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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 5. Prag, 1834.

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Panorama des Universums.

[Abbildung]
Gruppen aus dem Thierreiche.
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Unsere Leser finden auf dieser Platte drei der
furchtbarsten Säugethiere -- alle drei aus dem Katzen-
geschlechte -- vereinigt: den stolzen afrikanischen Löwen
mit lichter Mähne, den Tiger und den Leoparden.
Jn einiger Entfernung im Hintergrunde erblicken sie
noch den Eisbären, der zwar auch unter die Raub-
thiere gehört; doch ist er, weniger gewandt und leb-
haft, auch weniger wild als jene, bei Weitem minder
furchtbar, als die früher erwähnten Thiere, die mit
gierigen Blicken sich nach Beute umzusehen scheinen,
während er ruhig umher schaut.

Von allen Thieren, welche die Erdoberfläche be-
wohnen, muß der Löwe als eines der interessantesten
und gewiß als dasjenige anerkannt werden, über wel-
ches am meisten gesprochen und geschrieben worden
ist. Seit undenklichen Zeiten heißt der Löwe, welcher
in seinem Vaterlande das Schrecken aller vierfüßigen
Thiere ist, nicht allein der König des Thierreichs,
sondern er gilt zugleich als das Sinnbild der Groß-
muth, obschon aufmerksame Beobachter der Natur
diese Eigenschaft höchstens in dem Grade an ihm ge-
funden haben, daß er, wenn sein Hunger gestillt ist,
nicht leicht ein anderes lebendes Wesen anfällt, wel-
ches ihn nicht, willkührlich oder unwillkührlich, zum
Zorne gereizt hat. Ueberhaupt sind die Urtheile der
Naturforscher über die Löwen zum Theil sehr wider-
sprechend. Während ihnen alle älteren Tapferkeit
und Großmuth zugestehen, behauptet Sparrmann,
daß es dem Löwen, im Verhältniß zu seiner ungehen-
ren Kraft allerdings an Muth fehle, und er nur in
einzelnen Fällen eine große Kühnheit und Unerschrocken-
heit an den Tag lege. Büffon führt dafür an,
daß ihn sogar Weiber und Kinder im nördlichen Afrika
mit Stöcken fortjagen.

Was das Aeußere des Löwen betrifft, so erscheint
er uns allerdings in einer edlen, kräftigen Gestalt,
mit festem Blick und stolzem Schritt. Sein Wuchs
[Spaltenumbruch] ist nicht sehr groß, doch von so gutem Ebenmaße,
daß man ihn als den Einklang von Kraft und Ge-
wandtheit betrachten kann, da er nichts Ueberflüssiges
an seiner Gestalt hat, und beinahe nur aus Nerven
und Muskeln zu bestehen scheint. Seine außerordent-
liche Kraft zeigt er schon durch die ungeheuren Sätze,
welche er ohne alle Anstrengung macht; durch die
heftige Bewegung seines vier Fuß langen Schweifes,
der stark genug ist, einen Mann zu Boden zu werfen,
und die Leichtigkeit, mit der er die Haut seines Kör-
pers, zumal der Stirne bewegt, wodurch der Ausdruck
der Wuth an seinem Antlitz noch erhöht wird, vor-
züglich aber durch die Bewegung seiner Mähne, die
sich, wenn er im Zorne ist, nicht allein sträubt, sondern
im vollen Sinne regt und rührt. Jm Zustande der
Ruhe hat der Löwe einen außerordentlichen Gleich-
muth in sorgloser Langsamkeit seines Ganges, und
sein Blick zeigt beinahe einen Ausdruck von Verach-
tung gegen Alles, was ihn umgibt. Nur wenn er
Hunger fühlt, verliert sich diese Ruhe, und wild geht
er aus seiner Höhle hervor, die Wälder und Ebenen
zu durchstreifen, um Beute zu suchen. Dieses furcht-
bare Thier, welches am Kopfe, den Kinnbacken und
den Vorderfüßen stärker als in den Hintertheilen sei-
nes Körpers ist, hat gewöhnlich 5 bis 6 Fuß Länge
auf eine Höhe von 3 bis 4 Fuß. Das Haar an sei-
nem Leibe und an den Beinen ist kurz, am Bauche
etwas länger und an Farbe braungelb. Dagegen ist
der Vordertheil seines Körpers mit einer dichten Mähne
von langen Haaren umgeben, und auch sein Schweif
geht in ein Haarbüschel aus. Die Mähne des afri-
kanischen Löwen ist lichtgelb, während sie bei den
Löwen anderer Länder von gleicher Farbe mit dem
ganzen Körper ist.

Der Löwe schläft wenig und erwacht leicht, doch
ist es eine Fabel, daß er mit offenen Augen schläft.
Er trägt den Kopf stets aufrecht, was ihm ein so
[Ende Spaltensatz]

Panorama des Universums.

[Abbildung]
Gruppen aus dem Thierreiche.
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Unsere Leser finden auf dieser Platte drei der
furchtbarsten Säugethiere — alle drei aus dem Katzen-
geschlechte — vereinigt: den stolzen afrikanischen Löwen
mit lichter Mähne, den Tiger und den Leoparden.
Jn einiger Entfernung im Hintergrunde erblicken sie
noch den Eisbären, der zwar auch unter die Raub-
thiere gehört; doch ist er, weniger gewandt und leb-
haft, auch weniger wild als jene, bei Weitem minder
furchtbar, als die früher erwähnten Thiere, die mit
gierigen Blicken sich nach Beute umzusehen scheinen,
während er ruhig umher schaut.

Von allen Thieren, welche die Erdoberfläche be-
wohnen, muß der Löwe als eines der interessantesten
und gewiß als dasjenige anerkannt werden, über wel-
ches am meisten gesprochen und geschrieben worden
ist. Seit undenklichen Zeiten heißt der Löwe, welcher
in seinem Vaterlande das Schrecken aller vierfüßigen
Thiere ist, nicht allein der König des Thierreichs,
sondern er gilt zugleich als das Sinnbild der Groß-
muth, obschon aufmerksame Beobachter der Natur
diese Eigenschaft höchstens in dem Grade an ihm ge-
funden haben, daß er, wenn sein Hunger gestillt ist,
nicht leicht ein anderes lebendes Wesen anfällt, wel-
ches ihn nicht, willkührlich oder unwillkührlich, zum
Zorne gereizt hat. Ueberhaupt sind die Urtheile der
Naturforscher über die Löwen zum Theil sehr wider-
sprechend. Während ihnen alle älteren Tapferkeit
und Großmuth zugestehen, behauptet Sparrmann,
daß es dem Löwen, im Verhältniß zu seiner ungehen-
ren Kraft allerdings an Muth fehle, und er nur in
einzelnen Fällen eine große Kühnheit und Unerschrocken-
heit an den Tag lege. Büffon führt dafür an,
daß ihn sogar Weiber und Kinder im nördlichen Afrika
mit Stöcken fortjagen.

Was das Aeußere des Löwen betrifft, so erscheint
er uns allerdings in einer edlen, kräftigen Gestalt,
mit festem Blick und stolzem Schritt. Sein Wuchs
[Spaltenumbruch] ist nicht sehr groß, doch von so gutem Ebenmaße,
daß man ihn als den Einklang von Kraft und Ge-
wandtheit betrachten kann, da er nichts Ueberflüssiges
an seiner Gestalt hat, und beinahe nur aus Nerven
und Muskeln zu bestehen scheint. Seine außerordent-
liche Kraft zeigt er schon durch die ungeheuren Sätze,
welche er ohne alle Anstrengung macht; durch die
heftige Bewegung seines vier Fuß langen Schweifes,
der stark genug ist, einen Mann zu Boden zu werfen,
und die Leichtigkeit, mit der er die Haut seines Kör-
pers, zumal der Stirne bewegt, wodurch der Ausdruck
der Wuth an seinem Antlitz noch erhöht wird, vor-
züglich aber durch die Bewegung seiner Mähne, die
sich, wenn er im Zorne ist, nicht allein sträubt, sondern
im vollen Sinne regt und rührt. Jm Zustande der
Ruhe hat der Löwe einen außerordentlichen Gleich-
muth in sorgloser Langsamkeit seines Ganges, und
sein Blick zeigt beinahe einen Ausdruck von Verach-
tung gegen Alles, was ihn umgibt. Nur wenn er
Hunger fühlt, verliert sich diese Ruhe, und wild geht
er aus seiner Höhle hervor, die Wälder und Ebenen
zu durchstreifen, um Beute zu suchen. Dieses furcht-
bare Thier, welches am Kopfe, den Kinnbacken und
den Vorderfüßen stärker als in den Hintertheilen sei-
nes Körpers ist, hat gewöhnlich 5 bis 6 Fuß Länge
auf eine Höhe von 3 bis 4 Fuß. Das Haar an sei-
nem Leibe und an den Beinen ist kurz, am Bauche
etwas länger und an Farbe braungelb. Dagegen ist
der Vordertheil seines Körpers mit einer dichten Mähne
von langen Haaren umgeben, und auch sein Schweif
geht in ein Haarbüschel aus. Die Mähne des afri-
kanischen Löwen ist lichtgelb, während sie bei den
Löwen anderer Länder von gleicher Farbe mit dem
ganzen Körper ist.

Der Löwe schläft wenig und erwacht leicht, doch
ist es eine Fabel, daß er mit offenen Augen schläft.
Er trägt den Kopf stets aufrecht, was ihm ein so
[Ende Spaltensatz]

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[37/0005] Panorama des Universums. [Abbildung] Gruppen aus dem Thierreiche. Unsere Leser finden auf dieser Platte drei der furchtbarsten Säugethiere — alle drei aus dem Katzen- geschlechte — vereinigt: den stolzen afrikanischen Löwen mit lichter Mähne, den Tiger und den Leoparden. Jn einiger Entfernung im Hintergrunde erblicken sie noch den Eisbären, der zwar auch unter die Raub- thiere gehört; doch ist er, weniger gewandt und leb- haft, auch weniger wild als jene, bei Weitem minder furchtbar, als die früher erwähnten Thiere, die mit gierigen Blicken sich nach Beute umzusehen scheinen, während er ruhig umher schaut. Von allen Thieren, welche die Erdoberfläche be- wohnen, muß der Löwe als eines der interessantesten und gewiß als dasjenige anerkannt werden, über wel- ches am meisten gesprochen und geschrieben worden ist. Seit undenklichen Zeiten heißt der Löwe, welcher in seinem Vaterlande das Schrecken aller vierfüßigen Thiere ist, nicht allein der König des Thierreichs, sondern er gilt zugleich als das Sinnbild der Groß- muth, obschon aufmerksame Beobachter der Natur diese Eigenschaft höchstens in dem Grade an ihm ge- funden haben, daß er, wenn sein Hunger gestillt ist, nicht leicht ein anderes lebendes Wesen anfällt, wel- ches ihn nicht, willkührlich oder unwillkührlich, zum Zorne gereizt hat. Ueberhaupt sind die Urtheile der Naturforscher über die Löwen zum Theil sehr wider- sprechend. Während ihnen alle älteren Tapferkeit und Großmuth zugestehen, behauptet Sparrmann, daß es dem Löwen, im Verhältniß zu seiner ungehen- ren Kraft allerdings an Muth fehle, und er nur in einzelnen Fällen eine große Kühnheit und Unerschrocken- heit an den Tag lege. Büffon führt dafür an, daß ihn sogar Weiber und Kinder im nördlichen Afrika mit Stöcken fortjagen. Was das Aeußere des Löwen betrifft, so erscheint er uns allerdings in einer edlen, kräftigen Gestalt, mit festem Blick und stolzem Schritt. Sein Wuchs ist nicht sehr groß, doch von so gutem Ebenmaße, daß man ihn als den Einklang von Kraft und Ge- wandtheit betrachten kann, da er nichts Ueberflüssiges an seiner Gestalt hat, und beinahe nur aus Nerven und Muskeln zu bestehen scheint. Seine außerordent- liche Kraft zeigt er schon durch die ungeheuren Sätze, welche er ohne alle Anstrengung macht; durch die heftige Bewegung seines vier Fuß langen Schweifes, der stark genug ist, einen Mann zu Boden zu werfen, und die Leichtigkeit, mit der er die Haut seines Kör- pers, zumal der Stirne bewegt, wodurch der Ausdruck der Wuth an seinem Antlitz noch erhöht wird, vor- züglich aber durch die Bewegung seiner Mähne, die sich, wenn er im Zorne ist, nicht allein sträubt, sondern im vollen Sinne regt und rührt. Jm Zustande der Ruhe hat der Löwe einen außerordentlichen Gleich- muth in sorgloser Langsamkeit seines Ganges, und sein Blick zeigt beinahe einen Ausdruck von Verach- tung gegen Alles, was ihn umgibt. Nur wenn er Hunger fühlt, verliert sich diese Ruhe, und wild geht er aus seiner Höhle hervor, die Wälder und Ebenen zu durchstreifen, um Beute zu suchen. Dieses furcht- bare Thier, welches am Kopfe, den Kinnbacken und den Vorderfüßen stärker als in den Hintertheilen sei- nes Körpers ist, hat gewöhnlich 5 bis 6 Fuß Länge auf eine Höhe von 3 bis 4 Fuß. Das Haar an sei- nem Leibe und an den Beinen ist kurz, am Bauche etwas länger und an Farbe braungelb. Dagegen ist der Vordertheil seines Körpers mit einer dichten Mähne von langen Haaren umgeben, und auch sein Schweif geht in ein Haarbüschel aus. Die Mähne des afri- kanischen Löwen ist lichtgelb, während sie bei den Löwen anderer Länder von gleicher Farbe mit dem ganzen Körper ist. Der Löwe schläft wenig und erwacht leicht, doch ist es eine Fabel, daß er mit offenen Augen schläft. Er trägt den Kopf stets aufrecht, was ihm ein so

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 5. Prag, 1834, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama05_1834/5>, abgerufen am 15.06.2024.