Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 5, Danzig, 1696.commodiret/ und eingeschrenckt/ selbige leydet mercklichen Mangel Paris/ vom 16. Jan. Der Marquis de Nesmond/ von dem man gemeynet/ daß er und
commodiret/ und eingeschrenckt/ selbige leydet mercklichen Mangel Paris/ vom 16. Jan. Der Marquis de Nesmond/ von dem man gemeynet/ daß er und
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> commodiret/ und eingeschrenckt/ selbige leydet mercklichen Mangel<lb/> an Vivres/ der Commendant von selbiger Vestung läst zu seinen<lb/> Gebrauch umb einige Wein anhalten/ und zweiffelt man nicht/ man<lb/> werde ihm auch etliche Fässer zusenden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Paris/ vom 16. Jan.</head><lb/> <p>Der Marquis de Nesmond/ von dem man gemeynet/ daß er<lb/> nach Toulon solte gehen/ umb sich bey dem Grafen Chasteaurenault<lb/> zu verfügen/ soll nunmehro wegen einer gewissen Entreprise nicht da-<lb/> hin reisen; doch wil man/ daß gemeldter Graf mit einer Esquadre<lb/> von Toulon außlauffen soll/ auff eine Kauffardey-Flotte zu passen.<lb/> Unterdessen gibt man allhier vor/ daß unsere Flotte zu Toulon ohn-<lb/> fehlbar 50. Schiffe starck zu Anfange des Februarii nach dem Ocean<lb/> segeln soll/ obwohl gesagt wird/ daß der Marschall de Tourville und<lb/> Graf d’ Estree dagegen gesprochen/ davor haltend<supplied cert="low">e</supplied>/ daß man allzu<lb/> viel wage/ allein Msr. de Chateaurenault soll gantz anderer Meynung<lb/> gewesen seyn. Von Roan wird geschrieben/ daß allda Ordre von<lb/> Hofe ankommen/ die 7. Galleen/ so daselbst liegen/ zu equippiren.<lb/> Dieser Tagen hat man Madame Guyon in ihrem Hause verarresti-<lb/> ret/ umb daß sie einige Versamlungen gehalten/ und unterschiedliche<lb/> Bücher/ betreffend die Lehre der Quietisten/ ausgegeben. Vorge-<lb/> stern Abend kam der König von Meudon nach Versailles. Der Her-<lb/> tzog und Hertzogin von Orleans befinden sich noch in dieser Stadt.<lb/> Mit denen letzten Briefen von Marseille hat man/ daß eines von<lb/> unsern Schiffen aus Ost-Indien kommend/ bey Toulon geblieben/<lb/> ohne daß man etwas von der Ladung/ so mehr als 50000. Rthl. wehrt<lb/> hätten borgen können. Msr. de Vauval Girardin Intendant der<lb/> See-Sachen von Toulon/ soll dieses Jahr nicht/ wie vormahls/ auff<lb/> die Flotte/ die der Graf von Chateaurenault commandiren wird/ ge-<lb/> hen/ sondern der König hat darzu einen von Msr. de Ponchartrain<lb/> Anverwandten/ Nahmens Philippeaux d’ Herbaut ernennet. Msr.<lb/> Pagen/ Auditeur der Rechnungen/ Hauß-Frau/ und Msr. de Mur-<lb/> ceaux Schatzmeisters von Franckreich seine/ rencontrirten einander<lb/> ohngefehr des Morgens um 10. Uhr/ in einem engen Gäßgen des Coc-<lb/> quilles genandt/ in ihren Carossen/ und weil keine vor der andern zu-<lb/> rück gehen wolte/ hielten sie das Mittagmahl in ihren Carossen/ ja<lb/> sie solten die gantze Nacht da gehalten haben/ wann nicht der Com-<lb/> missarius de Wyl des Abends um 4. Uhr darzwischen gekommen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
commodiret/ und eingeschrenckt/ selbige leydet mercklichen Mangel
an Vivres/ der Commendant von selbiger Vestung läst zu seinen
Gebrauch umb einige Wein anhalten/ und zweiffelt man nicht/ man
werde ihm auch etliche Fässer zusenden.
Paris/ vom 16. Jan.
Der Marquis de Nesmond/ von dem man gemeynet/ daß er
nach Toulon solte gehen/ umb sich bey dem Grafen Chasteaurenault
zu verfügen/ soll nunmehro wegen einer gewissen Entreprise nicht da-
hin reisen; doch wil man/ daß gemeldter Graf mit einer Esquadre
von Toulon außlauffen soll/ auff eine Kauffardey-Flotte zu passen.
Unterdessen gibt man allhier vor/ daß unsere Flotte zu Toulon ohn-
fehlbar 50. Schiffe starck zu Anfange des Februarii nach dem Ocean
segeln soll/ obwohl gesagt wird/ daß der Marschall de Tourville und
Graf d’ Estree dagegen gesprochen/ davor haltende/ daß man allzu
viel wage/ allein Msr. de Chateaurenault soll gantz anderer Meynung
gewesen seyn. Von Roan wird geschrieben/ daß allda Ordre von
Hofe ankommen/ die 7. Galleen/ so daselbst liegen/ zu equippiren.
Dieser Tagen hat man Madame Guyon in ihrem Hause verarresti-
ret/ umb daß sie einige Versamlungen gehalten/ und unterschiedliche
Bücher/ betreffend die Lehre der Quietisten/ ausgegeben. Vorge-
stern Abend kam der König von Meudon nach Versailles. Der Her-
tzog und Hertzogin von Orleans befinden sich noch in dieser Stadt.
Mit denen letzten Briefen von Marseille hat man/ daß eines von
unsern Schiffen aus Ost-Indien kommend/ bey Toulon geblieben/
ohne daß man etwas von der Ladung/ so mehr als 50000. Rthl. wehrt
hätten borgen können. Msr. de Vauval Girardin Intendant der
See-Sachen von Toulon/ soll dieses Jahr nicht/ wie vormahls/ auff
die Flotte/ die der Graf von Chateaurenault commandiren wird/ ge-
hen/ sondern der König hat darzu einen von Msr. de Ponchartrain
Anverwandten/ Nahmens Philippeaux d’ Herbaut ernennet. Msr.
Pagen/ Auditeur der Rechnungen/ Hauß-Frau/ und Msr. de Mur-
ceaux Schatzmeisters von Franckreich seine/ rencontrirten einander
ohngefehr des Morgens um 10. Uhr/ in einem engen Gäßgen des Coc-
quilles genandt/ in ihren Carossen/ und weil keine vor der andern zu-
rück gehen wolte/ hielten sie das Mittagmahl in ihren Carossen/ ja
sie solten die gantze Nacht da gehalten haben/ wann nicht der Com-
missarius de Wyl des Abends um 4. Uhr darzwischen gekommen/
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