Ordinari Postzeitung. Nr. 47, [s. l.], [1668].überliefferung eines verschlossenen Schreibens ein Pferd verehret/ dersel- Rheinstrom von 18. Novemb. Aus Lothringen wird bericht/ daß selbiger gesamte Adel zu Ihrer Franckreich/ vom 27. dito. Man ist dieser Zeit mit nichts anders beschäfftigt/ als sich zu Was- 80.
überliefferung eines verschlossenen Schreibens ein Pferd verehret/ dersel- Rheinstrom von 18. Novemb. Aus Lothringen wird bericht/ daß selbiger gesamte Adel zu Ihrer Franckreich/ vom 27. dito. Man ist dieser Zeit mit nichts anders beschäfftigt/ als sich zu Was- 80.
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> überliefferung eines verschlossenen Schreibens ein Pferd verehret/ dersel-<lb/> be ist in gedachten Herrn Kriegs Præsidenten Carotzen mit 6. bespanten<lb/> Pferden zur Audientz und wieder ins Quartier geführet/ und vor 12.<lb/> Tartaren zu Pferd begleitet worden. Vorgestern Abends ist der Churf.<lb/> Sächsische Gesandten Herr Heinrich Gebhard von Miltitz deß Chur-<lb/> Printzen Hof-Marschall und Ober-Cammerer/ mit 3. Carotzen in sein<lb/> Logiament begleitet worden/ und stehet dessen Anbringen künfftig zuver-<lb/> nehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rheinstrom von 18. Novemb.</head><lb/> <p>Aus Lothringen wird bericht/ daß selbiger gesamte Adel zu Ihrer<lb/> gegen Chur Pfaltz annoch zu Feld stehenden Armee aufgebotten wor-<lb/> den/ derhalben einige zum theil bereit nacher <hi rendition="#aq">Ponte de Mouson</hi> auf dem<lb/> Randevous erscheinen/ die meisten aber doch/ welche sich eines so spaten<lb/> Feldzuges nicht mehr versehen/ anjetzo erst zu Metz umb Pferd und an-<lb/> dere Ausmundierung bewerben/ doch wäre indessen <hi rendition="#aq">Mons. Haucourt</hi><lb/> mit 5. Stuck Geschütz/ vieler Munition und Vivers/ samt einer starcken<lb/> Convoy von Nancy gleichfals nach den Lothr. Lager abgangen. Wie<lb/> Brüßler Brieff melden/ wurden selbige Strassen von denen Frantzosen<lb/> so unsicher gemacht/ daß allbereit unterschiedliche von Genth und Loven<lb/> gangene Güterwägen geplündert/ die dabey befundene Personen übel<lb/><hi rendition="#aq">tractirt</hi>, und so gar der jüngste von Guberneur zu Mecheln nacher Brüs-<lb/> sel <hi rendition="#aq">passir</hi>te Currir biß aufs Hemb ausgezogen worden. So hat man aus<lb/> der See nachricht/ daß 7. wohl <hi rendition="#aq">mundir</hi>te mit 5000. Frantz. Soldaten<lb/> zu Fuß besetzte Kriegsschiff von Brest ausgeloffen/ nicht wüste man/ wo<lb/> derselbe <hi rendition="#aq">cours</hi> noch eigentlich hingerichtet seyn mag. Von Londen wird<lb/> gemeldet/ daß eine grosse Parthey reichbeladene Schiff aus unterschied-<lb/> lichen Orten/ worunter auch eines aus Portugall/ daselbst mehrmals<lb/> einkommen/ und hätte der König von England zu Bestättigung der un-<lb/> längst mit der Cron Schweden verneuerten Freundschafft vor selbigen<lb/> jungen König/ den Grafen von Charliste mit den Orden deß Hosenban-<lb/> des dahin abgefertiget/ womit zugleich Printz Robbert auch nach seinem<lb/> Guberno/ und Castell Windhor von Londen abgereist.<lb/> So viel man<lb/> mit Holländ. Brieffen meldet/ wäre die Smirner Kauff-Flotta dißmal<lb/> mit sehr grossen Reichthumb glücklich im Texel eingeloffen. So wurden<lb/> nun die Herren Staaden gegen den 21. diß sich wider in <hi rendition="#aq">pleno</hi> im Haag<lb/> versamlen. Und hätte der Printz von Uranien bey seinen nunmehr den<lb/> 14. diß erreichten 18. Jahr ein grosses Fest und Panquet allda gehalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckreich/ vom 27. dito.</head><lb/> <p>Man ist dieser Zeit mit nichts anders beschäfftigt/ als sich zu Was-<lb/> ser mächtig zu machen/ umb einige Länder in Indien zu <hi rendition="#aq">attaqui</hi>ren/ es<lb/> seynd zu dem Ende schon 60. Schiff in Bereitschafft/ darvon die größte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">80.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
überliefferung eines verschlossenen Schreibens ein Pferd verehret/ dersel-
be ist in gedachten Herrn Kriegs Præsidenten Carotzen mit 6. bespanten
Pferden zur Audientz und wieder ins Quartier geführet/ und vor 12.
Tartaren zu Pferd begleitet worden. Vorgestern Abends ist der Churf.
Sächsische Gesandten Herr Heinrich Gebhard von Miltitz deß Chur-
Printzen Hof-Marschall und Ober-Cammerer/ mit 3. Carotzen in sein
Logiament begleitet worden/ und stehet dessen Anbringen künfftig zuver-
nehmen.
Rheinstrom von 18. Novemb.
Aus Lothringen wird bericht/ daß selbiger gesamte Adel zu Ihrer
gegen Chur Pfaltz annoch zu Feld stehenden Armee aufgebotten wor-
den/ derhalben einige zum theil bereit nacher Ponte de Mouson auf dem
Randevous erscheinen/ die meisten aber doch/ welche sich eines so spaten
Feldzuges nicht mehr versehen/ anjetzo erst zu Metz umb Pferd und an-
dere Ausmundierung bewerben/ doch wäre indessen Mons. Haucourt
mit 5. Stuck Geschütz/ vieler Munition und Vivers/ samt einer starcken
Convoy von Nancy gleichfals nach den Lothr. Lager abgangen. Wie
Brüßler Brieff melden/ wurden selbige Strassen von denen Frantzosen
so unsicher gemacht/ daß allbereit unterschiedliche von Genth und Loven
gangene Güterwägen geplündert/ die dabey befundene Personen übel
tractirt, und so gar der jüngste von Guberneur zu Mecheln nacher Brüs-
sel passirte Currir biß aufs Hemb ausgezogen worden. So hat man aus
der See nachricht/ daß 7. wohl mundirte mit 5000. Frantz. Soldaten
zu Fuß besetzte Kriegsschiff von Brest ausgeloffen/ nicht wüste man/ wo
derselbe cours noch eigentlich hingerichtet seyn mag. Von Londen wird
gemeldet/ daß eine grosse Parthey reichbeladene Schiff aus unterschied-
lichen Orten/ worunter auch eines aus Portugall/ daselbst mehrmals
einkommen/ und hätte der König von England zu Bestättigung der un-
längst mit der Cron Schweden verneuerten Freundschafft vor selbigen
jungen König/ den Grafen von Charliste mit den Orden deß Hosenban-
des dahin abgefertiget/ womit zugleich Printz Robbert auch nach seinem
Guberno/ und Castell Windhor von Londen abgereist.
So viel man
mit Holländ. Brieffen meldet/ wäre die Smirner Kauff-Flotta dißmal
mit sehr grossen Reichthumb glücklich im Texel eingeloffen. So wurden
nun die Herren Staaden gegen den 21. diß sich wider in pleno im Haag
versamlen. Und hätte der Printz von Uranien bey seinen nunmehr den
14. diß erreichten 18. Jahr ein grosses Fest und Panquet allda gehalten.
Franckreich/ vom 27. dito.
Man ist dieser Zeit mit nichts anders beschäfftigt/ als sich zu Was-
ser mächtig zu machen/ umb einige Länder in Indien zu attaquiren/ es
seynd zu dem Ende schon 60. Schiff in Bereitschafft/ darvon die größte
80.
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