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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 140. Köln, 11. November 1848.

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Vortrag, welchen er vielfach von einem Blatte ablas, unter großem Beifall.

Niemand stellte den Antrag auf eine solche Deputation.

Hierauf verlas der Präsident die aus Olmütz eingegangene Depesche des Kaisers. Dieselbe fordert den Reichstag, wenn er seine Sitzungen nicht schon unterbrochen habe, auf, sich zu vertagen und sich am 15. Nov. In Kremsier, einem einsamen Schlosse Mährens, zu versammeln. Die Depesche, ein non plus ultra von Hohn, wurde mit Zischen angehört. - Schuselka bemerkt, daß der Ausschuß den Abgeordneten Umlauft mit der Verfassung einer Adresse beauftragt habe, in welcher der Reichstag erkläre, Wien nicht verlassen zu können. Umlauft liest die sehr breit gearbeitete Adresse vor. Borrosch schlägt einige Aenderungen vor, die angenommen werden und hauptsächlich dahin wirken, daß der Ausdruck des Bittens, welchen Umlauft immer brauche, vermieden werde. Als wir nach Eröffnung des Reichstags die Rückkehr Sr. Maj. nach Wien forderten, sprach Borrosch, damals schlug ich einen andern Ausdruck vor, jetzt aber ist die Zeit des Bittens vorüber.

Es zeigt sich, daß die Kammer nicht beschlußfähig ist, indem nur 191 Abgeordnete anwesend sind. Eine kleine Pause tritt ein, während welcher noch einige Abgeordnete herbeigeholt werden und die Adresse darauf angenommen wird. Schluß der Sitzung gegen 8 Uhr Abends. Morgen Sitzung um 12 Uhr.

!!! Frankfurt, 8. Novbr.

Sitzung der National-Versammlung. (In der reformirten Kirche.)

Tagesordnung.

1) Ergänzungswahlen

2) Erledigung eines Berichts von Jordan, über die Bildung einer Central-Marinebehörde.

3) Fortsetzung der Berathung über den Verfassungsentwurf. (Art. III, § 12 ff.)

Vor der Tagesordnung.

Präsident zeigt den Austritt von 2 Abgeordneten an. Die Stellvertreter sollen einberufen werden.

Wesendonk wünscht, daß beim Austritt von Abgeordneten sogleich Neuwahlen vorgenommen, und nicht der Stellvertreter einberufen werde. So sei es in Berlin.

Präsident in den gestern nach Schaffrath's Antrag festgestellten Ausschuß sind gewählt: Hergenhahn, Raumer, Schwarz, [unleserliches Material]auer, Wiedenman, Werner, Giskra, Jordan (Berlin), Zachariä, Sauken, Jordan (Marburg) etc. (Wie Sie sehen, kein einziges Mitglied der linken Seite - wie überhaupt seit undenklicher Zeit kein Mitglied der Linken in einen Ausschuß gewählt wird. S. gestrige Sitzung.) - Folgen Flottenbeiträge, u. a. 750 Dollars aus Pernambuko von den dort lebenden Deutschen (Bravo).

Rösler von Oels interpellirt das Reichsjustizministerium, wegen der aus Oesterreich nach Schlesien geflohenen und dort festgenommenen ungarischen Soldaten, welche dem Zwange, gegen ihr Vaterland zu fechten, entgehen wollten. Ob selbige nach Ungarn zurückgeschickt, oder ihrem sichern Tode, d. h. dem Fürsten Windischgrätz ausgeliefert werden sollen?

R. v. Mohl (Minister) wird darauf nächsten Montag antworten.

Präsident: Der Magistrat von Friedland hat in derselben Sache eine Eingabe (fürsprechende Eingabe) an das Reichsjustiz-Ministerium übergeben.

Engel mit 20 andern Abgeordneten stellt einen dringlichen Antrag in schleswig-holsteinischen Angelegenheiten. Als nicht dringlich erkannt, geht an den internationalen Ausschuß.

Tagesordnung.

Zuerst nimmt man Ergänzungswahlen vor.

Punkt 2 der Tagesordnung. In Folge des bereits vom Handelsminister Duckwitz vorgelegten Marine-Organisation-Planes, geht die Nationalversammlung über den Bericht des Marineausschusses zur Tagesordnung über. Den Organisationsplan des Minister Duckwitz sende ich Ihnen seiner Zeit. Man geht zum dritten Punkt der Tagesordnung (S. o.) über.

Artikel III. des Verfassungsentwurfs.

(Wehrangelegenheit. §. 12. ff.) Man beschließt eine allgemeine Diskussion.

Rauwerk, der vorletzte Redner, nennt die Soldaten eine Kaste, welche die Bürger unterdrücken für deren (der Bürger) eignes Geld! - Die Soldaten haben mehr Ruhe geschafft, als wir brauchen (Bravo rechts). Meine Herren! Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Reichsministerium hat eine wahre Virtuosität gezeigt, im "Ruhe und Ordnung." Ich muß Ihnen beiläufig bemerken, daß die Herren des Centrums es sich zur edlen Aufgabe machen, Herrn Rauwerk, weil er ein etwas seltsames Organ hat, auf die empörendste und unpassendste Weise zu verhöhnen und am Reden zu verhindern.

Wigardschließt die 3stündige Debatte mit der Vertheidigung des Minoritätserachtens zu den Paragraphen der Wehrverfassung. Wiegard meint im Verlauf seiner Rede, er hofft: "das Volk werde sich gegen den Mißbrauch der bewaffneten Macht zu schützen wissen." Diese "Phrase" versteht der gegenwärtig präsidirende Vicepräsident Simson nicht, und bittet sich gegen alle Funktionen eines Präsidenten eine Erklärung darüber aus!

Nachdem Herr Mittermaier als Berichterstatter des Wehrausschusses.

Die allgemeine Diskussion wird geschlossen, und auf die Diskussion über §. 12 verzichtet. Ueber diese Verzichtleistung echauffiren sich Stavenhagen und Mittermaier auf äußerst komische Weise; - es bleibt aber beim Alten, man hat das Diskutiren satt.

Da aber der Präsident auf die Stellung der Fragen zu §. 12 nicht genügend vorbereitet ist, wünscht er die Vertagung.

Nachdem hierfür auch noch Hr. v. Soiron zur Befriedigung der Majorität sich ausgesprochen, vertagt man sich auf morgen. Schluß 1/2 2 Uhr. Morgen Verfassungsentwurf.

Altenburg, 7. Nov.

In diesen Tagen ist der Hofadvokat Wiedemann gefänglich eingezogen worden; ebenso ein Schreiber des Advokaten Erbe und ein Schreiber der Katasterkommission. Es scheint überhaupt, als wenn die sog. Volksführer alle nach und nach zur Haft gebracht werden würden. Erbe ist noch nicht zurückgekehrt. In der Kürze wird hier ein Bürgerkonvent stattfinden, behufs der Reorganisirung der Bürgerwehr. Künftig sollen nur Bürger berechtigt sein, Waffen zu tragen. Erbe als Kommandant der Bürgerwehr wird beseitigt werden. - Als jüngst Advokat Dölitzsch vor den Stadtrath wegen Einquartirung requirirt war, sprach sich derselbe dahin aus, daß er seine Insolvenz anzeigen müsse, wenn er Einquartierung nehmen solle. Die hannoversche Einquartierungslast ist eine überaus drückende.

(O. P. Z.)
* Bernburg, 7. Novbr.

Der Herzog von Bernburg, ein Cretin, wie der Kaiser von Oesterreich, läßt sich ebenfalls von der Camarilla entführen. Statt Windischgrätz und Jellachich verspricht er seinen Ländern Reichscommissäre,

Ein Extrablatt zum Regierungs-Blatte enthält außer einem Herzoglichen Erlaß, dem zufolge das bisherige Staats-Ministerium entlassen und der Geheime Regierungsrath von Krosigk untern 3. November d. J. mit der einstweiligen Führung der Ministerial-Geschäfte beauftragt worden ist, folgende Proclamation:

"An Meine geliebten Anhalt-Bernburger.

"Meinen geliebten Anhalt-Bernburgern ist gewiß bekannt geworden, daß der Landtag die Berathung des Verfassungs-Gesetzes beendigt hat, und daß Mir dasselbe nunmehr zur Genehmigung und Vollziehung vorgelegt werden wird. Durch mehrere vom Landtage gefaßte Beschlüsse hat der demselben vorgelegte Verfassungs-Entwurf Bestimmungen enthalten, zu denen Ich, nach den Mir obliegenden Pflichten für das Land und für Mein Herzogliches Haus, die landesherrliche Sanction nicht ertheilen kann. Ich habe daher, in Hinblick auf anderwärts vorgekommene Vorgänge, und da Mir bekannt ist, daß auch in Meinem geliebten Anhalt-Bernburg sich schroff entgegenstehende Parteien gebildet, zur Vermeidung etwaiger bedauerlicher Konflikte, vorläufig Meinen Aufenthalt allhier genommen. Zugleich setze Ich Meine geliebten Anhalt-Bernburger davon in Kenntnis, daß Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog-Reichsverweser wiederholt um schleunige Absendung eines Reichs-Commissairs ersucht worden ist, und ein baldiges Eintreffen desselben mit Grund erwartet werden kann. Sollte Ich indessen die Ueberzeugung erhalten, daß Ich ferner zum wahren Wohle Meines geliebten Anhalt-Bernburgs nicht mehr zu wirken im Stande sei, so würde Ich es als Meine Pflicht erachten, die Regierung niederzulegen, und auch durch dieses, wenngleich mit blutendem Herzen gebrachte Opfer Meine dem Lande stets gewidmete landesväterliche Fürsorge zu bethätigen. Ich vertraue, daß alle Bewohner des Landes die Entwickelung der jetzigen Zustände mit Ruhe und Besonnenheit abwarten und Mir die vielfach bewiesene Treue und Anhänglichkeit auch ferner stets bewahren werden.

Quedlinburg, den 2. November 1848.

Alexander Karl, Herzog zu Anhalt."

Schleswig, 4. Nov.

Die Erklärung der Kommissäre hat unsere Stadt aufgeregt. Kammerherr v. Reedtz ist nicht wieder zurückgekommen. Ein Herr v. Bülow, der Besitzungen in Holstein hat, ein Sohn des unter König-Herzog Friedrich vielvermögenden Generalmajors v. Bülow, ist statt dessen hier eingetroffen. Ob derselbe als k. dänischer Kommissär hier verweilen wird, können wir nicht sagen.

(H.-C.)

- Die "Schlesw.-Holst. Ztg." enthält folgende amtliche Bekanntmachung: Aus der schleswig-holsteinischen Landesversammlung sind ausgeschieden: Der Präsident der gemeinsamen Regierung Graf Th. Reventlow, die Mitglieder der gemeinsamen Regierung A. v. Moltke und der Oberappellationsgerichtsrath Preusser, die interimistischen Departementschefs Amtmann Jacobsen, Landvogt Jensen und Obergerichtsrath Mommsen, sowie endlich der Pastor Bahnson aus Oldesloe. Die Wahldirektoren für den 2., 17., 24. und 25. Holsteinischen, sowie für den 12., 22. und 25. schleswigschen Wahldistrikt sind in dieser Veranlassung beauftragt worden, die erforderlichen Ergänzungswahlen sofort anzuordnen und baldigst vollziehen zu lassen. Gottorf, 4. Nov. 1848.

Schleswig, 6. Nov.

Das Bureau der Landesversammlung tritt heute Abend, in Veranlassung des Stedmannschen Protestes, wie sich erwarten ließ, zur Berathung über die etwa nöthig gewordene Berufung der Landesversammlung zusammen.

Die schon erwähnte in der gestrigen Bürgerversammlung beschlossene Eingabe an das Reichsministerium in Frankfurt lautet also: "Der Reichskommissar, Hr. Stedmann, ist von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog-Reichsverweser nach Schleswig-Holstein gesandt, um den Waffenstillstand von Malmö zur Ausführung zu bringen und dabei die Interessen des Reichs und zunächst die Rechte und Nationalität jener Lande zu wahren. Nachdem derselbe in Gemeinschaft mit dem dänischen Kommissar Hrn. Reedtz die gemeinsame Regierung für die deutschen Herzogthümer am 22. Okt. d. J. eingesetzt, reiste er am 23. d. M. mit dem dänischen Kommissar nach der Hauptstadt Dänemarks, nach Kopenhagen, und hat dort, anstatt mit aller Entschiedenheit die nationalen und Landesrechte Schleswig-Holsteins zu vertreten, gemeinschaftlich mit dem dänischen Kommissar gegen die gesetzmäßigen Schritte der gemeinsamen Regierung der Herzogthümer Einsprache erhoben, wodurch er mit der Reichsgewalt, die ihn abgesandt, in geraden Widerspruch gerathen ist. Deshalb haben die unterzeichneten Einwohner der Stadt Schleswig zu diesem Manne alles Vertrauen verloren und sehen sich zu der dringendsten Bitte veranlaßt: das Reichsministerium des Innern wolle den Reichskommissar Stedmann sofort von seinem Posten abberufen, und einen Kommissar nach Schleswig-Holstein senden, der sich das Vertrauen des Landes zu erhalten weiß." (Folgen 460 Unterschriften.)

(S. H. Z.)
Polen.
Von der polnischen Gränze, 25. Okt.

Die Proselytenmacherei zu Gunsten der russisch griechischen Kirche wird in unserem Königreiche fortwährend mit besonderer Konsequenz betrieben. Bei dem Adel und den gebildeten Klassen überhaupt hat dieselbe aber keineswegs einen für das Gouvernement erfreulichen Erfolg. In der Konfession, in welcher sie am meisten betrieben wurde und noch wird, in der römisch-katholischen, hat sie den heftigsten Widerstand gefunden und zwar zunächst bei den Frauen. Der Bauer jedoch, der weniger als der Edelmann in das Wesen des Unterschieds der russisch-griechischen von der römisch-katholischen Religion einzudringen vermag, zeigt weit mehr Nachgiebigkeit gegen die Ueberredung der russischen Popen. Die Mittel, welche dieselben zur Bekehrung der Landleute anwenden, haben für die Letzteren eine bedeutende Ueberredungskraft. Sie versprechen ihnen z. B. Freiheit vom Militärdienst, Erleichterung der Frohntlasten etc.

(Danz. Z.)
Donaufürstenthümer.
*

Die russische Regierung veröffentlicht einen längeren offiziellen Artikel aus Petersburg, worin sie über das Einschreiten der russischen Armee in die Donau-Fürstenthümer Rechenschaft ablegt. Die Absicht des Czaren dabei war einzig seine väterliche Besorgnis für die Ruhe der Fürstenthümer. Nach der Rede des Metropoliten Woloski an den General Lüders ist der Kaiser "gegenüber dem revolutionären Treiben, das die Wallachei in's Unglück stürzt, kein gleichgültiger Zuschauer geblieben," und die beruhigte Landschaft ist deßwegen, wenigstens nach der angeführten Rede, außer sich vor Rührung und Dankbarkeit. Die Knute ist ein sicheres Calmirungsmittel.

Bucharest, 20. Okt.

Die russischen Truppen, die bereits in einem Theile der Walachei stehen, sollen, sicherem Vernehmen nach, bis auf 25,000 Mann verstärkt werden. General Rüdiger war schon am 2. d. M. in Buzen eingerückt. Die Okkupationstruppen, wovon die Hälfte aus Kavallerie besteht, werden von 6 Brigade-Generalen, darunter General Danili, befehligt. Kosaken bilden die Avantgarde, und die Armee marschirt längs der Bergkette gegen Rimnichi, wo in den bedeutenderen Orten Orten überall gegen 1000 Mann zurückgelassen werden, was auch in Buzen geschehen ist, wo überdem ein Lazareth für 300 Kranke eingerichtet wurde. Der Einmarsch der Russen in die Wallachei verursachte Furcht und Entsetzen; in Fokschan arretirten sie den Administrator, sowie mehrere Personen, die sich bei der Einführung der Konstitution betheiligt hatten. Die Partei des früheren Systems fordert, daß man alles Hab und Gut der Revolutionäre verkaufen und damit die Unkosten der russischen Okkupations-Armee bestreiten soll. Die Haltung dieser letzern ist schön. Rüdiger hat auf den Protest Omer Pascha's die Antwort ertheilt: "Der Kaiser, sein Herr, habe ihm den Befehl gegeben, die Wallachei zu besetzen, um sie von den Revolutionären zu säubern, was er (Omer Pascha) durchaus nicht gethan." - Am 9. d. M. waren die russ. Truppen unter General Lüders vor unserer Stadt angelangt, wo sie ihr Lager in dem eine Stunde entfernten Luftschloß und Dorf Kolentina aufschlugen. Hier in der Stadt wurde für die Mannschaften eingeräumt. - Das Pandurenkorps, was Magern bei Rimnichi zusammengebracht und auch mit einer Batterie verstärkt hatte, ist vernichtet oder vielmehr zerstoben. Als Magern erfuhr, daß 7800 Russen mit 14 Geschützen einer- und 6000 Türken unter Ismail Pascha andererseits gegen ihn anrücken, entließ er seine Mannschaft. So ist der russisch-türkisch-wallachische Krieg zu Ende. Eliad und Tell, die beiden fürstlichen Locotenenten, trafen vor Kurzem in Kronstadt ein, wo man ihnen einen Fackelzug brachte. Eliad begiebt sich nach Frankfurt, um dort Hülfe zu suchen - wir zweifeln, ob mit Erfolg. - Nachschrift. Das russische Lager ist von Kolentina aufgebrochen und General Lüders hat mit der Infanterie die Stadt besetzt, wo Quartiere bezogen werden. Die Kavallerie ist jedoch außerhalb geblieben.

(A. O. Z.)
Italien.
Turin, 3. Novbr.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte Hr. Montezemolo mit, daß die Frankfurter Centralbehörde einen Vermittlungsvorschlag auf neuen Grundlagen gemacht habe, und fragte zugleich an, ob das Ministerium darauf eingegangen sei. Der Minister des Innern gab zur Antwort, die Regierung werde nie erlauben, daß irgend eine Macht außer England und Frankreich sich in die Vermittlung mischen dürfe.

Nach der "Opinione" soll das Ministerium in den letzten Tagen eine Collektivnote der vermittelnden Mächte erhalten haben, worin dieselben erklären, daß, wenn Piemont die Feindseligkeiten wieder beginnen wolle, die Vermittlung sofort aufgehalten werde. Möchten neue Unfälle eintreten, so würden die beiden Mächte zur Hülfleistung bereit sein, doch würden sie immer nur die Ueberschreitung des Tessin durch Oestreich als einen Anlaß zur Intervention betrachten.

Der italienische Kongreß hat eine Adresse an die Fürsten und Parlamente Italiens erlassen, worin er zur schleunigen Zusammenberufung einer konstituirenden Versammlung auffordert. Es sei dies das einzige Mittel, Italien gründlich zu regeneriren.

* Aus der Lombardei.

Die Insurrektion macht reißende Fortschritte. Von allen Seiten laufen Nachrichten von größeren und kleineren Siegen über die Oestreicher ein. Der Succeß der Venetianer bestätigt sich vollkommen. Die sardinische Flotte, 14 Segel stark, ist vor Venedig angekommen, und so ist von der Seeseite die Blokade so gut wie aufgehoben. Garibaldi hat sich auf die erste Nachricht von der lombardischen Schilderhebung von Genua nach Parma begeben.

Schweiz.
** Aus der Republik Neuchatel, 7. Nov.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Bern, 2. November.

Der deutsche Reichsgesandte hat heute durch seinen Stellvertreter Ritter Neuwald eine neue Note d. d. 23. Oktober erlassen; sie ist in gleicher Art wie die frühere gehalten; den vom Vorort verlangten Nachweis dafür daß selbst Beamte einzelner Kantone dem badischen Aufstand Vorschub geleistet haben, will die Reichsgewalt nicht übernehmen. Sie sagt aber: daß sie, von Unterhandlungen nichts mehr hoffe, und daher zu Entschließungen geschritten sei die jedoch aufhören sollen wenn die Eidgenossenschaft billig entgegenkommen. Welche Entschließungen das sind, wird nicht gesagt.

Wallis, 2. Nov.

Den Ursulinerinnen (weibliche Jesuiten), die von Sitten ausgewiesen wurden, gestattet der Staatsrath nun wieder den Aufenthalt im Kanton, ja er bot ihnen die Klöster Brienz oder Collombey als "Asyl" an. - Mit Entrüstung weist das Journal du Valais den Gedanken zurück, als beabsichtige der Staatsrath, "die kleinen Nonnenkolonien, welche sich in mehreren Gemeinden mit Erziehung der Jugend abgeben", aufzuheben. - Es ist jetzt kaum ein Jahr, daß man die Jesuiten ausjagte und jetzt öffnet eine radikale Regierung dem Jesuitismus Thüre und Thor. L'affaire marche! - Der schweizerische Geschäftsträger in Paris, Hr. Barman, ist wieder auf seinen Posten abgegangen.

(Bern.Ztg.)
Französiche Republik.
Paris, 8. Novbr.

Unter den Klubs herrscht eine ungeheure Gährung. Die Ausschüsse sind zusammengekommen und haben eine Deputation ernannt, die sich zu Ledru-Rollin begeben und ihm ein von Proudhon, Leroux und Cabet verfaßtes Manifest mit der Frage vorgelegt hat: Ob er diesem Manifest beitreten wolle oder nicht?

Ledru-Rollin, den in letzter Zeit Gichtanfälle und starke Schnupfen fast fortwährend hinderten, an den Volksbanketten vor den Barrieren und in den Departements Theil zu nehmen, las das Manifest und schien einige Einwendungen zu machen. Aufgefordert, dieselben schriftlich anzubringen, ist man nun sehr gespannt, ob sich die Klubausschüsse mit Proudhon, Leroux und Cabet an ihrer Spitze, den Ledru-Rollinschen Einwendungen fügen werden oder ob der Bruch mit dem Februardanton vollständig zu Stande kommen wird? Geschieht Letzteres, dann hätte ein Alliance zwischen Eavaignac und Ledru-Rollin gar keinen Sinn.

- Die ultrareaktionäre "Patrie" trägt heute darauf an, auch die "vorbereitenden Wahlversammlungen" der gesetzlichen Strenge

Vortrag, welchen er vielfach von einem Blatte ablas, unter großem Beifall.

Niemand stellte den Antrag auf eine solche Deputation.

Hierauf verlas der Präsident die aus Olmütz eingegangene Depesche des Kaisers. Dieselbe fordert den Reichstag, wenn er seine Sitzungen nicht schon unterbrochen habe, auf, sich zu vertagen und sich am 15. Nov. In Kremsier, einem einsamen Schlosse Mährens, zu versammeln. Die Depesche, ein non plus ultra von Hohn, wurde mit Zischen angehört. ‒ Schuselka bemerkt, daß der Ausschuß den Abgeordneten Umlauft mit der Verfassung einer Adresse beauftragt habe, in welcher der Reichstag erkläre, Wien nicht verlassen zu können. Umlauft liest die sehr breit gearbeitete Adresse vor. Borrosch schlägt einige Aenderungen vor, die angenommen werden und hauptsächlich dahin wirken, daß der Ausdruck des Bittens, welchen Umlauft immer brauche, vermieden werde. Als wir nach Eröffnung des Reichstags die Rückkehr Sr. Maj. nach Wien forderten, sprach Borrosch, damals schlug ich einen andern Ausdruck vor, jetzt aber ist die Zeit des Bittens vorüber.

Es zeigt sich, daß die Kammer nicht beschlußfähig ist, indem nur 191 Abgeordnete anwesend sind. Eine kleine Pause tritt ein, während welcher noch einige Abgeordnete herbeigeholt werden und die Adresse darauf angenommen wird. Schluß der Sitzung gegen 8 Uhr Abends. Morgen Sitzung um 12 Uhr.

!!! Frankfurt, 8. Novbr.

Sitzung der National-Versammlung. (In der reformirten Kirche.)

Tagesordnung.

1) Ergänzungswahlen

2) Erledigung eines Berichts von Jordan, über die Bildung einer Central-Marinebehörde.

3) Fortsetzung der Berathung über den Verfassungsentwurf. (Art. III, § 12 ff.)

Vor der Tagesordnung.

Präsident zeigt den Austritt von 2 Abgeordneten an. Die Stellvertreter sollen einberufen werden.

Wesendonk wünscht, daß beim Austritt von Abgeordneten sogleich Neuwahlen vorgenommen, und nicht der Stellvertreter einberufen werde. So sei es in Berlin.

Präsident in den gestern nach Schaffrath's Antrag festgestellten Ausschuß sind gewählt: Hergenhahn, Raumer, Schwarz, [unleserliches Material]auer, Wiedenman, Werner, Giskra, Jordan (Berlin), Zachariä, Sauken, Jordan (Marburg) etc. (Wie Sie sehen, kein einziges Mitglied der linken Seite ‒ wie überhaupt seit undenklicher Zeit kein Mitglied der Linken in einen Ausschuß gewählt wird. S. gestrige Sitzung.) ‒ Folgen Flottenbeiträge, u. a. 750 Dollars aus Pernambuko von den dort lebenden Deutschen (Bravo).

Rösler von Oels interpellirt das Reichsjustizministerium, wegen der aus Oesterreich nach Schlesien geflohenen und dort festgenommenen ungarischen Soldaten, welche dem Zwange, gegen ihr Vaterland zu fechten, entgehen wollten. Ob selbige nach Ungarn zurückgeschickt, oder ihrem sichern Tode, d. h. dem Fürsten Windischgrätz ausgeliefert werden sollen?

R. v. Mohl (Minister) wird darauf nächsten Montag antworten.

Präsident: Der Magistrat von Friedland hat in derselben Sache eine Eingabe (fürsprechende Eingabe) an das Reichsjustiz-Ministerium übergeben.

Engel mit 20 andern Abgeordneten stellt einen dringlichen Antrag in schleswig-holsteinischen Angelegenheiten. Als nicht dringlich erkannt, geht an den internationalen Ausschuß.

Tagesordnung.

Zuerst nimmt man Ergänzungswahlen vor.

Punkt 2 der Tagesordnung. In Folge des bereits vom Handelsminister Duckwitz vorgelegten Marine-Organisation-Planes, geht die Nationalversammlung über den Bericht des Marineausschusses zur Tagesordnung über. Den Organisationsplan des Minister Duckwitz sende ich Ihnen seiner Zeit. Man geht zum dritten Punkt der Tagesordnung (S. o.) über.

Artikel III. des Verfassungsentwurfs.

(Wehrangelegenheit. §. 12. ff.) Man beschließt eine allgemeine Diskussion.

Rauwerk, der vorletzte Redner, nennt die Soldaten eine Kaste, welche die Bürger unterdrücken für deren (der Bürger) eignes Geld! ‒ Die Soldaten haben mehr Ruhe geschafft, als wir brauchen (Bravo rechts). Meine Herren! Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Reichsministerium hat eine wahre Virtuosität gezeigt, im „Ruhe und Ordnung.“ Ich muß Ihnen beiläufig bemerken, daß die Herren des Centrums es sich zur edlen Aufgabe machen, Herrn Rauwerk, weil er ein etwas seltsames Organ hat, auf die empörendste und unpassendste Weise zu verhöhnen und am Reden zu verhindern.

Wigardschließt die 3stündige Debatte mit der Vertheidigung des Minoritätserachtens zu den Paragraphen der Wehrverfassung. Wiegard meint im Verlauf seiner Rede, er hofft: „das Volk werde sich gegen den Mißbrauch der bewaffneten Macht zu schützen wissen.“ Diese „Phrase“ versteht der gegenwärtig präsidirende Vicepräsident Simson nicht, und bittet sich gegen alle Funktionen eines Präsidenten eine Erklärung darüber aus!

Nachdem Herr Mittermaier als Berichterstatter des Wehrausschusses.

Die allgemeine Diskussion wird geschlossen, und auf die Diskussion über §. 12 verzichtet. Ueber diese Verzichtleistung echauffiren sich Stavenhagen und Mittermaier auf äußerst komische Weise; ‒ es bleibt aber beim Alten, man hat das Diskutiren satt.

Da aber der Präsident auf die Stellung der Fragen zu §. 12 nicht genügend vorbereitet ist, wünscht er die Vertagung.

Nachdem hierfür auch noch Hr. v. Soiron zur Befriedigung der Majorität sich ausgesprochen, vertagt man sich auf morgen. Schluß 1/2 2 Uhr. Morgen Verfassungsentwurf.

Altenburg, 7. Nov.

In diesen Tagen ist der Hofadvokat Wiedemann gefänglich eingezogen worden; ebenso ein Schreiber des Advokaten Erbe und ein Schreiber der Katasterkommission. Es scheint überhaupt, als wenn die sog. Volksführer alle nach und nach zur Haft gebracht werden würden. Erbe ist noch nicht zurückgekehrt. In der Kürze wird hier ein Bürgerkonvent stattfinden, behufs der Reorganisirung der Bürgerwehr. Künftig sollen nur Bürger berechtigt sein, Waffen zu tragen. Erbe als Kommandant der Bürgerwehr wird beseitigt werden. ‒ Als jüngst Advokat Dölitzsch vor den Stadtrath wegen Einquartirung requirirt war, sprach sich derselbe dahin aus, daß er seine Insolvenz anzeigen müsse, wenn er Einquartierung nehmen solle. Die hannoversche Einquartierungslast ist eine überaus drückende.

(O. P. Z.)
* Bernburg, 7. Novbr.

Der Herzog von Bernburg, ein Cretin, wie der Kaiser von Oesterreich, läßt sich ebenfalls von der Camarilla entführen. Statt Windischgrätz und Jellachich verspricht er seinen Ländern Reichscommissäre,

Ein Extrablatt zum Regierungs-Blatte enthält außer einem Herzoglichen Erlaß, dem zufolge das bisherige Staats-Ministerium entlassen und der Geheime Regierungsrath von Krosigk untern 3. November d. J. mit der einstweiligen Führung der Ministerial-Geschäfte beauftragt worden ist, folgende Proclamation:

„An Meine geliebten Anhalt-Bernburger.

„Meinen geliebten Anhalt-Bernburgern ist gewiß bekannt geworden, daß der Landtag die Berathung des Verfassungs-Gesetzes beendigt hat, und daß Mir dasselbe nunmehr zur Genehmigung und Vollziehung vorgelegt werden wird. Durch mehrere vom Landtage gefaßte Beschlüsse hat der demselben vorgelegte Verfassungs-Entwurf Bestimmungen enthalten, zu denen Ich, nach den Mir obliegenden Pflichten für das Land und für Mein Herzogliches Haus, die landesherrliche Sanction nicht ertheilen kann. Ich habe daher, in Hinblick auf anderwärts vorgekommene Vorgänge, und da Mir bekannt ist, daß auch in Meinem geliebten Anhalt-Bernburg sich schroff entgegenstehende Parteien gebildet, zur Vermeidung etwaiger bedauerlicher Konflikte, vorläufig Meinen Aufenthalt allhier genommen. Zugleich setze Ich Meine geliebten Anhalt-Bernburger davon in Kenntnis, daß Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog-Reichsverweser wiederholt um schleunige Absendung eines Reichs-Commissairs ersucht worden ist, und ein baldiges Eintreffen desselben mit Grund erwartet werden kann. Sollte Ich indessen die Ueberzeugung erhalten, daß Ich ferner zum wahren Wohle Meines geliebten Anhalt-Bernburgs nicht mehr zu wirken im Stande sei, so würde Ich es als Meine Pflicht erachten, die Regierung niederzulegen, und auch durch dieses, wenngleich mit blutendem Herzen gebrachte Opfer Meine dem Lande stets gewidmete landesväterliche Fürsorge zu bethätigen. Ich vertraue, daß alle Bewohner des Landes die Entwickelung der jetzigen Zustände mit Ruhe und Besonnenheit abwarten und Mir die vielfach bewiesene Treue und Anhänglichkeit auch ferner stets bewahren werden.

Quedlinburg, den 2. November 1848.

Alexander Karl, Herzog zu Anhalt.“

Schleswig, 4. Nov.

Die Erklärung der Kommissäre hat unsere Stadt aufgeregt. Kammerherr v. Reedtz ist nicht wieder zurückgekommen. Ein Herr v. Bülow, der Besitzungen in Holstein hat, ein Sohn des unter König-Herzog Friedrich vielvermögenden Generalmajors v. Bülow, ist statt dessen hier eingetroffen. Ob derselbe als k. dänischer Kommissär hier verweilen wird, können wir nicht sagen.

(H.-C.)

‒ Die „Schlesw.-Holst. Ztg.“ enthält folgende amtliche Bekanntmachung: Aus der schleswig-holsteinischen Landesversammlung sind ausgeschieden: Der Präsident der gemeinsamen Regierung Graf Th. Reventlow, die Mitglieder der gemeinsamen Regierung A. v. Moltke und der Oberappellationsgerichtsrath Preusser, die interimistischen Departementschefs Amtmann Jacobsen, Landvogt Jensen und Obergerichtsrath Mommsen, sowie endlich der Pastor Bahnson aus Oldesloe. Die Wahldirektoren für den 2., 17., 24. und 25. Holsteinischen, sowie für den 12., 22. und 25. schleswigschen Wahldistrikt sind in dieser Veranlassung beauftragt worden, die erforderlichen Ergänzungswahlen sofort anzuordnen und baldigst vollziehen zu lassen. Gottorf, 4. Nov. 1848.

Schleswig, 6. Nov.

Das Bureau der Landesversammlung tritt heute Abend, in Veranlassung des Stedmannschen Protestes, wie sich erwarten ließ, zur Berathung über die etwa nöthig gewordene Berufung der Landesversammlung zusammen.

Die schon erwähnte in der gestrigen Bürgerversammlung beschlossene Eingabe an das Reichsministerium in Frankfurt lautet also: „Der Reichskommissar, Hr. Stedmann, ist von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog-Reichsverweser nach Schleswig-Holstein gesandt, um den Waffenstillstand von Malmö zur Ausführung zu bringen und dabei die Interessen des Reichs und zunächst die Rechte und Nationalität jener Lande zu wahren. Nachdem derselbe in Gemeinschaft mit dem dänischen Kommissar Hrn. Reedtz die gemeinsame Regierung für die deutschen Herzogthümer am 22. Okt. d. J. eingesetzt, reiste er am 23. d. M. mit dem dänischen Kommissar nach der Hauptstadt Dänemarks, nach Kopenhagen, und hat dort, anstatt mit aller Entschiedenheit die nationalen und Landesrechte Schleswig-Holsteins zu vertreten, gemeinschaftlich mit dem dänischen Kommissar gegen die gesetzmäßigen Schritte der gemeinsamen Regierung der Herzogthümer Einsprache erhoben, wodurch er mit der Reichsgewalt, die ihn abgesandt, in geraden Widerspruch gerathen ist. Deshalb haben die unterzeichneten Einwohner der Stadt Schleswig zu diesem Manne alles Vertrauen verloren und sehen sich zu der dringendsten Bitte veranlaßt: das Reichsministerium des Innern wolle den Reichskommissar Stedmann sofort von seinem Posten abberufen, und einen Kommissar nach Schleswig-Holstein senden, der sich das Vertrauen des Landes zu erhalten weiß.“ (Folgen 460 Unterschriften.)

(S. H. Z.)
Polen.
Von der polnischen Gränze, 25. Okt.

Die Proselytenmacherei zu Gunsten der russisch griechischen Kirche wird in unserem Königreiche fortwährend mit besonderer Konsequenz betrieben. Bei dem Adel und den gebildeten Klassen überhaupt hat dieselbe aber keineswegs einen für das Gouvernement erfreulichen Erfolg. In der Konfession, in welcher sie am meisten betrieben wurde und noch wird, in der römisch-katholischen, hat sie den heftigsten Widerstand gefunden und zwar zunächst bei den Frauen. Der Bauer jedoch, der weniger als der Edelmann in das Wesen des Unterschieds der russisch-griechischen von der römisch-katholischen Religion einzudringen vermag, zeigt weit mehr Nachgiebigkeit gegen die Ueberredung der russischen Popen. Die Mittel, welche dieselben zur Bekehrung der Landleute anwenden, haben für die Letzteren eine bedeutende Ueberredungskraft. Sie versprechen ihnen z. B. Freiheit vom Militärdienst, Erleichterung der Frohntlasten etc.

(Danz. Z.)
Donaufürstenthümer.
*

Die russische Regierung veröffentlicht einen längeren offiziellen Artikel aus Petersburg, worin sie über das Einschreiten der russischen Armee in die Donau-Fürstenthümer Rechenschaft ablegt. Die Absicht des Czaren dabei war einzig seine väterliche Besorgnis für die Ruhe der Fürstenthümer. Nach der Rede des Metropoliten Woloski an den General Lüders ist der Kaiser „gegenüber dem revolutionären Treiben, das die Wallachei in's Unglück stürzt, kein gleichgültiger Zuschauer geblieben,“ und die beruhigte Landschaft ist deßwegen, wenigstens nach der angeführten Rede, außer sich vor Rührung und Dankbarkeit. Die Knute ist ein sicheres Calmirungsmittel.

Bucharest, 20. Okt.

Die russischen Truppen, die bereits in einem Theile der Walachei stehen, sollen, sicherem Vernehmen nach, bis auf 25,000 Mann verstärkt werden. General Rüdiger war schon am 2. d. M. in Buzen eingerückt. Die Okkupationstruppen, wovon die Hälfte aus Kavallerie besteht, werden von 6 Brigade-Generalen, darunter General Danili, befehligt. Kosaken bilden die Avantgarde, und die Armee marschirt längs der Bergkette gegen Rimnichi, wo in den bedeutenderen Orten Orten überall gegen 1000 Mann zurückgelassen werden, was auch in Buzen geschehen ist, wo überdem ein Lazareth für 300 Kranke eingerichtet wurde. Der Einmarsch der Russen in die Wallachei verursachte Furcht und Entsetzen; in Fokschan arretirten sie den Administrator, sowie mehrere Personen, die sich bei der Einführung der Konstitution betheiligt hatten. Die Partei des früheren Systems fordert, daß man alles Hab und Gut der Revolutionäre verkaufen und damit die Unkosten der russischen Okkupations-Armee bestreiten soll. Die Haltung dieser letzern ist schön. Rüdiger hat auf den Protest Omer Pascha's die Antwort ertheilt: „Der Kaiser, sein Herr, habe ihm den Befehl gegeben, die Wallachei zu besetzen, um sie von den Revolutionären zu säubern, was er (Omer Pascha) durchaus nicht gethan.“ ‒ Am 9. d. M. waren die russ. Truppen unter General Lüders vor unserer Stadt angelangt, wo sie ihr Lager in dem eine Stunde entfernten Luftschloß und Dorf Kolentina aufschlugen. Hier in der Stadt wurde für die Mannschaften eingeräumt. ‒ Das Pandurenkorps, was Magern bei Rimnichi zusammengebracht und auch mit einer Batterie verstärkt hatte, ist vernichtet oder vielmehr zerstoben. Als Magern erfuhr, daß 7800 Russen mit 14 Geschützen einer- und 6000 Türken unter Ismail Pascha andererseits gegen ihn anrücken, entließ er seine Mannschaft. So ist der russisch-türkisch-wallachische Krieg zu Ende. Eliad und Tell, die beiden fürstlichen Locotenenten, trafen vor Kurzem in Kronstadt ein, wo man ihnen einen Fackelzug brachte. Eliad begiebt sich nach Frankfurt, um dort Hülfe zu suchen ‒ wir zweifeln, ob mit Erfolg. ‒ Nachschrift. Das russische Lager ist von Kolentina aufgebrochen und General Lüders hat mit der Infanterie die Stadt besetzt, wo Quartiere bezogen werden. Die Kavallerie ist jedoch außerhalb geblieben.

(A. O. Z.)
Italien.
Turin, 3. Novbr.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte Hr. Montezemolo mit, daß die Frankfurter Centralbehörde einen Vermittlungsvorschlag auf neuen Grundlagen gemacht habe, und fragte zugleich an, ob das Ministerium darauf eingegangen sei. Der Minister des Innern gab zur Antwort, die Regierung werde nie erlauben, daß irgend eine Macht außer England und Frankreich sich in die Vermittlung mischen dürfe.

Nach der „Opinione“ soll das Ministerium in den letzten Tagen eine Collektivnote der vermittelnden Mächte erhalten haben, worin dieselben erklären, daß, wenn Piemont die Feindseligkeiten wieder beginnen wolle, die Vermittlung sofort aufgehalten werde. Möchten neue Unfälle eintreten, so würden die beiden Mächte zur Hülfleistung bereit sein, doch würden sie immer nur die Ueberschreitung des Tessin durch Oestreich als einen Anlaß zur Intervention betrachten.

Der italienische Kongreß hat eine Adresse an die Fürsten und Parlamente Italiens erlassen, worin er zur schleunigen Zusammenberufung einer konstituirenden Versammlung auffordert. Es sei dies das einzige Mittel, Italien gründlich zu regeneriren.

* Aus der Lombardei.

Die Insurrektion macht reißende Fortschritte. Von allen Seiten laufen Nachrichten von größeren und kleineren Siegen über die Oestreicher ein. Der Succeß der Venetianer bestätigt sich vollkommen. Die sardinische Flotte, 14 Segel stark, ist vor Venedig angekommen, und so ist von der Seeseite die Blokade so gut wie aufgehoben. Garibaldi hat sich auf die erste Nachricht von der lombardischen Schilderhebung von Genua nach Parma begeben.

Schweiz.
** Aus der Republik Neuchatel, 7. Nov.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Bern, 2. November.

Der deutsche Reichsgesandte hat heute durch seinen Stellvertreter Ritter Neuwald eine neue Note d. d. 23. Oktober erlassen; sie ist in gleicher Art wie die frühere gehalten; den vom Vorort verlangten Nachweis dafür daß selbst Beamte einzelner Kantone dem badischen Aufstand Vorschub geleistet haben, will die Reichsgewalt nicht übernehmen. Sie sagt aber: daß sie, von Unterhandlungen nichts mehr hoffe, und daher zu Entschließungen geschritten sei die jedoch aufhören sollen wenn die Eidgenossenschaft billig entgegenkommen. Welche Entschließungen das sind, wird nicht gesagt.

Wallis, 2. Nov.

Den Ursulinerinnen (weibliche Jesuiten), die von Sitten ausgewiesen wurden, gestattet der Staatsrath nun wieder den Aufenthalt im Kanton, ja er bot ihnen die Klöster Brienz oder Collombey als „Asyl“ an. ‒ Mit Entrüstung weist das Journal du Valais den Gedanken zurück, als beabsichtige der Staatsrath, „die kleinen Nonnenkolonien, welche sich in mehreren Gemeinden mit Erziehung der Jugend abgeben“, aufzuheben. ‒ Es ist jetzt kaum ein Jahr, daß man die Jesuiten ausjagte und jetzt öffnet eine radikale Regierung dem Jesuitismus Thüre und Thor. L'affaire marche! ‒ Der schweizerische Geschäftsträger in Paris, Hr. Barman, ist wieder auf seinen Posten abgegangen.

(Bern.Ztg.)
Französiche Republik.
Paris, 8. Novbr.

Unter den Klubs herrscht eine ungeheure Gährung. Die Ausschüsse sind zusammengekommen und haben eine Deputation ernannt, die sich zu Ledru-Rollin begeben und ihm ein von Proudhon, Leroux und Cabet verfaßtes Manifest mit der Frage vorgelegt hat: Ob er diesem Manifest beitreten wolle oder nicht?

Ledru-Rollin, den in letzter Zeit Gichtanfälle und starke Schnupfen fast fortwährend hinderten, an den Volksbanketten vor den Barrieren und in den Departements Theil zu nehmen, las das Manifest und schien einige Einwendungen zu machen. Aufgefordert, dieselben schriftlich anzubringen, ist man nun sehr gespannt, ob sich die Klubausschüsse mit Proudhon, Leroux und Cabet an ihrer Spitze, den Ledru-Rollinschen Einwendungen fügen werden oder ob der Bruch mit dem Februardanton vollständig zu Stande kommen wird? Geschieht Letzteres, dann hätte ein Alliance zwischen Eavaignac und Ledru-Rollin gar keinen Sinn.

‒ Die ultrareaktionäre „Patrie“ trägt heute darauf an, auch die „vorbereitenden Wahlversammlungen“ der gesetzlichen Strenge

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          <p><pb facs="#f0003" n="0719"/>
Vortrag, welchen er vielfach von einem Blatte ablas, unter großem Beifall.</p>
          <p>Niemand stellte den Antrag auf eine solche Deputation.</p>
          <p>Hierauf verlas der Präsident die aus Olmütz eingegangene Depesche des Kaisers. Dieselbe fordert den Reichstag, wenn er seine Sitzungen nicht schon unterbrochen habe, auf, sich zu vertagen und sich am 15. Nov. In Kremsier, einem einsamen Schlosse Mährens, zu versammeln. Die Depesche, ein non plus ultra von Hohn, wurde mit Zischen angehört. &#x2012; Schuselka bemerkt, daß der Ausschuß den Abgeordneten <hi rendition="#g">Umlauft</hi> mit der Verfassung einer Adresse beauftragt habe, in welcher der Reichstag erkläre, Wien nicht verlassen zu können. Umlauft liest die sehr breit gearbeitete Adresse vor. Borrosch schlägt einige Aenderungen vor, die angenommen werden und hauptsächlich dahin wirken, daß der Ausdruck des Bittens, welchen Umlauft immer brauche, vermieden werde. Als wir nach Eröffnung des Reichstags die Rückkehr Sr. Maj. nach Wien <hi rendition="#g">forderten</hi>, sprach Borrosch, damals schlug ich einen andern Ausdruck vor, jetzt aber ist die Zeit des Bittens vorüber. </p>
          <p>Es zeigt sich, daß die Kammer nicht beschlußfähig ist, indem nur 191 Abgeordnete anwesend sind. Eine kleine Pause tritt ein, während welcher noch einige Abgeordnete herbeigeholt werden und die Adresse darauf angenommen wird. Schluß der Sitzung gegen 8 Uhr Abends. Morgen Sitzung um 12 Uhr.</p>
        </div>
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          <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 8. Novbr.</head>
          <p>Sitzung der National-Versammlung. (In der reformirten Kirche.)</p>
          <p>Tagesordnung.</p>
          <p>1) Ergänzungswahlen</p>
          <p>2) Erledigung eines Berichts von Jordan, über die Bildung einer Central-Marinebehörde.</p>
          <p>3) Fortsetzung der Berathung über den Verfassungsentwurf. (Art. III, § 12 ff.)</p>
          <p>Vor der Tagesordnung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Präsident</hi> zeigt den Austritt von 2 Abgeordneten an. Die Stellvertreter sollen einberufen werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Wesendonk</hi> wünscht, daß beim Austritt von Abgeordneten sogleich Neuwahlen vorgenommen, und nicht der Stellvertreter einberufen werde. So sei es in Berlin.</p>
          <p><hi rendition="#g">Präsident</hi> in den gestern nach Schaffrath's Antrag festgestellten Ausschuß sind gewählt: Hergenhahn, Raumer, Schwarz, <gap reason="illegible"/>auer, Wiedenman, Werner, Giskra, Jordan (Berlin), Zachariä, Sauken, Jordan (Marburg) etc. (Wie Sie sehen, kein einziges Mitglied der linken Seite &#x2012; wie überhaupt seit undenklicher Zeit kein Mitglied der Linken in einen Ausschuß gewählt wird. S. gestrige Sitzung.) &#x2012; Folgen Flottenbeiträge, u. a. 750 Dollars aus Pernambuko von den dort lebenden Deutschen (Bravo).</p>
          <p><hi rendition="#g">Rösler</hi> von Oels interpellirt das Reichsjustizministerium, wegen der aus Oesterreich nach Schlesien geflohenen und dort festgenommenen ungarischen Soldaten, welche dem Zwange, gegen ihr Vaterland zu fechten, entgehen wollten. Ob selbige nach Ungarn zurückgeschickt, oder ihrem sichern Tode, d. h. dem Fürsten Windischgrätz ausgeliefert werden sollen?</p>
          <p><hi rendition="#g">R. v. Mohl</hi> (Minister) wird darauf nächsten Montag antworten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Präsident</hi>: Der Magistrat von Friedland hat in derselben Sache eine Eingabe (fürsprechende Eingabe) an das Reichsjustiz-Ministerium übergeben.</p>
          <p><hi rendition="#g">Engel</hi> mit 20 andern Abgeordneten stellt einen dringlichen Antrag in schleswig-holsteinischen Angelegenheiten. Als nicht dringlich erkannt, geht an den internationalen Ausschuß.</p>
          <p>Tagesordnung.</p>
          <p>Zuerst nimmt man Ergänzungswahlen vor.</p>
          <p>Punkt 2 der Tagesordnung. In Folge des bereits vom Handelsminister Duckwitz vorgelegten Marine-Organisation-Planes, geht die Nationalversammlung über den Bericht des Marineausschusses zur Tagesordnung über. Den Organisationsplan des Minister Duckwitz sende ich Ihnen seiner Zeit. Man geht zum dritten Punkt der Tagesordnung (S. o.) über.</p>
          <p>Artikel III. des Verfassungsentwurfs.</p>
          <p>(Wehrangelegenheit. §. 12. ff.) Man beschließt eine allgemeine Diskussion.</p>
          <p><hi rendition="#g">Rauwerk</hi>, der vorletzte Redner, nennt die Soldaten eine Kaste, welche die Bürger unterdrücken für deren (der Bürger) eignes Geld! &#x2012;  Die Soldaten haben mehr Ruhe geschafft, als wir brauchen (Bravo rechts). Meine Herren! Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Reichsministerium hat eine wahre Virtuosität gezeigt, im &#x201E;Ruhe und Ordnung.&#x201C; Ich muß Ihnen beiläufig bemerken, daß die Herren des Centrums es sich zur edlen Aufgabe machen, Herrn Rauwerk, weil er ein etwas seltsames Organ hat, auf die empörendste und unpassendste Weise zu verhöhnen und am Reden zu verhindern.</p>
          <p><hi rendition="#g">Wigard</hi>schließt die 3stündige Debatte mit der Vertheidigung des Minoritätserachtens zu den Paragraphen der Wehrverfassung. Wiegard meint im Verlauf seiner Rede, er hofft: &#x201E;das Volk werde sich gegen den Mißbrauch der bewaffneten Macht zu schützen wissen.&#x201C; Diese &#x201E;Phrase&#x201C; versteht der gegenwärtig präsidirende Vicepräsident Simson nicht, und bittet sich gegen alle Funktionen eines Präsidenten eine Erklärung darüber aus!</p>
          <p>Nachdem Herr <hi rendition="#g">Mittermaier</hi> als Berichterstatter des Wehrausschusses.</p>
          <p>Die allgemeine Diskussion wird geschlossen, und auf die Diskussion über §. 12 verzichtet. Ueber diese Verzichtleistung echauffiren sich Stavenhagen und Mittermaier auf äußerst komische Weise; &#x2012; es bleibt aber beim Alten, man hat das Diskutiren satt.</p>
          <p>Da aber der Präsident auf die Stellung der Fragen zu §. 12 nicht genügend vorbereitet ist, wünscht er die Vertagung.</p>
          <p>Nachdem hierfür auch noch Hr. v. Soiron zur Befriedigung der Majorität sich ausgesprochen, vertagt man sich auf morgen. Schluß 1/2 2 Uhr. Morgen Verfassungsentwurf.</p>
        </div>
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          <head>Altenburg, 7. Nov.</head>
          <p>In diesen Tagen ist der Hofadvokat Wiedemann gefänglich eingezogen worden; ebenso ein Schreiber des Advokaten Erbe und ein Schreiber der Katasterkommission. Es scheint überhaupt, als wenn die sog. Volksführer alle nach und nach zur Haft gebracht werden würden. Erbe ist noch nicht zurückgekehrt. In der Kürze wird hier ein Bürgerkonvent stattfinden, behufs der Reorganisirung der Bürgerwehr. Künftig sollen nur Bürger berechtigt sein, Waffen zu tragen. Erbe als Kommandant der Bürgerwehr wird beseitigt werden. &#x2012; Als jüngst Advokat Dölitzsch vor den Stadtrath wegen Einquartirung requirirt war, sprach sich derselbe dahin aus, daß er seine Insolvenz anzeigen müsse, wenn er Einquartierung nehmen solle. Die hannoversche Einquartierungslast ist eine überaus drückende.</p>
          <bibl>(O. P. Z.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar140_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Bernburg, 7. Novbr.</head>
          <p>Der Herzog von Bernburg, ein Cretin, wie der Kaiser von Oesterreich, läßt sich ebenfalls von der Camarilla entführen. Statt Windischgrätz und Jellachich verspricht er seinen Ländern <hi rendition="#g">Reichscommissäre</hi>,</p>
          <p>Ein Extrablatt zum Regierungs-Blatte enthält außer einem Herzoglichen Erlaß, dem zufolge das bisherige Staats-Ministerium entlassen und der Geheime Regierungsrath von Krosigk untern 3. November d. J. mit der einstweiligen Führung der Ministerial-Geschäfte beauftragt worden ist, folgende Proclamation:</p>
          <p>&#x201E;An Meine geliebten Anhalt-Bernburger.</p>
          <p>&#x201E;Meinen geliebten Anhalt-Bernburgern ist gewiß bekannt geworden, daß der Landtag die Berathung des Verfassungs-Gesetzes beendigt hat, und daß Mir dasselbe nunmehr zur Genehmigung und Vollziehung vorgelegt werden wird. Durch mehrere vom Landtage gefaßte Beschlüsse hat der demselben vorgelegte Verfassungs-Entwurf Bestimmungen enthalten, zu denen Ich, nach den Mir obliegenden Pflichten für das Land und für Mein Herzogliches Haus, die landesherrliche Sanction nicht ertheilen kann. Ich habe daher, in Hinblick auf anderwärts vorgekommene Vorgänge, und da Mir bekannt ist, daß auch in Meinem geliebten Anhalt-Bernburg sich schroff entgegenstehende Parteien gebildet, zur Vermeidung etwaiger bedauerlicher Konflikte, vorläufig Meinen Aufenthalt allhier genommen. Zugleich setze Ich Meine geliebten Anhalt-Bernburger davon in Kenntnis, daß Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog-Reichsverweser wiederholt um schleunige Absendung eines Reichs-Commissairs ersucht worden ist, und ein baldiges Eintreffen desselben mit Grund erwartet werden kann. Sollte Ich indessen die Ueberzeugung erhalten, daß Ich ferner zum wahren Wohle Meines geliebten Anhalt-Bernburgs nicht mehr zu wirken im Stande sei, so würde Ich es als Meine Pflicht erachten, die Regierung niederzulegen, und auch durch dieses, wenngleich mit blutendem Herzen gebrachte Opfer Meine dem Lande stets gewidmete landesväterliche Fürsorge zu bethätigen. Ich vertraue, daß alle Bewohner des Landes die Entwickelung der jetzigen Zustände mit Ruhe und Besonnenheit abwarten und Mir die vielfach bewiesene Treue und Anhänglichkeit auch ferner stets bewahren werden.</p>
          <p>Quedlinburg, den 2. November 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Alexander Karl,</hi> Herzog zu Anhalt.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar140_017" type="jArticle">
          <head>Schleswig, 4. Nov.</head>
          <p>Die Erklärung der Kommissäre hat unsere Stadt aufgeregt. Kammerherr v. Reedtz ist nicht wieder zurückgekommen. Ein Herr v. Bülow, der Besitzungen in Holstein hat, ein Sohn des unter König-Herzog Friedrich vielvermögenden Generalmajors v. Bülow, ist statt dessen hier eingetroffen. Ob derselbe als k. dänischer Kommissär hier verweilen wird, können wir nicht sagen.</p>
          <bibl>(H.-C.)</bibl>
          <p>&#x2012; Die &#x201E;Schlesw.-Holst. Ztg.&#x201C; enthält folgende amtliche Bekanntmachung: Aus der schleswig-holsteinischen Landesversammlung sind ausgeschieden: Der Präsident der gemeinsamen Regierung Graf Th. Reventlow, die Mitglieder der gemeinsamen Regierung A. v. Moltke und der Oberappellationsgerichtsrath Preusser, die interimistischen Departementschefs Amtmann Jacobsen, Landvogt Jensen und Obergerichtsrath Mommsen, sowie endlich der Pastor Bahnson aus Oldesloe. Die Wahldirektoren für den 2., 17., 24. und 25. Holsteinischen, sowie für den 12., 22. und 25. schleswigschen Wahldistrikt sind in dieser Veranlassung beauftragt worden, die erforderlichen Ergänzungswahlen sofort anzuordnen und baldigst vollziehen zu lassen. Gottorf, 4. Nov. 1848.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar140_018" type="jArticle">
          <head>Schleswig, 6. Nov.</head>
          <p>Das Bureau der Landesversammlung tritt heute Abend, in Veranlassung des Stedmannschen Protestes, wie sich erwarten ließ, zur Berathung über die etwa nöthig gewordene Berufung der Landesversammlung zusammen.</p>
          <p>Die schon erwähnte in der gestrigen Bürgerversammlung beschlossene Eingabe an das Reichsministerium in Frankfurt lautet also: &#x201E;Der Reichskommissar, Hr. Stedmann, ist von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog-Reichsverweser nach Schleswig-Holstein gesandt, um den Waffenstillstand von Malmö zur Ausführung zu bringen und dabei die Interessen des Reichs und zunächst die Rechte und Nationalität jener Lande zu wahren. Nachdem derselbe in Gemeinschaft mit dem dänischen Kommissar Hrn. Reedtz die gemeinsame Regierung für die deutschen Herzogthümer am 22. Okt. d. J. eingesetzt, reiste er am 23. d. M. mit dem dänischen Kommissar nach der Hauptstadt Dänemarks, nach Kopenhagen, und hat dort, anstatt mit aller Entschiedenheit die nationalen und Landesrechte Schleswig-Holsteins zu vertreten, gemeinschaftlich mit dem dänischen Kommissar gegen die gesetzmäßigen Schritte der gemeinsamen Regierung der Herzogthümer Einsprache erhoben, wodurch er mit der Reichsgewalt, die ihn abgesandt, in geraden Widerspruch gerathen ist. Deshalb haben die unterzeichneten Einwohner der Stadt Schleswig zu diesem Manne alles Vertrauen verloren und sehen sich zu der dringendsten Bitte veranlaßt: das Reichsministerium des Innern wolle den Reichskommissar Stedmann sofort von seinem Posten abberufen, und einen Kommissar nach Schleswig-Holstein senden, der sich das Vertrauen des Landes zu erhalten weiß.&#x201C; (Folgen 460 Unterschriften.)</p>
          <bibl>(S. H. Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Polen.</head>
        <div xml:id="ar140_019" type="jArticle">
          <head>Von der polnischen Gränze, 25. Okt.</head>
          <p>Die Proselytenmacherei zu Gunsten der russisch griechischen Kirche wird in unserem Königreiche fortwährend mit besonderer Konsequenz betrieben. Bei dem Adel und den gebildeten Klassen überhaupt hat dieselbe aber keineswegs einen für das Gouvernement erfreulichen Erfolg. In der Konfession, in welcher sie am meisten betrieben wurde und noch wird, in der römisch-katholischen, hat sie den heftigsten Widerstand gefunden und zwar zunächst bei den Frauen. Der Bauer jedoch, der weniger als der Edelmann in das Wesen des Unterschieds der russisch-griechischen von der römisch-katholischen Religion einzudringen vermag, zeigt weit mehr Nachgiebigkeit gegen die Ueberredung der russischen Popen. Die Mittel, welche dieselben zur Bekehrung der Landleute anwenden, haben für die Letzteren eine bedeutende Ueberredungskraft. Sie versprechen ihnen z. B. Freiheit vom Militärdienst, Erleichterung der Frohntlasten etc.</p>
          <bibl>(Danz. Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Donaufürstenthümer.</head>
        <div xml:id="ar140_020" type="jArticle">
          <bibl>
            <author>*</author>
          </bibl>
          <p>Die russische Regierung veröffentlicht einen längeren <hi rendition="#g">offiziellen</hi> Artikel aus Petersburg, worin sie über das Einschreiten der russischen Armee in die Donau-Fürstenthümer Rechenschaft ablegt. Die Absicht des Czaren dabei war einzig seine väterliche Besorgnis für die Ruhe der Fürstenthümer. Nach der Rede des Metropoliten Woloski an den General Lüders ist der Kaiser &#x201E;gegenüber dem revolutionären Treiben, das die Wallachei in's Unglück stürzt, kein gleichgültiger Zuschauer geblieben,&#x201C; und die beruhigte Landschaft ist deßwegen, wenigstens nach der angeführten Rede, außer sich vor Rührung und Dankbarkeit. Die Knute ist ein sicheres Calmirungsmittel.</p>
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          <head>Bucharest, 20. Okt.</head>
          <p>Die russischen Truppen, die bereits in einem Theile der Walachei stehen, sollen, sicherem Vernehmen nach, bis auf 25,000 Mann verstärkt werden. General Rüdiger war schon am 2. d. M. in Buzen eingerückt. Die Okkupationstruppen, wovon die Hälfte aus Kavallerie besteht, werden von 6 Brigade-Generalen, darunter General Danili, befehligt. Kosaken bilden die Avantgarde, und die Armee marschirt längs der Bergkette gegen Rimnichi, wo in den bedeutenderen Orten Orten überall gegen 1000 Mann zurückgelassen werden, was auch in Buzen geschehen ist, wo überdem ein Lazareth für 300 Kranke eingerichtet wurde. Der Einmarsch der Russen in die Wallachei verursachte Furcht und Entsetzen; in Fokschan arretirten sie den Administrator, sowie mehrere Personen, die sich bei der Einführung der Konstitution betheiligt hatten. Die Partei des früheren Systems fordert, daß man alles Hab und Gut der Revolutionäre verkaufen und damit die Unkosten der russischen Okkupations-Armee bestreiten soll. Die Haltung dieser letzern ist schön. Rüdiger hat auf den Protest Omer Pascha's die Antwort ertheilt: &#x201E;Der Kaiser, sein Herr, habe ihm den Befehl gegeben, die Wallachei zu besetzen, um sie von den Revolutionären zu säubern, was er (Omer Pascha) durchaus nicht gethan.&#x201C; &#x2012; Am 9. d. M. waren die russ. Truppen unter General Lüders vor unserer Stadt angelangt, wo sie ihr Lager in dem eine Stunde entfernten Luftschloß und Dorf Kolentina aufschlugen. Hier in der Stadt wurde für die Mannschaften eingeräumt. &#x2012; Das Pandurenkorps, was Magern bei Rimnichi zusammengebracht und auch mit einer Batterie verstärkt hatte, ist vernichtet oder vielmehr zerstoben. Als Magern erfuhr, daß 7800 Russen mit 14 Geschützen einer- und 6000 Türken unter Ismail Pascha andererseits gegen ihn anrücken, entließ er seine Mannschaft. So ist der russisch-türkisch-wallachische Krieg zu Ende. Eliad und Tell, die beiden fürstlichen Locotenenten, trafen vor Kurzem in Kronstadt ein, wo man ihnen einen Fackelzug brachte. Eliad begiebt sich nach Frankfurt, um dort Hülfe zu suchen &#x2012; wir zweifeln, ob mit Erfolg. &#x2012; Nachschrift. Das russische Lager ist von Kolentina aufgebrochen und General Lüders hat mit der Infanterie die Stadt besetzt, wo Quartiere bezogen werden. Die Kavallerie ist jedoch außerhalb geblieben.</p>
          <bibl>(A. O. Z.)</bibl>
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        <head>Italien.</head>
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          <head>Turin, 3. Novbr.</head>
          <p>In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte Hr. Montezemolo mit, daß die Frankfurter Centralbehörde einen Vermittlungsvorschlag auf neuen Grundlagen gemacht habe, und fragte zugleich an, ob das Ministerium darauf eingegangen sei. Der Minister des Innern gab zur Antwort, die Regierung werde nie erlauben, daß irgend eine Macht außer England und Frankreich sich in die Vermittlung mischen dürfe.</p>
          <p>Nach der &#x201E;Opinione&#x201C; soll das Ministerium in den letzten Tagen eine Collektivnote der vermittelnden Mächte erhalten haben, worin dieselben erklären, daß, wenn Piemont die Feindseligkeiten wieder beginnen wolle, die Vermittlung sofort aufgehalten werde. Möchten neue Unfälle eintreten, so würden die beiden Mächte zur Hülfleistung bereit sein, doch würden sie immer nur die Ueberschreitung des Tessin durch Oestreich als einen Anlaß zur Intervention betrachten.</p>
          <p>Der italienische Kongreß hat eine Adresse an die Fürsten und Parlamente Italiens erlassen, worin er zur schleunigen Zusammenberufung einer konstituirenden Versammlung auffordert. Es sei dies das einzige Mittel, Italien gründlich zu regeneriren.</p>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Aus der Lombardei.</head>
          <p>Die Insurrektion macht reißende Fortschritte. Von allen Seiten laufen Nachrichten von größeren und kleineren Siegen über die Oestreicher ein. Der Succeß der Venetianer bestätigt sich vollkommen. Die sardinische Flotte, 14 Segel stark, ist vor Venedig angekommen, und so ist von der Seeseite die Blokade so gut wie aufgehoben. Garibaldi hat sich auf die erste Nachricht von der lombardischen Schilderhebung von Genua nach Parma begeben.</p>
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        <head>Schweiz.</head>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Das Exfürstentum, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/8.         </bibl>                </note>
          <head><bibl><author>**</author></bibl> Aus der Republik Neuchatel, 7. Nov.</head>
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          <head>Bern, 2. November.</head>
          <p>Der deutsche Reichsgesandte hat heute durch seinen Stellvertreter Ritter Neuwald eine neue Note d. d. 23. Oktober erlassen; sie ist in gleicher Art wie die frühere gehalten; den vom Vorort verlangten Nachweis dafür daß selbst Beamte einzelner Kantone dem badischen Aufstand Vorschub geleistet haben, will die Reichsgewalt nicht übernehmen. Sie sagt aber: daß sie, von Unterhandlungen nichts mehr hoffe, und daher zu Entschließungen geschritten sei die jedoch aufhören sollen wenn die Eidgenossenschaft billig entgegenkommen. Welche Entschließungen das sind, wird nicht gesagt.</p>
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          <head>Wallis, 2. Nov.</head>
          <p>Den Ursulinerinnen (weibliche Jesuiten), die von Sitten ausgewiesen wurden, gestattet der Staatsrath nun wieder den Aufenthalt im Kanton, ja er bot ihnen die Klöster Brienz oder Collombey als &#x201E;Asyl&#x201C; an. &#x2012; Mit Entrüstung weist das Journal du Valais den Gedanken zurück, als beabsichtige der Staatsrath, &#x201E;die kleinen <hi rendition="#g">Nonnenkolonien</hi>, welche sich in mehreren Gemeinden mit Erziehung der Jugend abgeben&#x201C;, aufzuheben. &#x2012; Es ist jetzt kaum ein Jahr, daß man die Jesuiten ausjagte und jetzt öffnet eine radikale Regierung dem Jesuitismus Thüre und Thor. L'affaire marche! &#x2012; Der schweizerische Geschäftsträger in Paris, Hr. Barman, ist wieder auf seinen Posten abgegangen. </p>
          <bibl>(Bern.Ztg.)</bibl>
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        <head>Französiche Republik.</head>
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          <head>Paris, 8. Novbr.</head>
          <p>Unter den Klubs herrscht eine ungeheure Gährung. Die Ausschüsse sind zusammengekommen und haben eine Deputation ernannt, die sich zu Ledru-Rollin begeben und ihm ein von Proudhon, Leroux und Cabet verfaßtes Manifest mit der Frage vorgelegt hat: Ob er diesem Manifest beitreten wolle oder nicht?</p>
          <p>Ledru-Rollin, den in letzter Zeit Gichtanfälle und starke Schnupfen fast fortwährend hinderten, an den Volksbanketten vor den Barrieren und in den Departements Theil zu nehmen, las das Manifest und schien einige Einwendungen zu machen. Aufgefordert, dieselben schriftlich anzubringen, ist man nun sehr gespannt, ob sich die Klubausschüsse mit Proudhon, Leroux und Cabet an ihrer Spitze, den Ledru-Rollinschen Einwendungen fügen werden oder ob der Bruch mit dem Februardanton vollständig zu Stande kommen wird? Geschieht Letzteres, dann hätte ein Alliance zwischen Eavaignac und Ledru-Rollin gar keinen Sinn.</p>
          <p>&#x2012; Die ultrareaktionäre &#x201E;Patrie&#x201C; trägt heute darauf an, auch die &#x201E;vorbereitenden Wahlversammlungen&#x201C; der gesetzlichen Strenge
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[0719/0003] Vortrag, welchen er vielfach von einem Blatte ablas, unter großem Beifall. Niemand stellte den Antrag auf eine solche Deputation. Hierauf verlas der Präsident die aus Olmütz eingegangene Depesche des Kaisers. Dieselbe fordert den Reichstag, wenn er seine Sitzungen nicht schon unterbrochen habe, auf, sich zu vertagen und sich am 15. Nov. In Kremsier, einem einsamen Schlosse Mährens, zu versammeln. Die Depesche, ein non plus ultra von Hohn, wurde mit Zischen angehört. ‒ Schuselka bemerkt, daß der Ausschuß den Abgeordneten Umlauft mit der Verfassung einer Adresse beauftragt habe, in welcher der Reichstag erkläre, Wien nicht verlassen zu können. Umlauft liest die sehr breit gearbeitete Adresse vor. Borrosch schlägt einige Aenderungen vor, die angenommen werden und hauptsächlich dahin wirken, daß der Ausdruck des Bittens, welchen Umlauft immer brauche, vermieden werde. Als wir nach Eröffnung des Reichstags die Rückkehr Sr. Maj. nach Wien forderten, sprach Borrosch, damals schlug ich einen andern Ausdruck vor, jetzt aber ist die Zeit des Bittens vorüber. Es zeigt sich, daß die Kammer nicht beschlußfähig ist, indem nur 191 Abgeordnete anwesend sind. Eine kleine Pause tritt ein, während welcher noch einige Abgeordnete herbeigeholt werden und die Adresse darauf angenommen wird. Schluß der Sitzung gegen 8 Uhr Abends. Morgen Sitzung um 12 Uhr. !!! Frankfurt, 8. Novbr. Sitzung der National-Versammlung. (In der reformirten Kirche.) Tagesordnung. 1) Ergänzungswahlen 2) Erledigung eines Berichts von Jordan, über die Bildung einer Central-Marinebehörde. 3) Fortsetzung der Berathung über den Verfassungsentwurf. (Art. III, § 12 ff.) Vor der Tagesordnung. Präsident zeigt den Austritt von 2 Abgeordneten an. Die Stellvertreter sollen einberufen werden. Wesendonk wünscht, daß beim Austritt von Abgeordneten sogleich Neuwahlen vorgenommen, und nicht der Stellvertreter einberufen werde. So sei es in Berlin. Präsident in den gestern nach Schaffrath's Antrag festgestellten Ausschuß sind gewählt: Hergenhahn, Raumer, Schwarz, _ auer, Wiedenman, Werner, Giskra, Jordan (Berlin), Zachariä, Sauken, Jordan (Marburg) etc. (Wie Sie sehen, kein einziges Mitglied der linken Seite ‒ wie überhaupt seit undenklicher Zeit kein Mitglied der Linken in einen Ausschuß gewählt wird. S. gestrige Sitzung.) ‒ Folgen Flottenbeiträge, u. a. 750 Dollars aus Pernambuko von den dort lebenden Deutschen (Bravo). Rösler von Oels interpellirt das Reichsjustizministerium, wegen der aus Oesterreich nach Schlesien geflohenen und dort festgenommenen ungarischen Soldaten, welche dem Zwange, gegen ihr Vaterland zu fechten, entgehen wollten. Ob selbige nach Ungarn zurückgeschickt, oder ihrem sichern Tode, d. h. dem Fürsten Windischgrätz ausgeliefert werden sollen? R. v. Mohl (Minister) wird darauf nächsten Montag antworten. Präsident: Der Magistrat von Friedland hat in derselben Sache eine Eingabe (fürsprechende Eingabe) an das Reichsjustiz-Ministerium übergeben. Engel mit 20 andern Abgeordneten stellt einen dringlichen Antrag in schleswig-holsteinischen Angelegenheiten. Als nicht dringlich erkannt, geht an den internationalen Ausschuß. Tagesordnung. Zuerst nimmt man Ergänzungswahlen vor. Punkt 2 der Tagesordnung. In Folge des bereits vom Handelsminister Duckwitz vorgelegten Marine-Organisation-Planes, geht die Nationalversammlung über den Bericht des Marineausschusses zur Tagesordnung über. Den Organisationsplan des Minister Duckwitz sende ich Ihnen seiner Zeit. Man geht zum dritten Punkt der Tagesordnung (S. o.) über. Artikel III. des Verfassungsentwurfs. (Wehrangelegenheit. §. 12. ff.) Man beschließt eine allgemeine Diskussion. Rauwerk, der vorletzte Redner, nennt die Soldaten eine Kaste, welche die Bürger unterdrücken für deren (der Bürger) eignes Geld! ‒ Die Soldaten haben mehr Ruhe geschafft, als wir brauchen (Bravo rechts). Meine Herren! Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Reichsministerium hat eine wahre Virtuosität gezeigt, im „Ruhe und Ordnung.“ Ich muß Ihnen beiläufig bemerken, daß die Herren des Centrums es sich zur edlen Aufgabe machen, Herrn Rauwerk, weil er ein etwas seltsames Organ hat, auf die empörendste und unpassendste Weise zu verhöhnen und am Reden zu verhindern. Wigardschließt die 3stündige Debatte mit der Vertheidigung des Minoritätserachtens zu den Paragraphen der Wehrverfassung. Wiegard meint im Verlauf seiner Rede, er hofft: „das Volk werde sich gegen den Mißbrauch der bewaffneten Macht zu schützen wissen.“ Diese „Phrase“ versteht der gegenwärtig präsidirende Vicepräsident Simson nicht, und bittet sich gegen alle Funktionen eines Präsidenten eine Erklärung darüber aus! Nachdem Herr Mittermaier als Berichterstatter des Wehrausschusses. Die allgemeine Diskussion wird geschlossen, und auf die Diskussion über §. 12 verzichtet. Ueber diese Verzichtleistung echauffiren sich Stavenhagen und Mittermaier auf äußerst komische Weise; ‒ es bleibt aber beim Alten, man hat das Diskutiren satt. Da aber der Präsident auf die Stellung der Fragen zu §. 12 nicht genügend vorbereitet ist, wünscht er die Vertagung. Nachdem hierfür auch noch Hr. v. Soiron zur Befriedigung der Majorität sich ausgesprochen, vertagt man sich auf morgen. Schluß 1/2 2 Uhr. Morgen Verfassungsentwurf. Altenburg, 7. Nov. In diesen Tagen ist der Hofadvokat Wiedemann gefänglich eingezogen worden; ebenso ein Schreiber des Advokaten Erbe und ein Schreiber der Katasterkommission. Es scheint überhaupt, als wenn die sog. Volksführer alle nach und nach zur Haft gebracht werden würden. Erbe ist noch nicht zurückgekehrt. In der Kürze wird hier ein Bürgerkonvent stattfinden, behufs der Reorganisirung der Bürgerwehr. Künftig sollen nur Bürger berechtigt sein, Waffen zu tragen. Erbe als Kommandant der Bürgerwehr wird beseitigt werden. ‒ Als jüngst Advokat Dölitzsch vor den Stadtrath wegen Einquartirung requirirt war, sprach sich derselbe dahin aus, daß er seine Insolvenz anzeigen müsse, wenn er Einquartierung nehmen solle. Die hannoversche Einquartierungslast ist eine überaus drückende. (O. P. Z.) * Bernburg, 7. Novbr. Der Herzog von Bernburg, ein Cretin, wie der Kaiser von Oesterreich, läßt sich ebenfalls von der Camarilla entführen. Statt Windischgrätz und Jellachich verspricht er seinen Ländern Reichscommissäre, Ein Extrablatt zum Regierungs-Blatte enthält außer einem Herzoglichen Erlaß, dem zufolge das bisherige Staats-Ministerium entlassen und der Geheime Regierungsrath von Krosigk untern 3. November d. J. mit der einstweiligen Führung der Ministerial-Geschäfte beauftragt worden ist, folgende Proclamation: „An Meine geliebten Anhalt-Bernburger. „Meinen geliebten Anhalt-Bernburgern ist gewiß bekannt geworden, daß der Landtag die Berathung des Verfassungs-Gesetzes beendigt hat, und daß Mir dasselbe nunmehr zur Genehmigung und Vollziehung vorgelegt werden wird. Durch mehrere vom Landtage gefaßte Beschlüsse hat der demselben vorgelegte Verfassungs-Entwurf Bestimmungen enthalten, zu denen Ich, nach den Mir obliegenden Pflichten für das Land und für Mein Herzogliches Haus, die landesherrliche Sanction nicht ertheilen kann. Ich habe daher, in Hinblick auf anderwärts vorgekommene Vorgänge, und da Mir bekannt ist, daß auch in Meinem geliebten Anhalt-Bernburg sich schroff entgegenstehende Parteien gebildet, zur Vermeidung etwaiger bedauerlicher Konflikte, vorläufig Meinen Aufenthalt allhier genommen. Zugleich setze Ich Meine geliebten Anhalt-Bernburger davon in Kenntnis, daß Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog-Reichsverweser wiederholt um schleunige Absendung eines Reichs-Commissairs ersucht worden ist, und ein baldiges Eintreffen desselben mit Grund erwartet werden kann. Sollte Ich indessen die Ueberzeugung erhalten, daß Ich ferner zum wahren Wohle Meines geliebten Anhalt-Bernburgs nicht mehr zu wirken im Stande sei, so würde Ich es als Meine Pflicht erachten, die Regierung niederzulegen, und auch durch dieses, wenngleich mit blutendem Herzen gebrachte Opfer Meine dem Lande stets gewidmete landesväterliche Fürsorge zu bethätigen. Ich vertraue, daß alle Bewohner des Landes die Entwickelung der jetzigen Zustände mit Ruhe und Besonnenheit abwarten und Mir die vielfach bewiesene Treue und Anhänglichkeit auch ferner stets bewahren werden. Quedlinburg, den 2. November 1848. Alexander Karl, Herzog zu Anhalt.“ Schleswig, 4. Nov. Die Erklärung der Kommissäre hat unsere Stadt aufgeregt. Kammerherr v. Reedtz ist nicht wieder zurückgekommen. Ein Herr v. Bülow, der Besitzungen in Holstein hat, ein Sohn des unter König-Herzog Friedrich vielvermögenden Generalmajors v. Bülow, ist statt dessen hier eingetroffen. Ob derselbe als k. dänischer Kommissär hier verweilen wird, können wir nicht sagen. (H.-C.) ‒ Die „Schlesw.-Holst. Ztg.“ enthält folgende amtliche Bekanntmachung: Aus der schleswig-holsteinischen Landesversammlung sind ausgeschieden: Der Präsident der gemeinsamen Regierung Graf Th. Reventlow, die Mitglieder der gemeinsamen Regierung A. v. Moltke und der Oberappellationsgerichtsrath Preusser, die interimistischen Departementschefs Amtmann Jacobsen, Landvogt Jensen und Obergerichtsrath Mommsen, sowie endlich der Pastor Bahnson aus Oldesloe. Die Wahldirektoren für den 2., 17., 24. und 25. Holsteinischen, sowie für den 12., 22. und 25. schleswigschen Wahldistrikt sind in dieser Veranlassung beauftragt worden, die erforderlichen Ergänzungswahlen sofort anzuordnen und baldigst vollziehen zu lassen. Gottorf, 4. Nov. 1848. Schleswig, 6. Nov. Das Bureau der Landesversammlung tritt heute Abend, in Veranlassung des Stedmannschen Protestes, wie sich erwarten ließ, zur Berathung über die etwa nöthig gewordene Berufung der Landesversammlung zusammen. Die schon erwähnte in der gestrigen Bürgerversammlung beschlossene Eingabe an das Reichsministerium in Frankfurt lautet also: „Der Reichskommissar, Hr. Stedmann, ist von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzog-Reichsverweser nach Schleswig-Holstein gesandt, um den Waffenstillstand von Malmö zur Ausführung zu bringen und dabei die Interessen des Reichs und zunächst die Rechte und Nationalität jener Lande zu wahren. Nachdem derselbe in Gemeinschaft mit dem dänischen Kommissar Hrn. Reedtz die gemeinsame Regierung für die deutschen Herzogthümer am 22. Okt. d. J. eingesetzt, reiste er am 23. d. M. mit dem dänischen Kommissar nach der Hauptstadt Dänemarks, nach Kopenhagen, und hat dort, anstatt mit aller Entschiedenheit die nationalen und Landesrechte Schleswig-Holsteins zu vertreten, gemeinschaftlich mit dem dänischen Kommissar gegen die gesetzmäßigen Schritte der gemeinsamen Regierung der Herzogthümer Einsprache erhoben, wodurch er mit der Reichsgewalt, die ihn abgesandt, in geraden Widerspruch gerathen ist. Deshalb haben die unterzeichneten Einwohner der Stadt Schleswig zu diesem Manne alles Vertrauen verloren und sehen sich zu der dringendsten Bitte veranlaßt: das Reichsministerium des Innern wolle den Reichskommissar Stedmann sofort von seinem Posten abberufen, und einen Kommissar nach Schleswig-Holstein senden, der sich das Vertrauen des Landes zu erhalten weiß.“ (Folgen 460 Unterschriften.) (S. H. Z.) Polen. Von der polnischen Gränze, 25. Okt. Die Proselytenmacherei zu Gunsten der russisch griechischen Kirche wird in unserem Königreiche fortwährend mit besonderer Konsequenz betrieben. Bei dem Adel und den gebildeten Klassen überhaupt hat dieselbe aber keineswegs einen für das Gouvernement erfreulichen Erfolg. In der Konfession, in welcher sie am meisten betrieben wurde und noch wird, in der römisch-katholischen, hat sie den heftigsten Widerstand gefunden und zwar zunächst bei den Frauen. Der Bauer jedoch, der weniger als der Edelmann in das Wesen des Unterschieds der russisch-griechischen von der römisch-katholischen Religion einzudringen vermag, zeigt weit mehr Nachgiebigkeit gegen die Ueberredung der russischen Popen. Die Mittel, welche dieselben zur Bekehrung der Landleute anwenden, haben für die Letzteren eine bedeutende Ueberredungskraft. Sie versprechen ihnen z. B. Freiheit vom Militärdienst, Erleichterung der Frohntlasten etc. (Danz. Z.) Donaufürstenthümer. * Die russische Regierung veröffentlicht einen längeren offiziellen Artikel aus Petersburg, worin sie über das Einschreiten der russischen Armee in die Donau-Fürstenthümer Rechenschaft ablegt. Die Absicht des Czaren dabei war einzig seine väterliche Besorgnis für die Ruhe der Fürstenthümer. Nach der Rede des Metropoliten Woloski an den General Lüders ist der Kaiser „gegenüber dem revolutionären Treiben, das die Wallachei in's Unglück stürzt, kein gleichgültiger Zuschauer geblieben,“ und die beruhigte Landschaft ist deßwegen, wenigstens nach der angeführten Rede, außer sich vor Rührung und Dankbarkeit. Die Knute ist ein sicheres Calmirungsmittel. Bucharest, 20. Okt. Die russischen Truppen, die bereits in einem Theile der Walachei stehen, sollen, sicherem Vernehmen nach, bis auf 25,000 Mann verstärkt werden. General Rüdiger war schon am 2. d. M. in Buzen eingerückt. Die Okkupationstruppen, wovon die Hälfte aus Kavallerie besteht, werden von 6 Brigade-Generalen, darunter General Danili, befehligt. Kosaken bilden die Avantgarde, und die Armee marschirt längs der Bergkette gegen Rimnichi, wo in den bedeutenderen Orten Orten überall gegen 1000 Mann zurückgelassen werden, was auch in Buzen geschehen ist, wo überdem ein Lazareth für 300 Kranke eingerichtet wurde. Der Einmarsch der Russen in die Wallachei verursachte Furcht und Entsetzen; in Fokschan arretirten sie den Administrator, sowie mehrere Personen, die sich bei der Einführung der Konstitution betheiligt hatten. Die Partei des früheren Systems fordert, daß man alles Hab und Gut der Revolutionäre verkaufen und damit die Unkosten der russischen Okkupations-Armee bestreiten soll. Die Haltung dieser letzern ist schön. Rüdiger hat auf den Protest Omer Pascha's die Antwort ertheilt: „Der Kaiser, sein Herr, habe ihm den Befehl gegeben, die Wallachei zu besetzen, um sie von den Revolutionären zu säubern, was er (Omer Pascha) durchaus nicht gethan.“ ‒ Am 9. d. M. waren die russ. Truppen unter General Lüders vor unserer Stadt angelangt, wo sie ihr Lager in dem eine Stunde entfernten Luftschloß und Dorf Kolentina aufschlugen. Hier in der Stadt wurde für die Mannschaften eingeräumt. ‒ Das Pandurenkorps, was Magern bei Rimnichi zusammengebracht und auch mit einer Batterie verstärkt hatte, ist vernichtet oder vielmehr zerstoben. Als Magern erfuhr, daß 7800 Russen mit 14 Geschützen einer- und 6000 Türken unter Ismail Pascha andererseits gegen ihn anrücken, entließ er seine Mannschaft. So ist der russisch-türkisch-wallachische Krieg zu Ende. Eliad und Tell, die beiden fürstlichen Locotenenten, trafen vor Kurzem in Kronstadt ein, wo man ihnen einen Fackelzug brachte. Eliad begiebt sich nach Frankfurt, um dort Hülfe zu suchen ‒ wir zweifeln, ob mit Erfolg. ‒ Nachschrift. Das russische Lager ist von Kolentina aufgebrochen und General Lüders hat mit der Infanterie die Stadt besetzt, wo Quartiere bezogen werden. Die Kavallerie ist jedoch außerhalb geblieben. (A. O. Z.) Italien. Turin, 3. Novbr. In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte Hr. Montezemolo mit, daß die Frankfurter Centralbehörde einen Vermittlungsvorschlag auf neuen Grundlagen gemacht habe, und fragte zugleich an, ob das Ministerium darauf eingegangen sei. Der Minister des Innern gab zur Antwort, die Regierung werde nie erlauben, daß irgend eine Macht außer England und Frankreich sich in die Vermittlung mischen dürfe. Nach der „Opinione“ soll das Ministerium in den letzten Tagen eine Collektivnote der vermittelnden Mächte erhalten haben, worin dieselben erklären, daß, wenn Piemont die Feindseligkeiten wieder beginnen wolle, die Vermittlung sofort aufgehalten werde. Möchten neue Unfälle eintreten, so würden die beiden Mächte zur Hülfleistung bereit sein, doch würden sie immer nur die Ueberschreitung des Tessin durch Oestreich als einen Anlaß zur Intervention betrachten. Der italienische Kongreß hat eine Adresse an die Fürsten und Parlamente Italiens erlassen, worin er zur schleunigen Zusammenberufung einer konstituirenden Versammlung auffordert. Es sei dies das einzige Mittel, Italien gründlich zu regeneriren. * Aus der Lombardei. Die Insurrektion macht reißende Fortschritte. Von allen Seiten laufen Nachrichten von größeren und kleineren Siegen über die Oestreicher ein. Der Succeß der Venetianer bestätigt sich vollkommen. Die sardinische Flotte, 14 Segel stark, ist vor Venedig angekommen, und so ist von der Seeseite die Blokade so gut wie aufgehoben. Garibaldi hat sich auf die erste Nachricht von der lombardischen Schilderhebung von Genua nach Parma begeben. Schweiz. ** Aus der Republik Neuchatel, 7. Nov. _ Bern, 2. November. Der deutsche Reichsgesandte hat heute durch seinen Stellvertreter Ritter Neuwald eine neue Note d. d. 23. Oktober erlassen; sie ist in gleicher Art wie die frühere gehalten; den vom Vorort verlangten Nachweis dafür daß selbst Beamte einzelner Kantone dem badischen Aufstand Vorschub geleistet haben, will die Reichsgewalt nicht übernehmen. Sie sagt aber: daß sie, von Unterhandlungen nichts mehr hoffe, und daher zu Entschließungen geschritten sei die jedoch aufhören sollen wenn die Eidgenossenschaft billig entgegenkommen. Welche Entschließungen das sind, wird nicht gesagt. Wallis, 2. Nov. Den Ursulinerinnen (weibliche Jesuiten), die von Sitten ausgewiesen wurden, gestattet der Staatsrath nun wieder den Aufenthalt im Kanton, ja er bot ihnen die Klöster Brienz oder Collombey als „Asyl“ an. ‒ Mit Entrüstung weist das Journal du Valais den Gedanken zurück, als beabsichtige der Staatsrath, „die kleinen Nonnenkolonien, welche sich in mehreren Gemeinden mit Erziehung der Jugend abgeben“, aufzuheben. ‒ Es ist jetzt kaum ein Jahr, daß man die Jesuiten ausjagte und jetzt öffnet eine radikale Regierung dem Jesuitismus Thüre und Thor. L'affaire marche! ‒ Der schweizerische Geschäftsträger in Paris, Hr. Barman, ist wieder auf seinen Posten abgegangen. (Bern.Ztg.) Französiche Republik. Paris, 8. Novbr. Unter den Klubs herrscht eine ungeheure Gährung. Die Ausschüsse sind zusammengekommen und haben eine Deputation ernannt, die sich zu Ledru-Rollin begeben und ihm ein von Proudhon, Leroux und Cabet verfaßtes Manifest mit der Frage vorgelegt hat: Ob er diesem Manifest beitreten wolle oder nicht? Ledru-Rollin, den in letzter Zeit Gichtanfälle und starke Schnupfen fast fortwährend hinderten, an den Volksbanketten vor den Barrieren und in den Departements Theil zu nehmen, las das Manifest und schien einige Einwendungen zu machen. Aufgefordert, dieselben schriftlich anzubringen, ist man nun sehr gespannt, ob sich die Klubausschüsse mit Proudhon, Leroux und Cabet an ihrer Spitze, den Ledru-Rollinschen Einwendungen fügen werden oder ob der Bruch mit dem Februardanton vollständig zu Stande kommen wird? Geschieht Letzteres, dann hätte ein Alliance zwischen Eavaignac und Ledru-Rollin gar keinen Sinn. ‒ Die ultrareaktionäre „Patrie“ trägt heute darauf an, auch die „vorbereitenden Wahlversammlungen“ der gesetzlichen Strenge

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 140. Köln, 11. November 1848, S. 0719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz140_1848/3>, abgerufen am 27.04.2024.