Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1672.Feld gelauffen; Die Cardinäle Nitardo, und d' Estre bemühen sich sehr bey Hof/ den Dantzig den 3. dito. Die Warschauer Brieffe vom 28. Junij berichten/ daß der Cron Feldtherr alda Auß dem Haag den 5. dito. Von Zeit meines jüngsten ist allhier wenig notabels vorgangen/ weilen von ange-
Feld gelauffen; Die Cardinäle Nitardo, und d’ Estre bemühen sich sehr bey Hof/ den Dantzig den 3. dito. Die Warschauer Brieffe vom 28. Junij berichten/ daß der Cron Feldtherr alda Auß dem Haag den 5. dito. Von Zeit meines jüngsten ist allhier wenig notabels vorgangen/ weilen von ange-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Feld gelauffen; Die Cardinäle <hi rendition="#aq">Nitardo,</hi> und <hi rendition="#aq">d’ Estre</hi> bemühen sich sehr bey Hof/ den<lb/> Hueth wieder auf d<supplied cert="low">s</supplied> Hauß <hi rendition="#aq">Rospigliosi</hi> zu bringẽ/ weilen solches wegen ihrer <hi rendition="#aq">promo-<lb/> tion</hi> so freywillig zurück gestanden. Auß Genua/ die Pabstliche <hi rendition="#aq">Galera,</hi> welche den<lb/><hi rendition="#aq">Mons. Nerli</hi> nach Marsilien geführt/ ist mit einigen Mobilien so der <hi rendition="#aq">Card. Raggi</hi><lb/> gehn Rom schicket und dreyen Capucinern welche über <hi rendition="#aq">Lisbona</hi> auß dem König-<lb/> reich <hi rendition="#aq">Congo</hi> kommen nach <hi rendition="#aq">Civitavecchia</hi> abgefahren/ dem Pabst zu <hi rendition="#aq">referir</hi>en/ in<lb/> was für auffnehmenden glücklichen Standt die Röm. Cathol. Religion der Orten<lb/> schwebet/ ein Frantzösischer Abgesander/ so nach Venedig gangen/ ist zeit seiner Ahn-<lb/> wesenheit zu <hi rendition="#aq">Turin</hi> von dem Hertzogen gäntzlich frey gehalten und dem ahn seinem<lb/> Gebuhrtstag den 23. Junij vorgehabten Turnier/ darbey alle fürnehmste Prin-<lb/> cessin und Damen/ deren auch zwo von Rom kommen/ mit erweissung grosser Eh-<lb/> ren mit beygeführt worden. Auß dem Mayländischen/ vom Spanischen Hof ver-<lb/> nimbt mann daß ein Currier gehn Sicilien abgefertiget worden/ mit Befelch wie-<lb/> der sicherung selbigen Königreichs und dann der annoch nothleidenden Inwohnern<lb/> mit Früchten und Lebensmitteln beyzustehen/ zu <hi rendition="#aq">Livorno</hi> ist ein Schiff mit Spa-<lb/> nischer Vlaggen von <hi rendition="#aq">Cassandra</hi> eingelauffen/ hat 34. Sclaven/ alß 4. Türcken und<lb/> 30. Juden so von <hi rendition="#aq">Salonico</hi> nach Constantinopel gewolt/ ein/ und erbiethet sich jeder<lb/> 210. Reichsthl. für Rantion zu zahlen/ daß auch die Insul <hi rendition="#aq">Stanchio</hi> sambt der<lb/> Statt und die Insul <hi rendition="#aq">Nizera</hi> von Erdbeben versuncken/ und sehr viel Volcks er-<lb/> trencket.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 3. dito.</head><lb/> <p>Die Warschauer Brieffe vom 28. Junij berichten/ daß der Cron Feldtherr alda<lb/> ahnkommen/ und vom König mit einem wohlgezierten Pferdt/ und köstlichem paar<lb/> Pistolen <hi rendition="#aq">regalirt</hi> worden/ der Reichstag ist gleichsam alß zerrissen/ weilen der Cron<lb/> fähndrich mit <hi rendition="#aq">protestation</hi> darvon gefahren/ einige Grossen haben sich sehr be-<lb/> mühet die <hi rendition="#aq">Malconten</hi>ten zuversöhnen/ aber nichst außrichten können/ und ist die<lb/> Gefahr so groß worden/ daß auch die Königl. Bediente nicht ohnahngefochten auff<lb/> der Gassen gehen können; Ihre Maj. halten sich auff dem Schloß in guter Ob-<lb/> acht/ und lassen zur Abreyß alles fertig machen; Uber Lemberg ist Zeittung einkom-<lb/> men/ ob solte die mit dem <hi rendition="#aq">Hanenko conjungir</hi>te Pohlnische Armee bereits eine <hi rendition="#aq">ren-<lb/> contre</hi> mit den Türcken gehabt/ und 2000. derselben erlegt/ auch die Tartarn/ so<lb/> jehnen zu Hülff kommen wollen/ geschlagen haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß dem Haag den 5. dito.</head><lb/> <p>Von Zeit meines jüngsten ist allhier wenig <hi rendition="#aq">notabels</hi> vorgangen/ weilen von<lb/> den <hi rendition="#aq">Deputir</hi>ten/ so ahn den König von Franckreich abgefertiget waren/ noch nichst<lb/> einkommen/ von Frantzösischer seiten ist auch weiter nichst vorgenommen worden/<lb/> als daß Ihre Maj. vermeinen diese Provintz durch <hi rendition="#aq">bloquade</hi> zur Ubergab zu zwin-<lb/> gen welches zwar eine sache so sich wohl thun liesse/ wofern die <hi rendition="#aq">revolta</hi> allhier/ wie zu<lb/> Rotterdam/ Scheidam/ Dortrecht und zur Goude geschehen/ einzurichten stünte/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ange-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Feld gelauffen; Die Cardinäle Nitardo, und d’ Estre bemühen sich sehr bey Hof/ den
Hueth wieder auf ds Hauß Rospigliosi zu bringẽ/ weilen solches wegen ihrer promo-
tion so freywillig zurück gestanden. Auß Genua/ die Pabstliche Galera, welche den
Mons. Nerli nach Marsilien geführt/ ist mit einigen Mobilien so der Card. Raggi
gehn Rom schicket und dreyen Capucinern welche über Lisbona auß dem König-
reich Congo kommen nach Civitavecchia abgefahren/ dem Pabst zu referiren/ in
was für auffnehmenden glücklichen Standt die Röm. Cathol. Religion der Orten
schwebet/ ein Frantzösischer Abgesander/ so nach Venedig gangen/ ist zeit seiner Ahn-
wesenheit zu Turin von dem Hertzogen gäntzlich frey gehalten und dem ahn seinem
Gebuhrtstag den 23. Junij vorgehabten Turnier/ darbey alle fürnehmste Prin-
cessin und Damen/ deren auch zwo von Rom kommen/ mit erweissung grosser Eh-
ren mit beygeführt worden. Auß dem Mayländischen/ vom Spanischen Hof ver-
nimbt mann daß ein Currier gehn Sicilien abgefertiget worden/ mit Befelch wie-
der sicherung selbigen Königreichs und dann der annoch nothleidenden Inwohnern
mit Früchten und Lebensmitteln beyzustehen/ zu Livorno ist ein Schiff mit Spa-
nischer Vlaggen von Cassandra eingelauffen/ hat 34. Sclaven/ alß 4. Türcken und
30. Juden so von Salonico nach Constantinopel gewolt/ ein/ und erbiethet sich jeder
210. Reichsthl. für Rantion zu zahlen/ daß auch die Insul Stanchio sambt der
Statt und die Insul Nizera von Erdbeben versuncken/ und sehr viel Volcks er-
trencket.
Dantzig den 3. dito.
Die Warschauer Brieffe vom 28. Junij berichten/ daß der Cron Feldtherr alda
ahnkommen/ und vom König mit einem wohlgezierten Pferdt/ und köstlichem paar
Pistolen regalirt worden/ der Reichstag ist gleichsam alß zerrissen/ weilen der Cron
fähndrich mit protestation darvon gefahren/ einige Grossen haben sich sehr be-
mühet die Malcontenten zuversöhnen/ aber nichst außrichten können/ und ist die
Gefahr so groß worden/ daß auch die Königl. Bediente nicht ohnahngefochten auff
der Gassen gehen können; Ihre Maj. halten sich auff dem Schloß in guter Ob-
acht/ und lassen zur Abreyß alles fertig machen; Uber Lemberg ist Zeittung einkom-
men/ ob solte die mit dem Hanenko conjungirte Pohlnische Armee bereits eine ren-
contre mit den Türcken gehabt/ und 2000. derselben erlegt/ auch die Tartarn/ so
jehnen zu Hülff kommen wollen/ geschlagen haben.
Auß dem Haag den 5. dito.
Von Zeit meines jüngsten ist allhier wenig notabels vorgangen/ weilen von
den Deputirten/ so ahn den König von Franckreich abgefertiget waren/ noch nichst
einkommen/ von Frantzösischer seiten ist auch weiter nichst vorgenommen worden/
als daß Ihre Maj. vermeinen diese Provintz durch bloquade zur Ubergab zu zwin-
gen welches zwar eine sache so sich wohl thun liesse/ wofern die revolta allhier/ wie zu
Rotterdam/ Scheidam/ Dortrecht und zur Goude geschehen/ einzurichten stünte/
ange-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T10:58:48Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T10:58:48Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |