutsche Volk.

Von Friedensrichter Fischbach.

Preis 1 1/2 Sgr.

Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfoblen werden

Oeffentliche Verpachtung von Hofgütern und Ackerparzellen.

Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehorige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederver[?]achsung gebracht werden, nämlich:

A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,
1. der Blö[?]hershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Neuß, mit 180 Morgen Ackerland;
2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland;
3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland;
4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof- und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst
B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,
1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fröhlich daselbst;
2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, vepachtet bisher an Andreas Erken daselbst;
3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;
4. 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst;
5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf;
6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Servos in Köln;
7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln;
8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln;
9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Vieth in Köln;
10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst;
11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf;
12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst;
13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst;
14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln;
15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst.

Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind.

Köln, den 1 September 1848.

Claisen, Notar

Oeffentliche Vermiethung.

Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:

Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,

Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum "Mönchen Brauhaus" genannte Wirthschaftsgebäube mit Hofraum und Sallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden.

Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden.

Köln, am 5. September 1848.

Claisen, Notar.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Donnerstag den siebenten September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, 1 Ofen, 1 Sekretair und mehrere andere Gegenstände gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Simons.

Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis, Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin.

Knieps.

Es wünscht ein gut empfohlener gewandter junger Mann, der in einem bedeutenden Speditionshause gearbeitet und zuletzt die kommerzielle Leitung eines Mühlenfabrikanten-Geschäfts besorgt hat, baldigst ein neues Engagement. Die Expedition sagt wer.

Glockengasse Nr. 28 ist das halbe Unterhaus zu vermiethen, zu Faßbinder, Schreiner und derartiges Geschäft geeignet.

Wohnungs-Veränderung.

Aus der Poststraße Nr. 28 nach dem Filzengraben Nr. 11.

Zugleich empfehle ich mich, durch langjährige Erfahrung befähigt, alle Mängel an fehlerhaften, die gehörige Feuerung behinderndenn Luftzügen abzuhelfen, und garantire für jeden Auftrag. Auch habe ich wegen Mangel an Raum ein Comfoir mit 3 Löcher und Backofen zu verkaufen.

Traugott Lebrecht Völker, Vater, Filzengraben Nr. 11.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la regence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Je demeure, Malzbüchel Nr. 7.

Joh. Maton, Prof. de langues.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Ein Unterhaus zu vermiethen, und können noch Zimmer dazu gegeben werden. Gereonstraße N. 5.

Eine einzelne Person sucht ein reinliches Frauenzimmer zur Verrichtung von Kommissionen und für die Reinlichkeit der Zimmer. Die Expedition gibt Auskunft.

Außer unsern bekannten Artikeln haben wir wieder ganz frische Austern und Caviar vorräthig, welche wir zur gef. Abnahme, so wie zum Genusse auf unserer Austernstube. empfehlen.

G. Bettger et Comp.

Kl. Budengasse Nr 6.

Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kertell, zum Deutschen Reichsverweser.

Weinverkauf.

Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr.

Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36.

Zum Deutschen Reichsverweser.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 6. Sept.:

Zopf und Schwert.

Lustspiel in fünf Aufzügen von Gutzkow.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.

[Französische Republik]

thum zu erwerben, hat den winzig klugen Jakobs die Esaus in die Hände geliefert, also daß sie Hab und Gut, ihre Arbeit und ihre Thätigkeit für eine platte Linse verkaufen müssen. Was bedarf's da der weitern Eroberung? In jedem Lande sind die Jakobs die herrschende Klasse, und England, welches die meisten Jskobs zählt, weil es den Welthandel beherrscht, hat nicht allein die meisten Esaus, sondern die Jakobs der andern Länder, werden später oder früher die Esaus der englischen Jakobs werden. Mit der alten Eroberungsweise, mit der alten Strategik ist es vorüber. Der jetzige Kampf, der Kampf zwischen Proletarier und Bourgeoisie entscheidet sich entweder auf der Straße oder auf dem Meere; die Schlacht wird geschlagen auf der Straße zwischen den Jakobs und Esaus jedes einzelnen Staates, oder auf dem Meere zwischen den Esaus aller Nationen einerseits und den englischen Jakobs andererseits.

„Der Bürger,“ heißt es weiter, „muß durch seine Arbeit sich und den Seinigen Existenzmittel zusichern, und durch seine Vorsicht sich für die Zukunft sicher stellen.“ Er kann dieses; wie es weiter unten heißt, wird dies bewerkstelligt durch „die Freiheit der Arbeit“, die jedem Bürger garantirt ist. Diese liberté du travail ist in dem neuen Constitutionsentwurfe an die Stelle des „droit au travail“ des Rechts auf Arbeit getreten, wie es in dem Entwurfe vor den Juniereignissen hieß. Die Freiheit der Arbeit! Die Bourgeois sind die Inhaber der Arbeitsinstrumente der Maschinen, und die Proletarier haben die Freiheit, unter den Maschinen zu arbeiten, — solange erstere Interessen haben, arbeiten zu lassen. Die Maschinen reduziren die Arbeit täglich mehr auf eine einfache Arbeit, die von Frauen und Kindern ausgeführt werden kann, und die Proletarier sollen die Freiheit haben, diese Arbeit zu verrichten oder Hungers zu sterben. Der Arbeitslohn ist in Folge der Konkurrenz unter Arbeitern und der Vervollkommnung der Maschinen auf ein Minimum reduzirt; die Esaus müssen ihre Arbeit für ein Linsengericht verkaufen und sie sollen durch dies Linsengericht den Ihrigen eine Existenz zusichern. Der Gang der Industrie und die Verabreichung des Linsengerichts hängen von den Zufällen des auswärtigen Marktes ab, und die Arbeiter sollen sich „für die Zukunft sicher stellen.“ Die Beherrscher des Weltmarktes sind die Jakobs geworden, die Jakobs gehören keiner Nationalität an; das Kapital hat kein Vaterland, die Rothschilds haben keine Nationalität, und die Esaus sollen ihr „Vaterland lieben“, „sie sollen, wie es in der Constitution heißt, bereit sein, ihr Blut für ihr Vaterland zu geben, um die Jakobs und das Linsengericht zu beschützen.“

Die französischen Arbeiter hatten im Februar für das Recht auf Arbeit gekämpft, und die provisorische Regierung hatte es ihnen zugesagt. Aber die provisorische Regierung, beschränkte sich wie in allen andern Fällen auch hier auf das Versprechen. Während Louis Blanc die Arbeiter im Luxemburg mit schönen Reden und Projekten beschäftigen mußte, blieben ihm alle Mittel entzogen, um diese Projekte auszuführen, um die Versprechungen zu halten. Die provisorische Regierung sah nicht oder wollte nicht sehen, daß das Recht auf Arbeit eine ganze soziale Revolution in sich schließt, daß schon die Herbeischaffung der Mittel zu seiner Durchführung ein Angriff auf die ganze bisherige Weise des Erwerbens und Besitzens ist; sie ergriff kein einziges der revolutionären Maßregeln, die nöthig waren, um die Durchführung des Arbeitsrechts auch nur vorzubereiten. In der Sache blieb Alles beim Alten; nur die Phrase wurde geändert, und die unmöglichen Nationalwerkstätten wurden versucht. Die Nationalwerkstätten scheiterten, die Junirevolution brach herein, sie zerriß die Phrase vom Recht auf Arbeit, und der siegreiche Marrast proklamirt es laut: daß Alles beim Alten geblieben ist, und daß hinter der Phrase vom Arbeitsrecht nichts verborgen war, als die alte, unveränderte Freiheit der Arbeit, die Freiheit der Konkurrenz, die Freiheit für den Arbeiter, sich exploitiren zu lassen, so lange der Kapitalist Vortheil davon hat, und zu verhungern, sobald der Kapitalist aus seiner Arbeit keinen Vortheil mehr ziehen kann.

Paris, 3. Sept.

Heute, Sonntag, weder Börse noch Nationalversammlung. Dagegen haben wir eine große Parade auf dem Marsfelde, zu der halb Paris strömt.

— An einigen Straßenecken fanden gestern Zusammenrottungen statt. Der Präfekt zeigte der Bevölkerung in einem Plakate die Wiedereinführung der alten Fleischsteuer an. Dieser Rückschritt erbitterte das Volk, und es kam zu ernsten Auftritten.

— Der Gesandtenposten bei'm deutschen Parlamente in Frankfurt ist noch nicht vergeben. Die Anzeige der Ernennung Bouvignier's war voreilig.

— In Folge der Aufruhrscenen in Montpellier und der sonstigen legitimistischen Gelüste des Südens nimmt die Regierung einen Beamtenwechsel jener Gegend vor.

— Diese Nacht werden abermals 600 „Juniräuber“ nach Havre spedirt.

Aus dem Fort Auberville sind 7 Insurgenten mit Hülfe des Wächters entwichen. Im Ganzen bleiben uns etwa 2000 Räuber auf dem Halse.

— (Truppenbewegungen nach den Alpen.) Einem Kürassier-Regimente und zwei Linien-Regimentern, die bisher in und bei Saargemünd standen, so wie einigen Artillerie-Batterieen, welche bisher in Dijon garnisonirten, ist der Befehl zugegangen, sofort nach den Alpen aufzubrechen.

— Am 12. Sept. werden die „Reforme“ und „Peuple constituant“ vor den Assisen wegen gewisser Zeitungsartikel gerichtet. Das wird das erste Schauspiel republikanischer Preßprozesse seit dem 24. Febr. sein.

Der Spectateur republicain glaubt zu wissen, daß „gestern ein Kourrier von Wien angekommen ist, mit der Nachricht, daß Oesterreich die Vermittelung Frankreichs ausgeschlagen habe.“ Mehrere Journale haben gestern gewisse Worte des Generals Cavaignac gebracht, die nicht den mindesten Zweifel übrig lassen über die Absicht des Generals, in Italien bewaffnet einzuschreiten, wenn Oesterreich in der Weigerung der französischen Vermittelung beharre.

Dem Spectateur republicain zufolge, hat der General Mengaldo, Kommandeur der Nationalgarde von Venedig, in einer Audienz dem General Cavaignac die Lage Venedigs genau geschildert: die Venetianer, sagte er, seien entschlossen, sich aufs Aeußerste zu vertheidigen; aber zugleich erklärte er, daß sie unmöglich lange Stich halten könnten gegen die verstärkte Waffenmacht, die Oesterreich senden würde, und daß sie ohne Frankreichs Hülfe verloren wären. Der General Cavaignac erklärte in seiner Antwort dem General Mengaldo, daß die Befreiung der italienischen Staaten die „unabänderliche“ Grundlage gewesen, auf welcher Frankreich seine Vermittelung angeboten habe, und daß er noch immer die Hoffnung hege, Oesterreich werde diese Vermittelung nicht von sich abweisen, widrigenfalls der Krieg unvermeidlich sei. „In diesem Falle,“ fügte er hinzu, „bin ich es nicht allein, welcher den Krieg will, sondern die Nationalversammlung wird ihn durch ein Dekret beschließen.“

Schweiz.
*** Zürich, 2. Sept.

Uebermorgen tritt die Tagsatzung zusammen. Die Bundesverfassung ist bereits, obgleich Waadt und Tessin noch nicht abgestimmt haben, von der großen Mehrheit, nämlich von 14 1/2 Cantonen, die eine Bevölkerung von etwa 1,800,000 Seelen repräsentiren, angenommen; hervorzuheben sind unter den annehmenden Cantonen Freiburg und Neuenburg. In Freiburg hat nämlich der Gr. Rath „im Namen des freiburgischen Volkes“ angenommen, ohne das „freiburgische Volk“ darum zu befragen; der Antrag, die Bundesverfassung auch dem Volke, wie in allen übrigen Cantonen, zur Abstimmung vorzulegen, wurde mit großer Mehrheit verworfen, da man hier am meisten die Intriguen der Reaktion fürchtet. Neuenburg hat, ziemlich unerwartet, mit dem glänzenden Mehr von 5370 gegen 301 Stimmen angenommen; die preußische Royalistenpartei hat an der Abstimmung keinen Theil genommen. In der Waadt hat sich, ebenfalls etwas unerwartet, der Gr. Rath mit 140 Stimmen gegen 12 für die Annahme erklärt; heute stimmt das Volk darüber ab. In Tessin will der Gr. Rath noch Bedingungen an die Annahme geknüpft wissen, nämlich, daß die Eidgenossenschaft den Tessiner Eingangs- und Ausgangszoll durch Entschädigung loskaufe; die Tagsatzung wird sich indeß nachträglich auf neue Bedingungen nicht mehr einlassen. Neben Zug und Wallis haben am 27. August auch noch Appenzell Innerrhoden und die Urcantone verworfen. Das war voraus zu sehen, nicht aber, daß sie mit so prahlerischem Trotz und unbedingt verwerfen würden, ohne von den vermittelnden Anträgen, „sich der Mehrheit der Nation zu fügen“, etwas hören zu wollen. Diese unbedingte Verwerfung könnte möglicherweise ernsthafte Folgen haben, wenn sie sich nicht eben so wie die Prahlereien der Urcantone vor dem Sonderbundskriege, in blauen Dunst auflös't. Jedenfalls muß, wenn ein Tagsatzungsbeschluß die Bundesverfassung für angenommen erklärt, die Landsgemeinde von neuem in den unbedingt verwerfenden Cantonen abstimmen, und die Pfaffen und Ländlermagnaten haben das Volk durch „Religionsfahr, Aufhebung der Cantonalsouverainetät, und — östreichische Hülfe“ wiederum in einen solchen Trotz hinein fanatisirt, daß es möglicherweise zum zweitenmal „Nein“ sagt. Von den durch die Radetzky'schen Siege neu angefachten, sonderbündlerischen und ultramontanen Hoffnungen habe ich Ihnen schon das vorigemal geschrieben; wunderbar ist es, mit welcher Bestimmtheit den Leuten die östreichische Hülfe zugesichert wird. Schmid und V. Müller, beide aus dem Sonderbundskriege durch tapferes Ausreißen bekannt, erklärten auf der Urner Landsgemeinde, sie möchten nur getrost bei ihrer Weigerung beharren, Oestreich werde diesesmal nicht ruhig zusehen, sondern sie in ihrem guten Rechte schützen. Und darauf wurde jubelnd und fast einstimmig die Bundesverfassung verworfen. Eben so in Obwalden, wo in einer Prügelei die Annehmenden aus dem Felde geschlagen wurden; von hier wird man jedoch bei der Tagsatzung Beschwerde führen und eine neue Abstimmung, unter gehörigen Schutzmaßregeln, verlangen. Die Straflosigkeit der Häuptlinge und Jesuiten aus dem Sonderbundskriege hat dieselben nur übermüthiger gemacht, daß sie ganz keck ihr altes Spiel wieder eben so ungestraft beginnen zu können glauben; sie würden zwar das Volk, auf dem allein die Folgen jenes Krieges noch lasten, auch bei einer neuen Exekution in der Stunde der Gefahr wieder verlassen, aber schwerlich diesmal dem verdienten Lohne entgehen.

Nachtrag.
!!! Frankfurt, 4. Sept.

In der heutigen Sitzung theilt Minister Heckscher mit, daß der dänische Waffenstillstand von Preußen wirklich abgeschlossen ist. Die Centralgewalt hat also nicht die Energie gehabt die unser p.p. Korrespondent ihr zutraute! Die Bedingungen sind eine Schmach für Deutschland. Selbst Dahlmann ist entrüstet und reicht seine Interpellationen ein. Nach einer stürmischen Debatte, worin Alles über Herrn Heckscher herfällt, wird beschlossen: die Ausschüsse sollen binnen 24 Stunden über Sistirung der Truppenmärsche berichten, und sodann soll über den Waffenstillstand selbst berathen werden. Die Sitzung wurde um 1 Uhr geschlossen.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

Den 1. Sept. Amalia Vic., T. v. Franz Jansen, Pumpenmacher, Severinstr.

Den 2. Sept. Anna Maria, T. v. Wilh. Weiler, Gärtner, Buschg. — Balth. Ludwig, S. v. Christ. Jacob Carl Schleicher, Privatsekret., Ursulastr. — Jos., S. v. Jos. Dauben, Ober-Post-Büreaudiener, Schafenstr. — Maria Sus., T. v. Theod. Klein, Kleiderm., Blaubach. — Joh. Margaretha, T. v. Friedr. Wilh. Husemann, Werkmeister im Arresthause, Plankgasse. — Franz, S. v. Alb. Greven, Zimmerges., Schemmergasse. — Wilh., S. v. Heinrich Berns, Schiffer im Freihafen. — Joh. Pet., S. v. Jacob Reichmann, Mechaniker, Salzmagazin — Ernestina, T. v. Jacob Bollig, Schriftsetzer, Mühlenbach.

Sterbefälle.

Den 2. Maria Gudula Profitlich, geb. Hembsch, 39 J. alt, Perlenpfuhl. — Joh. Herm. Jos. Aloys Wirz, 3 J. 6 M. alt, Columbastr — Anna Maria Schneider, geb. Rehfeld, 33 J. alt, Eulengarteng. — Maria Anna Davepon, 13 M. alt, Gereonstr. — Ein unehelicher Knabe.

Heirathen.

Den 2. Carl Gottl. Ferdinand Koch, Goldarbeiter v. Glatz, mit Wilh Elis. Balzer, v. Warstein. — Pet. Jos. Niemers, Schreiner v. Bonn, mit Caz. Weins von Weldenbach. — Valentin Albrecht, Schuster, v. Großwinternheim, mit Anna Sib. Gräulich, v. hier. — Joh. Carl Berghaus, Unteroffizier im 16. Reg. v. Potsdam, mit Maria Louise Pecher, v. hier.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 5. September 1848.

Angekommen: Capt. v. Lonsen von Rotterdam mit 5460 Ctr. Capt. Scholwerth von Amsterd. mit 4037 Ct.

Abgefahren: H. Müssig nach Heilbronn. L. Klee nach Kannstadt.

In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied M. Pera, C. Roesener, Jos. Krämer Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A Hartmann. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Schön. Nach Worms und Mannheim J. Wiemer. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Stempel Köln Nr. 11.

Ferner nach Amstsrdam Capt. Berns Köln Nr. 4.

Rheinhöhe am 30. Aug. 7′ 4″.

Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben:

Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht.

Von F. Anueke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie.

Preis 2 Sgr.

Es können zwei Studierende billig Kost und Logie haben an Lyskirchen Nr. 2.

Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben:

Das neue goldene A B C für das deutsche Volk.

Von Friedensrichter Fischbach.

Preis 1 1/2 Sgr.

Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfoblen werden

Oeffentliche Verpachtung von Hofgütern und Ackerparzellen.

Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehorige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederver[?]achsung gebracht werden, nämlich:

A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,
1. der Blö[?]hershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Neuß, mit 180 Morgen Ackerland;
2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland;
3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland;
4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof- und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst
B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,
1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fröhlich daselbst;
2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, vepachtet bisher an Andreas Erken daselbst;
3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;
4. 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst;
5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf;
6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Servos in Köln;
7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln;
8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln;
9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Vieth in Köln;
10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst;
11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf;
12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst;
13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst;
14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln;
15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst.

Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind.

Köln, den 1 September 1848.

Claisen, Notar

Oeffentliche Vermiethung.

Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:

Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,

Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum „Mönchen Brauhaus“ genannte Wirthschaftsgebäube mit Hofraum und Sallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden.

Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden.

Köln, am 5. September 1848.

Claisen, Notar.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Donnerstag den siebenten September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, 1 Ofen, 1 Sekretair und mehrere andere Gegenstände gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Simons.

Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis, Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin.

Knieps.

Es wünscht ein gut empfohlener gewandter junger Mann, der in einem bedeutenden Speditionshause gearbeitet und zuletzt die kommerzielle Leitung eines Mühlenfabrikanten-Geschäfts besorgt hat, baldigst ein neues Engagement. Die Expedition sagt wer.

Glockengasse Nr. 28 ist das halbe Unterhaus zu vermiethen, zu Faßbinder, Schreiner und derartiges Geschäft geeignet.

Wohnungs-Veränderung.

Aus der Poststraße Nr. 28 nach dem Filzengraben Nr. 11.

Zugleich empfehle ich mich, durch langjährige Erfahrung befähigt, alle Mängel an fehlerhaften, die gehörige Feuerung behinderndenn Luftzügen abzuhelfen, und garantire für jeden Auftrag. Auch habe ich wegen Mangel an Raum ein Comfoir mit 3 Löcher und Backofen zu verkaufen.

Traugott Lebrecht Völker, Vater, Filzengraben Nr. 11.

Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.

Je demeure, Malzbüchel Nr. 7.

Joh. Maton, Prof. de langues.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Ein Unterhaus zu vermiethen, und können noch Zimmer dazu gegeben werden. Gereonstraße N. 5.

Eine einzelne Person sucht ein reinliches Frauenzimmer zur Verrichtung von Kommissionen und für die Reinlichkeit der Zimmer. Die Expedition gibt Auskunft.

Außer unsern bekannten Artikeln haben wir wieder ganz frische Austern und Caviar vorräthig, welche wir zur gef. Abnahme, so wie zum Genusse auf unserer Austernstube. empfehlen.

G. Bettger et Comp.

Kl. Budengasse Nr 6.

Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kertell, zum Deutschen Reichsverweser.

Weinverkauf.

Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr.

Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36.

Zum Deutschen Reichsverweser.

Theater-Anzeige.

Mittwoch den 6. Sept.:

Zopf und Schwert.

Lustspiel in fünf Aufzügen von Gutzkow.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.

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        <head>[Französische Republik]</head>
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          <p>thum zu erwerben, hat den winzig klugen Jakobs die Esaus in die Hände                         geliefert, also daß sie Hab und Gut, ihre Arbeit und ihre Thätigkeit für                         eine platte Linse verkaufen müssen. Was bedarf's da der weitern Eroberung?                         In jedem Lande sind die Jakobs die herrschende Klasse, und England, welches                         die meisten Jskobs zählt, weil es den Welthandel beherrscht, hat nicht                         allein die meisten Esaus, sondern die Jakobs der andern Länder, werden                         später oder früher die Esaus der englischen Jakobs werden. Mit der alten                         Eroberungsweise, mit der alten Strategik ist es vorüber. Der jetzige Kampf,                         der Kampf zwischen Proletarier und Bourgeoisie entscheidet sich entweder auf                         der Straße oder auf dem Meere; die Schlacht wird geschlagen auf der Straße                         zwischen den Jakobs und Esaus jedes einzelnen Staates, oder auf dem Meere                         zwischen den Esaus aller Nationen einerseits und den englischen Jakobs                         andererseits.</p>
          <p>&#x201E;Der Bürger,&#x201C; heißt es weiter, &#x201E;muß durch seine Arbeit sich und den Seinigen                         Existenzmittel zusichern, und durch seine Vorsicht sich für die Zukunft                         sicher stellen.&#x201C; Er kann dieses; wie es weiter unten heißt, wird dies                         bewerkstelligt durch &#x201E;die Freiheit der Arbeit&#x201C;, die jedem Bürger garantirt                         ist. Diese liberté du travail ist in dem neuen Constitutionsentwurfe an die                         Stelle des &#x201E;droit au travail&#x201C; des Rechts auf Arbeit getreten, wie es in dem                         Entwurfe <hi rendition="#g">vor</hi> den Juniereignissen hieß. Die Freiheit                         der Arbeit! Die Bourgeois sind die Inhaber der Arbeitsinstrumente der                         Maschinen, und die Proletarier haben die Freiheit, unter den Maschinen zu                         arbeiten, &#x2014; solange erstere Interessen haben, arbeiten zu lassen. Die                         Maschinen reduziren die Arbeit täglich mehr auf eine einfache Arbeit, die                         von Frauen und Kindern ausgeführt werden kann, und die Proletarier sollen                         die Freiheit haben, diese Arbeit zu verrichten oder Hungers zu sterben. Der                         Arbeitslohn ist in Folge der Konkurrenz unter Arbeitern und der                         Vervollkommnung der Maschinen auf ein Minimum reduzirt; die Esaus müssen                         ihre Arbeit für ein Linsengericht verkaufen und sie sollen durch dies                         Linsengericht den Ihrigen eine Existenz zusichern. Der Gang der Industrie                         und die Verabreichung des Linsengerichts hängen von den Zufällen des                         auswärtigen Marktes ab, und die Arbeiter sollen sich &#x201E;für die Zukunft sicher                         stellen.&#x201C; Die Beherrscher des Weltmarktes sind die Jakobs geworden, die                         Jakobs gehören keiner Nationalität an; das Kapital hat kein Vaterland, die                         Rothschilds haben keine Nationalität, und die Esaus sollen ihr &#x201E;Vaterland                         lieben&#x201C;, &#x201E;sie sollen, wie es in der Constitution heißt, bereit sein, ihr                         Blut für ihr Vaterland zu geben, um die Jakobs und das Linsengericht zu                         beschützen.&#x201C;</p>
          <p>Die französischen Arbeiter hatten im Februar für das Recht auf Arbeit                         gekämpft, und die provisorische Regierung hatte es ihnen zugesagt. Aber die                         provisorische Regierung, beschränkte sich wie in allen andern Fällen auch                         hier auf das Versprechen. Während Louis Blanc die Arbeiter im Luxemburg mit                         schönen Reden und Projekten beschäftigen mußte, blieben ihm alle Mittel                         entzogen, um diese Projekte auszuführen, um die Versprechungen zu halten.                         Die provisorische Regierung sah nicht oder wollte nicht sehen, daß das Recht                         auf Arbeit eine ganze soziale Revolution in sich schließt, daß schon die                         Herbeischaffung der Mittel zu seiner Durchführung ein Angriff auf die ganze                         bisherige Weise des Erwerbens und Besitzens ist; sie ergriff kein einziges                         der revolutionären Maßregeln, die nöthig waren, um die Durchführung des                         Arbeitsrechts auch nur vorzubereiten. In der Sache blieb Alles beim Alten;                         nur die Phrase wurde geändert, und die unmöglichen Nationalwerkstätten                         wurden versucht. Die Nationalwerkstätten scheiterten, die Junirevolution                         brach herein, sie zerriß die Phrase vom Recht auf Arbeit, und der siegreiche                         Marrast proklamirt es laut: daß Alles beim Alten geblieben ist, und daß                         hinter der Phrase vom Arbeitsrecht nichts verborgen war, als die alte,                         unveränderte Freiheit der Arbeit, die Freiheit der Konkurrenz, die Freiheit                         für den Arbeiter, sich exploitiren zu lassen, so lange der Kapitalist                         Vortheil davon hat, und zu verhungern, sobald der Kapitalist aus seiner                         Arbeit keinen Vortheil mehr ziehen kann.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_026" type="jArticle">
          <head>Paris, 3. Sept.</head>
          <p>Heute, Sonntag, weder Börse noch Nationalversammlung. Dagegen haben wir eine                         große Parade auf dem Marsfelde, zu der halb Paris strömt.</p>
          <p>&#x2014; An einigen Straßenecken fanden gestern Zusammenrottungen statt. Der Präfekt                         zeigte der Bevölkerung in einem Plakate die Wiedereinführung der alten                         Fleischsteuer an. Dieser Rückschritt erbitterte das Volk, und es kam zu                         ernsten Auftritten.</p>
          <p>&#x2014; Der Gesandtenposten bei'm deutschen Parlamente in Frankfurt ist noch nicht                         vergeben. Die Anzeige der Ernennung Bouvignier's war voreilig.</p>
          <p>&#x2014; In Folge der Aufruhrscenen in Montpellier und der sonstigen                         legitimistischen Gelüste des Südens nimmt die Regierung einen Beamtenwechsel                         jener Gegend vor.</p>
          <p>&#x2014; Diese Nacht werden abermals 600 &#x201E;Juniräuber&#x201C; nach Havre spedirt.</p>
          <p>Aus dem Fort Auberville sind 7 Insurgenten mit Hülfe des Wächters entwichen.                         Im Ganzen bleiben uns etwa 2000 Räuber auf dem Halse.</p>
          <p>&#x2014; (Truppenbewegungen nach den Alpen.) Einem Kürassier-Regimente und zwei                         Linien-Regimentern, die bisher in und bei Saargemünd standen, so wie einigen                         Artillerie-Batterieen, welche bisher in Dijon garnisonirten, ist der Befehl                         zugegangen, sofort nach den Alpen aufzubrechen.</p>
          <p>&#x2014; Am 12. Sept. werden die &#x201E;Reforme&#x201C; und &#x201E;Peuple constituant&#x201C; vor den Assisen                         wegen gewisser Zeitungsartikel gerichtet. Das wird das erste Schauspiel                         republikanischer Preßprozesse seit dem 24. Febr. sein.</p>
          <p>Der Spectateur republicain glaubt zu wissen, daß &#x201E;gestern ein Kourrier von                         Wien angekommen ist, mit der Nachricht, daß Oesterreich die Vermittelung                         Frankreichs ausgeschlagen habe.&#x201C; Mehrere Journale haben gestern gewisse                         Worte des Generals Cavaignac gebracht, die nicht den mindesten Zweifel übrig                         lassen über die Absicht des Generals, in Italien bewaffnet einzuschreiten,                         wenn Oesterreich in der Weigerung der französischen Vermittelung                         beharre.</p>
          <p>Dem Spectateur republicain zufolge, hat der General Mengaldo, Kommandeur der                         Nationalgarde von Venedig, in einer Audienz dem General Cavaignac die Lage                         Venedigs genau geschildert: die Venetianer, sagte er, seien entschlossen,                         sich aufs Aeußerste zu vertheidigen; aber zugleich erklärte er, daß sie                         unmöglich lange Stich halten könnten gegen die verstärkte Waffenmacht, die                         Oesterreich senden würde, und daß sie ohne Frankreichs Hülfe verloren wären.                         Der General Cavaignac erklärte in seiner Antwort dem General Mengaldo, daß                         die Befreiung der italienischen Staaten die &#x201E;unabänderliche&#x201C; Grundlage                         gewesen, auf welcher Frankreich seine Vermittelung angeboten habe, und daß                         er noch immer die Hoffnung hege, Oesterreich werde diese Vermittelung nicht                         von sich abweisen, widrigenfalls der Krieg unvermeidlich sei. &#x201E;In diesem                         Falle,&#x201C; fügte er hinzu, &#x201E;bin ich es nicht allein, welcher den Krieg will,                         sondern die Nationalversammlung wird ihn durch ein Dekret beschließen.&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Schweiz.</head>
        <div xml:id="ar095_027" type="jArticle">
          <head><bibl><author>***</author></bibl> Zürich, 2. Sept.</head>
          <p>Uebermorgen tritt die Tagsatzung zusammen. Die Bundesverfassung ist bereits,                         obgleich Waadt und Tessin noch nicht abgestimmt haben, von der großen                         Mehrheit, nämlich von 14 1/2 Cantonen, die eine Bevölkerung von etwa                         1,800,000 Seelen repräsentiren, angenommen; hervorzuheben sind unter den                         annehmenden Cantonen Freiburg und Neuenburg. In Freiburg hat nämlich der Gr.                         Rath &#x201E;im Namen des freiburgischen Volkes&#x201C; angenommen, ohne das                         &#x201E;freiburgische Volk&#x201C; darum zu befragen; der Antrag, die Bundesverfassung                         auch dem Volke, wie in allen übrigen Cantonen, zur Abstimmung vorzulegen,                         wurde mit großer Mehrheit verworfen, da man hier am meisten die Intriguen                         der Reaktion fürchtet. Neuenburg hat, ziemlich unerwartet, mit dem                         glänzenden Mehr von 5370 gegen 301 Stimmen angenommen; die preußische                         Royalistenpartei hat an der Abstimmung keinen Theil genommen. In der Waadt                         hat sich, ebenfalls etwas unerwartet, der Gr. Rath mit 140 Stimmen gegen 12                         für die Annahme erklärt; heute stimmt das Volk darüber ab. In Tessin will                         der Gr. Rath noch Bedingungen an die Annahme geknüpft wissen, nämlich, daß                         die Eidgenossenschaft den Tessiner Eingangs- und Ausgangszoll durch                         Entschädigung loskaufe; die Tagsatzung wird sich indeß nachträglich auf neue                         Bedingungen nicht mehr einlassen. Neben Zug und Wallis haben am 27. August                         auch noch Appenzell Innerrhoden und die Urcantone verworfen. Das war voraus                         zu sehen, nicht aber, daß sie mit so prahlerischem Trotz und <hi rendition="#g">unbedingt</hi> verwerfen würden, ohne von den                         vermittelnden Anträgen, &#x201E;sich der Mehrheit der Nation zu fügen&#x201C;, etwas hören                         zu wollen. Diese unbedingte Verwerfung könnte möglicherweise ernsthafte                         Folgen haben, wenn sie sich nicht eben so wie die Prahlereien der Urcantone                         vor dem Sonderbundskriege, in blauen Dunst auflös't. Jedenfalls muß, wenn                         ein Tagsatzungsbeschluß die Bundesverfassung für angenommen erklärt, die                         Landsgemeinde von neuem in den unbedingt verwerfenden Cantonen abstimmen,                         und die Pfaffen und Ländlermagnaten haben das Volk durch &#x201E;Religionsfahr,                         Aufhebung der Cantonalsouverainetät, und &#x2014; östreichische Hülfe&#x201C; wiederum in                         einen solchen Trotz hinein fanatisirt, daß es möglicherweise zum zweitenmal                         &#x201E;Nein&#x201C; sagt. Von den durch die Radetzky'schen Siege neu angefachten,                         sonderbündlerischen und ultramontanen Hoffnungen habe ich Ihnen schon das                         vorigemal geschrieben; wunderbar ist es, mit welcher Bestimmtheit den Leuten                         die östreichische Hülfe zugesichert wird. Schmid und V. Müller, beide aus                         dem Sonderbundskriege durch tapferes Ausreißen bekannt, erklärten auf der                         Urner Landsgemeinde, sie möchten nur getrost bei ihrer Weigerung beharren, <hi rendition="#g">Oestreich werde diesesmal nicht ruhig zusehen</hi>,                         sondern sie in ihrem guten Rechte schützen. Und darauf wurde jubelnd und                         fast einstimmig die Bundesverfassung verworfen. Eben so in Obwalden, wo in                         einer Prügelei die Annehmenden aus dem Felde geschlagen wurden; von hier                         wird man jedoch bei der Tagsatzung Beschwerde führen und eine neue                         Abstimmung, unter gehörigen Schutzmaßregeln, verlangen. Die Straflosigkeit                         der Häuptlinge und Jesuiten aus dem Sonderbundskriege hat dieselben nur                         übermüthiger gemacht, daß sie ganz keck ihr altes Spiel wieder eben so                         ungestraft beginnen zu können glauben; sie würden zwar das Volk, auf dem                         allein die Folgen jenes Krieges noch lasten, auch bei einer neuen Exekution                         in der Stunde der Gefahr wieder verlassen, aber schwerlich diesmal dem                         verdienten Lohne entgehen.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Nachtrag.</head>
        <div xml:id="ar095_028" type="jArticle">
          <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 4. Sept.</head>
          <p>In der heutigen Sitzung theilt Minister Heckscher mit, daß der dänische                         Waffenstillstand von Preußen <hi rendition="#g">wirklich abgeschlossen</hi> ist. Die Centralgewalt hat also nicht die Energie gehabt die unser p.p.                         Korrespondent ihr zutraute! Die Bedingungen sind eine Schmach für                         Deutschland. Selbst Dahlmann ist entrüstet und reicht seine Interpellationen                         ein. Nach einer stürmischen Debatte, worin Alles über Herrn Heckscher                         herfällt, wird beschlossen: die Ausschüsse sollen binnen 24 Stunden über                         Sistirung der Truppenmärsche berichten, und sodann soll über den                         Waffenstillstand selbst berathen werden. Die Sitzung wurde um 1 Uhr                         geschlossen.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn" n="2">
          <head>Civilstand der Stadt Köln.</head>
          <p>Geburten.</p>
          <p>Den 1. Sept. Amalia Vic., T. v. Franz Jansen, Pumpenmacher, Severinstr.</p>
          <p>Den 2. Sept. Anna Maria, T. v. Wilh. Weiler, Gärtner, Buschg. &#x2014; Balth.                         Ludwig, S. v. Christ. Jacob Carl Schleicher, Privatsekret., Ursulastr. &#x2014;                         Jos., S. v. Jos. Dauben, Ober-Post-Büreaudiener, Schafenstr. &#x2014; Maria Sus.,                         T. v. Theod. Klein, Kleiderm., Blaubach. &#x2014; Joh. Margaretha, T. v. Friedr.                         Wilh. Husemann, Werkmeister im Arresthause, Plankgasse. &#x2014; Franz, S. v. Alb.                         Greven, Zimmerges., Schemmergasse. &#x2014; Wilh., S. v. Heinrich Berns, Schiffer                         im Freihafen. &#x2014; Joh. Pet., S. v. Jacob Reichmann, Mechaniker, Salzmagazin &#x2014;                         Ernestina, T. v. Jacob Bollig, Schriftsetzer, Mühlenbach.</p>
          <p>Sterbefälle.</p>
          <p>Den 2. Maria Gudula Profitlich, geb. Hembsch, 39 J. alt, Perlenpfuhl. &#x2014; Joh.                         Herm. Jos. Aloys Wirz, 3 J. 6 M. alt, Columbastr &#x2014; Anna Maria Schneider,                         geb. Rehfeld, 33 J. alt, Eulengarteng. &#x2014; Maria Anna Davepon, 13 M. alt,                         Gereonstr. &#x2014; Ein unehelicher Knabe.</p>
          <p>Heirathen.</p>
          <p>Den 2. Carl Gottl. Ferdinand Koch, Goldarbeiter v. Glatz, mit Wilh Elis.                         Balzer, v. Warstein. &#x2014; Pet. Jos. Niemers, Schreiner v. Bonn, mit Caz. Weins                         von Weldenbach. &#x2014; Valentin Albrecht, Schuster, v. Großwinternheim, mit Anna                         Sib. Gräulich, v. hier. &#x2014; Joh. Carl Berghaus, Unteroffizier im 16. Reg. v.                         Potsdam, mit Maria Louise Pecher, v. hier.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Anzeigen.</head>
          <div type="jAn">
            <p>Schifffahrts-Anzeige.</p>
            <p>Köln, 5. September 1848.</p>
            <p>Angekommen: Capt. v. Lonsen von Rotterdam mit 5460 Ctr. Capt. Scholwerth von                         Amsterd. mit 4037 Ct.</p>
            <p>Abgefahren: H. Müssig nach Heilbronn. L. Klee nach Kannstadt.</p>
            <p>In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach                         Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C.                         Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied M. Pera, C. Roesener, Jos. Krämer                         Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier                         und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A Hartmann. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach                         dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Schön. Nach                         Worms und Mannheim J. Wiemer. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und                         Stuttgardt L. Bühler.</p>
            <p>Ferner nach Rotterdam Capt. Stempel Köln Nr. 11.</p>
            <p>Ferner nach Amstsrdam Capt. Berns Köln Nr. 4.</p>
            <p>Rheinhöhe am 30. Aug. 7&#x2032; 4&#x2033;.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr.                         Stienen in Kommission gegeben:</p>
            <p>Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht.</p>
            <p>Von F. Anueke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie.</p>
            <p>Preis 2 Sgr.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Es können zwei Studierende billig Kost und Logie haben an Lyskirchen Nr.                         2.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17                         zu haben:</p>
            <p>Das neue goldene A B C für das deutsche Volk.</p>
            <p>Von Friedensrichter Fischbach.</p>
            <p>Preis 1 1/2 Sgr.</p>
            <p>Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen                         auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es                         kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders                         empfoblen werden</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Oeffentliche Verpachtung von Hofgütern und Ackerparzellen.</p>
            <p>Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehorige, theils Martini                         dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter,                         werden öffentlich zur Wiederver[?]achsung gebracht werden, nämlich:</p>
            <list>
              <item>A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,                     <list><item>1. der Blö[?]hershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis                         Neuß, mit 180 Morgen Ackerland;</item><item>2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen                         Ackerland;</item><item>3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen                         Ackerland;</item><item>4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof- und Oekonomie-Gebäuden zu                         Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber,                         daselbst</item></list>                      </item>
              <item>B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,                     <list><item>1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich,                         verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fröhlich daselbst;</item><item>2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf,                         vepachtet bisher an Andreas Erken daselbst;</item><item>3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel,                         verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;</item><item>4. 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff                         daselbst;</item><item>5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet.                         Zingsheim in Rondorf;</item><item>6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias                         Servos in Köln;</item><item>7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton                         Rütsch in Köln;</item><item>8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph                         Basten in Köln;</item><item>9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an                         Adam Vieth in Köln;</item><item>10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor                         Dünwald daselbst;</item><item>11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer                         in Ossendorf;</item><item>12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer                         daselbst;</item><item>13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf                         daselbst;</item><item>14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet                         an Franz Wahlen in Köln;</item><item>15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd,                         verpachtet an Paul Schaffrath daselbst.</item></list>                      </item>
            </list>
            <p>Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der                         Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem                         unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen                         sind.</p>
            <p>Köln, den 1 September 1848.</p>
            <p>Claisen, Notar</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Oeffentliche Vermiethung.</p>
            <p>Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:</p>
            <p>Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale                         der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,</p>
            <p>Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene,                         zum &#x201E;Mönchen Brauhaus&#x201C; genannte Wirthschaftsgebäube mit Hofraum und                         Sallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend                         vermiethet werden.</p>
            <p>Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem                         guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer                         Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg                         betrieben worden.</p>
            <p>Köln, am 5. September 1848.</p>
            <p>Claisen, Notar.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Gerichtlicher Verkauf.</p>
            <p>Am Donnerstag den siebenten September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch                         den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte zu Köln, Tische, Stühle,                         Schränke, Kommoden, 1 Ofen, 1 Sekretair und mehrere andere Gegenstände gegen                         baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.</p>
            <p>Der Gerichtsvollzieher, Simons.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und                         Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis, Follerstraße Nr. 62. Indem ich von                         deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt                         bin.</p>
            <p>Knieps.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Es wünscht ein gut empfohlener gewandter junger Mann, der in einem                         bedeutenden Speditionshause gearbeitet und zuletzt die kommerzielle Leitung                         eines Mühlenfabrikanten-Geschäfts besorgt hat, baldigst ein neues                         Engagement. Die Expedition sagt wer.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Glockengasse Nr. 28 ist das halbe Unterhaus zu vermiethen, zu Faßbinder,                         Schreiner und derartiges Geschäft geeignet.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Wohnungs-Veränderung.</p>
            <p>Aus der Poststraße Nr. 28 nach dem Filzengraben Nr. 11.</p>
            <p>Zugleich empfehle ich mich, durch langjährige Erfahrung befähigt, alle Mängel                         an fehlerhaften, die gehörige Feuerung behinderndenn Luftzügen abzuhelfen,                         und garantire für jeden Auftrag. Auch habe ich wegen Mangel an Raum ein                         Comfoir mit 3 Löcher und Backofen zu verkaufen.</p>
            <p>Traugott Lebrecht Völker, Vater, Filzengraben Nr. 11.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige                         junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Je demeure, Malzbüchel Nr. 7.</p>
            <p>Joh. Maton, Prof. de langues.</p>
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          <div type="jAn">
            <p>Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und                         Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht,                         und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen                         Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr.                         13.</p>
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          <div type="jAn">
            <p>Ein Unterhaus zu vermiethen, und können noch Zimmer dazu gegeben werden.                         Gereonstraße N. 5.</p>
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          <div type="jAn">
            <p>Eine einzelne Person sucht ein reinliches Frauenzimmer zur Verrichtung von                         Kommissionen und für die Reinlichkeit der Zimmer. Die Expedition gibt                         Auskunft.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Außer unsern bekannten Artikeln haben wir wieder ganz frische Austern und                         Caviar vorräthig, welche wir zur gef. Abnahme, so wie zum Genusse auf                         unserer Austernstube. empfehlen.</p>
            <p>G. Bettger et Comp.</p>
            <p>Kl. Budengasse Nr 6.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kertell, zum Deutschen                         Reichsverweser.</p>
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          <div type="jAn">
            <p>Weinverkauf.</p>
            <p>Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3,                         4, 5, 6 bis zu 12 Thlr.</p>
            <p>Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36.</p>
            <p>Zum Deutschen Reichsverweser.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Theater-Anzeige.</p>
            <p>Mittwoch den 6. Sept.:</p>
            <p>Zopf und Schwert.</p>
            <p>Lustspiel in fünf Aufzügen von Gutzkow.</p>
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        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/>
Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher Nr. 17.</p>
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[0480/0004] [Französische Republik] thum zu erwerben, hat den winzig klugen Jakobs die Esaus in die Hände geliefert, also daß sie Hab und Gut, ihre Arbeit und ihre Thätigkeit für eine platte Linse verkaufen müssen. Was bedarf's da der weitern Eroberung? In jedem Lande sind die Jakobs die herrschende Klasse, und England, welches die meisten Jskobs zählt, weil es den Welthandel beherrscht, hat nicht allein die meisten Esaus, sondern die Jakobs der andern Länder, werden später oder früher die Esaus der englischen Jakobs werden. Mit der alten Eroberungsweise, mit der alten Strategik ist es vorüber. Der jetzige Kampf, der Kampf zwischen Proletarier und Bourgeoisie entscheidet sich entweder auf der Straße oder auf dem Meere; die Schlacht wird geschlagen auf der Straße zwischen den Jakobs und Esaus jedes einzelnen Staates, oder auf dem Meere zwischen den Esaus aller Nationen einerseits und den englischen Jakobs andererseits. „Der Bürger,“ heißt es weiter, „muß durch seine Arbeit sich und den Seinigen Existenzmittel zusichern, und durch seine Vorsicht sich für die Zukunft sicher stellen.“ Er kann dieses; wie es weiter unten heißt, wird dies bewerkstelligt durch „die Freiheit der Arbeit“, die jedem Bürger garantirt ist. Diese liberté du travail ist in dem neuen Constitutionsentwurfe an die Stelle des „droit au travail“ des Rechts auf Arbeit getreten, wie es in dem Entwurfe vor den Juniereignissen hieß. Die Freiheit der Arbeit! Die Bourgeois sind die Inhaber der Arbeitsinstrumente der Maschinen, und die Proletarier haben die Freiheit, unter den Maschinen zu arbeiten, — solange erstere Interessen haben, arbeiten zu lassen. Die Maschinen reduziren die Arbeit täglich mehr auf eine einfache Arbeit, die von Frauen und Kindern ausgeführt werden kann, und die Proletarier sollen die Freiheit haben, diese Arbeit zu verrichten oder Hungers zu sterben. Der Arbeitslohn ist in Folge der Konkurrenz unter Arbeitern und der Vervollkommnung der Maschinen auf ein Minimum reduzirt; die Esaus müssen ihre Arbeit für ein Linsengericht verkaufen und sie sollen durch dies Linsengericht den Ihrigen eine Existenz zusichern. Der Gang der Industrie und die Verabreichung des Linsengerichts hängen von den Zufällen des auswärtigen Marktes ab, und die Arbeiter sollen sich „für die Zukunft sicher stellen.“ Die Beherrscher des Weltmarktes sind die Jakobs geworden, die Jakobs gehören keiner Nationalität an; das Kapital hat kein Vaterland, die Rothschilds haben keine Nationalität, und die Esaus sollen ihr „Vaterland lieben“, „sie sollen, wie es in der Constitution heißt, bereit sein, ihr Blut für ihr Vaterland zu geben, um die Jakobs und das Linsengericht zu beschützen.“ Die französischen Arbeiter hatten im Februar für das Recht auf Arbeit gekämpft, und die provisorische Regierung hatte es ihnen zugesagt. Aber die provisorische Regierung, beschränkte sich wie in allen andern Fällen auch hier auf das Versprechen. Während Louis Blanc die Arbeiter im Luxemburg mit schönen Reden und Projekten beschäftigen mußte, blieben ihm alle Mittel entzogen, um diese Projekte auszuführen, um die Versprechungen zu halten. Die provisorische Regierung sah nicht oder wollte nicht sehen, daß das Recht auf Arbeit eine ganze soziale Revolution in sich schließt, daß schon die Herbeischaffung der Mittel zu seiner Durchführung ein Angriff auf die ganze bisherige Weise des Erwerbens und Besitzens ist; sie ergriff kein einziges der revolutionären Maßregeln, die nöthig waren, um die Durchführung des Arbeitsrechts auch nur vorzubereiten. In der Sache blieb Alles beim Alten; nur die Phrase wurde geändert, und die unmöglichen Nationalwerkstätten wurden versucht. Die Nationalwerkstätten scheiterten, die Junirevolution brach herein, sie zerriß die Phrase vom Recht auf Arbeit, und der siegreiche Marrast proklamirt es laut: daß Alles beim Alten geblieben ist, und daß hinter der Phrase vom Arbeitsrecht nichts verborgen war, als die alte, unveränderte Freiheit der Arbeit, die Freiheit der Konkurrenz, die Freiheit für den Arbeiter, sich exploitiren zu lassen, so lange der Kapitalist Vortheil davon hat, und zu verhungern, sobald der Kapitalist aus seiner Arbeit keinen Vortheil mehr ziehen kann. Paris, 3. Sept. Heute, Sonntag, weder Börse noch Nationalversammlung. Dagegen haben wir eine große Parade auf dem Marsfelde, zu der halb Paris strömt. — An einigen Straßenecken fanden gestern Zusammenrottungen statt. Der Präfekt zeigte der Bevölkerung in einem Plakate die Wiedereinführung der alten Fleischsteuer an. Dieser Rückschritt erbitterte das Volk, und es kam zu ernsten Auftritten. — Der Gesandtenposten bei'm deutschen Parlamente in Frankfurt ist noch nicht vergeben. Die Anzeige der Ernennung Bouvignier's war voreilig. — In Folge der Aufruhrscenen in Montpellier und der sonstigen legitimistischen Gelüste des Südens nimmt die Regierung einen Beamtenwechsel jener Gegend vor. — Diese Nacht werden abermals 600 „Juniräuber“ nach Havre spedirt. Aus dem Fort Auberville sind 7 Insurgenten mit Hülfe des Wächters entwichen. Im Ganzen bleiben uns etwa 2000 Räuber auf dem Halse. — (Truppenbewegungen nach den Alpen.) Einem Kürassier-Regimente und zwei Linien-Regimentern, die bisher in und bei Saargemünd standen, so wie einigen Artillerie-Batterieen, welche bisher in Dijon garnisonirten, ist der Befehl zugegangen, sofort nach den Alpen aufzubrechen. — Am 12. Sept. werden die „Reforme“ und „Peuple constituant“ vor den Assisen wegen gewisser Zeitungsartikel gerichtet. Das wird das erste Schauspiel republikanischer Preßprozesse seit dem 24. Febr. sein. Der Spectateur republicain glaubt zu wissen, daß „gestern ein Kourrier von Wien angekommen ist, mit der Nachricht, daß Oesterreich die Vermittelung Frankreichs ausgeschlagen habe.“ Mehrere Journale haben gestern gewisse Worte des Generals Cavaignac gebracht, die nicht den mindesten Zweifel übrig lassen über die Absicht des Generals, in Italien bewaffnet einzuschreiten, wenn Oesterreich in der Weigerung der französischen Vermittelung beharre. Dem Spectateur republicain zufolge, hat der General Mengaldo, Kommandeur der Nationalgarde von Venedig, in einer Audienz dem General Cavaignac die Lage Venedigs genau geschildert: die Venetianer, sagte er, seien entschlossen, sich aufs Aeußerste zu vertheidigen; aber zugleich erklärte er, daß sie unmöglich lange Stich halten könnten gegen die verstärkte Waffenmacht, die Oesterreich senden würde, und daß sie ohne Frankreichs Hülfe verloren wären. Der General Cavaignac erklärte in seiner Antwort dem General Mengaldo, daß die Befreiung der italienischen Staaten die „unabänderliche“ Grundlage gewesen, auf welcher Frankreich seine Vermittelung angeboten habe, und daß er noch immer die Hoffnung hege, Oesterreich werde diese Vermittelung nicht von sich abweisen, widrigenfalls der Krieg unvermeidlich sei. „In diesem Falle,“ fügte er hinzu, „bin ich es nicht allein, welcher den Krieg will, sondern die Nationalversammlung wird ihn durch ein Dekret beschließen.“ Schweiz. *** Zürich, 2. Sept. Uebermorgen tritt die Tagsatzung zusammen. Die Bundesverfassung ist bereits, obgleich Waadt und Tessin noch nicht abgestimmt haben, von der großen Mehrheit, nämlich von 14 1/2 Cantonen, die eine Bevölkerung von etwa 1,800,000 Seelen repräsentiren, angenommen; hervorzuheben sind unter den annehmenden Cantonen Freiburg und Neuenburg. In Freiburg hat nämlich der Gr. Rath „im Namen des freiburgischen Volkes“ angenommen, ohne das „freiburgische Volk“ darum zu befragen; der Antrag, die Bundesverfassung auch dem Volke, wie in allen übrigen Cantonen, zur Abstimmung vorzulegen, wurde mit großer Mehrheit verworfen, da man hier am meisten die Intriguen der Reaktion fürchtet. Neuenburg hat, ziemlich unerwartet, mit dem glänzenden Mehr von 5370 gegen 301 Stimmen angenommen; die preußische Royalistenpartei hat an der Abstimmung keinen Theil genommen. In der Waadt hat sich, ebenfalls etwas unerwartet, der Gr. Rath mit 140 Stimmen gegen 12 für die Annahme erklärt; heute stimmt das Volk darüber ab. In Tessin will der Gr. Rath noch Bedingungen an die Annahme geknüpft wissen, nämlich, daß die Eidgenossenschaft den Tessiner Eingangs- und Ausgangszoll durch Entschädigung loskaufe; die Tagsatzung wird sich indeß nachträglich auf neue Bedingungen nicht mehr einlassen. Neben Zug und Wallis haben am 27. August auch noch Appenzell Innerrhoden und die Urcantone verworfen. Das war voraus zu sehen, nicht aber, daß sie mit so prahlerischem Trotz und unbedingt verwerfen würden, ohne von den vermittelnden Anträgen, „sich der Mehrheit der Nation zu fügen“, etwas hören zu wollen. Diese unbedingte Verwerfung könnte möglicherweise ernsthafte Folgen haben, wenn sie sich nicht eben so wie die Prahlereien der Urcantone vor dem Sonderbundskriege, in blauen Dunst auflös't. Jedenfalls muß, wenn ein Tagsatzungsbeschluß die Bundesverfassung für angenommen erklärt, die Landsgemeinde von neuem in den unbedingt verwerfenden Cantonen abstimmen, und die Pfaffen und Ländlermagnaten haben das Volk durch „Religionsfahr, Aufhebung der Cantonalsouverainetät, und — östreichische Hülfe“ wiederum in einen solchen Trotz hinein fanatisirt, daß es möglicherweise zum zweitenmal „Nein“ sagt. Von den durch die Radetzky'schen Siege neu angefachten, sonderbündlerischen und ultramontanen Hoffnungen habe ich Ihnen schon das vorigemal geschrieben; wunderbar ist es, mit welcher Bestimmtheit den Leuten die östreichische Hülfe zugesichert wird. Schmid und V. Müller, beide aus dem Sonderbundskriege durch tapferes Ausreißen bekannt, erklärten auf der Urner Landsgemeinde, sie möchten nur getrost bei ihrer Weigerung beharren, Oestreich werde diesesmal nicht ruhig zusehen, sondern sie in ihrem guten Rechte schützen. Und darauf wurde jubelnd und fast einstimmig die Bundesverfassung verworfen. Eben so in Obwalden, wo in einer Prügelei die Annehmenden aus dem Felde geschlagen wurden; von hier wird man jedoch bei der Tagsatzung Beschwerde führen und eine neue Abstimmung, unter gehörigen Schutzmaßregeln, verlangen. Die Straflosigkeit der Häuptlinge und Jesuiten aus dem Sonderbundskriege hat dieselben nur übermüthiger gemacht, daß sie ganz keck ihr altes Spiel wieder eben so ungestraft beginnen zu können glauben; sie würden zwar das Volk, auf dem allein die Folgen jenes Krieges noch lasten, auch bei einer neuen Exekution in der Stunde der Gefahr wieder verlassen, aber schwerlich diesmal dem verdienten Lohne entgehen. Nachtrag. !!! Frankfurt, 4. Sept. In der heutigen Sitzung theilt Minister Heckscher mit, daß der dänische Waffenstillstand von Preußen wirklich abgeschlossen ist. Die Centralgewalt hat also nicht die Energie gehabt die unser p.p. Korrespondent ihr zutraute! Die Bedingungen sind eine Schmach für Deutschland. Selbst Dahlmann ist entrüstet und reicht seine Interpellationen ein. Nach einer stürmischen Debatte, worin Alles über Herrn Heckscher herfällt, wird beschlossen: die Ausschüsse sollen binnen 24 Stunden über Sistirung der Truppenmärsche berichten, und sodann soll über den Waffenstillstand selbst berathen werden. Die Sitzung wurde um 1 Uhr geschlossen. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. Den 1. Sept. Amalia Vic., T. v. Franz Jansen, Pumpenmacher, Severinstr. Den 2. Sept. Anna Maria, T. v. Wilh. Weiler, Gärtner, Buschg. — Balth. Ludwig, S. v. Christ. Jacob Carl Schleicher, Privatsekret., Ursulastr. — Jos., S. v. Jos. Dauben, Ober-Post-Büreaudiener, Schafenstr. — Maria Sus., T. v. Theod. Klein, Kleiderm., Blaubach. — Joh. Margaretha, T. v. Friedr. Wilh. Husemann, Werkmeister im Arresthause, Plankgasse. — Franz, S. v. Alb. Greven, Zimmerges., Schemmergasse. — Wilh., S. v. Heinrich Berns, Schiffer im Freihafen. — Joh. Pet., S. v. Jacob Reichmann, Mechaniker, Salzmagazin — Ernestina, T. v. Jacob Bollig, Schriftsetzer, Mühlenbach. Sterbefälle. Den 2. Maria Gudula Profitlich, geb. Hembsch, 39 J. alt, Perlenpfuhl. — Joh. Herm. Jos. Aloys Wirz, 3 J. 6 M. alt, Columbastr — Anna Maria Schneider, geb. Rehfeld, 33 J. alt, Eulengarteng. — Maria Anna Davepon, 13 M. alt, Gereonstr. — Ein unehelicher Knabe. Heirathen. Den 2. Carl Gottl. Ferdinand Koch, Goldarbeiter v. Glatz, mit Wilh Elis. Balzer, v. Warstein. — Pet. Jos. Niemers, Schreiner v. Bonn, mit Caz. Weins von Weldenbach. — Valentin Albrecht, Schuster, v. Großwinternheim, mit Anna Sib. Gräulich, v. hier. — Joh. Carl Berghaus, Unteroffizier im 16. Reg. v. Potsdam, mit Maria Louise Pecher, v. hier. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 5. September 1848. Angekommen: Capt. v. Lonsen von Rotterdam mit 5460 Ctr. Capt. Scholwerth von Amsterd. mit 4037 Ct. Abgefahren: H. Müssig nach Heilbronn. L. Klee nach Kannstadt. In Ladung: Nach Antwerpen P. Verschur. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. Schaaf. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied M. Pera, C. Roesener, Jos. Krämer Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen A Hartmann. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain Seb. Schön. Nach Worms und Mannheim J. Wiemer. Nach Heilbronn Frz. Müßig. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt. Stempel Köln Nr. 11. Ferner nach Amstsrdam Capt. Berns Köln Nr. 4. Rheinhöhe am 30. Aug. 7′ 4″. Im Verlag von Bernh. Dietz ist erschienen und der Buchhandlung von Gebr. Stienen in Kommission gegeben: Wie's jetzt im preußischen Heere aussieht. Von F. Anueke, ehemals Lieutenant in der preußischen Artillerie. Preis 2 Sgr. Es können zwei Studierende billig Kost und Logie haben an Lyskirchen Nr. 2. Im Verlage von Bernh. Dietz ist erschienen und in Köln unter Hutmacher Nr. 17 zu haben: Das neue goldene A B C für das deutsche Volk. Von Friedensrichter Fischbach. Preis 1 1/2 Sgr. Diese alphabetische Zusammenstellung von schönen und passenden Spruchversen auf die neueste Zeit hat bereits eine ausgedehnte Theilnahme gefunden; es kann diese Sammlung auch ihrer hübschen Ausstattung wegen noch besonders empfoblen werden Oeffentliche Verpachtung von Hofgütern und Ackerparzellen. Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehorige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederver[?]achsung gebracht werden, nämlich: A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr, 1. der Blö[?]hershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Neuß, mit 180 Morgen Ackerland; 2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland; 3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland; 4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof- und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr, 1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fröhlich daselbst; 2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, vepachtet bisher an Andreas Erken daselbst; 3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst; 4. 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst; 5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf; 6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Servos in Köln; 7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln; 8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln; 9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Vieth in Köln; 10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst; 11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf; 12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst; 13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst; 14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln; 15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst. Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind. Köln, den 1 September 1848. Claisen, Notar Oeffentliche Vermiethung. Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll: Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier, Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum „Mönchen Brauhaus“ genannte Wirthschaftsgebäube mit Hofraum und Sallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden. Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden. Köln, am 5. September 1848. Claisen, Notar. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den siebenten September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, 1 Ofen, 1 Sekretair und mehrere andere Gegenstände gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis, Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin. Knieps. Es wünscht ein gut empfohlener gewandter junger Mann, der in einem bedeutenden Speditionshause gearbeitet und zuletzt die kommerzielle Leitung eines Mühlenfabrikanten-Geschäfts besorgt hat, baldigst ein neues Engagement. Die Expedition sagt wer. Glockengasse Nr. 28 ist das halbe Unterhaus zu vermiethen, zu Faßbinder, Schreiner und derartiges Geschäft geeignet. Wohnungs-Veränderung. Aus der Poststraße Nr. 28 nach dem Filzengraben Nr. 11. Zugleich empfehle ich mich, durch langjährige Erfahrung befähigt, alle Mängel an fehlerhaften, die gehörige Feuerung behinderndenn Luftzügen abzuhelfen, und garantire für jeden Auftrag. Auch habe ich wegen Mangel an Raum ein Comfoir mit 3 Löcher und Backofen zu verkaufen. Traugott Lebrecht Völker, Vater, Filzengraben Nr. 11. Hr. Rolinger, Lehrer in Lüttich, rue de la régence Nr. 18, wünscht einige junge Leute in Kost und Unterricht zu nehmen. Je demeure, Malzbüchel Nr. 7. Joh. Maton, Prof. de langues. Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13. Ein Unterhaus zu vermiethen, und können noch Zimmer dazu gegeben werden. Gereonstraße N. 5. Eine einzelne Person sucht ein reinliches Frauenzimmer zur Verrichtung von Kommissionen und für die Reinlichkeit der Zimmer. Die Expedition gibt Auskunft. Außer unsern bekannten Artikeln haben wir wieder ganz frische Austern und Caviar vorräthig, welche wir zur gef. Abnahme, so wie zum Genusse auf unserer Austernstube. empfehlen. G. Bettger et Comp. Kl. Budengasse Nr 6. Große Schoppen und große Portionen bei Louis Kertell, zum Deutschen Reichsverweser. Weinverkauf. Alle Sorten Wein billig und gut, das Quart von 3 bis 25 Sgr. Der Anker von 3, 4, 5, 6 bis zu 12 Thlr. Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36. Zum Deutschen Reichsverweser. Theater-Anzeige. Mittwoch den 6. Sept.: Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Gutzkow. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 95. Köln, 6. September 1848, S. 0480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz095_1848/4>, abgerufen am 03.05.2024.