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Social-politische Blätter. 1. Lieferung. Berlin, 7. Februar 1874.

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Zur Unterhaltung und Belehrung. 11
[Beginn Spaltensatz] den Bedrängten die jeden Tag zu erwartende Hülfe Ziska's. Die
hussitischen Priester hielten auf den freien Plätzen Gottesdienst,
theilten das Abendmahl aus und ermahnten zum Festhalten an
dem reinen Glauben und zum Vertrauen auf den allmächtigen,
gerechten Gott.

Der Waffenschmied Jano hatte mit Hülfe seiner Erfin-
dung so viel Schwerter geliefert, daß fast Alle, die kämpfen
wollten und konnten, mit einer Waffe aus seiner Werkstatt
versehen waren. Sein Haus war Tag und Nacht geöffnet,
und Jeder, der kam, erhielt ein Schwert, so lange der Vorrath
reichte.

Der junge Meister stand an der Spitze einer Schaar von
fünfhundert Arbeitern, die wahre Wunder von Tapferkeit ver-
richtete. Ueberall, wo die Belagerer einen Angriff unternahmen,
waren sie die ersten, welche die eindringenden Feinde zurückschlu-
gen. Man ward nicht müde, diesen einzelnen Angriffen helden-
müthig zu widerstehen, da man fest auf einen Entsatz durch den
Hussitenführer Ziska hoffte. Es vergingen aber acht Tage, und
kein Heer erschien, um den Bedrängten zu Hülfe zu kommen.
Die Noth in der belagerten Stadt, die von den Kreuzfahrern
von allen Seiten fest eingeschlossen war, hatte bereits den höch-
sten Grad erreicht. Es trat Mangel an Lebensmitteln ein und mit
ihm die Entmuthigung, die für die gute Sache die nachtheiligsten
Folgen herbeizuführen drohte. Janetschek hatte es versucht, Bo-
ten an Ziska zu senden; diese waren aber entweder den wach-
samen Feinden in die Hände gefallen, oder unverrichteter Sache
in die Stadt zurückgekehrt. Die einzige Rettung war gleich-
wohl die Ankunft Ziska's, aber Niemand wußte, wann und ob
diese erfolgte.

Da entschloß sich der heldenmüthige Jano, um der gräß-
lichen Ungewißheit ein Ende zu machen, sich durch die Reihen
der Belagerer zu schleichen, Ziska selbst aufzusuchen und ihn zu
schleuniger Hülfe aufzufordern. Der Ritter billigte diesen Plan,
und ein Priester ertheilte dem muthigen Boten den Segen zu
diesem verwegenen Unternehmen.

Es war in der Dämmerung, als Jano zu seiner Frau in
das Zimmer trat. Er trug die Kleider eines Kreuzfahrers, der
Tags zuvor auf den Verschanzungen der Stadt erschlagen wor-
den war. Draußen vor der Thür hielt ein kräftiges Pferd, das
ihm der Ritter gesendet hatte. Die junge Frau, in Thränen ge-
badet, fuhr erschreckt empor, als sie den ihr fremden Kriegsmann
erblickte.

-- Jch bin es Wlaska! sagte ruhig und mild der junge
Meister. Du bist erstaunt, mich in diesen Kleidern zu sehen?

-- Mehr noch darüber, antwortete sie mit bewegter Stimme,
daß Du mich endlich einmal einiger Aufmerksamkeit würdigest.
Wir leben in einer Zeit, wo sich die Gatten inniger aneinander
schmiegen, denn Niemand weiß, was der folgende Tag bringt --
Du aber bleibst den ganzen Tag vom Hause fern und achtest so
wenig Deine Frau, daß Du Dich verwegen in das Mordgetüm-
mel stürzest, aus dem schon viele nicht mehr heimgekehrt sind.
Da sitze ich arme Frau nun mit meiner Todesangst allein --
ich habe nicht nur für das Leben meines Mannes zu zittern,
sondern auch für mein eigenes. Während Du Dich den Gefah-
ren eines verzweifelten Kampfes aussetzest, bin ich schutzlos der
nach Brod schreienden, vom Hunger bis zum Aeußersten getrie-
benen Menge preisgegeben. Jano, das ist der Fluch, der auf
uns lastet; das ist die Hand des Himmels, die uns züchtigt.
Verzeihe, mein Freund, wenn ich Dir jetzt zum ersten Male
Vorwürfe mache -- aber Gott weiß, daß ich nicht anders kann,
daß mich die Verzweiflung dazu antreibt.

Und Wlaska bedeckte weinend mit beiden Händen ihr
Gesicht.

[Spaltenumbruch]

Jano konnte sich einer schmerzlichen Bewegung nicht erweh-
ren. Er trat zu der weinenden Frau und wollte sie zärtlich in
seine Arme schließen; diese aber schob ihn sanft zurück und
flüsterte mit erstickter Stimme:

-- Laß mich vergehen in meinem Schmerze, berühre mich
jetzt nicht, Jano, denn ich fühle jetzt, daß ich Mutter bin!

-- Was ist das? rief der bestürzte Jano. Wlaska, meine
Hand soll Dich nicht berühren?

-- Du hast sie einem Mörder gereicht, dem Mörder eines
geweihten Mannes! Jano, kehre um, da es noch Zeit ist, die
Rache Gottes schreitet heran, um die Sünder zu vernichten! Es
ist schon ein Werk der strafenden Vorsehung, daß sie mir Dein
Herz entfremdete, daß das Band unserer glückselig begonnenen
Ehe gelockert ward, und daß der Frieden aus unserm Hause floh
-- Jano, soll auch unser Kind unter diesem Fluch leiden, noch
ehe es das Licht der Welt erblickt? Jano, wenn Du mir die
Hand reichst, die Hand, die einen Mörder berührte, so zittere ich
für unser Kind. Sieh, mein lieber Freund, ich habe lange mit
mir selbst gekämpft, ich kann wohl selbst sagen, mein Gewissen
hat mit meiner Liebe zu Dir gekämpft -- aber jetzt hat sich mei-
ner eine dumpfe Verzweiflung bemächtigt. Wenn ich sehe, wie
Einer nach dem Andern die Sache verläßt, der Du immer noch
beharrlich anhängst, wie das Unglück bald hier, bald dort ein-
kehrt und selbst den Verblendetsten die Augen öffnet -- dann
wird mir dennoch klar, daß Du einem fürchterlichen Ziele ent-
gegengehst. Willst Du so lange warten, bis Dein Weib der
Verzweiflung erlegen ist? Denke an das Heil Deiner Seele,
Jano, denke an Deine Familie! So lange Du die heilige
Jungfrau nicht versöhnst, verfolgt uns das Unglück Schritt vor
Schritt.

Der junge Meister war sprachlos geworden vor Bestürzung.
Mit schmerzlichen Blicken betrachtete er Wlaska, die weinend
auf einen Stuhl gesunken war. So hatte sie noch nie ge-
sprochen, sie hatte es selbst noch nicht gewagt, irgend einen Ein-
wand zu machen. Das sonst so sanftmüthige Wesen war völlig
umgewandelt.

-- Wlaska, begann der junge Meister mit bebender Stimme,
ich habe stets Deinen Glauben geehrt und ihn bis zu diesem
Augenblicke durch kein Wort des Tadels, der Belehrung oder
Ueberredung anzufechten gesucht, weil ich in Dir die Christin
liebte und weil Deine Ansichten mich nicht hinderten, Dir in
Liebe und Achtung zugethan zu sein; Du hast gewußt, mein
Kind, daß ich freiere Ansichten von der Art und Weise hege, wie
man Gott verehren soll, und hast mir, dem nach religiöser Frei-
heit strebenden Manne, selbst wider den Rath mancher Deiner
engherzigen Verwandten, die Hand gereicht; wir lebten glücklich
und zufrieden -- wie kommt es, daß Du jetzt Deine Ansichten
geändert hast?

-- Mir sagt es die Vorsehung, Jano, die rings um uns
her waltet!

-- Mißbrauche das Wort nicht, Wlaska! Wenn in die-
sen bewegten Zeiten Deine Festigkeit Dich verließ, so hättest
Du Dich vertrauensvoll an mich wenden sollen, anstatt in
hartnäckigem Schweigen zu verharren, das mich mit Schmerz
erfüllte; aber das ist es nicht, die Einwirkung kommt von
außen --

-- Jano!

-- Beweise es, daß es nicht so ist!

-- Wie soll ich es beweisen?

-- Jndem Du völlig Deinem Manne vertraust und der
Glaubensrichtung folgst, der er folgt!

-- Jano, diese Forderung stellst Du jetzt an mich? Dazu
gehört mehr als ein menschlicher Muth!

[Ende Spaltensatz]

Zur Unterhaltung und Belehrung. 11
[Beginn Spaltensatz] den Bedrängten die jeden Tag zu erwartende Hülfe Ziska's. Die
hussitischen Priester hielten auf den freien Plätzen Gottesdienst,
theilten das Abendmahl aus und ermahnten zum Festhalten an
dem reinen Glauben und zum Vertrauen auf den allmächtigen,
gerechten Gott.

Der Waffenschmied Jano hatte mit Hülfe seiner Erfin-
dung so viel Schwerter geliefert, daß fast Alle, die kämpfen
wollten und konnten, mit einer Waffe aus seiner Werkstatt
versehen waren. Sein Haus war Tag und Nacht geöffnet,
und Jeder, der kam, erhielt ein Schwert, so lange der Vorrath
reichte.

Der junge Meister stand an der Spitze einer Schaar von
fünfhundert Arbeitern, die wahre Wunder von Tapferkeit ver-
richtete. Ueberall, wo die Belagerer einen Angriff unternahmen,
waren sie die ersten, welche die eindringenden Feinde zurückschlu-
gen. Man ward nicht müde, diesen einzelnen Angriffen helden-
müthig zu widerstehen, da man fest auf einen Entsatz durch den
Hussitenführer Ziska hoffte. Es vergingen aber acht Tage, und
kein Heer erschien, um den Bedrängten zu Hülfe zu kommen.
Die Noth in der belagerten Stadt, die von den Kreuzfahrern
von allen Seiten fest eingeschlossen war, hatte bereits den höch-
sten Grad erreicht. Es trat Mangel an Lebensmitteln ein und mit
ihm die Entmuthigung, die für die gute Sache die nachtheiligsten
Folgen herbeizuführen drohte. Janetschek hatte es versucht, Bo-
ten an Ziska zu senden; diese waren aber entweder den wach-
samen Feinden in die Hände gefallen, oder unverrichteter Sache
in die Stadt zurückgekehrt. Die einzige Rettung war gleich-
wohl die Ankunft Ziska's, aber Niemand wußte, wann und ob
diese erfolgte.

Da entschloß sich der heldenmüthige Jano, um der gräß-
lichen Ungewißheit ein Ende zu machen, sich durch die Reihen
der Belagerer zu schleichen, Ziska selbst aufzusuchen und ihn zu
schleuniger Hülfe aufzufordern. Der Ritter billigte diesen Plan,
und ein Priester ertheilte dem muthigen Boten den Segen zu
diesem verwegenen Unternehmen.

Es war in der Dämmerung, als Jano zu seiner Frau in
das Zimmer trat. Er trug die Kleider eines Kreuzfahrers, der
Tags zuvor auf den Verschanzungen der Stadt erschlagen wor-
den war. Draußen vor der Thür hielt ein kräftiges Pferd, das
ihm der Ritter gesendet hatte. Die junge Frau, in Thränen ge-
badet, fuhr erschreckt empor, als sie den ihr fremden Kriegsmann
erblickte.

— Jch bin es Wlaska! sagte ruhig und mild der junge
Meister. Du bist erstaunt, mich in diesen Kleidern zu sehen?

— Mehr noch darüber, antwortete sie mit bewegter Stimme,
daß Du mich endlich einmal einiger Aufmerksamkeit würdigest.
Wir leben in einer Zeit, wo sich die Gatten inniger aneinander
schmiegen, denn Niemand weiß, was der folgende Tag bringt —
Du aber bleibst den ganzen Tag vom Hause fern und achtest so
wenig Deine Frau, daß Du Dich verwegen in das Mordgetüm-
mel stürzest, aus dem schon viele nicht mehr heimgekehrt sind.
Da sitze ich arme Frau nun mit meiner Todesangst allein —
ich habe nicht nur für das Leben meines Mannes zu zittern,
sondern auch für mein eigenes. Während Du Dich den Gefah-
ren eines verzweifelten Kampfes aussetzest, bin ich schutzlos der
nach Brod schreienden, vom Hunger bis zum Aeußersten getrie-
benen Menge preisgegeben. Jano, das ist der Fluch, der auf
uns lastet; das ist die Hand des Himmels, die uns züchtigt.
Verzeihe, mein Freund, wenn ich Dir jetzt zum ersten Male
Vorwürfe mache — aber Gott weiß, daß ich nicht anders kann,
daß mich die Verzweiflung dazu antreibt.

Und Wlaska bedeckte weinend mit beiden Händen ihr
Gesicht.

[Spaltenumbruch]

Jano konnte sich einer schmerzlichen Bewegung nicht erweh-
ren. Er trat zu der weinenden Frau und wollte sie zärtlich in
seine Arme schließen; diese aber schob ihn sanft zurück und
flüsterte mit erstickter Stimme:

— Laß mich vergehen in meinem Schmerze, berühre mich
jetzt nicht, Jano, denn ich fühle jetzt, daß ich Mutter bin!

— Was ist das? rief der bestürzte Jano. Wlaska, meine
Hand soll Dich nicht berühren?

— Du hast sie einem Mörder gereicht, dem Mörder eines
geweihten Mannes! Jano, kehre um, da es noch Zeit ist, die
Rache Gottes schreitet heran, um die Sünder zu vernichten! Es
ist schon ein Werk der strafenden Vorsehung, daß sie mir Dein
Herz entfremdete, daß das Band unserer glückselig begonnenen
Ehe gelockert ward, und daß der Frieden aus unserm Hause floh
— Jano, soll auch unser Kind unter diesem Fluch leiden, noch
ehe es das Licht der Welt erblickt? Jano, wenn Du mir die
Hand reichst, die Hand, die einen Mörder berührte, so zittere ich
für unser Kind. Sieh, mein lieber Freund, ich habe lange mit
mir selbst gekämpft, ich kann wohl selbst sagen, mein Gewissen
hat mit meiner Liebe zu Dir gekämpft — aber jetzt hat sich mei-
ner eine dumpfe Verzweiflung bemächtigt. Wenn ich sehe, wie
Einer nach dem Andern die Sache verläßt, der Du immer noch
beharrlich anhängst, wie das Unglück bald hier, bald dort ein-
kehrt und selbst den Verblendetsten die Augen öffnet — dann
wird mir dennoch klar, daß Du einem fürchterlichen Ziele ent-
gegengehst. Willst Du so lange warten, bis Dein Weib der
Verzweiflung erlegen ist? Denke an das Heil Deiner Seele,
Jano, denke an Deine Familie! So lange Du die heilige
Jungfrau nicht versöhnst, verfolgt uns das Unglück Schritt vor
Schritt.

Der junge Meister war sprachlos geworden vor Bestürzung.
Mit schmerzlichen Blicken betrachtete er Wlaska, die weinend
auf einen Stuhl gesunken war. So hatte sie noch nie ge-
sprochen, sie hatte es selbst noch nicht gewagt, irgend einen Ein-
wand zu machen. Das sonst so sanftmüthige Wesen war völlig
umgewandelt.

— Wlaska, begann der junge Meister mit bebender Stimme,
ich habe stets Deinen Glauben geehrt und ihn bis zu diesem
Augenblicke durch kein Wort des Tadels, der Belehrung oder
Ueberredung anzufechten gesucht, weil ich in Dir die Christin
liebte und weil Deine Ansichten mich nicht hinderten, Dir in
Liebe und Achtung zugethan zu sein; Du hast gewußt, mein
Kind, daß ich freiere Ansichten von der Art und Weise hege, wie
man Gott verehren soll, und hast mir, dem nach religiöser Frei-
heit strebenden Manne, selbst wider den Rath mancher Deiner
engherzigen Verwandten, die Hand gereicht; wir lebten glücklich
und zufrieden — wie kommt es, daß Du jetzt Deine Ansichten
geändert hast?

— Mir sagt es die Vorsehung, Jano, die rings um uns
her waltet!

— Mißbrauche das Wort nicht, Wlaska! Wenn in die-
sen bewegten Zeiten Deine Festigkeit Dich verließ, so hättest
Du Dich vertrauensvoll an mich wenden sollen, anstatt in
hartnäckigem Schweigen zu verharren, das mich mit Schmerz
erfüllte; aber das ist es nicht, die Einwirkung kommt von
außen —

— Jano!

— Beweise es, daß es nicht so ist!

— Wie soll ich es beweisen?

— Jndem Du völlig Deinem Manne vertraust und der
Glaubensrichtung folgst, der er folgt!

— Jano, diese Forderung stellst Du jetzt an mich? Dazu
gehört mehr als ein menschlicher Muth!

[Ende Spaltensatz]
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Jano konnte sich einer schmerzlichen Bewegung nicht erweh- ren. Er trat zu der weinenden Frau und wollte sie zärtlich in seine Arme schließen; diese aber schob ihn sanft zurück und flüsterte mit erstickter Stimme: — Laß mich vergehen in meinem Schmerze, berühre mich jetzt nicht, Jano, denn ich fühle jetzt, daß ich Mutter bin! — Was ist das? rief der bestürzte Jano. Wlaska, meine Hand soll Dich nicht berühren? — Du hast sie einem Mörder gereicht, dem Mörder eines geweihten Mannes! Jano, kehre um, da es noch Zeit ist, die Rache Gottes schreitet heran, um die Sünder zu vernichten! Es ist schon ein Werk der strafenden Vorsehung, daß sie mir Dein Herz entfremdete, daß das Band unserer glückselig begonnenen Ehe gelockert ward, und daß der Frieden aus unserm Hause floh — Jano, soll auch unser Kind unter diesem Fluch leiden, noch ehe es das Licht der Welt erblickt? Jano, wenn Du mir die Hand reichst, die Hand, die einen Mörder berührte, so zittere ich für unser Kind. Sieh, mein lieber Freund, ich habe lange mit mir selbst gekämpft, ich kann wohl selbst sagen, mein Gewissen hat mit meiner Liebe zu Dir gekämpft — aber jetzt hat sich mei- ner eine dumpfe Verzweiflung bemächtigt. Wenn ich sehe, wie Einer nach dem Andern die Sache verläßt, der Du immer noch beharrlich anhängst, wie das Unglück bald hier, bald dort ein- kehrt und selbst den Verblendetsten die Augen öffnet — dann wird mir dennoch klar, daß Du einem fürchterlichen Ziele ent- gegengehst. Willst Du so lange warten, bis Dein Weib der Verzweiflung erlegen ist? Denke an das Heil Deiner Seele, Jano, denke an Deine Familie! So lange Du die heilige Jungfrau nicht versöhnst, verfolgt uns das Unglück Schritt vor Schritt. Der junge Meister war sprachlos geworden vor Bestürzung. Mit schmerzlichen Blicken betrachtete er Wlaska, die weinend auf einen Stuhl gesunken war. So hatte sie noch nie ge- sprochen, sie hatte es selbst noch nicht gewagt, irgend einen Ein- wand zu machen. Das sonst so sanftmüthige Wesen war völlig umgewandelt. — Wlaska, begann der junge Meister mit bebender Stimme, ich habe stets Deinen Glauben geehrt und ihn bis zu diesem Augenblicke durch kein Wort des Tadels, der Belehrung oder Ueberredung anzufechten gesucht, weil ich in Dir die Christin liebte und weil Deine Ansichten mich nicht hinderten, Dir in Liebe und Achtung zugethan zu sein; Du hast gewußt, mein Kind, daß ich freiere Ansichten von der Art und Weise hege, wie man Gott verehren soll, und hast mir, dem nach religiöser Frei- heit strebenden Manne, selbst wider den Rath mancher Deiner engherzigen Verwandten, die Hand gereicht; wir lebten glücklich und zufrieden — wie kommt es, daß Du jetzt Deine Ansichten geändert hast? — Mir sagt es die Vorsehung, Jano, die rings um uns her waltet! — Mißbrauche das Wort nicht, Wlaska! Wenn in die- sen bewegten Zeiten Deine Festigkeit Dich verließ, so hättest Du Dich vertrauensvoll an mich wenden sollen, anstatt in hartnäckigem Schweigen zu verharren, das mich mit Schmerz erfüllte; aber das ist es nicht, die Einwirkung kommt von außen — — Jano! — Beweise es, daß es nicht so ist! — Wie soll ich es beweisen? — Jndem Du völlig Deinem Manne vertraust und der Glaubensrichtung folgst, der er folgt! — Jano, diese Forderung stellst Du jetzt an mich? Dazu gehört mehr als ein menschlicher Muth!

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Zitationshilfe: Social-politische Blätter. 1. Lieferung. Berlin, 7. Februar 1874, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_social01_1874/11>, abgerufen am 15.06.2024.