Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 34, Frankfurt (Main), 1672.stalt gantze Italien beohnruhigen dörffte; Der Vice-Re von Neapoli hat Pariß den 6. dito. Ahm 1. dieses Abends umb 6. Uhr ist der König sampt dem Hertzogen von Dan-
stalt gantze Italien beohnruhigen dörffte; Der Vice-Re von Neapoli hat Pariß den 6. dito. Ahm 1. dieses Abends umb 6. Uhr ist der König sampt dem Hertzogen von Dan-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> stalt gantze Italien beohnruhigen dörffte; Der <hi rendition="#aq">Vice-Re</hi> von Neapoli hat<lb/> drey Kriegs-Schiff bestanden/ umb mit Soldaten und vielen Banditen in deß Kö-<lb/> nigs Kriegs-Diensten zu führen. Auß Genua die meiste Gedancken der <hi rendition="#aq">Ré-<lb/> public</hi> gehen jetzo auff die Kriegs-Rüstungen/ weilen man den unversehenen<lb/> Einfall von Savoyen nicht wohl verschmertzen kan/ mann bemühet sich überall<lb/> Völcker auff die Bein zu bringen/ wiewohl man auch nit ohne Nachdencken ist/ es<lb/> dörffte ein Frantzösisch <hi rendition="#aq">Interesse</hi> darbey gesucht werden; Zu <hi rendition="#aq">Turin</hi> werden auch die<lb/> alte Regimenter jedes mit 10. Companien verstärckt und fünff neue auffgericht/<lb/> wardurch dann nach versehenen Garnisonen so sich in 12000. Mann erstrecken/ noch<lb/> biß 15000. ins Feldt zu stellen haben. Auß dem Mayländischen/ nach demah-<lb/> len daß glimende Feuer zwischen den Inwohnern von <hi rendition="#aq">Roua, Grimalda,</hi> und <hi rendition="#aq">Ro-<lb/> mano</hi> in Zeiten nit gelöscht worden/ sondern endlich zu den Thätlichkeiten außge-<lb/> brochen/ so seint auch beyderseiths etliche auff dem Platz geblieben/ und Dorff-<lb/> schafften geplündert worden/ gleich ob es mit dem ärgsten Feind zu thun wehre/ nach<lb/> Vernehmung solcher Zeitung und daß der <hi rendition="#aq">Gubernator</hi> zu <hi rendition="#aq">Casale</hi> darbey <hi rendition="#aq">interes-<lb/> sirt</hi> wehre/ hat der <hi rendition="#aq">Gubernator General Duc d’ Ossuna</hi> heimblich etliche Compa-<lb/> nien zu Pferdt und zu Fuß dorthin <hi rendition="#aq">commandiren</hi> lassen/ umb die Frontieren so<lb/> viel mehr zu versicheren/ der Abbt <hi rendition="#aq">Rangoni</hi> Savoyscher Resident in hiesiger Statt<lb/> ist gehn <hi rendition="#aq">Mantoua</hi> abgereyßt/ Ihrer Durchl. zu <hi rendition="#aq">representiren,</hi> wie gefährliches<lb/> Außsehen diß Werck gewinnen würd/ da man nit allerseiths dahin sehe/ wie es ohns<lb/> andren Außstandt zu vertilgen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 6. dito.</head><lb/> <p>Ahm 1. dieses Abends umb 6. Uhr ist der König sampt dem Hertzogen von<lb/><hi rendition="#aq">Orleans, Chevalier de Lorraine, Comte de Guiche,</hi> vielen Freywilligen und Ge-<lb/> nerals-Persohnen/ zu <hi rendition="#aq">St. Germain</hi> glücklich ahngelangt/ der <hi rendition="#aq">Daufin</hi> ist Ihrer<lb/> Maytt. biß ahn die Brücke <hi rendition="#aq">du Pec</hi> entgegen gangen/ deßgleichen die Burgerschafft<lb/> gethan und viele Freuden-Feuer ahngesteckt/ andern Tags hat hiesiger Guberna-<lb/> tor <hi rendition="#aq">Duc de Mortemart,</hi> und der <hi rendition="#aq">Prevost</hi> der Kauffleuthen das Compliment abge-<lb/> legt/ worauff Rath<supplied cert="low">/</supplied> und lange Conferentz gehalten worden; Mittwochs haben<lb/> Ihre Maytt. den neuen Bau zu <hi rendition="#aq">Versailles</hi> besichtiget/ und dem <hi rendition="#aq">Marechal de<lb/> Grimont;</hi> so sich jetzo in seinem <hi rendition="#aq">Gubernament de Bearn</hi> befindet/ <hi rendition="#aq">Ordre</hi> gesandt<lb/> nacher Hoff zu kommen/ sich seiner in wichtigen Geschäfften zu gebrauchen; Vor<lb/> 2. Tagen ist der Spanische <hi rendition="#aq">Ambassador Comte de Molina</hi> wieder ahnhero kom-<lb/> men/ wie auch der Venetianische/ und gestern Morgen einer von Savoyen/ in dem<lb/> Königl. Gefolg ist der Herr von <hi rendition="#aq">Gent</hi> Holländischer Deputirter mit ahngelangt/<lb/> der Printz von <hi rendition="#aq">Condé</hi> wird neben dem <hi rendition="#aq">Duc d’ Enguien</hi> den 20. dieses zu <hi rendition="#aq">Chantilly</hi><lb/> erwartet/ weilen alle <hi rendition="#aq">Bagage</hi> im Läger zuruck geblieben/ als vermuthet man/ daß<lb/> der König in kurtzer Zeit wieder zur Armee gehen werde/ welche noch 24000.<lb/> Mann zu Pferdt und 32000. zu Fuß starck ist/ ausser denen so in Garnison liegen/<lb/> der <hi rendition="#aq">Marechal de Turenne</hi> hat Befelch/ auff die/ so seine Progressen zu hindern<lb/> suchen/ ohne Auffschieben loß zu gehen.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dan-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
stalt gantze Italien beohnruhigen dörffte; Der Vice-Re von Neapoli hat
drey Kriegs-Schiff bestanden/ umb mit Soldaten und vielen Banditen in deß Kö-
nigs Kriegs-Diensten zu führen. Auß Genua die meiste Gedancken der Ré-
public gehen jetzo auff die Kriegs-Rüstungen/ weilen man den unversehenen
Einfall von Savoyen nicht wohl verschmertzen kan/ mann bemühet sich überall
Völcker auff die Bein zu bringen/ wiewohl man auch nit ohne Nachdencken ist/ es
dörffte ein Frantzösisch Interesse darbey gesucht werden; Zu Turin werden auch die
alte Regimenter jedes mit 10. Companien verstärckt und fünff neue auffgericht/
wardurch dann nach versehenen Garnisonen so sich in 12000. Mann erstrecken/ noch
biß 15000. ins Feldt zu stellen haben. Auß dem Mayländischen/ nach demah-
len daß glimende Feuer zwischen den Inwohnern von Roua, Grimalda, und Ro-
mano in Zeiten nit gelöscht worden/ sondern endlich zu den Thätlichkeiten außge-
brochen/ so seint auch beyderseiths etliche auff dem Platz geblieben/ und Dorff-
schafften geplündert worden/ gleich ob es mit dem ärgsten Feind zu thun wehre/ nach
Vernehmung solcher Zeitung und daß der Gubernator zu Casale darbey interes-
sirt wehre/ hat der Gubernator General Duc d’ Ossuna heimblich etliche Compa-
nien zu Pferdt und zu Fuß dorthin commandiren lassen/ umb die Frontieren so
viel mehr zu versicheren/ der Abbt Rangoni Savoyscher Resident in hiesiger Statt
ist gehn Mantoua abgereyßt/ Ihrer Durchl. zu representiren, wie gefährliches
Außsehen diß Werck gewinnen würd/ da man nit allerseiths dahin sehe/ wie es ohns
andren Außstandt zu vertilgen.
Pariß den 6. dito.
Ahm 1. dieses Abends umb 6. Uhr ist der König sampt dem Hertzogen von
Orleans, Chevalier de Lorraine, Comte de Guiche, vielen Freywilligen und Ge-
nerals-Persohnen/ zu St. Germain glücklich ahngelangt/ der Daufin ist Ihrer
Maytt. biß ahn die Brücke du Pec entgegen gangen/ deßgleichen die Burgerschafft
gethan und viele Freuden-Feuer ahngesteckt/ andern Tags hat hiesiger Guberna-
tor Duc de Mortemart, und der Prevost der Kauffleuthen das Compliment abge-
legt/ worauff Rath/ und lange Conferentz gehalten worden; Mittwochs haben
Ihre Maytt. den neuen Bau zu Versailles besichtiget/ und dem Marechal de
Grimont; so sich jetzo in seinem Gubernament de Bearn befindet/ Ordre gesandt
nacher Hoff zu kommen/ sich seiner in wichtigen Geschäfften zu gebrauchen; Vor
2. Tagen ist der Spanische Ambassador Comte de Molina wieder ahnhero kom-
men/ wie auch der Venetianische/ und gestern Morgen einer von Savoyen/ in dem
Königl. Gefolg ist der Herr von Gent Holländischer Deputirter mit ahngelangt/
der Printz von Condé wird neben dem Duc d’ Enguien den 20. dieses zu Chantilly
erwartet/ weilen alle Bagage im Läger zuruck geblieben/ als vermuthet man/ daß
der König in kurtzer Zeit wieder zur Armee gehen werde/ welche noch 24000.
Mann zu Pferdt und 32000. zu Fuß starck ist/ ausser denen so in Garnison liegen/
der Marechal de Turenne hat Befelch/ auff die/ so seine Progressen zu hindern
suchen/ ohne Auffschieben loß zu gehen.
Dan-
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(2019-07-24T10:58:50Z)
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