Rigische Novellen. Nr. 31, Riga, 1699.gut Theil/ wie auch das umbliegende Land/ den Luttich/ vom 7. April. Die Churfürstl. Ministris und alle andere so Neuf-Chatel/ vom 30. Marty. Endlich ist bey dem Raht von Estaat und dem Warschau/ vom 14. April. Aus Sachsen wird berichtet/ daß man einen [Ende Spaltensatz] gut Theil/ wie auch das umbliegende Land/ den Luttich/ vom 7. April. Die Churfürstl. Ministris und alle andere so Neuf-Chatel/ vom 30. Marty. Endlich ist bey dem Raht von Estaat und dem Warschau/ vom 14. April. Aus Sachsen wird berichtet/ daß man einen [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> gut Theil/ wie auch das umbliegende Land/ den<lb/> Rest von den Unkosten bezahlen soll; Duynkir-<lb/> chen wird man auch noch mehr fortificiren/ vor-<lb/> nemlich Seewerts. Die Reveu von des Kö-<lb/> nigs Hauß-Trouppen ist biß nach Ostern aus-<lb/> gestellt. Man will versichern/ daß der Ambassa-<lb/> deur von dem Käyser von Marocco mit den<lb/> Königlichen Commissarien nicht kan accordiren/<lb/> und daß er in kurtzer Zeit wol unverrichter Sache<lb/> wieder abreisen dürffte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Luttich/ vom 7. April.</head><lb/> <p>Die Churfürstl. Ministris und alle andere so<lb/> sich biß dato noch bemühet/ die schwebende Strei-<lb/> tigkeiten/ zwischen denen vom dritten Stand weg<lb/> zu nehmen sehen nun wohl/ daß sie umb sonst ge-<lb/> arbeitet haben/ weil die Widerwertigkeit jetzo<lb/> grösser als sie jemahlen gewesen/ weßwegen man<lb/> dann in der Versammlung/ zu keinen Schluß<lb/> gelangen kan. Vorgestern hat man hier vom<lb/> Käyserl. Hofe ein Mandat bekommen/ welches<lb/> denen Geistlichen Persohnen obligiret inskünff-<lb/> tige so wohl als andere Einwohner/ alle öffent-<lb/> liche Contributiones zu bezahlen/ welches eine<lb/> grosse Erleuchterung vor viele arme Leute seyn<lb/> wird/ indem dieses mehr als 100000. Reichs-<lb/> thaler jährlichs in den Finantien austräget und<lb/> einbringet/ worüber sich jeder erfreuet. Und ü-<lb/> berdem sollen die Gerichts-Bancken und mehr<lb/> andere particuliere künfftig der Excommunifica-<lb/> tion (da diese Geistlichen/ als man ihnen zu nahe<lb/> gekommen/ sofort mit vor dem Tag zu kommen)<lb/> nicht unterworffen seyn/ der Churfürst unser<lb/> Printz durch die Stände von der Billigkeit und<lb/> Nohtwendigkeit dieses Wercks persuadiret wor-<lb/> den hat/ um solches durchzutreiben/ wol mit ope-<lb/> riret/ ja Se. Churfürstl. Durchl; haben die Gü-<lb/> tigkeit gehabt/ dieserwegen an dem Pabst/ dem<lb/> Käyser und der Reichs-Versammlung zu schrei-<lb/> ben. Gemeldtes Mandat wird ehestes Tages<lb/> publiciret werden.<lb/><cb/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Neuf-Chatel/ vom 30. Marty.</head><lb/> <p>Endlich ist bey dem Raht von Estaat und dem<lb/> Magistrat dieser Stadt vollnkömmlich beschlos-<lb/> sen/ daß in Betracht Madame de Nemours Ge-<lb/> setzmässig in der Souverainität gehuldiget/ und<lb/> so wohl in- als ausser Landes schon vor 5. Jahren<lb/> davor erkannt worden/ man kein Tribunal/ um<lb/> ihr in der Possession zu stören/ könne auffrichten/<lb/> ohne die Fundamental-Gesetze von dem Estaat/<lb/> und sonderlich denen Rechten und Privilegien<lb/> der Stadt zu kräncken; Der Printz de Conty/<lb/> als welcher über diese Antwort nicht zufrieden/<lb/> hat an denen Deputirten der 4. Cantons ein<lb/> Memorial übergeben/ welche aus einander und<lb/> nach Hause gehen wollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Warschau/ vom 14. April.</head><lb/> <p>Aus Sachsen wird berichtet/ daß man einen<lb/> Cometen gegen Morgen gesehen habe/ der herun-<lb/> terwerts einen hellen Stern gehabt/ mit zweyen<lb/> Schwäntzen/ so in ihrer Mitten mit fünff kleine<lb/> Sterne ümgeben; Nachdem Abend zu war ein<lb/> Creutz/ so die Nägel des gecreutzigten JEsu prä-<lb/> sentirete/ hatte einen kleinern und viel dnckelern<lb/> Stern. Der Hr. Starosta Rydarzewsky/ so<lb/> aus Rom wieder anhero kommen/ hat bishero<lb/> keine Relation von seiner Gesandschafft thun<lb/> können/ weil I. K. M. wieder ihn erzürnet/ aus<lb/> Ursachen/ daß er sich in das Recht des <hi rendition="#aq">Patrona-<lb/> tus</hi> daselbst eingelassen/ und gar ohne I. K. M.<lb/> Ordre consentiret. Es wird allhier von gewissen<lb/> Personen/ denen man wol Glauben zustellen kan<lb/> vor gewis versichert/ das I. K. M. an dero Ge<lb/> nerals und Obersten haben Universalien ausge-<lb/> hen lassen/ daß sie im Anfang des Monats Juni/<lb/> mit 10000. Mann vor Warschau stehen sollen;<lb/> Und wären deroselben Armee auch schon folgen-de Oerter zugedacht: Unter Belan sollen mit de-<lb/> ro Gezelt die Hälffte/ als 5000. stehen; Die an-<lb/> dere Helffte soll in die nechst umliegende Oerter<lb/> verleget werden.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
gut Theil/ wie auch das umbliegende Land/ den
Rest von den Unkosten bezahlen soll; Duynkir-
chen wird man auch noch mehr fortificiren/ vor-
nemlich Seewerts. Die Reveu von des Kö-
nigs Hauß-Trouppen ist biß nach Ostern aus-
gestellt. Man will versichern/ daß der Ambassa-
deur von dem Käyser von Marocco mit den
Königlichen Commissarien nicht kan accordiren/
und daß er in kurtzer Zeit wol unverrichter Sache
wieder abreisen dürffte.
Luttich/ vom 7. April.
Die Churfürstl. Ministris und alle andere so
sich biß dato noch bemühet/ die schwebende Strei-
tigkeiten/ zwischen denen vom dritten Stand weg
zu nehmen sehen nun wohl/ daß sie umb sonst ge-
arbeitet haben/ weil die Widerwertigkeit jetzo
grösser als sie jemahlen gewesen/ weßwegen man
dann in der Versammlung/ zu keinen Schluß
gelangen kan. Vorgestern hat man hier vom
Käyserl. Hofe ein Mandat bekommen/ welches
denen Geistlichen Persohnen obligiret inskünff-
tige so wohl als andere Einwohner/ alle öffent-
liche Contributiones zu bezahlen/ welches eine
grosse Erleuchterung vor viele arme Leute seyn
wird/ indem dieses mehr als 100000. Reichs-
thaler jährlichs in den Finantien austräget und
einbringet/ worüber sich jeder erfreuet. Und ü-
berdem sollen die Gerichts-Bancken und mehr
andere particuliere künfftig der Excommunifica-
tion (da diese Geistlichen/ als man ihnen zu nahe
gekommen/ sofort mit vor dem Tag zu kommen)
nicht unterworffen seyn/ der Churfürst unser
Printz durch die Stände von der Billigkeit und
Nohtwendigkeit dieses Wercks persuadiret wor-
den hat/ um solches durchzutreiben/ wol mit ope-
riret/ ja Se. Churfürstl. Durchl; haben die Gü-
tigkeit gehabt/ dieserwegen an dem Pabst/ dem
Käyser und der Reichs-Versammlung zu schrei-
ben. Gemeldtes Mandat wird ehestes Tages
publiciret werden.
Neuf-Chatel/ vom 30. Marty.
Endlich ist bey dem Raht von Estaat und dem
Magistrat dieser Stadt vollnkömmlich beschlos-
sen/ daß in Betracht Madame de Nemours Ge-
setzmässig in der Souverainität gehuldiget/ und
so wohl in- als ausser Landes schon vor 5. Jahren
davor erkannt worden/ man kein Tribunal/ um
ihr in der Possession zu stören/ könne auffrichten/
ohne die Fundamental-Gesetze von dem Estaat/
und sonderlich denen Rechten und Privilegien
der Stadt zu kräncken; Der Printz de Conty/
als welcher über diese Antwort nicht zufrieden/
hat an denen Deputirten der 4. Cantons ein
Memorial übergeben/ welche aus einander und
nach Hause gehen wollen.
Warschau/ vom 14. April.
Aus Sachsen wird berichtet/ daß man einen
Cometen gegen Morgen gesehen habe/ der herun-
terwerts einen hellen Stern gehabt/ mit zweyen
Schwäntzen/ so in ihrer Mitten mit fünff kleine
Sterne ümgeben; Nachdem Abend zu war ein
Creutz/ so die Nägel des gecreutzigten JEsu prä-
sentirete/ hatte einen kleinern und viel dnckelern
Stern. Der Hr. Starosta Rydarzewsky/ so
aus Rom wieder anhero kommen/ hat bishero
keine Relation von seiner Gesandschafft thun
können/ weil I. K. M. wieder ihn erzürnet/ aus
Ursachen/ daß er sich in das Recht des Patrona-
tus daselbst eingelassen/ und gar ohne I. K. M.
Ordre consentiret. Es wird allhier von gewissen
Personen/ denen man wol Glauben zustellen kan
vor gewis versichert/ das I. K. M. an dero Ge
nerals und Obersten haben Universalien ausge-
hen lassen/ daß sie im Anfang des Monats Juni/
mit 10000. Mann vor Warschau stehen sollen;
Und wären deroselben Armee auch schon folgen-de Oerter zugedacht: Unter Belan sollen mit de-
ro Gezelt die Hälffte/ als 5000. stehen; Die an-
dere Helffte soll in die nechst umliegende Oerter
verleget werden.
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(2019-07-24T13:13:57Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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