Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 40, Frankfurt (Main), 1672.kundigen/ wehr doch deß Ertz-Banditen Caesare Freund oder Bekandten so Pariß den 17. dito. Vom Printzen von Oranien ist ein Envoye ahnhero kommen/ und hat die auff-
kundigen/ wehr doch deß Ertz-Banditen Cæsare Freund oder Bekandten so Pariß den 17. dito. Vom Printzen von Oranien ist ein Envoyé ahnhero kommen/ und hat die auff-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> kundigen/ wehr doch deß Ertz-Banditen <hi rendition="#aq">Cæsare</hi> Freund oder Bekandten so<lb/> ihme Unterschleiff geben/ mögen gewesen sein/ umb sich der Kundtschafft hernechst<lb/> in andern fällen zu bedienen. Auß Genua. Nachdemahlen die Republic O-<lb/> naglia und Briga übermeistert wie jüngst gemeldet/ haben sie auch Pigna und an-<lb/> dere benachbarte Ort eingenohmen/ und hat sich immittelst <hi rendition="#aq">Ormea</hi> dem <hi rendition="#aq">Marche-<lb/> se Pistori</hi> auch ergeben/ der <hi rendition="#aq">Marchese Serra</hi> stehet auff den Frontieren umb in Pie-<lb/> mont einzubrechen/ da nit ein Stillstand der Wapffen herauß kombt/ welchen man<lb/> biß dato nit/ aber wol die <hi rendition="#aq">Mediation</hi> von Franckreich hat verwilligen wollen/ der<lb/> Printz <hi rendition="#aq">di Monaco</hi> würd erstens erwartet/ die Republic hat 200. unter den Sa-<lb/> voyern befundene gefangene Frantzosen neu kleiden/ in einer Galeren wieder nach<lb/> Franckreich führen/ und die Maurn zu Oneglio umbreissen lassen; Man hat daß<lb/> bey der Insul <hi rendition="#aq">S. Honorato</hi> 10. Frantzösische Galeren zu Dienste Savoyen ahn-<lb/> kohmen/ und wegen contrari Winds biß <hi rendition="#aq">Villa-Franca</hi> nit fortseglen können.<lb/> Auß dem Mayländischen/ man vernimbt daß täglich Frantzösische Völcker in<lb/> Savoyen ahnlangen/ und 2000. Portugesen erwartet werden/ welche selbiger Re-<lb/> gent underm <hi rendition="#aq">Commando</hi> eines <hi rendition="#aq">Cavalliers</hi> von <hi rendition="#aq">Malta</hi> ged. <hi rendition="#aq">Nation</hi> in 6. Schiffen<lb/> übersendet; als 400. Savoysche von der Seiten <hi rendition="#aq">Novi</hi> einfallen wollen/ und selbi-<lb/> gen Inwohnern solches verkundtschafft worden/ haben sie sich in Zeiten mit ihren<lb/> besten Sachen in hiesigen <hi rendition="#aq">Stato retirirt,</hi> und ohngeacht beyden streitenden Par-<lb/> theyen die Päbstliche und Frantzösische <hi rendition="#aq">Mediation</hi> ahngebotten worden/ werden<lb/> doch von beyden Theilen noch alleweil grosse Kriegs-Verfassungen gemacht/ mas-<lb/> sen der Hertzog von Savoyen in Teutschland und in der Schweitz starcke Wer-<lb/> bungen vor hat und biß in 6000. Mann von dahr erwartet. Auß Spanien will<lb/> verlauten ob hätte die Königin befohlen/ daß die <hi rendition="#aq">Squadre</hi> Galeren deß <hi rendition="#aq">Don Paga-<lb/> no Doria,</hi> so wohl als die von Neapoli und Sicilia der Republic sollen zu Dien-<lb/> sten sein/ und daß die Ministren in Italien in allem Nothfall succurriren sollen/<lb/> über welches alles Ihre Mayt. geneigt noch mehrere Vortheil der Republic zu er-<lb/> zeigen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 17. dito.</head><lb/> <p>Vom Printzen von Oranien ist ein <hi rendition="#aq">Envoyé</hi> ahnhero kommen/ und hat die<lb/><hi rendition="#aq">Continuation</hi> der Neutralität für die Graffschafft Mörß begehrt/ welche zwar<lb/> ahnfänglich abgeschlagen/ nach gehaltenem Rath aber wieder auff 3. Monat bewil-<lb/> liget worden; Auß Schweden wird der Graff Tott allhier erwartet/ wie auch deß<lb/> Schwedischen Reichs-Cantzlers Sohn/ Graf <hi rendition="#aq">de la Gardie,</hi> welcher ohnlängst<lb/> ahm Engländischen Hof ahnkommen/ und wohl empfangen worden/ sollen beyde<lb/> der Cron Schweden <hi rendition="#aq">Mediation</hi> ahnbieten; man sagt von einer Vermählung<lb/> zwischen <hi rendition="#aq">Madame de Vivonne</hi> und dem <hi rendition="#aq">Duc de Vendosme,</hi> es soll ihme das Gu-<lb/> bernament von <hi rendition="#aq">Languedoc</hi> gegeben/ hergegen dem <hi rendition="#aq">Duc de Vernevil</hi> das Genera-<lb/> lat über die Königl. Galeren auffge<supplied cert="low">t</supplied>ragen werden; In <hi rendition="#aq">Provence</hi> seint 9. Frantzö-<lb/> sische Schiffe mit 1500. Soldaten eingelauffen/ so dem Hertzog von Savoyen zu<lb/> Hülff kommen/ weilen sich die Genueser nach Eroberung Oneglia fast der gantzen<lb/> Valeyen bemächtiget haben. Auß Englandt schreibt man/ daß selbiger König<lb/> noch immerfort werbe/ und Ordre geben mehrere Kriegs-Schiff außzurüsten/<lb/> das Parlament in Schottlandt habe auch zu Ih. Maytt. Diensten 25000. Mann<lb/> <fw type="catch" place="bottom">auff-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
kundigen/ wehr doch deß Ertz-Banditen Cæsare Freund oder Bekandten so
ihme Unterschleiff geben/ mögen gewesen sein/ umb sich der Kundtschafft hernechst
in andern fällen zu bedienen. Auß Genua. Nachdemahlen die Republic O-
naglia und Briga übermeistert wie jüngst gemeldet/ haben sie auch Pigna und an-
dere benachbarte Ort eingenohmen/ und hat sich immittelst Ormea dem Marche-
se Pistori auch ergeben/ der Marchese Serra stehet auff den Frontieren umb in Pie-
mont einzubrechen/ da nit ein Stillstand der Wapffen herauß kombt/ welchen man
biß dato nit/ aber wol die Mediation von Franckreich hat verwilligen wollen/ der
Printz di Monaco würd erstens erwartet/ die Republic hat 200. unter den Sa-
voyern befundene gefangene Frantzosen neu kleiden/ in einer Galeren wieder nach
Franckreich führen/ und die Maurn zu Oneglio umbreissen lassen; Man hat daß
bey der Insul S. Honorato 10. Frantzösische Galeren zu Dienste Savoyen ahn-
kohmen/ und wegen contrari Winds biß Villa-Franca nit fortseglen können.
Auß dem Mayländischen/ man vernimbt daß täglich Frantzösische Völcker in
Savoyen ahnlangen/ und 2000. Portugesen erwartet werden/ welche selbiger Re-
gent underm Commando eines Cavalliers von Malta ged. Nation in 6. Schiffen
übersendet; als 400. Savoysche von der Seiten Novi einfallen wollen/ und selbi-
gen Inwohnern solches verkundtschafft worden/ haben sie sich in Zeiten mit ihren
besten Sachen in hiesigen Stato retirirt, und ohngeacht beyden streitenden Par-
theyen die Päbstliche und Frantzösische Mediation ahngebotten worden/ werden
doch von beyden Theilen noch alleweil grosse Kriegs-Verfassungen gemacht/ mas-
sen der Hertzog von Savoyen in Teutschland und in der Schweitz starcke Wer-
bungen vor hat und biß in 6000. Mann von dahr erwartet. Auß Spanien will
verlauten ob hätte die Königin befohlen/ daß die Squadre Galeren deß Don Paga-
no Doria, so wohl als die von Neapoli und Sicilia der Republic sollen zu Dien-
sten sein/ und daß die Ministren in Italien in allem Nothfall succurriren sollen/
über welches alles Ihre Mayt. geneigt noch mehrere Vortheil der Republic zu er-
zeigen.
Pariß den 17. dito.
Vom Printzen von Oranien ist ein Envoyé ahnhero kommen/ und hat die
Continuation der Neutralität für die Graffschafft Mörß begehrt/ welche zwar
ahnfänglich abgeschlagen/ nach gehaltenem Rath aber wieder auff 3. Monat bewil-
liget worden; Auß Schweden wird der Graff Tott allhier erwartet/ wie auch deß
Schwedischen Reichs-Cantzlers Sohn/ Graf de la Gardie, welcher ohnlängst
ahm Engländischen Hof ahnkommen/ und wohl empfangen worden/ sollen beyde
der Cron Schweden Mediation ahnbieten; man sagt von einer Vermählung
zwischen Madame de Vivonne und dem Duc de Vendosme, es soll ihme das Gu-
bernament von Languedoc gegeben/ hergegen dem Duc de Vernevil das Genera-
lat über die Königl. Galeren auffgetragen werden; In Provence seint 9. Frantzö-
sische Schiffe mit 1500. Soldaten eingelauffen/ so dem Hertzog von Savoyen zu
Hülff kommen/ weilen sich die Genueser nach Eroberung Oneglia fast der gantzen
Valeyen bemächtiget haben. Auß Englandt schreibt man/ daß selbiger König
noch immerfort werbe/ und Ordre geben mehrere Kriegs-Schiff außzurüsten/
das Parlament in Schottlandt habe auch zu Ih. Maytt. Diensten 25000. Mann
auff-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T10:58:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T10:58:35Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |