Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 270. Köln, 12. April 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

ministerium den argen Muth hatte, zu ignoriren, die Ausführung zu verweigern. Jetzt galt es, sich zu zeigen, die Ehre des Landes zu retten. Wirklich entschloß man sich zu einem Mißtrauensgalopp, stolperte jedoch dabei über sächsische Mattheit und sächsische Feigheit. Auf diese Weise hat es sich entschieden herausgestellt, daß der energische, freisinnige Nymbus, mit welchem die sächsischen Kammern seit den Wahlen und durch dieselben umhüllt worden, nichts gewesen und nichts ist, als sächsisch-liberaler Dunst.

Die sächsischen Kammern, wie die sächsische Presse stehen in ihrem centraldeutsch-furchtbarsten Aufschwung kaum an der Linie der liberalen Bourgeoisie. Joseph z. B., der Präsident der ersten Kammer, welcher bei uns als radikal gilt, ist nichts weiter, als einer der intriguantesten und raffinirtesten Bauernschinder des Landes; der Egoismus ist das einzige Motiv seines Handelns, er paßt daher an die Spitze der ersten sächsischen Bourgeoiskammer. Hensel, der Präsident der zweiten Kammer, ist eine an sich unbedeutende Persönlichkeit, die sich von Joseph leiten läßt und in Bertling ihren gehorsamen Generaladjudanten besitzt. Wer einem Schock Sitzungen beider Kammern beiwohnt, dem durfte das innere Triebrad derselben schwerlich lange ein Geheimniß bleiben. Dies innere Triebrad heißt: ministerielle Ambition, Verfolgung ganz gewöhnlicher Bourgeoisinteressen. Unter diejenigen, welche die ministerielle Kandidatur am unverschämtesten treiben, gehören neben den Genannten der bauernschindende Advokat Wehner, der Schulmeister Köchly, die mauvais sujets Meyer und Blankmeister nebst einigen Mädchenfibelvirtuosen a la Berthold. Die meisten dieser Herren machen Opposition, sind aber keine und würden als Minister die unverschämtesten Bourgeoisritter. Das Proletariat nennen sie Pöbel, dem der Präsident Joseph am allerwenigsten hold ist.

Daß der Wiener Flüchtling, genannt Dr. Chaiffes, in Dresden falscher Wechsel wegen verhaftet worden, wird Ihnen bereits bekannt sein. Der größte Theil der Wiener Flüchtlinge spielt im Exile die Rolle fort, die in Wien gespielt wurde. Die östreichische Bewegung ist bekanntlich nur darum untergegangen, weil sie in den Händen blödsinniger Schuselka's, schacherschuftigen Juden und bestiendummer Czechen (Zigeuner) geblieben. Beobachten Sie z. B. die Juden in ihrem Exile, so werden Sie finden, daß sie überall wie zu Hause sind. Sie exploitiren den Titel Wiener Flüchtling börsenmäßig geschickt, dienen überall der geheimen Polizei, arbeiten in alle Blätter, die viel abwerfen, sind, wie mans für einige Thaler nur haben will, gleichzeitig Socialisten, Kommunisten, Konstitutionelle, vor allem aber immer Juden, Bourgeois. Die Religion ist ihr Schacher und ihre Politik, und die Politik und der Schacher sind immer und ewig wieder ihre Religion.

Nachdem Chaises (Kaises ist sein wahrer Name) in Wien den Danton-Achilles ohne besondere Gefahr gespielt, floh er zuerst nach Breslau und dann nach Dresden. Man warf ihm vor, er habe seinen Klub geplündert und Summen aus einer ihm anvertrauten Kasse entwendet. Chaises ließ sich's wohl sein in Dresden, und stellte sich regelmäßig auf der Brühl'schen Terrasse mit dem Motto ein: Ich bin der berühmte Chaises und Barrikadenheld. Viele Zeitungen ließen sich in Alarm setzen. So auch die demokratische Dresdener Zeitung, welche eine ellenlange Rechtfertigungsschrift Chaises's über die Kassenentwendung aufnahm, und sich wie ihre Sache damit blamirte. - Mit Kaises ganz in demselben Range dürften die als Wiener Flüchtlinge spekulirenden Juden stehen: Silberstein, Kolisch (politischer Taglöhner bei dem Buchhändlerbourgeois Wigand), Reinisch (Korrespondenzschacherer in Breslau), Deutsch (auf der Wanderung), Neustadt (czechischer Korrespondenzler und profitwüthiger Giftmichel des konstitutionellen Blödsinnes aus Böhmen, auf der Wanderung am Rheine), Friedmann (früher Gerad' aus, jetzt krumm für die Grenzboten), Ekard (demokratischer Feldprediger), u. s. w. Der gewesene Oberrabiner der Wiener Demokratie, ensin Tausenau, befindet sich in Paris Als es in Wien Ernst wurde, floh der Kumpan nach Ungarn; als es in Ungarn Ernst wurde, floh der Kumpan als Pelzhändler nach Paris. - Trotz alledem und alledem gelten diese Leute beim Volke noch immer für Märtyrer und hochherzige Demokraten. Sie werden daher ihre Haupterndte noch halten, wenn Wien wieder zugänglich wird, und sie als berühmte Dulder dahin heimkehren. Neben und mit den Benannten macht sich in Dresden noch ein Subjekt Namens Dr. Ebeling bemerkbar. Derselbe gab sich in Wien für einen Agenten der sächsischen Regierung aus, betrug sich als solcher sehr privilegirt, heirathete verschiedene magyarische Magnatinen, stellte den Redakteur Schwarzer im Namen der sächsischen Regierung über sein Benehmen gegen die Journalisten zur Rede, und floh dann zurück nach Sachsen. Hier vertraute er einem Sorglosen, er sei niemals Agent der sächsischen Regierung gewesen, sei überhaupt kein Sachse, sondern paßloser Preuße und Wiener Flüchtling. Ein stolzes Leopardengewand macht den Herrn auf 200 Schritte Entfernung in der Straße kenntlich; ein Polizeikommissarius ist gewöhnlich sein Vertrauter, nachdem es in Wien die rothe Feder gewesen. Der Spion hat ach die Mühe gegeben, dem österreichischen Gesandten in Dresden siuch einige frühere Nummern der Neuen Rheinischen Zeitung, welche Korrespondenzen aus Wien enthalten, gehorsamst zu überreichen, und fünf Thaler, welche ihm zur Abgabe an den im Oktober so tapfern Wiener Flüchtling, den ehemaligen k. k. Lieutenant Kuchenbäcker (jetzt in Brüssel), von einem Dresdener Wohlthäter anvertraut worden, für sich zu behalten. Ich würde sie nicht mit diesen infamen Jämmerlichkeiten unterhalten, wenn es nicht höchst nöthig wäre, die Böcke von den Schafen zu sondern. Ich kann edle, aufrichtige und reine Demokraten nicht genug vor diesem Gesindel warnen, das namentlich den Arglosen mit seiner Freundschaft beehrt, um ihn dann zu verrathen oder zu plündern.

15 Kassel, 9. April.

Die Hochverrathsprozesse kommen allmählig wieder in Aufnahme. Heute stand vor den Schranken des Militärgerichts ein Soldat, angeklagt der Majestätsbeleidigung, weil er einhier sehr gewöhnliches Lied:

Vivat die Republik Unsern Fürsten haben wir dick etc.

auf der Straße gesungen. Ein Korporal hatte ihn denuncirt. Nun bestritt zwar der Vertheidiger des Angeklagten, Herr Heise, die Competenz des Gerichtshofes nach Artikel 9 der Grundrechte, doch wurde der arme Sünder des Vergehens schuldig erkannt und in Rücksicht auf sein sonstiges Verhalten zu 4 1/2 Monaten Dienst in der Strafkompagnie, die ihre besondere Freuden haben soll, verurtheilt. Vielleicht wäre er anderswo noch nicht einmal so billig weggekommen

224 Aus Franken, 4. April.

Das sonst so gemüthliche Frankenland war in neuester Zeit sehr bewegt und lebhaft geworden durch die Mobilisirung unseres "Reichsheeres", das ganze Land wimmelte plötzlich von blauweißen Reichskroaten und durch alle Straßen der Stadt tönte kriegerischer Lärm. Den Tag über nichts zu hören als das Gerassel der Pulver- und Munitionskarren, das widerliche Kommandorufen, die sekundenweise Wiederholung des auch bei Ihnen vielbeliebten und vielbekannten Rufs: "Zarucker;" dazu die possierlichsten Erscheinungen zurückberufener zerlumpter Reichsgensd'armen, die scheußlichen, aller Disciplin und Menschlichkeit hohnsprechenden Gebehrden des ganzen trunkenen Kriegsheeres, das Verhöhnen und Insultiren aller Nichtkroaten, das Alles gehörte in den letzten Tagen zu unseren täglichen Erlebnissen. Rechnen Sie dazu die neugierigen Mienen der erstaunten Menge, die einfältige Sprache politischer Bourgeoiskannegießer, die naive Rede des verdutzten Landmannes: "Sollt' ma dann nit denka, daß die Fransusa seyn im Land!" endlich das ewige Einerlei in dem Bierkneipengeheul, nämlich das den Soldaten zum Bänkelgesang oktroyirte herzzerreißende Lied:

"Heil dir in König Maximilians Kronenglanz,
Heil bairische Treu!!!" -

und Sie werden mir Recht geben, daß die ganze Wirthschaft auf den Unbefangenen einen höchst komischen Eindruck machen mußte. Nach diesen "kleinen Vorbereitungen" ging erst recht der eigentliche Kriegstumult los.

Den Tag über durchzogen mobilisirte Kolonnen Städte und Märkte, um sich nach Schleswig bringen zu lassen, des Nachts wirbelte der Generalmarsch durch alle Gassen, um den friedliebenden Schlafhaubenbürger aus der süßen, langewohnten Ruhe aufzurütteln und auch den erbärmlichsten Winkel auf die Wichtigkeit des Ausmarsches aufmerksam zu machen. Früh Morgens beim Ausmarsch ihrer saubern Schutzbrüder hatten manche Städte sogar die Straßen illuminirt, durch welche sie ziehen mußten, die Meisten natürlich aus Freude über den Abschied. (Eitle Freude!) Vor der Stadt draußen wurden sie jedesmal en masse auf Wägen gepackt, um ja recht behutsam nach Schleswig-Holstein gebracht zu werden. Dennoch ereigneten sich dabei mehrere Unglücksfälle, was sich bei der barbarischen Trunkenheit dieser Menschen nicht anders erwarten ließ, vielleicht die ersten und die letzten Unfälle auf dem ganzen Dänenzuge. Der Eine brach den Arm, der Andere das Bein, der Fahnenjunker des 13. Regiments stolperte gar über einen Steinhaufen und brach die schmutzige Fahne mitten entzwei (völlig wahr!), was sogleich von den holzköpfigen Bourgeois für ein unglückliches Vorzeichen ausgebeutet wurde. Allerdings wird euer Panier, hinter dem ihr euch feig verkriecht, sammt seinen Trägern bald zerrichtet werden, aber nicht in dem Schleswig'schen Diplomatenkrieg, sondern in dem nächsten bevorstehenden Volkssturm! Wohlgemerkt, ein Theil der Armee ist nicht nach Schleswig, sondern nach Thüringen bestimmt, um die sächsischen Reichsbrüder in ihren Banditenstreichen abzulösen, resp. zu übertreffen. "Es kommt nichts Besseres nach," diese Worte müssen wir dabei leider unsern armen, schon so vielfach gequälten Thüringischen Brüdern nachrufen! Uns aber leben sie einstweilen Alle recht wohl!

Jene in der Stadt Bayreuth verübten Schandthaten unsrer bairischen Kroaten sollten bald eine würdige Nachahmung finden. Der in Nürnberg stattgefundenen "Exzesse" gar nicht weiter zu gedenken, war es in den jüngsten Tagen der Stadt Würzburg vorbehalten, dieselben auch in diesem Theile von Franken zur weiteren Ausführung und standrechtlich-historischen Geltung zu bringen. Die in einem dortigen Brauhause versammelten Proletarier hatten, wie von allen Seiten unbedingt zugestanden wird, den Soldaten auch nicht die geringste Veranlassung zum Streite geschweige denn zu einer blutigen Metzelei gegeben, als mehrere dieser tapfern Bursche (feig vor dem wehrhaften Feind!) mit Gewalt sich an die Proletarier hinüberdrängten und sie so lange, anfänglich mit Worten, dann auch thatsächlich neckten, bis sich allmählig ein hitziges Gefecht entspann. Die Proletarier waren dabei entschieden im Nachtheil theils an Zahl, theils an Waffen; denn jene Mordgesellen zogen allsogleich wieder ihre haarscharf geschliffenen Säbel und hieben auf ihre glücklichen Reichsbrüder recht wacker ein, wie wenn es gegen den hitzigsten Feind ginge, wogegen die Arbeiter nur spärlich mit herbeigeholten Knitteln sich vertheidigen konnten. Auf beiden Seiten gab es indeß viele Verwundete, Schwerverwundete natürlich nur auf Seite des Proletariats. Später wendete sich die rasende Tapferkeit dieser Helden gegen das Eigenthum des Wirthes. In der ganzen Lokalität wurde unbarmherzig Alles demolirt, kein Fenster, kein Geschirr blieb ganz, Tische und Stühle wurden in tausend Trümmer geschlagen kurz, was nicht den Weg auf die Straße fand, wurde von den haarscharfen Messern rein weggefegt. Die Zerstörung war gräulich, dazu mußte sich der Wirth selbst vor den Unmenschen eine Zeitlang aus seinem eignen Besitzthume flüchten, bis die Kroaten ausgetobt und sich höchst befriedigt über ihr ungestörtes Bluthandwerk zurückziehen konnten. Weder der in andern Fällen so geschäftigen Polizei, noch irgend einer anderen Schergengewalt hatte es nämlich beliebt, sich ins Mittel zu schlagen. War ja doch das Militär mit seiner trefflichen Bewaffnung mehr als hinreichend "Ordnung und Ruhe," wenn auch nur in ächt krosatisch-kosakischem Sinne herzustellen!

An demselben Tage gab die Haute-Bourgeoisie diesen Reichsbanditen einen Ehren- und Dankschmaus für ihre "taktvolle" Aufführung (?!) und ihre traute Gesinnungsgenossenschaft; ja viele behaupten, manche der dort von der Bourgoisie traktirten Unteroffiziere und sonstiger Reichshelden hätten unmittelbar selbst Theil genommen an der abscheulichen Kroatenorgie!

Mannheim, 9. April.

Folgendes offizielle Aktenstück in Betreff des Prozesses gegen Fickler, Bornstedt, Steinmetz und Genossen, ist dem Angeklagten Bornstedt am 28. vorigen Monats eröffnet worden.

Großherzoglich badisches Hofgericht.

Freiburg, den 24. März 1849.

H. G. Nr. 1704. II. Senat.

Dem A. v. Bornstedt zu eröffnen, daß die ihn betreffenden Untersuchungsakten wegen ihres Zusammenhangs mit den Untersuchungen gegen andere gleichzeitig vor das Schwurgericht zu stellende Angeklagte dermalen hier nicht entbehrt werden können, daß man aber dafür sorgen werde, daß er vor den Verhandlungen zur gehörigen Zeit (!) noch Einsicht davon nehmen könne. "Zu gleicher Zeit ist diesem (Bornstedt) zu bemerken, daß man beabsichtige, nach den gegenwärti g stattfindenden Verhandlungen gegen Struve und Blind vor allen andern weitern Verhandlungen gegen andere Angeklagte in einer 2. Urtheilssitzung als erste Sache den Prozeß gegen Fickler, Bornstedt und Genossen zur Verhandlung zu bringen, zu welchem Behufe ihm in kurzer Frist die zu bestimmende Tagfahrt eröffnet und die Liste der dazu vorzuladenden Zeugen zugestellt werden wird."

(Folgen die Unterschriften.)

Aus diesem seltsamen Aktenstück ersieht man,

1) daß Fickler, Bornstedt und Krebs, welche nur des ersten republikanischen Zuges wegen verhaftet sind als Opfer der großherzoglich badischen Untersuchungs-Methode und obgleich gänzlich unschuldig an dem Struve'schen Zuge, dennoch aber dieses Zuges wegen, (als Vorwand) erst nach einjähriger Haft, Bornstedt und Krebs überdem nach mehr als 6 Monat einsamer Zellenhaft, vor Gericht erscheinen werden!

2) daß Fickler von dem mit Bornstedt vorgenommenen Verhöre, ihn betreffend, erst nach 4 Monaten Kenntniß erhielt, weil es nur so möglich war, die Untersuchungshaft gegen Fickler zu verlängern.

3) daß Bornstedt, selbst im 12. Monat seiner Haft noch nicht ein einziges Zeugenverhör zur An- und Durchsicht erhalten!!! daß demselben Angeklagten unmöglich ist, auch nur einen einzigen Entlastungszeugen zu stellen, da alle Mitglieder der "Pariser Legion" schon seit vielen Monaten aus dem Gefängnisse von Bruchsal theils entlassen, theils nach Frankreich geführt, theils an andere deutsche Staaten ausgeliefert worden sind. Da nun kein einziger Zeuge mit seinen Aussagen zur Zeit dem Angeklagten gegenüber gestellt und confrontirt worden, so ist eine solche Untersuchungs-Methode jedenfalls noch nie dagewesen! Dixi.

(M.A.Z.)
Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Italien.
* Turin, 5. April.

General La Marmora hat aus seinem Hauptquartier Ronco unterm 3. April ein Manifest erlassen, worin er die Stadt Genua auffordert, sich zu ergeben oder er werde die härtesten Maßregeln des Krieges gegen sie anwenden. Das Gerücht verbreitet sich, La Marmora habe bereits das Fort Belvedere bei Genua eingenommen.

(In Paris hieß es am 9. April an der Börse, Nachmittags 3 Uhr:

Es sei eine telegraphische Depesche aus Genua v. 6. April mit der Anzeige an die Regierung gelangt La Marmora habe an demselben Tage, Abends 6 Uhr, nach einem mörderischen Kampfe in den Straßen, als Sieger die Stadt in Besitz genommen Diese Niederlage der Republikaner veranlaßte große Lebhaftigkeit an der Börse.

"Der Tod der Völker ist das Lebender Börse."

Die Oestreicher sollen in der Lomellina fürchterlich gehaust haben. In Nizza haben einige Zusammenstöße zwischen Linie und Bürgerwehr stattgefunden. Die Bürgerwehr verlangt jetzt vom Ministerium die Abberufung der Linientruppen.

* Genua, 1. April.

Wir haben noch einige Details über den heldenmüthigen Kampf der Genuesen gegen die piemontesischen Truppen nachzutragen. Eine Menge Frauen haben mitgefochten. Zwei Damen unter andern haben mit der Flinte in der Hand in den ersten Reihen gekämpft und beide sind verwundet worden. An hundert Geistliche haben ebenfalls mitgekämpft. Der Stadtrath soll sich gegen den Sicherheitsausschuß erklärt haben, aber die ungeheure Majorität der Nationalgarde hat sich auf Seite des Ausschusses geschlagen. Mehrere Deputirte sind bereits angekommen, andere werden erwartet. Fünfzehntausend Gewehre, die aus Frankreich auf einem Dampfschiff ankamen und nach Savona dirigirt werden sollten, wurden mit Beschlag belegt. Siotto Pintor, Deputirter, ist nach Sardinien abgefahren.

Belgien.
* Brüssel, 10. April.

Je mehr Polizei in einem Staat, desto freier ist er. So lautet einer der vielen Grundsätze des preußischen Ex-Ministers Kühlwetter. Der Mann hat in der Nähe der belgischen Gränze "konstitutionelle" Studien gemacht und an dem "Musterstaate" Belgien seine gediegendsten Prinzipien abstrahirt. Belgien war und ist auch hinsichtlich der Polizei ein Muster, ja die gesammte Regierung vom Minister Rogier und seinem Busenfreunde Vidocq-Hody an bis zu dem untersten Beamten herab wirkt und gilt nur als Polizei-Institut, dessen Kern die Polizisten im engern Sinne ausmachen. In keinem Lande der Welt findet sich eine solche Auslese von Galgenphysionomien und Vagabundengesichtern, als unter der Musterpolizei des europäischen Musterstaats. Besonders reichlich damit versehen sind Brüssel, wie sich das für die Hauptstadt des Koburgers geziemt, die Gränze bei Aachen und einige an Frankreich stoßende Polizeistationen.

Dem Aussehen der Musterpolizei entsprechen ihre Thaten. Wie sie gegen Fremde, namentlich gegen deutsche und französische Flüchtlinge verfahren, ist in diesem Blatt wiederholt berichtet worden. Nicht genug, daß solche den koburg'schen Vidocq's verhaßte Fremdlinge mit der größten Brutalität verhaftet und wochenlang im Gefängniß festgehalten worden: man plündert sie systematisch, um den "täglich steigenden Wohlstand" der koburger Thronreden noch mehr steigen zu machen. Erst wenn man sie gehörig ausgezogen hat, werden sie in Zellenwagen gepackt und über die Gränze geschafft, wo sie dann reklamiren mögen, so viel sie wollen. Der Musterstaat weiß die einmal gemachte Beute mit allen Händen festzuhalten.

Indeß die belgische Polizei oder Regierung wendet ihren eignen Landeskindern nicht minder Aufmerksamkeit zu, als den Fremden. Das hat sich seit Februar vorigen Jahres deutlich genug gezeigt; am deutlichsten zu Ende vorigen Monats bei folgender Gelegenheit.

Der meist aus Arbeitern bestehende Verein "Reunion fraternelle" hatte für den 25. März sein drittes demokratisches Bankett veranstaltet. Gegen 6 1/2 Uhr Nachmittags wurde es in den Sälen des Prado eröffnet. Etwas über 1000 Personen hatten sich dazu eingefunden. Vor der Zulassung mußte jeder auf sein Wort versichern, daß er keine Waffen bei sich trage. Die Constitution des "Musterstaats" garantirt allen Bürgern das freie Vereinigungsrecht ohne Waffen. Wie dieses Recht geschützt wird, davon sollte bei Gelegenheit dieses Banketts ein neuer Beweis geliefert werden.

Mitten unter den Trinksprüchen und den sie begleitenden Reden

ministerium den argen Muth hatte, zu ignoriren, die Ausführung zu verweigern. Jetzt galt es, sich zu zeigen, die Ehre des Landes zu retten. Wirklich entschloß man sich zu einem Mißtrauensgalopp, stolperte jedoch dabei über sächsische Mattheit und sächsische Feigheit. Auf diese Weise hat es sich entschieden herausgestellt, daß der energische, freisinnige Nymbus, mit welchem die sächsischen Kammern seit den Wahlen und durch dieselben umhüllt worden, nichts gewesen und nichts ist, als sächsisch-liberaler Dunst.

Die sächsischen Kammern, wie die sächsische Presse stehen in ihrem centraldeutsch-furchtbarsten Aufschwung kaum an der Linie der liberalen Bourgeoisie. Joseph z. B., der Präsident der ersten Kammer, welcher bei uns als radikal gilt, ist nichts weiter, als einer der intriguantesten und raffinirtesten Bauernschinder des Landes; der Egoismus ist das einzige Motiv seines Handelns, er paßt daher an die Spitze der ersten sächsischen Bourgeoiskammer. Hensel, der Präsident der zweiten Kammer, ist eine an sich unbedeutende Persönlichkeit, die sich von Joseph leiten läßt und in Bertling ihren gehorsamen Generaladjudanten besitzt. Wer einem Schock Sitzungen beider Kammern beiwohnt, dem durfte das innere Triebrad derselben schwerlich lange ein Geheimniß bleiben. Dies innere Triebrad heißt: ministerielle Ambition, Verfolgung ganz gewöhnlicher Bourgeoisinteressen. Unter diejenigen, welche die ministerielle Kandidatur am unverschämtesten treiben, gehören neben den Genannten der bauernschindende Advokat Wehner, der Schulmeister Köchly, die mauvais sujets Meyer und Blankmeister nebst einigen Mädchenfibelvirtuosen à la Berthold. Die meisten dieser Herren machen Opposition, sind aber keine und würden als Minister die unverschämtesten Bourgeoisritter. Das Proletariat nennen sie Pöbel, dem der Präsident Joseph am allerwenigsten hold ist.

Daß der Wiener Flüchtling, genannt Dr. Chaiffes, in Dresden falscher Wechsel wegen verhaftet worden, wird Ihnen bereits bekannt sein. Der größte Theil der Wiener Flüchtlinge spielt im Exile die Rolle fort, die in Wien gespielt wurde. Die östreichische Bewegung ist bekanntlich nur darum untergegangen, weil sie in den Händen blödsinniger Schuselka's, schacherschuftigen Juden und bestiendummer Czechen (Zigeuner) geblieben. Beobachten Sie z. B. die Juden in ihrem Exile, so werden Sie finden, daß sie überall wie zu Hause sind. Sie exploitiren den Titel Wiener Flüchtling börsenmäßig geschickt, dienen überall der geheimen Polizei, arbeiten in alle Blätter, die viel abwerfen, sind, wie mans für einige Thaler nur haben will, gleichzeitig Socialisten, Kommunisten, Konstitutionelle, vor allem aber immer Juden, Bourgeois. Die Religion ist ihr Schacher und ihre Politik, und die Politik und der Schacher sind immer und ewig wieder ihre Religion.

Nachdem Chaisés (Kaïses ist sein wahrer Name) in Wien den Danton-Achilles ohne besondere Gefahr gespielt, floh er zuerst nach Breslau und dann nach Dresden. Man warf ihm vor, er habe seinen Klub geplündert und Summen aus einer ihm anvertrauten Kasse entwendet. Chaisés ließ sich's wohl sein in Dresden, und stellte sich regelmäßig auf der Brühl'schen Terrasse mit dem Motto ein: Ich bin der berühmte Chaisés und Barrikadenheld. Viele Zeitungen ließen sich in Alarm setzen. So auch die demokratische Dresdener Zeitung, welche eine ellenlange Rechtfertigungsschrift Chaisés's über die Kassenentwendung aufnahm, und sich wie ihre Sache damit blamirte. ‒ Mit Kaïses ganz in demselben Range dürften die als Wiener Flüchtlinge spekulirenden Juden stehen: Silberstein, Kolisch (politischer Taglöhner bei dem Buchhändlerbourgeois Wigand), Reinisch (Korrespondenzschacherer in Breslau), Deutsch (auf der Wanderung), Neustadt (czechischer Korrespondenzler und profitwüthiger Giftmichel des konstitutionellen Blödsinnes aus Böhmen, auf der Wanderung am Rheine), Friedmann (früher Gerad' aus, jetzt krumm für die Grenzboten), Ekard (demokratischer Feldprediger), u. s. w. Der gewesene Oberrabiner der Wiener Demokratie, ensin Tausenau, befindet sich in Paris Als es in Wien Ernst wurde, floh der Kumpan nach Ungarn; als es in Ungarn Ernst wurde, floh der Kumpan als Pelzhändler nach Paris. ‒ Trotz alledem und alledem gelten diese Leute beim Volke noch immer für Märtyrer und hochherzige Demokraten. Sie werden daher ihre Haupterndte noch halten, wenn Wien wieder zugänglich wird, und sie als berühmte Dulder dahin heimkehren. Neben und mit den Benannten macht sich in Dresden noch ein Subjekt Namens Dr. Ebeling bemerkbar. Derselbe gab sich in Wien für einen Agenten der sächsischen Regierung aus, betrug sich als solcher sehr privilegirt, heirathete verschiedene magyarische Magnatinen, stellte den Redakteur Schwarzer im Namen der sächsischen Regierung über sein Benehmen gegen die Journalisten zur Rede, und floh dann zurück nach Sachsen. Hier vertraute er einem Sorglosen, er sei niemals Agent der sächsischen Regierung gewesen, sei überhaupt kein Sachse, sondern paßloser Preuße und Wiener Flüchtling. Ein stolzes Leopardengewand macht den Herrn auf 200 Schritte Entfernung in der Straße kenntlich; ein Polizeikommissarius ist gewöhnlich sein Vertrauter, nachdem es in Wien die rothe Feder gewesen. Der Spion hat ach die Mühe gegeben, dem österreichischen Gesandten in Dresden siuch einige frühere Nummern der Neuen Rheinischen Zeitung, welche Korrespondenzen aus Wien enthalten, gehorsamst zu überreichen, und fünf Thaler, welche ihm zur Abgabe an den im Oktober so tapfern Wiener Flüchtling, den ehemaligen k. k. Lieutenant Kuchenbäcker (jetzt in Brüssel), von einem Dresdener Wohlthäter anvertraut worden, für sich zu behalten. Ich würde sie nicht mit diesen infamen Jämmerlichkeiten unterhalten, wenn es nicht höchst nöthig wäre, die Böcke von den Schafen zu sondern. Ich kann edle, aufrichtige und reine Demokraten nicht genug vor diesem Gesindel warnen, das namentlich den Arglosen mit seiner Freundschaft beehrt, um ihn dann zu verrathen oder zu plündern.

15 Kassel, 9. April.

Die Hochverrathsprozesse kommen allmählig wieder in Aufnahme. Heute stand vor den Schranken des Militärgerichts ein Soldat, angeklagt der Majestätsbeleidigung, weil er einhier sehr gewöhnliches Lied:

Vivat die Republik Unsern Fürsten haben wir dick etc.

auf der Straße gesungen. Ein Korporal hatte ihn denuncirt. Nun bestritt zwar der Vertheidiger des Angeklagten, Herr Heise, die Competenz des Gerichtshofes nach Artikel 9 der Grundrechte, doch wurde der arme Sünder des Vergehens schuldig erkannt und in Rücksicht auf sein sonstiges Verhalten zu 4 1/2 Monaten Dienst in der Strafkompagnie, die ihre besondere Freuden haben soll, verurtheilt. Vielleicht wäre er anderswo noch nicht einmal so billig weggekommen

224 Aus Franken, 4. April.

Das sonst so gemüthliche Frankenland war in neuester Zeit sehr bewegt und lebhaft geworden durch die Mobilisirung unseres „Reichsheeres“, das ganze Land wimmelte plötzlich von blauweißen Reichskroaten und durch alle Straßen der Stadt tönte kriegerischer Lärm. Den Tag über nichts zu hören als das Gerassel der Pulver- und Munitionskarren, das widerliche Kommandorufen, die sekundenweise Wiederholung des auch bei Ihnen vielbeliebten und vielbekannten Rufs: „Zarucker;“ dazu die possierlichsten Erscheinungen zurückberufener zerlumpter Reichsgensd'armen, die scheußlichen, aller Disciplin und Menschlichkeit hohnsprechenden Gebehrden des ganzen trunkenen Kriegsheeres, das Verhöhnen und Insultiren aller Nichtkroaten, das Alles gehörte in den letzten Tagen zu unseren täglichen Erlebnissen. Rechnen Sie dazu die neugierigen Mienen der erstaunten Menge, die einfältige Sprache politischer Bourgeoiskannegießer, die naive Rede des verdutzten Landmannes: „Sollt' ma dann nit denka, daß die Fransusa seyn im Land!“ endlich das ewige Einerlei in dem Bierkneipengeheul, nämlich das den Soldaten zum Bänkelgesang oktroyirte herzzerreißende Lied:

„Heil dir in König Maximilians Kronenglanz,
Heil bairische Treu!!!“ ‒

und Sie werden mir Recht geben, daß die ganze Wirthschaft auf den Unbefangenen einen höchst komischen Eindruck machen mußte. Nach diesen „kleinen Vorbereitungen“ ging erst recht der eigentliche Kriegstumult los.

Den Tag über durchzogen mobilisirte Kolonnen Städte und Märkte, um sich nach Schleswig bringen zu lassen, des Nachts wirbelte der Generalmarsch durch alle Gassen, um den friedliebenden Schlafhaubenbürger aus der süßen, langewohnten Ruhe aufzurütteln und auch den erbärmlichsten Winkel auf die Wichtigkeit des Ausmarsches aufmerksam zu machen. Früh Morgens beim Ausmarsch ihrer saubern Schutzbrüder hatten manche Städte sogar die Straßen illuminirt, durch welche sie ziehen mußten, die Meisten natürlich aus Freude über den Abschied. (Eitle Freude!) Vor der Stadt draußen wurden sie jedesmal en masse auf Wägen gepackt, um ja recht behutsam nach Schleswig-Holstein gebracht zu werden. Dennoch ereigneten sich dabei mehrere Unglücksfälle, was sich bei der barbarischen Trunkenheit dieser Menschen nicht anders erwarten ließ, vielleicht die ersten und die letzten Unfälle auf dem ganzen Dänenzuge. Der Eine brach den Arm, der Andere das Bein, der Fahnenjunker des 13. Regiments stolperte gar über einen Steinhaufen und brach die schmutzige Fahne mitten entzwei (völlig wahr!), was sogleich von den holzköpfigen Bourgeois für ein unglückliches Vorzeichen ausgebeutet wurde. Allerdings wird euer Panier, hinter dem ihr euch feig verkriecht, sammt seinen Trägern bald zerrichtet werden, aber nicht in dem Schleswig'schen Diplomatenkrieg, sondern in dem nächsten bevorstehenden Volkssturm! Wohlgemerkt, ein Theil der Armee ist nicht nach Schleswig, sondern nach Thüringen bestimmt, um die sächsischen Reichsbrüder in ihren Banditenstreichen abzulösen, resp. zu übertreffen. „Es kommt nichts Besseres nach,“ diese Worte müssen wir dabei leider unsern armen, schon so vielfach gequälten Thüringischen Brüdern nachrufen! Uns aber leben sie einstweilen Alle recht wohl!

Jene in der Stadt Bayreuth verübten Schandthaten unsrer bairischen Kroaten sollten bald eine würdige Nachahmung finden. Der in Nürnberg stattgefundenen „Exzesse“ gar nicht weiter zu gedenken, war es in den jüngsten Tagen der Stadt Würzburg vorbehalten, dieselben auch in diesem Theile von Franken zur weiteren Ausführung und standrechtlich-historischen Geltung zu bringen. Die in einem dortigen Brauhause versammelten Proletarier hatten, wie von allen Seiten unbedingt zugestanden wird, den Soldaten auch nicht die geringste Veranlassung zum Streite geschweige denn zu einer blutigen Metzelei gegeben, als mehrere dieser tapfern Bursche (feig vor dem wehrhaften Feind!) mit Gewalt sich an die Proletarier hinüberdrängten und sie so lange, anfänglich mit Worten, dann auch thatsächlich neckten, bis sich allmählig ein hitziges Gefecht entspann. Die Proletarier waren dabei entschieden im Nachtheil theils an Zahl, theils an Waffen; denn jene Mordgesellen zogen allsogleich wieder ihre haarscharf geschliffenen Säbel und hieben auf ihre glücklichen Reichsbrüder recht wacker ein, wie wenn es gegen den hitzigsten Feind ginge, wogegen die Arbeiter nur spärlich mit herbeigeholten Knitteln sich vertheidigen konnten. Auf beiden Seiten gab es indeß viele Verwundete, Schwerverwundete natürlich nur auf Seite des Proletariats. Später wendete sich die rasende Tapferkeit dieser Helden gegen das Eigenthum des Wirthes. In der ganzen Lokalität wurde unbarmherzig Alles demolirt, kein Fenster, kein Geschirr blieb ganz, Tische und Stühle wurden in tausend Trümmer geschlagen kurz, was nicht den Weg auf die Straße fand, wurde von den haarscharfen Messern rein weggefegt. Die Zerstörung war gräulich, dazu mußte sich der Wirth selbst vor den Unmenschen eine Zeitlang aus seinem eignen Besitzthume flüchten, bis die Kroaten ausgetobt und sich höchst befriedigt über ihr ungestörtes Bluthandwerk zurückziehen konnten. Weder der in andern Fällen so geschäftigen Polizei, noch irgend einer anderen Schergengewalt hatte es nämlich beliebt, sich ins Mittel zu schlagen. War ja doch das Militär mit seiner trefflichen Bewaffnung mehr als hinreichend „Ordnung und Ruhe,“ wenn auch nur in ächt krosatisch-kosakischem Sinne herzustellen!

An demselben Tage gab die Haute-Bourgeoisie diesen Reichsbanditen einen Ehren- und Dankschmaus für ihre „taktvolle“ Aufführung (?!) und ihre traute Gesinnungsgenossenschaft; ja viele behaupten, manche der dort von der Bourgoisie traktirten Unteroffiziere und sonstiger Reichshelden hätten unmittelbar selbst Theil genommen an der abscheulichen Kroatenorgie!

Mannheim, 9. April.

Folgendes offizielle Aktenstück in Betreff des Prozesses gegen Fickler, Bornstedt, Steinmetz und Genossen, ist dem Angeklagten Bornstedt am 28. vorigen Monats eröffnet worden.

Großherzoglich badisches Hofgericht.

Freiburg, den 24. März 1849.

H. G. Nr. 1704. II. Senat.

Dem A. v. Bornstedt zu eröffnen, daß die ihn betreffenden Untersuchungsakten wegen ihres Zusammenhangs mit den Untersuchungen gegen andere gleichzeitig vor das Schwurgericht zu stellende Angeklagte dermalen hier nicht entbehrt werden können, daß man aber dafür sorgen werde, daß er vor den Verhandlungen zur gehörigen Zeit (!) noch Einsicht davon nehmen könne. „Zu gleicher Zeit ist diesem (Bornstedt) zu bemerken, daß man beabsichtige, nach den gegenwärti g stattfindenden Verhandlungen gegen Struve und Blind vor allen andern weitern Verhandlungen gegen andere Angeklagte in einer 2. Urtheilssitzung als erste Sache den Prozeß gegen Fickler, Bornstedt und Genossen zur Verhandlung zu bringen, zu welchem Behufe ihm in kurzer Frist die zu bestimmende Tagfahrt eröffnet und die Liste der dazu vorzuladenden Zeugen zugestellt werden wird.“

(Folgen die Unterschriften.)

Aus diesem seltsamen Aktenstück ersieht man,

1) daß Fickler, Bornstedt und Krebs, welche nur des ersten republikanischen Zuges wegen verhaftet sind als Opfer der großherzoglich badischen Untersuchungs-Methode und obgleich gänzlich unschuldig an dem Struve'schen Zuge, dennoch aber dieses Zuges wegen, (als Vorwand) erst nach einjähriger Haft, Bornstedt und Krebs überdem nach mehr als 6 Monat einsamer Zellenhaft, vor Gericht erscheinen werden!

2) daß Fickler von dem mit Bornstedt vorgenommenen Verhöre, ihn betreffend, erst nach 4 Monaten Kenntniß erhielt, weil es nur so möglich war, die Untersuchungshaft gegen Fickler zu verlängern.

3) daß Bornstedt, selbst im 12. Monat seiner Haft noch nicht ein einziges Zeugenverhör zur An- und Durchsicht erhalten!!! daß demselben Angeklagten unmöglich ist, auch nur einen einzigen Entlastungszeugen zu stellen, da alle Mitglieder der „Pariser Legion“ schon seit vielen Monaten aus dem Gefängnisse von Bruchsal theils entlassen, theils nach Frankreich geführt, theils an andere deutsche Staaten ausgeliefert worden sind. Da nun kein einziger Zeuge mit seinen Aussagen zur Zeit dem Angeklagten gegenüber gestellt und confrontirt worden, so ist eine solche Untersuchungs-Methode jedenfalls noch nie dagewesen! Dixi.

(M.A.Z.)
Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Italien.
* Turin, 5. April.

General La Marmora hat aus seinem Hauptquartier Ronco unterm 3. April ein Manifest erlassen, worin er die Stadt Genua auffordert, sich zu ergeben oder er werde die härtesten Maßregeln des Krieges gegen sie anwenden. Das Gerücht verbreitet sich, La Marmora habe bereits das Fort Belvedere bei Genua eingenommen.

(In Paris hieß es am 9. April an der Börse, Nachmittags 3 Uhr:

Es sei eine telegraphische Depesche aus Genua v. 6. April mit der Anzeige an die Regierung gelangt La Marmora habe an demselben Tage, Abends 6 Uhr, nach einem mörderischen Kampfe in den Straßen, als Sieger die Stadt in Besitz genommen Diese Niederlage der Republikaner veranlaßte große Lebhaftigkeit an der Börse.

Der Tod der Völker ist das Lebender Börse.

Die Oestreicher sollen in der Lomellina fürchterlich gehaust haben. In Nizza haben einige Zusammenstöße zwischen Linie und Bürgerwehr stattgefunden. Die Bürgerwehr verlangt jetzt vom Ministerium die Abberufung der Linientruppen.

* Genua, 1. April.

Wir haben noch einige Details über den heldenmüthigen Kampf der Genuesen gegen die piemontesischen Truppen nachzutragen. Eine Menge Frauen haben mitgefochten. Zwei Damen unter andern haben mit der Flinte in der Hand in den ersten Reihen gekämpft und beide sind verwundet worden. An hundert Geistliche haben ebenfalls mitgekämpft. Der Stadtrath soll sich gegen den Sicherheitsausschuß erklärt haben, aber die ungeheure Majorität der Nationalgarde hat sich auf Seite des Ausschusses geschlagen. Mehrere Deputirte sind bereits angekommen, andere werden erwartet. Fünfzehntausend Gewehre, die aus Frankreich auf einem Dampfschiff ankamen und nach Savona dirigirt werden sollten, wurden mit Beschlag belegt. Siotto Pintor, Deputirter, ist nach Sardinien abgefahren.

Belgien.
* Brüssel, 10. April.

Je mehr Polizei in einem Staat, desto freier ist er. So lautet einer der vielen Grundsätze des preußischen Ex-Ministers Kühlwetter. Der Mann hat in der Nähe der belgischen Gränze „konstitutionelle“ Studien gemacht und an dem „Musterstaate“ Belgien seine gediegendsten Prinzipien abstrahirt. Belgien war und ist auch hinsichtlich der Polizei ein Muster, ja die gesammte Regierung vom Minister Rogier und seinem Busenfreunde Vidocq-Hody an bis zu dem untersten Beamten herab wirkt und gilt nur als Polizei-Institut, dessen Kern die Polizisten im engern Sinne ausmachen. In keinem Lande der Welt findet sich eine solche Auslese von Galgenphysionomien und Vagabundengesichtern, als unter der Musterpolizei des europäischen Musterstaats. Besonders reichlich damit versehen sind Brüssel, wie sich das für die Hauptstadt des Koburgers geziemt, die Gränze bei Aachen und einige an Frankreich stoßende Polizeistationen.

Dem Aussehen der Musterpolizei entsprechen ihre Thaten. Wie sie gegen Fremde, namentlich gegen deutsche und französische Flüchtlinge verfahren, ist in diesem Blatt wiederholt berichtet worden. Nicht genug, daß solche den koburg'schen Vidocq's verhaßte Fremdlinge mit der größten Brutalität verhaftet und wochenlang im Gefängniß festgehalten worden: man plündert sie systematisch, um den „täglich steigenden Wohlstand“ der koburger Thronreden noch mehr steigen zu machen. Erst wenn man sie gehörig ausgezogen hat, werden sie in Zellenwagen gepackt und über die Gränze geschafft, wo sie dann reklamiren mögen, so viel sie wollen. Der Musterstaat weiß die einmal gemachte Beute mit allen Händen festzuhalten.

Indeß die belgische Polizei oder Regierung wendet ihren eignen Landeskindern nicht minder Aufmerksamkeit zu, als den Fremden. Das hat sich seit Februar vorigen Jahres deutlich genug gezeigt; am deutlichsten zu Ende vorigen Monats bei folgender Gelegenheit.

Der meist aus Arbeitern bestehende Verein „Reunion fraternelle“ hatte für den 25. März sein drittes demokratisches Bankett veranstaltet. Gegen 6 1/2 Uhr Nachmittags wurde es in den Sälen des Prado eröffnet. Etwas über 1000 Personen hatten sich dazu eingefunden. Vor der Zulassung mußte jeder auf sein Wort versichern, daß er keine Waffen bei sich trage. Die Constitution des „Musterstaats“ garantirt allen Bürgern das freie Vereinigungsrecht ohne Waffen. Wie dieses Recht geschützt wird, davon sollte bei Gelegenheit dieses Banketts ein neuer Beweis geliefert werden.

Mitten unter den Trinksprüchen und den sie begleitenden Reden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar270_008" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0003" n="1523"/>
ministerium den argen Muth hatte, zu ignoriren, die Ausführung zu verweigern. Jetzt galt es, sich zu zeigen, die Ehre des Landes zu retten. Wirklich entschloß man sich zu einem Mißtrauensgalopp, stolperte jedoch dabei über sächsische Mattheit und sächsische Feigheit. Auf diese Weise hat es sich entschieden herausgestellt, daß der energische, freisinnige Nymbus, mit welchem die sächsischen Kammern seit den Wahlen und durch dieselben umhüllt worden, nichts gewesen und nichts ist, als sächsisch-liberaler Dunst.</p>
          <p>Die sächsischen Kammern, wie die sächsische Presse stehen in ihrem centraldeutsch-furchtbarsten Aufschwung kaum an der Linie der liberalen Bourgeoisie. Joseph z. B., der Präsident der ersten Kammer, welcher bei uns als radikal gilt, ist nichts weiter, als einer der intriguantesten und raffinirtesten Bauernschinder des Landes; der Egoismus ist das einzige Motiv seines Handelns, er paßt daher an die Spitze der ersten sächsischen Bourgeoiskammer. Hensel, der Präsident der zweiten Kammer, ist eine an sich unbedeutende Persönlichkeit, die sich von Joseph leiten läßt und in Bertling ihren gehorsamen Generaladjudanten besitzt. Wer einem Schock Sitzungen beider Kammern beiwohnt, dem durfte das innere Triebrad derselben schwerlich lange ein Geheimniß bleiben. Dies innere Triebrad heißt: ministerielle Ambition, Verfolgung ganz gewöhnlicher Bourgeoisinteressen. Unter diejenigen, welche die ministerielle Kandidatur am unverschämtesten treiben, gehören neben den Genannten der bauernschindende Advokat Wehner, der Schulmeister Köchly, die mauvais sujets Meyer und Blankmeister nebst einigen Mädchenfibelvirtuosen à la Berthold. Die meisten dieser Herren machen Opposition, sind aber keine und würden als Minister die unverschämtesten Bourgeoisritter. Das Proletariat nennen sie Pöbel, dem der Präsident Joseph am allerwenigsten hold ist.</p>
          <p>Daß der Wiener Flüchtling, genannt Dr. Chaiffes, in Dresden falscher Wechsel wegen verhaftet worden, wird Ihnen bereits bekannt sein. Der größte Theil der Wiener Flüchtlinge spielt im Exile die Rolle fort, die in Wien gespielt wurde. Die östreichische Bewegung ist bekanntlich nur darum untergegangen, weil sie in den Händen blödsinniger Schuselka's, schacherschuftigen Juden und bestiendummer Czechen (Zigeuner) geblieben. Beobachten Sie z. B. die Juden in ihrem Exile, so werden Sie finden, daß sie überall wie zu Hause sind. Sie exploitiren den Titel Wiener Flüchtling börsenmäßig geschickt, dienen überall der geheimen Polizei, arbeiten in alle Blätter, die viel abwerfen, sind, wie mans für einige Thaler nur haben will, gleichzeitig Socialisten, Kommunisten, Konstitutionelle, vor allem aber immer Juden, Bourgeois. Die Religion ist ihr Schacher und ihre Politik, und die Politik und der Schacher sind immer und ewig wieder ihre Religion.</p>
          <p>Nachdem Chaisés (Kaïses ist sein wahrer Name) in Wien den Danton-Achilles ohne besondere Gefahr gespielt, floh er zuerst nach Breslau und dann nach Dresden. Man warf ihm vor, er habe <hi rendition="#g">seinen</hi> Klub geplündert und Summen aus einer ihm anvertrauten Kasse entwendet. Chaisés ließ sich's wohl sein in Dresden, und stellte sich regelmäßig auf der Brühl'schen Terrasse mit dem Motto ein: Ich bin der berühmte Chaisés und Barrikadenheld. Viele Zeitungen ließen sich in Alarm setzen. So auch die demokratische Dresdener Zeitung, welche eine ellenlange Rechtfertigungsschrift Chaisés's über die Kassenentwendung aufnahm, und sich wie ihre Sache damit blamirte. &#x2012; Mit Kaïses ganz in demselben Range dürften die als Wiener Flüchtlinge spekulirenden <hi rendition="#g">Juden</hi> stehen: Silberstein, Kolisch (politischer Taglöhner bei dem Buchhändlerbourgeois Wigand), Reinisch (Korrespondenzschacherer in Breslau), Deutsch (auf der Wanderung), Neustadt (czechischer Korrespondenzler und profitwüthiger Giftmichel des konstitutionellen Blödsinnes aus Böhmen, auf der Wanderung am Rheine), Friedmann (früher Gerad' aus, jetzt krumm für die Grenzboten), Ekard (demokratischer Feldprediger), u. s. w. Der gewesene Oberrabiner der Wiener Demokratie, ensin Tausenau, befindet sich in Paris Als es in Wien Ernst wurde, floh der Kumpan nach Ungarn; als es in Ungarn Ernst wurde, floh der Kumpan als Pelzhändler nach Paris. &#x2012; Trotz alledem und alledem gelten diese Leute beim Volke noch immer für Märtyrer und hochherzige Demokraten. Sie werden daher ihre Haupterndte noch halten, wenn Wien wieder zugänglich wird, und sie als berühmte Dulder dahin heimkehren. Neben und mit den Benannten macht sich in Dresden noch ein Subjekt Namens Dr. Ebeling bemerkbar. Derselbe gab sich in Wien für einen Agenten der sächsischen Regierung aus, betrug sich als solcher sehr privilegirt, heirathete verschiedene magyarische Magnatinen, stellte den Redakteur Schwarzer im Namen der sächsischen Regierung über sein Benehmen gegen die Journalisten zur Rede, und floh dann zurück nach Sachsen. Hier vertraute er einem Sorglosen, er sei niemals Agent der sächsischen Regierung gewesen, sei überhaupt kein Sachse, sondern paßloser Preuße und Wiener Flüchtling. Ein stolzes Leopardengewand macht den Herrn auf 200 Schritte Entfernung in der Straße kenntlich; ein Polizeikommissarius ist gewöhnlich sein Vertrauter, nachdem es in Wien die rothe Feder gewesen. Der Spion hat ach die Mühe gegeben, dem österreichischen Gesandten in Dresden siuch einige frühere Nummern der Neuen Rheinischen Zeitung, welche Korrespondenzen aus Wien enthalten, gehorsamst zu überreichen, und fünf Thaler, welche ihm zur Abgabe an den im Oktober so tapfern Wiener Flüchtling, den ehemaligen k. k. Lieutenant Kuchenbäcker (jetzt in Brüssel), von einem Dresdener Wohlthäter anvertraut worden, für sich zu behalten. Ich würde sie nicht mit diesen infamen Jämmerlichkeiten unterhalten, wenn es nicht höchst nöthig wäre, die Böcke von den Schafen zu sondern. Ich kann edle, aufrichtige und reine Demokraten nicht genug vor diesem Gesindel warnen, das namentlich den Arglosen mit seiner Freundschaft beehrt, um ihn dann zu verrathen oder zu plündern.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar270_009" type="jArticle">
          <head><bibl><author>15</author></bibl> Kassel, 9. April.</head>
          <p>Die Hochverrathsprozesse kommen allmählig wieder in Aufnahme. Heute stand vor den Schranken des Militärgerichts ein Soldat, angeklagt der Majestätsbeleidigung, weil er einhier sehr gewöhnliches Lied:</p>
          <p>Vivat die Republik Unsern Fürsten haben wir dick etc.</p>
          <p>auf der Straße gesungen. Ein Korporal hatte ihn denuncirt. Nun bestritt zwar der Vertheidiger des Angeklagten, Herr Heise, die Competenz des Gerichtshofes nach Artikel 9 der Grundrechte, doch wurde der arme Sünder des Vergehens schuldig erkannt und in Rücksicht auf sein sonstiges Verhalten zu 4 1/2 Monaten Dienst in der Strafkompagnie, die ihre besondere Freuden haben soll, verurtheilt. Vielleicht wäre er anderswo noch nicht einmal so billig weggekommen</p>
        </div>
        <div xml:id="ar270_010" type="jArticle">
          <head><bibl><author>224</author></bibl> Aus Franken, 4. April.</head>
          <p>Das sonst so gemüthliche Frankenland war in neuester Zeit sehr bewegt und lebhaft geworden durch die Mobilisirung unseres &#x201E;Reichsheeres&#x201C;, das ganze Land wimmelte plötzlich von blauweißen Reichskroaten und durch alle Straßen der Stadt tönte kriegerischer Lärm. Den Tag über nichts zu hören als das Gerassel der Pulver- und Munitionskarren, das widerliche Kommandorufen, die sekundenweise Wiederholung des auch bei Ihnen vielbeliebten und vielbekannten Rufs: &#x201E;Zarucker;&#x201C; dazu die possierlichsten Erscheinungen zurückberufener zerlumpter Reichsgensd'armen, die scheußlichen, aller Disciplin und Menschlichkeit hohnsprechenden Gebehrden des ganzen trunkenen Kriegsheeres, das Verhöhnen und Insultiren aller Nichtkroaten, das Alles gehörte in den letzten Tagen zu unseren täglichen Erlebnissen. Rechnen Sie dazu die neugierigen Mienen der erstaunten Menge, die einfältige Sprache politischer Bourgeoiskannegießer, die naive Rede des verdutzten Landmannes: &#x201E;Sollt' ma dann nit denka, daß die Fransusa seyn im Land!&#x201C; endlich das ewige Einerlei in dem Bierkneipengeheul, nämlich das den Soldaten zum Bänkelgesang oktroyirte herzzerreißende Lied:</p>
          <p>&#x201E;Heil dir in König Maximilians Kronenglanz,<lb/>
Heil bairische Treu!!!&#x201C; &#x2012;</p>
          <p>und Sie werden mir Recht geben, daß die ganze Wirthschaft auf den Unbefangenen einen höchst komischen Eindruck machen mußte. Nach diesen &#x201E;kleinen Vorbereitungen&#x201C; ging erst recht der eigentliche Kriegstumult los.</p>
          <p>Den Tag über durchzogen mobilisirte Kolonnen Städte und Märkte, um sich nach Schleswig bringen zu lassen, des Nachts wirbelte der Generalmarsch durch alle Gassen, um den friedliebenden Schlafhaubenbürger aus der süßen, langewohnten Ruhe aufzurütteln und auch den erbärmlichsten Winkel auf die Wichtigkeit des Ausmarsches aufmerksam zu machen. Früh Morgens beim Ausmarsch ihrer saubern Schutzbrüder hatten manche Städte sogar die Straßen illuminirt, durch welche sie ziehen mußten, die Meisten natürlich aus Freude über den Abschied. (Eitle Freude!) Vor der Stadt draußen wurden sie jedesmal en masse auf Wägen gepackt, um ja recht behutsam nach Schleswig-Holstein gebracht zu werden. Dennoch ereigneten sich dabei mehrere Unglücksfälle, was sich bei der barbarischen Trunkenheit dieser Menschen nicht anders erwarten ließ, vielleicht die ersten und die letzten Unfälle auf dem ganzen Dänenzuge. Der Eine brach den Arm, der Andere das Bein, der Fahnenjunker des 13. Regiments stolperte gar über einen Steinhaufen und brach die schmutzige Fahne mitten entzwei (völlig wahr!), was sogleich von den holzköpfigen Bourgeois für ein unglückliches Vorzeichen ausgebeutet wurde. Allerdings wird euer Panier, hinter dem ihr euch feig verkriecht, sammt seinen Trägern bald zerrichtet werden, aber nicht in dem Schleswig'schen Diplomatenkrieg, sondern in dem nächsten bevorstehenden Volkssturm! Wohlgemerkt, ein Theil der Armee ist nicht nach Schleswig, sondern nach Thüringen bestimmt, um die sächsischen Reichsbrüder in ihren Banditenstreichen abzulösen, resp. zu übertreffen. &#x201E;Es kommt nichts Besseres nach,&#x201C; diese Worte müssen wir dabei leider unsern armen, schon so vielfach gequälten Thüringischen Brüdern nachrufen! Uns aber leben sie einstweilen Alle recht wohl!</p>
          <p>Jene in der Stadt Bayreuth verübten Schandthaten unsrer bairischen Kroaten sollten bald eine würdige Nachahmung finden. Der in Nürnberg stattgefundenen &#x201E;Exzesse&#x201C; gar nicht weiter zu gedenken, war es in den jüngsten Tagen der Stadt Würzburg vorbehalten, dieselben auch in diesem Theile von Franken zur weiteren Ausführung und standrechtlich-historischen Geltung zu bringen. Die in einem dortigen Brauhause versammelten Proletarier hatten, wie von allen Seiten unbedingt zugestanden wird, den Soldaten auch nicht die geringste Veranlassung zum Streite geschweige denn zu einer blutigen Metzelei gegeben, als mehrere dieser tapfern Bursche (feig vor dem wehrhaften Feind!) mit Gewalt sich an die Proletarier hinüberdrängten und sie so lange, anfänglich mit Worten, dann auch thatsächlich neckten, bis sich allmählig ein hitziges Gefecht entspann. Die Proletarier waren dabei entschieden im Nachtheil theils an Zahl, theils an Waffen; denn jene Mordgesellen zogen allsogleich wieder ihre haarscharf geschliffenen Säbel und hieben auf ihre glücklichen Reichsbrüder recht wacker ein, wie wenn es gegen den hitzigsten Feind ginge, wogegen die Arbeiter nur spärlich mit herbeigeholten Knitteln sich vertheidigen konnten. Auf beiden Seiten gab es indeß viele Verwundete, Schwerverwundete natürlich nur auf Seite des Proletariats. Später wendete sich die rasende Tapferkeit dieser Helden gegen das Eigenthum des Wirthes. In der ganzen Lokalität wurde unbarmherzig Alles demolirt, kein Fenster, kein Geschirr blieb ganz, Tische und Stühle wurden in tausend Trümmer geschlagen kurz, was nicht den Weg auf die Straße fand, wurde von den haarscharfen Messern rein weggefegt. Die Zerstörung war gräulich, dazu mußte sich der Wirth selbst vor den Unmenschen eine Zeitlang aus seinem eignen Besitzthume flüchten, bis die Kroaten ausgetobt und sich höchst befriedigt über ihr ungestörtes Bluthandwerk zurückziehen konnten. Weder der in andern Fällen so geschäftigen Polizei, noch irgend einer anderen Schergengewalt hatte es nämlich beliebt, sich ins Mittel zu schlagen. War ja doch das Militär mit seiner trefflichen Bewaffnung mehr als hinreichend &#x201E;Ordnung und Ruhe,&#x201C; wenn auch nur in ächt krosatisch-kosakischem Sinne herzustellen!</p>
          <p>An demselben Tage gab die Haute-Bourgeoisie diesen Reichsbanditen einen Ehren- und Dankschmaus für ihre &#x201E;taktvolle&#x201C; Aufführung (?!) und ihre traute Gesinnungsgenossenschaft; ja viele behaupten, manche der dort von der Bourgoisie traktirten Unteroffiziere und sonstiger Reichshelden hätten unmittelbar selbst Theil genommen an der abscheulichen Kroatenorgie!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar270_011" type="jArticle">
          <head>Mannheim, 9. April.</head>
          <p>Folgendes offizielle Aktenstück in Betreff des Prozesses gegen Fickler, Bornstedt, Steinmetz und Genossen, ist dem Angeklagten Bornstedt am 28. vorigen Monats eröffnet worden.</p>
          <p>Großherzoglich badisches Hofgericht.</p>
          <p>Freiburg, den 24. März 1849.</p>
          <p>H. G. Nr. 1704. II. Senat.</p>
          <p>Dem A. v. Bornstedt zu eröffnen, daß die ihn betreffenden Untersuchungsakten wegen ihres Zusammenhangs mit den Untersuchungen gegen andere gleichzeitig vor das Schwurgericht zu stellende Angeklagte dermalen hier nicht entbehrt werden können, daß <hi rendition="#g">man</hi> aber dafür sorgen werde, daß er vor den Verhandlungen zur <hi rendition="#g">gehörigen Zeit</hi> (!) noch Einsicht davon nehmen könne. &#x201E;Zu gleicher Zeit ist diesem (Bornstedt) zu bemerken, daß man beabsichtige, nach den gegenwärti g stattfindenden Verhandlungen gegen Struve und Blind vor allen andern weitern Verhandlungen gegen andere Angeklagte in einer 2. Urtheilssitzung als erste Sache den Prozeß gegen Fickler, Bornstedt und Genossen zur Verhandlung zu bringen, zu welchem Behufe ihm in kurzer Frist die zu bestimmende Tagfahrt eröffnet und die Liste der dazu vorzuladenden Zeugen zugestellt werden wird.&#x201C;</p>
          <p>(Folgen die Unterschriften.)</p>
          <p>Aus diesem seltsamen Aktenstück ersieht man,</p>
          <p>1) daß Fickler, Bornstedt und Krebs, welche nur des ersten republikanischen Zuges wegen verhaftet sind als Opfer der großherzoglich badischen Untersuchungs-Methode und obgleich gänzlich unschuldig an dem Struve'schen Zuge, dennoch aber dieses Zuges wegen, (als Vorwand) erst nach <hi rendition="#g">einjähriger</hi> Haft, Bornstedt und Krebs überdem nach mehr als 6 Monat einsamer Zellenhaft, vor Gericht erscheinen werden!</p>
          <p>2) daß Fickler von dem mit Bornstedt vorgenommenen Verhöre, ihn betreffend, erst nach 4 Monaten Kenntniß erhielt, weil es nur so möglich war, die Untersuchungshaft gegen Fickler zu verlängern.</p>
          <p>3) daß Bornstedt, selbst im 12. Monat seiner Haft noch nicht ein einziges Zeugenverhör zur An- und Durchsicht erhalten!!! daß demselben Angeklagten unmöglich ist, auch nur einen einzigen Entlastungszeugen zu stellen, da <hi rendition="#g">alle</hi> Mitglieder der &#x201E;Pariser Legion&#x201C; schon seit vielen Monaten aus dem Gefängnisse von Bruchsal theils entlassen, theils nach Frankreich geführt, theils an andere deutsche Staaten ausgeliefert worden sind. Da nun kein einziger Zeuge mit seinen Aussagen zur Zeit dem Angeklagten gegenüber gestellt und confrontirt worden, so ist eine solche Untersuchungs-Methode jedenfalls noch nie dagewesen! Dixi.</p>
          <bibl>(M.A.Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Ungarn.</head>
        <div xml:id="ar270_012_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatz, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar270_013" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 5. April.</head>
          <p>General La Marmora hat aus seinem Hauptquartier Ronco unterm 3. April ein Manifest erlassen, worin er die Stadt Genua auffordert, sich zu ergeben oder er werde die härtesten Maßregeln des Krieges gegen sie anwenden. Das Gerücht verbreitet sich, La Marmora habe bereits das Fort Belvedere bei Genua eingenommen.</p>
          <p>(In Paris hieß es am 9. April an der Börse, Nachmittags 3 Uhr:</p>
          <p>Es sei eine telegraphische Depesche aus Genua v. 6. April mit der Anzeige an die Regierung gelangt La Marmora habe an demselben Tage, Abends 6 Uhr, nach einem mörderischen Kampfe in den Straßen, als Sieger die Stadt in Besitz genommen Diese Niederlage der Republikaner veranlaßte große Lebhaftigkeit an der Börse.</p>
          <p>&#x201E;<hi rendition="#b">Der Tod der Völker ist das Lebender Börse.</hi>&#x201C;</p>
          <p>Die Oestreicher sollen in der Lomellina fürchterlich gehaust haben. In Nizza haben einige Zusammenstöße zwischen Linie und Bürgerwehr stattgefunden. Die Bürgerwehr verlangt jetzt vom Ministerium die Abberufung der Linientruppen.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar270_014" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Genua, 1. April.</head>
          <p>Wir haben noch einige Details über den heldenmüthigen Kampf der Genuesen gegen die piemontesischen Truppen nachzutragen. Eine Menge Frauen haben mitgefochten. Zwei Damen unter andern haben mit der Flinte in der Hand in den ersten Reihen gekämpft und beide sind verwundet worden. An hundert Geistliche haben ebenfalls mitgekämpft. Der Stadtrath soll sich gegen den Sicherheitsausschuß erklärt haben, aber die ungeheure Majorität der Nationalgarde hat sich auf Seite des Ausschusses geschlagen. Mehrere Deputirte sind bereits angekommen, andere werden erwartet. Fünfzehntausend Gewehre, die aus Frankreich auf einem Dampfschiff ankamen und nach Savona dirigirt werden sollten, wurden mit Beschlag belegt. Siotto Pintor, Deputirter, ist nach Sardinien abgefahren.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Belgien.</head>
        <div xml:id="ar270_015" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Brüssel, 10. April.</head>
          <p>Je mehr Polizei in einem Staat, desto freier ist er. So lautet einer der vielen Grundsätze des preußischen Ex-Ministers Kühlwetter. Der Mann hat in der Nähe der belgischen Gränze &#x201E;konstitutionelle&#x201C; Studien gemacht und an dem &#x201E;Musterstaate&#x201C; Belgien seine gediegendsten Prinzipien abstrahirt. Belgien war und ist auch hinsichtlich der Polizei ein Muster, ja die gesammte Regierung vom Minister Rogier und seinem Busenfreunde Vidocq-Hody an bis zu dem untersten Beamten herab wirkt und gilt nur als Polizei-Institut, dessen Kern die Polizisten im engern Sinne ausmachen. In keinem Lande der Welt findet sich eine solche Auslese von Galgenphysionomien und Vagabundengesichtern, als unter der Musterpolizei des europäischen Musterstaats. Besonders reichlich damit versehen sind Brüssel, wie sich das für die Hauptstadt des Koburgers geziemt, die Gränze bei Aachen und einige an Frankreich stoßende Polizeistationen.</p>
          <p>Dem Aussehen der Musterpolizei entsprechen ihre Thaten. Wie sie gegen Fremde, namentlich gegen deutsche und französische Flüchtlinge verfahren, ist in diesem Blatt wiederholt berichtet worden. Nicht genug, daß solche den koburg'schen Vidocq's verhaßte Fremdlinge mit der größten Brutalität verhaftet und wochenlang im Gefängniß festgehalten worden: man plündert sie systematisch, um den &#x201E;täglich steigenden Wohlstand&#x201C; der koburger Thronreden noch mehr steigen zu machen. Erst wenn man sie gehörig ausgezogen hat, werden sie in Zellenwagen gepackt und über die Gränze geschafft, wo sie dann reklamiren mögen, so viel sie wollen. Der Musterstaat weiß die einmal gemachte Beute mit allen Händen festzuhalten.</p>
          <p>Indeß die belgische Polizei oder Regierung wendet ihren eignen Landeskindern nicht minder Aufmerksamkeit zu, als den Fremden. Das hat sich seit Februar vorigen Jahres deutlich genug gezeigt; am deutlichsten zu Ende vorigen Monats bei folgender Gelegenheit.</p>
          <p>Der meist aus Arbeitern bestehende Verein &#x201E;Reunion fraternelle&#x201C; hatte für den 25. März sein drittes demokratisches Bankett veranstaltet. Gegen 6 1/2 Uhr Nachmittags wurde es in den Sälen des Prado eröffnet. Etwas über 1000 Personen hatten sich dazu eingefunden. Vor der Zulassung mußte jeder auf sein Wort versichern, daß er keine Waffen bei sich trage. Die Constitution des &#x201E;Musterstaats&#x201C; garantirt allen Bürgern das freie Vereinigungsrecht ohne Waffen. Wie dieses Recht geschützt wird, davon sollte bei Gelegenheit dieses Banketts ein neuer Beweis geliefert werden.</p>
          <p>Mitten unter den Trinksprüchen und den sie begleitenden Reden
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1523/0003] ministerium den argen Muth hatte, zu ignoriren, die Ausführung zu verweigern. Jetzt galt es, sich zu zeigen, die Ehre des Landes zu retten. Wirklich entschloß man sich zu einem Mißtrauensgalopp, stolperte jedoch dabei über sächsische Mattheit und sächsische Feigheit. Auf diese Weise hat es sich entschieden herausgestellt, daß der energische, freisinnige Nymbus, mit welchem die sächsischen Kammern seit den Wahlen und durch dieselben umhüllt worden, nichts gewesen und nichts ist, als sächsisch-liberaler Dunst. Die sächsischen Kammern, wie die sächsische Presse stehen in ihrem centraldeutsch-furchtbarsten Aufschwung kaum an der Linie der liberalen Bourgeoisie. Joseph z. B., der Präsident der ersten Kammer, welcher bei uns als radikal gilt, ist nichts weiter, als einer der intriguantesten und raffinirtesten Bauernschinder des Landes; der Egoismus ist das einzige Motiv seines Handelns, er paßt daher an die Spitze der ersten sächsischen Bourgeoiskammer. Hensel, der Präsident der zweiten Kammer, ist eine an sich unbedeutende Persönlichkeit, die sich von Joseph leiten läßt und in Bertling ihren gehorsamen Generaladjudanten besitzt. Wer einem Schock Sitzungen beider Kammern beiwohnt, dem durfte das innere Triebrad derselben schwerlich lange ein Geheimniß bleiben. Dies innere Triebrad heißt: ministerielle Ambition, Verfolgung ganz gewöhnlicher Bourgeoisinteressen. Unter diejenigen, welche die ministerielle Kandidatur am unverschämtesten treiben, gehören neben den Genannten der bauernschindende Advokat Wehner, der Schulmeister Köchly, die mauvais sujets Meyer und Blankmeister nebst einigen Mädchenfibelvirtuosen à la Berthold. Die meisten dieser Herren machen Opposition, sind aber keine und würden als Minister die unverschämtesten Bourgeoisritter. Das Proletariat nennen sie Pöbel, dem der Präsident Joseph am allerwenigsten hold ist. Daß der Wiener Flüchtling, genannt Dr. Chaiffes, in Dresden falscher Wechsel wegen verhaftet worden, wird Ihnen bereits bekannt sein. Der größte Theil der Wiener Flüchtlinge spielt im Exile die Rolle fort, die in Wien gespielt wurde. Die östreichische Bewegung ist bekanntlich nur darum untergegangen, weil sie in den Händen blödsinniger Schuselka's, schacherschuftigen Juden und bestiendummer Czechen (Zigeuner) geblieben. Beobachten Sie z. B. die Juden in ihrem Exile, so werden Sie finden, daß sie überall wie zu Hause sind. Sie exploitiren den Titel Wiener Flüchtling börsenmäßig geschickt, dienen überall der geheimen Polizei, arbeiten in alle Blätter, die viel abwerfen, sind, wie mans für einige Thaler nur haben will, gleichzeitig Socialisten, Kommunisten, Konstitutionelle, vor allem aber immer Juden, Bourgeois. Die Religion ist ihr Schacher und ihre Politik, und die Politik und der Schacher sind immer und ewig wieder ihre Religion. Nachdem Chaisés (Kaïses ist sein wahrer Name) in Wien den Danton-Achilles ohne besondere Gefahr gespielt, floh er zuerst nach Breslau und dann nach Dresden. Man warf ihm vor, er habe seinen Klub geplündert und Summen aus einer ihm anvertrauten Kasse entwendet. Chaisés ließ sich's wohl sein in Dresden, und stellte sich regelmäßig auf der Brühl'schen Terrasse mit dem Motto ein: Ich bin der berühmte Chaisés und Barrikadenheld. Viele Zeitungen ließen sich in Alarm setzen. So auch die demokratische Dresdener Zeitung, welche eine ellenlange Rechtfertigungsschrift Chaisés's über die Kassenentwendung aufnahm, und sich wie ihre Sache damit blamirte. ‒ Mit Kaïses ganz in demselben Range dürften die als Wiener Flüchtlinge spekulirenden Juden stehen: Silberstein, Kolisch (politischer Taglöhner bei dem Buchhändlerbourgeois Wigand), Reinisch (Korrespondenzschacherer in Breslau), Deutsch (auf der Wanderung), Neustadt (czechischer Korrespondenzler und profitwüthiger Giftmichel des konstitutionellen Blödsinnes aus Böhmen, auf der Wanderung am Rheine), Friedmann (früher Gerad' aus, jetzt krumm für die Grenzboten), Ekard (demokratischer Feldprediger), u. s. w. Der gewesene Oberrabiner der Wiener Demokratie, ensin Tausenau, befindet sich in Paris Als es in Wien Ernst wurde, floh der Kumpan nach Ungarn; als es in Ungarn Ernst wurde, floh der Kumpan als Pelzhändler nach Paris. ‒ Trotz alledem und alledem gelten diese Leute beim Volke noch immer für Märtyrer und hochherzige Demokraten. Sie werden daher ihre Haupterndte noch halten, wenn Wien wieder zugänglich wird, und sie als berühmte Dulder dahin heimkehren. Neben und mit den Benannten macht sich in Dresden noch ein Subjekt Namens Dr. Ebeling bemerkbar. Derselbe gab sich in Wien für einen Agenten der sächsischen Regierung aus, betrug sich als solcher sehr privilegirt, heirathete verschiedene magyarische Magnatinen, stellte den Redakteur Schwarzer im Namen der sächsischen Regierung über sein Benehmen gegen die Journalisten zur Rede, und floh dann zurück nach Sachsen. Hier vertraute er einem Sorglosen, er sei niemals Agent der sächsischen Regierung gewesen, sei überhaupt kein Sachse, sondern paßloser Preuße und Wiener Flüchtling. Ein stolzes Leopardengewand macht den Herrn auf 200 Schritte Entfernung in der Straße kenntlich; ein Polizeikommissarius ist gewöhnlich sein Vertrauter, nachdem es in Wien die rothe Feder gewesen. Der Spion hat ach die Mühe gegeben, dem österreichischen Gesandten in Dresden siuch einige frühere Nummern der Neuen Rheinischen Zeitung, welche Korrespondenzen aus Wien enthalten, gehorsamst zu überreichen, und fünf Thaler, welche ihm zur Abgabe an den im Oktober so tapfern Wiener Flüchtling, den ehemaligen k. k. Lieutenant Kuchenbäcker (jetzt in Brüssel), von einem Dresdener Wohlthäter anvertraut worden, für sich zu behalten. Ich würde sie nicht mit diesen infamen Jämmerlichkeiten unterhalten, wenn es nicht höchst nöthig wäre, die Böcke von den Schafen zu sondern. Ich kann edle, aufrichtige und reine Demokraten nicht genug vor diesem Gesindel warnen, das namentlich den Arglosen mit seiner Freundschaft beehrt, um ihn dann zu verrathen oder zu plündern. 15 Kassel, 9. April. Die Hochverrathsprozesse kommen allmählig wieder in Aufnahme. Heute stand vor den Schranken des Militärgerichts ein Soldat, angeklagt der Majestätsbeleidigung, weil er einhier sehr gewöhnliches Lied: Vivat die Republik Unsern Fürsten haben wir dick etc. auf der Straße gesungen. Ein Korporal hatte ihn denuncirt. Nun bestritt zwar der Vertheidiger des Angeklagten, Herr Heise, die Competenz des Gerichtshofes nach Artikel 9 der Grundrechte, doch wurde der arme Sünder des Vergehens schuldig erkannt und in Rücksicht auf sein sonstiges Verhalten zu 4 1/2 Monaten Dienst in der Strafkompagnie, die ihre besondere Freuden haben soll, verurtheilt. Vielleicht wäre er anderswo noch nicht einmal so billig weggekommen 224 Aus Franken, 4. April. Das sonst so gemüthliche Frankenland war in neuester Zeit sehr bewegt und lebhaft geworden durch die Mobilisirung unseres „Reichsheeres“, das ganze Land wimmelte plötzlich von blauweißen Reichskroaten und durch alle Straßen der Stadt tönte kriegerischer Lärm. Den Tag über nichts zu hören als das Gerassel der Pulver- und Munitionskarren, das widerliche Kommandorufen, die sekundenweise Wiederholung des auch bei Ihnen vielbeliebten und vielbekannten Rufs: „Zarucker;“ dazu die possierlichsten Erscheinungen zurückberufener zerlumpter Reichsgensd'armen, die scheußlichen, aller Disciplin und Menschlichkeit hohnsprechenden Gebehrden des ganzen trunkenen Kriegsheeres, das Verhöhnen und Insultiren aller Nichtkroaten, das Alles gehörte in den letzten Tagen zu unseren täglichen Erlebnissen. Rechnen Sie dazu die neugierigen Mienen der erstaunten Menge, die einfältige Sprache politischer Bourgeoiskannegießer, die naive Rede des verdutzten Landmannes: „Sollt' ma dann nit denka, daß die Fransusa seyn im Land!“ endlich das ewige Einerlei in dem Bierkneipengeheul, nämlich das den Soldaten zum Bänkelgesang oktroyirte herzzerreißende Lied: „Heil dir in König Maximilians Kronenglanz, Heil bairische Treu!!!“ ‒ und Sie werden mir Recht geben, daß die ganze Wirthschaft auf den Unbefangenen einen höchst komischen Eindruck machen mußte. Nach diesen „kleinen Vorbereitungen“ ging erst recht der eigentliche Kriegstumult los. Den Tag über durchzogen mobilisirte Kolonnen Städte und Märkte, um sich nach Schleswig bringen zu lassen, des Nachts wirbelte der Generalmarsch durch alle Gassen, um den friedliebenden Schlafhaubenbürger aus der süßen, langewohnten Ruhe aufzurütteln und auch den erbärmlichsten Winkel auf die Wichtigkeit des Ausmarsches aufmerksam zu machen. Früh Morgens beim Ausmarsch ihrer saubern Schutzbrüder hatten manche Städte sogar die Straßen illuminirt, durch welche sie ziehen mußten, die Meisten natürlich aus Freude über den Abschied. (Eitle Freude!) Vor der Stadt draußen wurden sie jedesmal en masse auf Wägen gepackt, um ja recht behutsam nach Schleswig-Holstein gebracht zu werden. Dennoch ereigneten sich dabei mehrere Unglücksfälle, was sich bei der barbarischen Trunkenheit dieser Menschen nicht anders erwarten ließ, vielleicht die ersten und die letzten Unfälle auf dem ganzen Dänenzuge. Der Eine brach den Arm, der Andere das Bein, der Fahnenjunker des 13. Regiments stolperte gar über einen Steinhaufen und brach die schmutzige Fahne mitten entzwei (völlig wahr!), was sogleich von den holzköpfigen Bourgeois für ein unglückliches Vorzeichen ausgebeutet wurde. Allerdings wird euer Panier, hinter dem ihr euch feig verkriecht, sammt seinen Trägern bald zerrichtet werden, aber nicht in dem Schleswig'schen Diplomatenkrieg, sondern in dem nächsten bevorstehenden Volkssturm! Wohlgemerkt, ein Theil der Armee ist nicht nach Schleswig, sondern nach Thüringen bestimmt, um die sächsischen Reichsbrüder in ihren Banditenstreichen abzulösen, resp. zu übertreffen. „Es kommt nichts Besseres nach,“ diese Worte müssen wir dabei leider unsern armen, schon so vielfach gequälten Thüringischen Brüdern nachrufen! Uns aber leben sie einstweilen Alle recht wohl! Jene in der Stadt Bayreuth verübten Schandthaten unsrer bairischen Kroaten sollten bald eine würdige Nachahmung finden. Der in Nürnberg stattgefundenen „Exzesse“ gar nicht weiter zu gedenken, war es in den jüngsten Tagen der Stadt Würzburg vorbehalten, dieselben auch in diesem Theile von Franken zur weiteren Ausführung und standrechtlich-historischen Geltung zu bringen. Die in einem dortigen Brauhause versammelten Proletarier hatten, wie von allen Seiten unbedingt zugestanden wird, den Soldaten auch nicht die geringste Veranlassung zum Streite geschweige denn zu einer blutigen Metzelei gegeben, als mehrere dieser tapfern Bursche (feig vor dem wehrhaften Feind!) mit Gewalt sich an die Proletarier hinüberdrängten und sie so lange, anfänglich mit Worten, dann auch thatsächlich neckten, bis sich allmählig ein hitziges Gefecht entspann. Die Proletarier waren dabei entschieden im Nachtheil theils an Zahl, theils an Waffen; denn jene Mordgesellen zogen allsogleich wieder ihre haarscharf geschliffenen Säbel und hieben auf ihre glücklichen Reichsbrüder recht wacker ein, wie wenn es gegen den hitzigsten Feind ginge, wogegen die Arbeiter nur spärlich mit herbeigeholten Knitteln sich vertheidigen konnten. Auf beiden Seiten gab es indeß viele Verwundete, Schwerverwundete natürlich nur auf Seite des Proletariats. Später wendete sich die rasende Tapferkeit dieser Helden gegen das Eigenthum des Wirthes. In der ganzen Lokalität wurde unbarmherzig Alles demolirt, kein Fenster, kein Geschirr blieb ganz, Tische und Stühle wurden in tausend Trümmer geschlagen kurz, was nicht den Weg auf die Straße fand, wurde von den haarscharfen Messern rein weggefegt. Die Zerstörung war gräulich, dazu mußte sich der Wirth selbst vor den Unmenschen eine Zeitlang aus seinem eignen Besitzthume flüchten, bis die Kroaten ausgetobt und sich höchst befriedigt über ihr ungestörtes Bluthandwerk zurückziehen konnten. Weder der in andern Fällen so geschäftigen Polizei, noch irgend einer anderen Schergengewalt hatte es nämlich beliebt, sich ins Mittel zu schlagen. War ja doch das Militär mit seiner trefflichen Bewaffnung mehr als hinreichend „Ordnung und Ruhe,“ wenn auch nur in ächt krosatisch-kosakischem Sinne herzustellen! An demselben Tage gab die Haute-Bourgeoisie diesen Reichsbanditen einen Ehren- und Dankschmaus für ihre „taktvolle“ Aufführung (?!) und ihre traute Gesinnungsgenossenschaft; ja viele behaupten, manche der dort von der Bourgoisie traktirten Unteroffiziere und sonstiger Reichshelden hätten unmittelbar selbst Theil genommen an der abscheulichen Kroatenorgie! Mannheim, 9. April. Folgendes offizielle Aktenstück in Betreff des Prozesses gegen Fickler, Bornstedt, Steinmetz und Genossen, ist dem Angeklagten Bornstedt am 28. vorigen Monats eröffnet worden. Großherzoglich badisches Hofgericht. Freiburg, den 24. März 1849. H. G. Nr. 1704. II. Senat. Dem A. v. Bornstedt zu eröffnen, daß die ihn betreffenden Untersuchungsakten wegen ihres Zusammenhangs mit den Untersuchungen gegen andere gleichzeitig vor das Schwurgericht zu stellende Angeklagte dermalen hier nicht entbehrt werden können, daß man aber dafür sorgen werde, daß er vor den Verhandlungen zur gehörigen Zeit (!) noch Einsicht davon nehmen könne. „Zu gleicher Zeit ist diesem (Bornstedt) zu bemerken, daß man beabsichtige, nach den gegenwärti g stattfindenden Verhandlungen gegen Struve und Blind vor allen andern weitern Verhandlungen gegen andere Angeklagte in einer 2. Urtheilssitzung als erste Sache den Prozeß gegen Fickler, Bornstedt und Genossen zur Verhandlung zu bringen, zu welchem Behufe ihm in kurzer Frist die zu bestimmende Tagfahrt eröffnet und die Liste der dazu vorzuladenden Zeugen zugestellt werden wird.“ (Folgen die Unterschriften.) Aus diesem seltsamen Aktenstück ersieht man, 1) daß Fickler, Bornstedt und Krebs, welche nur des ersten republikanischen Zuges wegen verhaftet sind als Opfer der großherzoglich badischen Untersuchungs-Methode und obgleich gänzlich unschuldig an dem Struve'schen Zuge, dennoch aber dieses Zuges wegen, (als Vorwand) erst nach einjähriger Haft, Bornstedt und Krebs überdem nach mehr als 6 Monat einsamer Zellenhaft, vor Gericht erscheinen werden! 2) daß Fickler von dem mit Bornstedt vorgenommenen Verhöre, ihn betreffend, erst nach 4 Monaten Kenntniß erhielt, weil es nur so möglich war, die Untersuchungshaft gegen Fickler zu verlängern. 3) daß Bornstedt, selbst im 12. Monat seiner Haft noch nicht ein einziges Zeugenverhör zur An- und Durchsicht erhalten!!! daß demselben Angeklagten unmöglich ist, auch nur einen einzigen Entlastungszeugen zu stellen, da alle Mitglieder der „Pariser Legion“ schon seit vielen Monaten aus dem Gefängnisse von Bruchsal theils entlassen, theils nach Frankreich geführt, theils an andere deutsche Staaten ausgeliefert worden sind. Da nun kein einziger Zeuge mit seinen Aussagen zur Zeit dem Angeklagten gegenüber gestellt und confrontirt worden, so ist eine solche Untersuchungs-Methode jedenfalls noch nie dagewesen! Dixi. (M.A.Z.) Ungarn. _ Italien. * Turin, 5. April. General La Marmora hat aus seinem Hauptquartier Ronco unterm 3. April ein Manifest erlassen, worin er die Stadt Genua auffordert, sich zu ergeben oder er werde die härtesten Maßregeln des Krieges gegen sie anwenden. Das Gerücht verbreitet sich, La Marmora habe bereits das Fort Belvedere bei Genua eingenommen. (In Paris hieß es am 9. April an der Börse, Nachmittags 3 Uhr: Es sei eine telegraphische Depesche aus Genua v. 6. April mit der Anzeige an die Regierung gelangt La Marmora habe an demselben Tage, Abends 6 Uhr, nach einem mörderischen Kampfe in den Straßen, als Sieger die Stadt in Besitz genommen Diese Niederlage der Republikaner veranlaßte große Lebhaftigkeit an der Börse. „Der Tod der Völker ist das Lebender Börse.“ Die Oestreicher sollen in der Lomellina fürchterlich gehaust haben. In Nizza haben einige Zusammenstöße zwischen Linie und Bürgerwehr stattgefunden. Die Bürgerwehr verlangt jetzt vom Ministerium die Abberufung der Linientruppen. * Genua, 1. April. Wir haben noch einige Details über den heldenmüthigen Kampf der Genuesen gegen die piemontesischen Truppen nachzutragen. Eine Menge Frauen haben mitgefochten. Zwei Damen unter andern haben mit der Flinte in der Hand in den ersten Reihen gekämpft und beide sind verwundet worden. An hundert Geistliche haben ebenfalls mitgekämpft. Der Stadtrath soll sich gegen den Sicherheitsausschuß erklärt haben, aber die ungeheure Majorität der Nationalgarde hat sich auf Seite des Ausschusses geschlagen. Mehrere Deputirte sind bereits angekommen, andere werden erwartet. Fünfzehntausend Gewehre, die aus Frankreich auf einem Dampfschiff ankamen und nach Savona dirigirt werden sollten, wurden mit Beschlag belegt. Siotto Pintor, Deputirter, ist nach Sardinien abgefahren. Belgien. * Brüssel, 10. April. Je mehr Polizei in einem Staat, desto freier ist er. So lautet einer der vielen Grundsätze des preußischen Ex-Ministers Kühlwetter. Der Mann hat in der Nähe der belgischen Gränze „konstitutionelle“ Studien gemacht und an dem „Musterstaate“ Belgien seine gediegendsten Prinzipien abstrahirt. Belgien war und ist auch hinsichtlich der Polizei ein Muster, ja die gesammte Regierung vom Minister Rogier und seinem Busenfreunde Vidocq-Hody an bis zu dem untersten Beamten herab wirkt und gilt nur als Polizei-Institut, dessen Kern die Polizisten im engern Sinne ausmachen. In keinem Lande der Welt findet sich eine solche Auslese von Galgenphysionomien und Vagabundengesichtern, als unter der Musterpolizei des europäischen Musterstaats. Besonders reichlich damit versehen sind Brüssel, wie sich das für die Hauptstadt des Koburgers geziemt, die Gränze bei Aachen und einige an Frankreich stoßende Polizeistationen. Dem Aussehen der Musterpolizei entsprechen ihre Thaten. Wie sie gegen Fremde, namentlich gegen deutsche und französische Flüchtlinge verfahren, ist in diesem Blatt wiederholt berichtet worden. Nicht genug, daß solche den koburg'schen Vidocq's verhaßte Fremdlinge mit der größten Brutalität verhaftet und wochenlang im Gefängniß festgehalten worden: man plündert sie systematisch, um den „täglich steigenden Wohlstand“ der koburger Thronreden noch mehr steigen zu machen. Erst wenn man sie gehörig ausgezogen hat, werden sie in Zellenwagen gepackt und über die Gränze geschafft, wo sie dann reklamiren mögen, so viel sie wollen. Der Musterstaat weiß die einmal gemachte Beute mit allen Händen festzuhalten. Indeß die belgische Polizei oder Regierung wendet ihren eignen Landeskindern nicht minder Aufmerksamkeit zu, als den Fremden. Das hat sich seit Februar vorigen Jahres deutlich genug gezeigt; am deutlichsten zu Ende vorigen Monats bei folgender Gelegenheit. Der meist aus Arbeitern bestehende Verein „Reunion fraternelle“ hatte für den 25. März sein drittes demokratisches Bankett veranstaltet. Gegen 6 1/2 Uhr Nachmittags wurde es in den Sälen des Prado eröffnet. Etwas über 1000 Personen hatten sich dazu eingefunden. Vor der Zulassung mußte jeder auf sein Wort versichern, daß er keine Waffen bei sich trage. Die Constitution des „Musterstaats“ garantirt allen Bürgern das freie Vereinigungsrecht ohne Waffen. Wie dieses Recht geschützt wird, davon sollte bei Gelegenheit dieses Banketts ein neuer Beweis geliefert werden. Mitten unter den Trinksprüchen und den sie begleitenden Reden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz270_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz270_1849/3
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 270. Köln, 12. April 1849, S. 1523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz270_1849/3>, abgerufen am 27.04.2024.