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Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698.

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unterschiedlich gesprochen wird/ nicht über [22] Battaillons betreffen
werde. Die von der grossen Kammer des Parlaments sind Vormit-
tags sehr bemühet/ umb die Sache des Printzen de Conty und der
Hertzogin von Nemours mit dem ehesten zu vergleichen. Der Kö-
nig hat alles alte Korn/ so noch in der Picardie gewesen/ nach den
Frontiren führen lassen/ dahero vermuthet wird/ daß solches täglich
an Preiß auffschlagen werde. Der Hertzog von Cheurense hat an
statt des Hertzogs de Chaulne in dem Parlment seinen Sitz genom-
men. Durch den stetswährenden starcken Regen ist die Saine nebst
vielen andern Revieren an unterschiedlichen Orthen übergelauffen.
Die vorige Woche starb Monsr. Richelet der ältere/ von welchem
noch einige Wercke fertig liegen/ so bißhero noch nicht im Druck ge-
geben.

Dublin/ vom 20. November.

In dem Unter-Hause ist beschlossen 60000. Pf. Sterl. durch
eine Landtaxa in 18. Monathen/ und 30000. Pf. in Zeit von 2. Jahren
von dem Saltz zu heben. Die Bill/ durch welcher den Römisch-
gesinneten die Macht benommen wird/ als Solliciteurs in den Ge-
richts-Bäncken zu agiren/ ist zu einer Committe gestellt. Der Graff
von Clauricard hat der Römischen Lehre öffentlich in der Kirchen
abgesaget/ und die Protestantische angenommen/ dergleichen auch
durch mehr als 80. Edelleute/ deren etliche von grossem Ansehen/ in-
nerhalb einem Monath geschehen.

Londen/ vom 1. December.

Die Dublinischen Brieffe vom 12. des vergangenen bringen mit/
daß den 11. das Unter-Hauß alldar resolviret habe/ eine Taxe von
6. ß. 8. Pfennig auff die Tonne auß Engelland kommende Saltz zu
setzen. Den 12. hätte es deren eine andere von 4. ß. auff die Tonne
auff dasjenige so in Irrland/ ausgenommen das Felsen-Saltz/ wie
auch eine andere von 10. ß. so aus Franckreich und Spanien kommen
wird/ zu legen/ dergestalt/ daß die Tonne Saltz nunmehro in ermeld-
tem Irrland 16. a 17. Schilling gilt. Vor Portsmouth wird be-
richtet/ daß unter der zu Spithead des Admiral Bembon befindli-
chen Esquadre ein Englischer Capitain sey/ so davon ein Schiff com-
mandirt/ welcher 22. Reisen nach den Inseln/ und 2. nacher West-
Indien gethan habe. Gestern versambleten sich die Herren Regenten/
und glaubt man/ daß es geschehen sey/ umb wegen der Zeit/ biß auff

welche

unterschiedlich gesprochen wird/ nicht über [22] Battaillons betreffen
werde. Die von der grossen Kammer des Parlaments sind Vormit-
tags sehr bemühet/ umb die Sache des Printzen de Conty und der
Hertzogin von Nemours mit dem ehesten zu vergleichen. Der Kö-
nig hat alles alte Korn/ so noch in der Picardie gewesen/ nach den
Frontiren führen lassen/ dahero vermuthet wird/ daß solches täglich
an Preiß auffschlagen werde. Der Hertzog von Cheurense hat an
statt des Hertzogs de Chaulne in dem Parlment seinen Sitz genom-
men. Durch den stetswährenden starcken Regen ist die Saine nebst
vielen andern Revieren an unterschiedlichen Orthen übergelauffen.
Die vorige Woche starb Monsr. Richelet der ältere/ von welchem
noch einige Wercke fertig liegen/ so bißhero noch nicht im Druck ge-
geben.

Dublin/ vom 20. November.

In dem Unter-Hause ist beschlossen 60000. Pf. Sterl. durch
eine Landtaxa in 18. Monathen/ und 30000. Pf. in Zeit von 2. Jahren
von dem Saltz zu heben. Die Bill/ durch welcher den Römisch-
gesinneten die Macht benommen wird/ als Solliciteurs in den Ge-
richts-Bäncken zu agiren/ ist zu einer Committe gestellt. Der Graff
von Clauricard hat der Römischen Lehre öffentlich in der Kirchen
abgesaget/ und die Protestantische angenommen/ dergleichen auch
durch mehr als 80. Edelleute/ deren etliche von grossem Ansehen/ in-
nerhalb einem Monath geschehen.

Londen/ vom 1. December.

Die Dublinischen Brieffe vom 12. des vergangenen bringen mit/
daß den 11. das Unter-Hauß alldar resolviret habe/ eine Taxe von
6. ß. 8. Pfennig auff die Tonne auß Engelland kommende Saltz zu
setzen. Den 12. hätte es deren eine andere von 4. ß. auff die Tonne
auff dasjenige so in Irrland/ ausgenommen das Felsen-Saltz/ wie
auch eine andere von 10. ß. so aus Franckreich und Spanien kommen
wird/ zu legen/ dergestalt/ daß die Tonne Saltz nunmehro in ermeld-
tem Irrland 16. a 17. Schilling gilt. Vor Portsmouth wird be-
richtet/ daß unter der zu Spithead des Admiral Bembon befindli-
chen Esquadre ein Englischer Capitain sey/ so davon ein Schiff com-
mandirt/ welcher 22. Reisen nach den Inseln/ und 2. nacher West-
Indien gethan habe. Gestern versambleten sich die Herren Regenten/
und glaubt man/ daß es geschehen sey/ umb wegen der Zeit/ biß auff

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Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:20Z)

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Zitationshilfe: Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0052_1698/5>, abgerufen am 09.06.2024.