Ordinari Reichs-Zeitung. Nr. 2028, Wien, 1698.Mayest. mit eigener Hand die Ordinairen/ welche die Völcker im Marsch Auß Wilda/ vom 11. Octobris Zwey Fahnen vom Hern Oginski/ so in gewissen Gütern der Her- Auß Pariß/ vom 19. Octobris. Der Graff von Blanzac/ welcher in Engelland gewesen/ und seine Mayest. mit eigener Hand die Ordinairen/ welche die Völcker im Marsch Auß Wilda/ vom 11. Octobris Zwey Fahnen vom Hern Oginski/ so in gewissen Gütern der Her- Auß Pariß/ vom 19. Octobris. Der Graff von Blanzac/ welcher in Engelland gewesen/ und seine <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Mayest. mit eigener Hand die Ordinairen/ welche die Völcker im Marsch<lb/> und Winterquartieren observiren sollen. 1. Daß von einer jeden Woy-<lb/> wodschafft der Armee ein Commissarius solle beygegeben werden/ damit<lb/> sie den Marsch und gehörige Nacht-Lager abzeichnen können. 2. Die<lb/> Proviant-Meister sollen allezeit zwey Tage Proviant vorkauffen/ und<lb/> contant bezahlen/ welches die Commissarij/ vermög Taxa/ schaffen/ und nicht zu<lb/> steigern/ gehalten seyn sollen. 3. Der Soldat soll nicht mehr praetendiren/<lb/> als Dach und Fach/ Stroh und Feuer/ und so der Soldat einigen Scha-<lb/> den macht/ solle der commandirende Officierer solchen zu vergüten/ schul-<lb/> dig seyn/ und solle allemahl in einem jeden Nacht-Lager vor das/ was<lb/> mehr/ als oben gemeldet/ empfangen/ richtig machen/ <supplied cert="low">noch</supplied> sollen die<lb/> Haupt-Leuthe die Ubertretter straffen/ und dem Klagenden/ ohne An-<lb/> sehen der Persohn/ Außrichtung wiederfahren lassen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Wilda/ vom 11. Octobris</head><lb/> <p>Zwey Fahnen vom Hern Oginski/ so in gewissen Gütern der Her-<lb/> ren Sapiehen gelegen/ seynd/ nach dem der Podstawcs an die Dörffer<lb/> deßwegen Ordre ertheilet/ von etlich 100. Bauren/ mit Gewehren gewaff-<lb/> net/ attaquiret/ so sie mit List todt schlagen wollen/ und mit denselben/<lb/> nach erhaltener Nachricht/ ins Gefecht gerathen; Sie haben das Feuer<lb/> den Bauren außgehalten/ aber zum andern mahl zu feuren nicht gelassen/<lb/> sondern sie mit Säbeln bewillkommet und niedergemacht/ man zehlet<lb/> 200. Todte und 50. Blessirte. Der Tribunal ist in 2. Theil getheilet/<lb/> einige wollen ihn in Minsck/ und die andern in Nowogrod haben. Hun-<lb/> dert tausend vom Littauischen Adel sollen auff künfftigen Pospolite Rus-<lb/> zenie sich stellen/ vor wen aber/ kan man nicht wissen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Pariß/ vom 19. Octobris.</head><lb/> <p>Der Graff von Blanzac/ welcher in Engelland gewesen/ und seine<lb/> Mutter die Gräffin von Roye besucht hat/ ist von dannen vor etlichen<lb/> Tagen hier wieder angelangt. Der Printz von Dombes/ Sohn von dem<lb/> Hertzogen <hi rendition="#aq">due Maine,</hi> ist in die Capelle zu Versailles begraben worden.<lb/> Man versichert/ daß der Graff von Guiscard/ so ernennet ist/ umb den<lb/> Graffen von Avaux/ unsers Königs Ambassadeur in Schweden abzu-<lb/> lösen/ nicht eher als nacher Ostern dahin abreisen/ und dieser letztere<lb/> noch den gantzen Winter über dorten verbleiben wird. Von Metz hat<lb/> man/ daß daselbst einer von denen vornehmsten Juden welchen sie die Ju-<lb/> den als ihren zweyten Rabiner geachtet haben/ dem Judenthumb abge-<lb/> schwohren/ und die Römisch-Catholische Religion angenommen hat; Wel-<lb/> ches unter denen Juden grosses Geschrey verursachet/ umb desto mehr/ wei-<lb/><supplied cert="low">l</supplied>en dieses der vierdte ist/ so zu Metz/ seithero einem Monath/ sich hat bekehrt.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Mayest. mit eigener Hand die Ordinairen/ welche die Völcker im Marsch
und Winterquartieren observiren sollen. 1. Daß von einer jeden Woy-
wodschafft der Armee ein Commissarius solle beygegeben werden/ damit
sie den Marsch und gehörige Nacht-Lager abzeichnen können. 2. Die
Proviant-Meister sollen allezeit zwey Tage Proviant vorkauffen/ und
contant bezahlen/ welches die Commissarij/ vermög Taxa/ schaffen/ und nicht zu
steigern/ gehalten seyn sollen. 3. Der Soldat soll nicht mehr praetendiren/
als Dach und Fach/ Stroh und Feuer/ und so der Soldat einigen Scha-
den macht/ solle der commandirende Officierer solchen zu vergüten/ schul-
dig seyn/ und solle allemahl in einem jeden Nacht-Lager vor das/ was
mehr/ als oben gemeldet/ empfangen/ richtig machen/ noch sollen die
Haupt-Leuthe die Ubertretter straffen/ und dem Klagenden/ ohne An-
sehen der Persohn/ Außrichtung wiederfahren lassen.
Auß Wilda/ vom 11. Octobris
Zwey Fahnen vom Hern Oginski/ so in gewissen Gütern der Her-
ren Sapiehen gelegen/ seynd/ nach dem der Podstawcs an die Dörffer
deßwegen Ordre ertheilet/ von etlich 100. Bauren/ mit Gewehren gewaff-
net/ attaquiret/ so sie mit List todt schlagen wollen/ und mit denselben/
nach erhaltener Nachricht/ ins Gefecht gerathen; Sie haben das Feuer
den Bauren außgehalten/ aber zum andern mahl zu feuren nicht gelassen/
sondern sie mit Säbeln bewillkommet und niedergemacht/ man zehlet
200. Todte und 50. Blessirte. Der Tribunal ist in 2. Theil getheilet/
einige wollen ihn in Minsck/ und die andern in Nowogrod haben. Hun-
dert tausend vom Littauischen Adel sollen auff künfftigen Pospolite Rus-
zenie sich stellen/ vor wen aber/ kan man nicht wissen.
Auß Pariß/ vom 19. Octobris.
Der Graff von Blanzac/ welcher in Engelland gewesen/ und seine
Mutter die Gräffin von Roye besucht hat/ ist von dannen vor etlichen
Tagen hier wieder angelangt. Der Printz von Dombes/ Sohn von dem
Hertzogen due Maine, ist in die Capelle zu Versailles begraben worden.
Man versichert/ daß der Graff von Guiscard/ so ernennet ist/ umb den
Graffen von Avaux/ unsers Königs Ambassadeur in Schweden abzu-
lösen/ nicht eher als nacher Ostern dahin abreisen/ und dieser letztere
noch den gantzen Winter über dorten verbleiben wird. Von Metz hat
man/ daß daselbst einer von denen vornehmsten Juden welchen sie die Ju-
den als ihren zweyten Rabiner geachtet haben/ dem Judenthumb abge-
schwohren/ und die Römisch-Catholische Religion angenommen hat; Wel-
ches unter denen Juden grosses Geschrey verursachet/ umb desto mehr/ wei-
len dieses der vierdte ist/ so zu Metz/ seithero einem Monath/ sich hat bekehrt.
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(2019-06-18T17:37:24Z)
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