Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 23, Frankfurt (Main), 1671.stellen/ und also die Benahm- und Ersetzung der offnen Stelle täglich erwartet Pariß den 23. dito. Von Dünkirchen wird berichtet/ daß der König seine Arbeitsleuthe täglich Wien
stellen/ und also die Benahm- und Ersetzung der offnen Stelle täglich erwartet Pariß den 23. dito. Von Dünkirchen wird berichtet/ daß der König seine Arbeitsleuthe täglich Wien
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> stellen/ und also die Benahm- und Ersetzung der offnen Stelle täglich erwartet<lb/> würd; Von Neapoli kombt/ es seye alldar der Oberste <hi rendition="#aq">Pignarelli</hi> von <hi rendition="#aq">Barcelona</hi><lb/> mit Königl. Befelch ahnkommen/ 1500. der Nation zu Fueß zu werben/ der Printz<lb/> von <hi rendition="#aq">Ligne Vice-Ré</hi> in Sicilien lasse die gantze äusserliche Cüsten mit Real-For-<lb/> ten und Lauffgräben sehr wohl versehen/ auch die alte Fortificationen wieder in gute<lb/> Defension setzen/ umb das Außsteigen den Feinden zu verwehren/ darzu der Adel so<lb/> wol als die Gemeinde ihre Müglichkeit williglich beytrügen/ ein Barbarische Ca-<lb/> ravelle seye einem Venetianischen Kauffmannsschiff so nahe kommen/ daß er ver-<lb/> meynte überzuspringen und Meister zu werden/ da habe der <hi rendition="#aq">Patron</hi> geruffen/ daß<lb/> man das Feuer ins Pulver stecke/ da dann die Barbaren vermeynt es gienge schon<lb/> ahn und hielten zurück/ immittels gewanne der andere etliche Schritt vor/ und ent-<lb/> kame ohne eintzigen Verlust. Auß Genua/ unsere Convoy ist von Cadiz glücklich<lb/> eingelauffen/ hat 120000. Rthl. in bahrem Geld/ und viel andere Wahren mitge-<lb/> bracht/ solle auch in kurtzem wieder dahin abseglen/ und bey Ahnkunfft der Indiani-<lb/> schen Flotte bereit zu seyn einzunehmen was ahnhero gehörig seyn möge/ dem Ertz-<lb/> Bischoff <hi rendition="#aq">Spinola</hi> ist eine Gallera nach Lerizza geschickt/ umb ihnen von dar wieder<lb/> nach Hauß zu bringen/ nach deme er in seinen <hi rendition="#aq">prætensionen</hi> zu Rom wenig oder<lb/> nichts erhalten/ in Portugall ist man auch mit den ertheilten Bullen nicht aller-<lb/> dings zufrieden/ und selbigem Abgesandten Befelch zugeschickt beym Pabst mit<lb/> neuen <hi rendition="#aq">Sollicitationen</hi> einzukommen. Auß dem Mayländischen/ die neu auffge-<lb/> richte zehen Companien zu pferdt bleiben nun ihren vorigen Companien/ auß denen<lb/> sie gezogen worden/ wieder einverleibt/ und also der Königliche Will nach eintzigen<lb/> Wunsch des Staads vollnzogen/ man ist wie verlautet in Spanien bedacht/ einen<lb/><hi rendition="#aq">Successoren</hi> zu hiesigem <hi rendition="#aq">Gubernament</hi> zu suchen/ uñ kombt der <hi rendition="#aq">Marchese de Mon-<lb/> degar</hi> vor andere in Vorschlag/ der Printz <hi rendition="#aq">de Parma</hi> ist nach seinem <hi rendition="#aq">Vice-Regnat</hi><lb/> von <hi rendition="#aq">Navarra</hi> verreyst/ in Piemont und Savoyen hat man ahngefangen 12. Com-<lb/> panien zu pferdt und 20. zu fueß zu werben/ umb wie man vermeynt in <hi rendition="#aq">Pignarolo</hi><lb/> und selbiger Gegend biß auff andere Königl. Ordre in Quartier verlegt zu werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 23. dito.</head><lb/> <p>Von Dünkirchen wird berichtet/ daß der König seine Arbeitsleuthe täglich<lb/> zweymal besuche/ und habe unterschiedliche Gaben/ sie mehr zu <hi rendition="#aq">encouragir</hi>en/ für<lb/> die jenige verordnet/ so ihre Wercke ahm ersten würden vollendet haben/ welche das<lb/> Elsaßische/ der Königs/ und <hi rendition="#aq">Mons. de Sault</hi> Regiment empfangen; Den 13. die-<lb/> ses hat sich der Hertzog von Orleans etwas übel auff befunden/ und ist deßwegen<lb/> vom gantzen Hoff besucht worden/ ahm 15. ist der <hi rendition="#aq">Duc de Montmuth</hi> zu Dünkirchen<lb/> ahnkommen/ welchen man unter Lösung des Geschützes sehr wohl empfangen/ her-<lb/> gegen seind andern Tags die Engländische Gesandten mit kostbahren<lb/><hi rendition="#aq">Præsenten</hi> wohl vergnügt wieder nach Hauß gereyst/ es seind vier Capellen auffge-<lb/> bauet/ damit die Soldaten/ ehe sie zur Arbeit gehen/ ihre Ahndacht verrichten kön-<lb/> nen; <hi rendition="#aq">Monsr. de Rambures,</hi> ist den 11. zu <hi rendition="#aq">Calais</hi> im 39. Jahr seines Alters gestor-<lb/> ben/ welcher ahm gantzen Hoff wegen jederzeit treugeleisteter Diensten sehr betrau-<lb/> ret wird.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wien</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
stellen/ und also die Benahm- und Ersetzung der offnen Stelle täglich erwartet
würd; Von Neapoli kombt/ es seye alldar der Oberste Pignarelli von Barcelona
mit Königl. Befelch ahnkommen/ 1500. der Nation zu Fueß zu werben/ der Printz
von Ligne Vice-Ré in Sicilien lasse die gantze äusserliche Cüsten mit Real-For-
ten und Lauffgräben sehr wohl versehen/ auch die alte Fortificationen wieder in gute
Defension setzen/ umb das Außsteigen den Feinden zu verwehren/ darzu der Adel so
wol als die Gemeinde ihre Müglichkeit williglich beytrügen/ ein Barbarische Ca-
ravelle seye einem Venetianischen Kauffmannsschiff so nahe kommen/ daß er ver-
meynte überzuspringen und Meister zu werden/ da habe der Patron geruffen/ daß
man das Feuer ins Pulver stecke/ da dann die Barbaren vermeynt es gienge schon
ahn und hielten zurück/ immittels gewanne der andere etliche Schritt vor/ und ent-
kame ohne eintzigen Verlust. Auß Genua/ unsere Convoy ist von Cadiz glücklich
eingelauffen/ hat 120000. Rthl. in bahrem Geld/ und viel andere Wahren mitge-
bracht/ solle auch in kurtzem wieder dahin abseglen/ und bey Ahnkunfft der Indiani-
schen Flotte bereit zu seyn einzunehmen was ahnhero gehörig seyn möge/ dem Ertz-
Bischoff Spinola ist eine Gallera nach Lerizza geschickt/ umb ihnen von dar wieder
nach Hauß zu bringen/ nach deme er in seinen prætensionen zu Rom wenig oder
nichts erhalten/ in Portugall ist man auch mit den ertheilten Bullen nicht aller-
dings zufrieden/ und selbigem Abgesandten Befelch zugeschickt beym Pabst mit
neuen Sollicitationen einzukommen. Auß dem Mayländischen/ die neu auffge-
richte zehen Companien zu pferdt bleiben nun ihren vorigen Companien/ auß denen
sie gezogen worden/ wieder einverleibt/ und also der Königliche Will nach eintzigen
Wunsch des Staads vollnzogen/ man ist wie verlautet in Spanien bedacht/ einen
Successoren zu hiesigem Gubernament zu suchen/ uñ kombt der Marchese de Mon-
degar vor andere in Vorschlag/ der Printz de Parma ist nach seinem Vice-Regnat
von Navarra verreyst/ in Piemont und Savoyen hat man ahngefangen 12. Com-
panien zu pferdt und 20. zu fueß zu werben/ umb wie man vermeynt in Pignarolo
und selbiger Gegend biß auff andere Königl. Ordre in Quartier verlegt zu werden.
Pariß den 23. dito.
Von Dünkirchen wird berichtet/ daß der König seine Arbeitsleuthe täglich
zweymal besuche/ und habe unterschiedliche Gaben/ sie mehr zu encouragiren/ für
die jenige verordnet/ so ihre Wercke ahm ersten würden vollendet haben/ welche das
Elsaßische/ der Königs/ und Mons. de Sault Regiment empfangen; Den 13. die-
ses hat sich der Hertzog von Orleans etwas übel auff befunden/ und ist deßwegen
vom gantzen Hoff besucht worden/ ahm 15. ist der Duc de Montmuth zu Dünkirchen
ahnkommen/ welchen man unter Lösung des Geschützes sehr wohl empfangen/ her-
gegen seind andern Tags die Engländische Gesandten mit kostbahren
Præsenten wohl vergnügt wieder nach Hauß gereyst/ es seind vier Capellen auffge-
bauet/ damit die Soldaten/ ehe sie zur Arbeit gehen/ ihre Ahndacht verrichten kön-
nen; Monsr. de Rambures, ist den 11. zu Calais im 39. Jahr seines Alters gestor-
ben/ welcher ahm gantzen Hoff wegen jederzeit treugeleisteter Diensten sehr betrau-
ret wird.
Wien
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(2019-07-24T10:58:46Z)
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