Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 29, [s. l.], [1668].

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

noificirt, woraus erscheinet/ daß dieses Czarrs Sohn leicht vor andere
vorgezogen werden dörffte. Und seynd die meisten Senatores, weil die
Landtäge nun herbey nahen/ solchen persönlich beyzuwohnen/ nach ihren
Weywodschafften verreist. So ist ein Türckischer Envoy durch Lem-
berg nach Warschau passirt, welcher mitbringet/ daß seyn Käyser/ dafern
die Cron Polen den Cossacken/ welche sich zu Vesthaltung ihrer mit ge-
dachter Cron geschlossenen pacta sehr willig erzeigen/ hart zusetzen werde/
sie zu beschützen/ verpflichtet sey. Und stehet der Dorosenko mit denen
bey sich habenden etlich 1000. Tartarn unter Colnik/ vorhabens/ noch-
mal auf die Moscowittische Armee loß zugehen/ man verhofft aber/ daß sie
selbige auch nicht schlaffend finden werden. Sonsten wird zu Crackau
und andern Orten an Mauren und Wällen starck gearbeitet/ deßgleichen
in unterschiedlichen Weywodschafften/ als ob der Feind vor der Thür we-
re/ allerhand Kriegs -praeparatoria gemacht. Und ist der Frantzösische
Gesandte/ deme Ihre Königl. Majest. acht schöne Pferd/ samt darzu ge-
hörigen mit Silber beschlagenen Geschirrn/ verehrt/ nach Dantzig abge-
fahren.

Cöln/ vom 20. Jul.

Zu Düsseldorff wäret der Landtag annoch/ und haben die Stände da-
selbsten allbereit 400000. Reichsth. verwilliget. Und sollen Ihre Hoch-
fürstl. Durchl. den 24. diß von Düsseldorff aufbrechen und zu Bonn ein
Tag still liegen/ von dar auf Königstein gehen/ woselbst sich Ihre Churf.
Gn. zu Maintz mit Seiner Durchl. wegen einiger wichtigen Sachen
embouchiren/ und Sie allda tractiren werden.


noificirt, woraus erscheinet/ daß dieses Czarrs Sohn leicht vor andere
vorgezogen werden dörffte. Und seynd die meisten Senatores, weil die
Landtäge nun herbey nahen/ solchen persönlich beyzuwohnen/ nach ihren
Weywodschafften verreist. So ist ein Türckischer Envoy durch Lem-
berg nach Warschau passirt, welcher mitbringet/ daß seyn Käyser/ dafern
die Cron Polen den Cossacken/ welche sich zu Vesthaltung ihrer mit ge-
dachter Cron geschlossenen pacta sehr willig erzeigen/ hart zusetzen werde/
sie zu beschützen/ verpflichtet sey. Und stehet der Dorosenko mit denen
bey sich habenden etlich 1000. Tartarn unter Colnik/ vorhabens/ noch-
mal auf die Moscowittische Armee loß zugehen/ man verhofft aber/ daß sie
selbige auch nicht schlaffend finden werden. Sonsten wird zu Crackau
und andern Orten an Mauren und Wällen starck gearbeitet/ deßgleichen
in unterschiedlichen Weywodschafften/ als ob der Feind vor der Thür we-
re/ allerhand Kriegs -præparatoria gemacht. Und ist der Frantzösische
Gesandte/ deme Ihre Königl. Majest. acht schöne Pferd/ samt darzu ge-
hörigen mit Silber beschlagenen Geschirrn/ verehrt/ nach Dantzig abge-
fahren.

Cöln/ vom 20. Jul.

Zu Düsseldorff wäret der Landtag annoch/ und haben die Stände da-
selbsten allbereit 400000. Reichsth. verwilliget. Und sollen Ihre Hoch-
fürstl. Durchl. den 24. diß von Düsseldorff aufbrechen und zu Bonn ein
Tag still liegen/ von dar auf Königstein gehen/ woselbst sich Ihre Churf.
Gn. zu Maintz mit Seiner Durchl. wegen einiger wichtigen Sachen
embouchiren/ und Sie allda tractiren werden.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><hi rendition="#aq">noificirt,</hi> woraus erscheinet/ daß dieses Czarrs Sohn leicht vor andere<lb/>
vorgezogen werden dörffte. Und seynd die meisten <hi rendition="#aq">Senatores,</hi> weil die<lb/>
Landtäge nun herbey nahen/ solchen persönlich beyzuwohnen/ nach ihren<lb/>
Weywodschafften verreist. So ist ein Türckischer Envoy durch Lem-<lb/>
berg nach Warschau <hi rendition="#aq">passirt,</hi> welcher mitbringet/ daß seyn Käyser/ dafern<lb/>
die Cron Polen den Cossacken/ welche sich zu Vesthaltung ihrer mit ge-<lb/>
dachter Cron geschlossenen <hi rendition="#aq">pacta</hi> sehr willig erzeigen/ hart zusetzen werde/<lb/>
sie zu beschützen/ verpflichtet sey. Und stehet der Dorosenko mit denen<lb/>
bey sich habenden etlich 1000. Tartarn unter Colnik/ vorhabens/ noch-<lb/>
mal auf die Moscowittische Armee loß zugehen/ man verhofft aber/ daß sie<lb/>
selbige auch nicht schlaffend finden werden. Sonsten wird zu Crackau<lb/>
und andern Orten an Mauren und Wällen starck gearbeitet/ deßgleichen<lb/>
in unterschiedlichen Weywodschafften/ als ob der Feind vor der Thür we-<lb/>
re/ allerhand Kriegs <hi rendition="#aq">-præparatoria</hi> gemacht. Und ist der Frantzösische<lb/>
Gesandte/ deme Ihre Königl. Majest. acht schöne Pferd/ samt darzu ge-<lb/>
hörigen mit Silber beschlagenen Geschirrn/ verehrt/ nach Dantzig abge-<lb/>
fahren.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Cöln/ vom 20. Jul.</head><lb/>
        <p>Zu Düsseldorff wäret der Landtag annoch/ und haben die Stände da-<lb/>
selbsten allbereit 400000. Reichsth. verwilliget. Und sollen Ihre Hoch-<lb/>
fürstl. Durchl. den 24. diß von Düsseldorff aufbrechen und zu Bonn ein<lb/>
Tag still liegen/ von dar auf Königstein gehen/ woselbst sich Ihre Churf.<lb/>
Gn. zu Maintz mit Seiner Durchl. wegen einiger wichtigen Sachen<lb/><hi rendition="#aq">embouchi</hi>ren/ und Sie allda <hi rendition="#aq">tract</hi>iren werden.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] noificirt, woraus erscheinet/ daß dieses Czarrs Sohn leicht vor andere vorgezogen werden dörffte. Und seynd die meisten Senatores, weil die Landtäge nun herbey nahen/ solchen persönlich beyzuwohnen/ nach ihren Weywodschafften verreist. So ist ein Türckischer Envoy durch Lem- berg nach Warschau passirt, welcher mitbringet/ daß seyn Käyser/ dafern die Cron Polen den Cossacken/ welche sich zu Vesthaltung ihrer mit ge- dachter Cron geschlossenen pacta sehr willig erzeigen/ hart zusetzen werde/ sie zu beschützen/ verpflichtet sey. Und stehet der Dorosenko mit denen bey sich habenden etlich 1000. Tartarn unter Colnik/ vorhabens/ noch- mal auf die Moscowittische Armee loß zugehen/ man verhofft aber/ daß sie selbige auch nicht schlaffend finden werden. Sonsten wird zu Crackau und andern Orten an Mauren und Wällen starck gearbeitet/ deßgleichen in unterschiedlichen Weywodschafften/ als ob der Feind vor der Thür we- re/ allerhand Kriegs -præparatoria gemacht. Und ist der Frantzösische Gesandte/ deme Ihre Königl. Majest. acht schöne Pferd/ samt darzu ge- hörigen mit Silber beschlagenen Geschirrn/ verehrt/ nach Dantzig abge- fahren. Cöln/ vom 20. Jul. Zu Düsseldorff wäret der Landtag annoch/ und haben die Stände da- selbsten allbereit 400000. Reichsth. verwilliget. Und sollen Ihre Hoch- fürstl. Durchl. den 24. diß von Düsseldorff aufbrechen und zu Bonn ein Tag still liegen/ von dar auf Königstein gehen/ woselbst sich Ihre Churf. Gn. zu Maintz mit Seiner Durchl. wegen einiger wichtigen Sachen embouchiren/ und Sie allda tractiren werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:13:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:13:59Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0029_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0029_1668/4
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 29, [s. l.], [1668], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0029_1668/4>, abgerufen am 31.10.2024.