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Rigische Novellen. Nr. 35, Riga, 1699.

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wird. Der herr Woywoda Malburki gehet
heute von hier nach Precessen.

Ein anders/ vom 28. April.

Es sind annoch unter denen Politicis einige
der Raffinirtesten des Reichs/ welche sehr zweif-
feln/ daß des Königs Armee auß dem Reiche ge-
hen werde/ insonderheit/ wenn sie alle gegenwär-
tige Circumstantien wohl erwegen ; und sagt
man/ daß die Land-Täge/ so auff den 5. May an-
gesetzt gewesen/ werden limitirt werden/ und daß
man zuvor noch Deputirte an Se. Königl. M.
absenden werde/ dieselbe zu bitten/ daß Sie dero
Trouppen außgehen lassen möchten/ ausser wel-
chem man nicht zum Reichs-Tag sich einfin-
den/ sondern das würde thun müssen/ was zur
Conservation ihrer Libertet erforderlich sein
möchte.

Wien/ vom 18. April.

Nach geendigten Ferien wird sichs bald zei-
gen/ ob einige Creyß-Regimenter reducirt wer-
den sollen oder nicht? unterdessen marchiren die
meisten Käyserl. Trouppen aus denen Türcki-
schen Gräntzen/ diesen Sommer die Repari-
rung der Fortificationen in denen Käyserl. Fron-
tir-Plätzen vorzunehmen. Die um Oedenburg
annoch liegende Fränckische Cräyß Völcker ste-
hen numehro in procinctu in 3. oder 4. Tagen ih-
ren Marsch zurück nacher Hause anzutreten.
Die Brieffe vom 10. dieses aus Siebenbürgen
melden/ daß die Tartarn von dem streiffen aus
Pohlen in ihren Landen zuruck wieder angelangt
seyn/ und versichert werde/ daß selbige nebst aller-
ley grossen Raub/ auch in die 30000. gefangene
Christen mit sich zurück gebracht haben. Es
werden noch immerfort die Conferenzien über
Einrichtung der Cameral-Sachen und Aecono-
mien in der Deputation continuiret/ doch dato
über die ergangene Conclusa nicht ad Executio-
nem gezogen worden: Sintemahlen einige
schwere Difficultäten herfürbrechen/ dieselbige
[Spaltenumbruch] zu bewerckstelligen/ auch man in keine Erfah-
rung bringen kan/ wem Ih. Käyserl. Maj. die
Hoff-Cammer präsidenten Stelle anvertrauen
werden/ allermassen ein solches Subjectum seyn
soll/ so die erschwächte Cameral-Proventus/
und der Käyserl. Hoff-Cammer den vorigen
Credit und Authorität wieder bringen möchte.
Die Einrichtung deß Hungarischen Gouverno
betreffent/ sollen die Obristen Commendanten
Stellen eingerichtet werden/ daß dem Jenigen/
welcher zu Effect commandiren wird/ ein gewis-
ser District an der Donau und Drave/ demsel-
ben auch welcher an der Theiß daß Ober-Com-
mando haben wird/ ein Tractus des Landes
ausgesetzet/ und so viel man vernimt/ soll dem
Waradinischen Obristen Commendanten biß
auf Soclios daß Commando extendiret werden.
Man hat dato keine Nachricht/ ob die Abschnei-
dung der Gräntzen angesetzte Commission den
Anfang genommen haben. Es ist abermahlen
denen jenseits der Theiß in Ober-Hungarn subsi-
stirenden Käyserlichen Kriegs-Commissarien
von hier aus befohlen worden eine erkläckliche
Quantität Proviants zu Unterhaltung der in
Siebenbürgen einquartirten Regimenter dahin
zu lieffern/ allermassen zu besorgen/ daß bey Er-
mangelung der nöhtigen Lebens-Mittel die Sol-
daten häuffig desertiren/ oder einen gefährlichen
Auffruhr erwecken möchten. Der Käyserliche
Auffbruch nacher Laxenburg ist auffm 4. May
angesetzt/ daß aber einige dafür halten wollen/
daß Ihr. Majest. nach vollendeter daselbtiger
Assistentz nach dem Hungarischen Land-Tage auf
Preßburg sich erheben würden/ ist annoch keine
Gewißheit/ vielmehrers aber zu glauben/ daß
dermahlen kein Land-Tag ausgeschrieben
wird.

Dantzig/ vom 22. April.

Die jüngst mentionirte Entreprise auf Elbin-
gen/ hat folgender gestalt sollen exequiret werden/
[Spaltenumbruch]

als

wird. Der herr Woywoda Malburki gehet
heute von hier nach Precessen.

Ein anders/ vom 28. April.

Es sind annoch unter denen Politicis einige
der Raffinirtesten des Reichs/ welche sehr zweif-
feln/ daß des Königs Armee auß dem Reiche ge-
hen werde/ insonderheit/ wenn sie alle gegenwär-
tige Circumstantien wohl erwegen ; und sagt
man/ daß die Land-Täge/ so auff den 5. May an-
gesetzt gewesen/ werden limitirt werden/ und daß
man zuvor noch Deputirte an Se. Königl. M.
absenden werde/ dieselbe zu bitten/ daß Sie dero
Trouppen außgehen lassen möchten/ ausser wel-
chem man nicht zum Reichs-Tag sich einfin-
den/ sondern das würde thun müssen/ was zur
Conservation ihrer Libertet erforderlich sein
möchte.

Wien/ vom 18. April.

Nach geendigten Ferien wird sichs bald zei-
gen/ ob einige Creyß-Regimenter reducirt wer-
den sollen oder nicht? unterdessen marchiren die
meisten Käyserl. Trouppen aus denen Türcki-
schen Gräntzen/ diesen Sommer die Repari-
rung der Fortificationen in denen Käyserl. Fron-
tir-Plätzen vorzunehmen. Die um Oedenburg
annoch liegende Fränckische Cräyß Völcker ste-
hen numehro in procinctu in 3. oder 4. Tagen ih-
ren Marsch zurück nacher Hause anzutreten.
Die Brieffe vom 10. dieses aus Siebenbürgen
melden/ daß die Tartarn von dem streiffen aus
Pohlen in ihren Landen zuruck wieder angelangt
seyn/ und versichert werde/ daß selbige nebst aller-
ley grossen Raub/ auch in die 30000. gefangene
Christen mit sich zurück gebracht haben. Es
werden noch immerfort die Conferenzien über
Einrichtung der Cameral-Sachen und Aecono-
mien in der Deputation continuiret/ doch dato
über die ergangene Conclusa nicht ad Executio-
nem gezogen worden: Sintemahlen einige
schwere Difficultäten herfürbrechen/ dieselbige
[Spaltenumbruch] zu bewerckstelligen/ auch man in keine Erfah-
rung bringen kan/ wem Ih. Käyserl. Maj. die
Hoff-Cammer präsidenten Stelle anvertrauen
werden/ allermassen ein solches Subjectum seyn
soll/ so die erschwächte Cameral-Proventus/
und der Käyserl. Hoff-Cammer den vorigen
Credit und Authorität wieder bringen möchte.
Die Einrichtung deß Hungarischen Gouverno
betreffent/ sollen die Obristen Commendanten
Stellen eingerichtet werden/ daß dem Jenigen/
welcher zu Effect commandiren wird/ ein gewis-
ser District an der Donau und Drave/ demsel-
ben auch welcher an der Theiß daß Ober-Com-
mando haben wird/ ein Tractus des Landes
ausgesetzet/ und so viel man vernimt/ soll dem
Waradinischen Obristen Commendanten biß
auf Soclios daß Commando extendiret werden.
Man hat dato keine Nachricht/ ob die Abschnei-
dung der Gräntzen angesetzte Commission den
Anfang genommen haben. Es ist abermahlen
denen jenseits der Theiß in Ober-Hungarn subsi-
stirenden Käyserlichen Kriegs-Commissarien
von hier aus befohlen worden eine erkläckliche
Quantität Proviants zu Unterhaltung der in
Siebenbürgen einquartirten Regimenter dahin
zu lieffern/ allermassen zu besorgen/ daß bey Er-
mangelung der nöhtigen Lebens-Mittel die Sol-
daten häuffig desertiren/ oder einen gefährlichen
Auffruhr erwecken möchten. Der Käyserliche
Auffbruch nacher Laxenburg ist auffm 4. May
angesetzt/ daß aber einige dafür halten wollen/
daß Ihr. Majest. nach vollendeter daselbtiger
Assistentz nach dem Hungarischen Land-Tage auf
Preßburg sich erheben würden/ ist annoch keine
Gewißheit/ vielmehrers aber zu glauben/ daß
dermahlen kein Land-Tag ausgeschrieben
wird.

Dantzig/ vom 22. April.

Die jüngst mentionirte Entreprise auf Elbin-
gen/ hat folgender gestalt sollen exequiret werden/
[Spaltenumbruch]

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T13:13:57Z)

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Zitationshilfe: Rigische Novellen. Nr. 35, Riga, 1699, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_rigische0035_1699/2>, abgerufen am 31.10.2024.