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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 40, Frankfurt (Main), 1672.

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tains zu reformiren/ deren etliche ihre Compa[nien] nit completiren können/ etliche
sich nit wol gehalten/ die Staaden haben den Herrn Grafen von Waldeck
zum dritten feld-Marschalck erkläret/ worüber er schon das Juramentum abgelegt;
von Zeit der Magistrat in allen Stätten verändert/ höret man weiter von keinen
Tumulten/ als daß jüngst zu Dortrecht 2. Bürger und ein Rittmeister erschos-
sen worden.

   
Wien den 22. dito.

Vor 2. Tagen ist auß Ober-Ungarn ein Currier ahnhero kommen/ mit Bericht/
daß nach deme die eingefallene Ungarische Rebellen in dem Land/ absonderlich wider die
Catholische und Religiosen unmenschlich tyrannisirt/ auch nit allein von einem und andern
Regiment etliche Compagnien/ sondern auch ihre eigene Religions-Verwandten/ so ihnen
nit beystehen wollen/ niedergehauen/ der General Spanckau mit ihnen in ein scharffes Ge-
fecht gerathen seye/ also daß sein Pferd unter ihm erschossen worden/ und bey Abfertigung
ged. Curriers die Infa[n]terie schon sehr ruinirt gewesen; hierauff ist der allhiessige Statt
Obrist Herr General Wachtmeister Freyherr von Coob eylends dahin zu gehen Befelcht/
wie er dann auch heut mit denen dieser Landen liegenden Völckern auffbrechen wird; bey
solchen Rebellen befindet sich der Graff Balassy Imbre/ der Pozkay/ Teckely/ und Hed-
wigy/ so allhier in Arrest gewesen und perdonirt worden; der jüngst ahnhero gelangte
Türckische Abgesandter solle heut bey jetzigem Hoff-Kriegs-Raths Präsidenten Herrn Feld-
marschalck Lieutenant Heyster zur Audientz geführet werden.

Vom Elbstrohm den 23. dito.

In Hamburg gehen biß dato deß Nachts 5. Companien Bürger zu Walle/ ohnge-
achtet man noch zur Zeit keine Gefahr absehen kan; weil die Schottische Caper sehr umb-
sich greiffen/ auch etliche Schiffe auß Dänischen Häven weggenommen/ so vernimt man/
daß von Coppenhagen einige nacher England abgefertiget worden/ die Restitution solcher
Schiffen ernstlich zu suchen/ so verlautet auch daß einige tausend Dänische Völcker her-
außkommen/ und zu den Brandenburgischen Trouppen stossen solten; in Schweden ist die
Resolution/ Völcker herüber zu schicken verändert worden/ sondern es sollen solche auß
gewissen Ursachen künfftigen Frühling in Pommern und Brehmen geworben werden.

Cölln den 25. dito.

Die meiste Frantzösische Reutterey hatt sich gegen alles Versichern in deß Herrn Gra-
fen von Bruch Landt einlogirt/ und zehren alles so rein auff/ daß den armen Leuthen zu ih-
rem Underhalt nichts übrig bleibt; die Churbrandenburgische Armee ist in dem Stifft Hil-
desheimb ahngelangt/ darin gegen Beyschaffung Brod/ Bier/ Hew und Habern/ gute
Disciplin gehalten wird. Auß Holland ist mit jüngsten Briefen anders nichts einkommen/
als daß selbige Flotte nach Hauß beruffen/ in jedem Haven aber sollen 10. Schiffe in Be-
reidtschafft stehen bleiben/ weillen die Engelländische sich wieder auff 6. Wochen provian-
dirt/ und die See noch so bald nit verlassen wird; zwischen den Frantzosen und Staadi-
schen ist bey Schönhoven ein scharffes Gefecht vorgangen/ darin beyderseits viele ver-
wundt und todt blieben/ doch jehne endlich in die Flucht getrieben worden; Im Haag
hatt man einen Obristen enthauptet/ 14. Capitains seynd die Degen zerbrochen und deß
Lands verwiesen/ unterschiedliche sitzen noch gefangen/ denen der Proceß/ die Gemeinde
zu befriedigen/ ebenmässig formiret wird; Muyden und Hatten/ haben die Frantzosen die-
se Woche gantz ausgeplündert; die Brabandische Brieff melden/ daß im verwichenen Mo-
nath zu Madridt ein grosse Feuersbrunst gewesen/ deßgleichen seye den 17. dieses die Ab-
tey zu St. Bernard 2. Stund von Antorff gäntzlich abgebrand.

Auß Oberhessen den 27. dito.

Die Kayserl. Armee hat ihren Marche von Langen Saltza zurück genommen/ und
ist den 25. Eyssenach vorbey auff Creutzburg/ und aldahr über die Brück gangen/ hat das
Haubtquartier zu Herleshausen gehabt/ gestern ist sie zu Heringen ahnkommen/ und heut
durch Bach passirt/ diese Nacht ist das Haubtquartier zu Kirchbassel eine Stund von
Heunfeldt/ wohin nun der Zug weiter gerichtet/ ist noch unbekandt.    ENDE.


tains zu reformiren/ deren etliche ihre Compa[nien] nit completiren können/ etliche
sich nit wol gehalten/ die Staaden haben den Herrn Grafen von Waldeck
zum dritten feld-Marschalck erkläret/ worüber er schon das Juramentum abgelegt;
von Zeit der Magistrat in allen Stätten verändert/ höret man weiter von keinen
Tumulten/ als daß jüngst zu Dortrecht 2. Bürger und ein Rittmeister erschos-
sen worden.

   
Wien den 22. dito.

Vor 2. Tagen ist auß Ober-Ungarn ein Currier ahnhero kommen/ mit Bericht/
daß nach deme die eingefallene Ungarische Rebellen in dem Land/ absonderlich wider die
Catholische und Religiosen unmenschlich tyrannisirt/ auch nit allein von einem und andern
Regiment etliche Compagnien/ sondern auch ihre eigene Religions-Verwandten/ so ihnen
nit beystehen wollen/ niedergehauen/ der General Spanckau mit ihnen in ein scharffes Ge-
fecht gerathen seye/ also daß sein Pferd unter ihm erschossen worden/ und bey Abfertigung
ged. Curriers die Infa[n]terie schon sehr ruinirt gewesen; hierauff ist der allhiessige Statt
Obrist Herr General Wachtmeister Freyherr von Coob eylends dahin zu gehen Befelcht/
wie er dann auch heut mit denen dieser Landen liegenden Völckern auffbrechen wird; bey
solchen Rebellen befindet sich der Graff Balassy Imbre/ der Pozkay/ Teckely/ und Hed-
wigy/ so allhier in Arrest gewesen und perdonirt worden; der jüngst ahnhero gelangte
Türckische Abgesandter solle heut bey jetzigem Hoff-Kriegs-Raths Präsidenten Herrn Feld-
marschalck Lieutenant Heyster zur Audientz geführet werden.

Vom Elbstrohm den 23. dito.

In Hamburg gehen biß dato deß Nachts 5. Companien Bürger zu Walle/ ohnge-
achtet man noch zur Zeit keine Gefahr absehen kan; weil die Schottische Caper sehr umb-
sich greiffen/ auch etliche Schiffe auß Dänischen Häven weggenommen/ so vernimt man/
daß von Coppenhagen einige nacher England abgefertiget worden/ die Restitution solcher
Schiffen ernstlich zu suchen/ so verlautet auch daß einige tausend Dänische Völcker her-
außkommen/ und zu den Brandenburgischen Trouppen stossen solten; in Schweden ist die
Resolution/ Völcker herüber zu schicken verändert worden/ sondern es sollen solche auß
gewissen Ursachen künfftigen Frühling in Pommern und Brehmen geworben werden.

Cölln den 25. dito.

Die meiste Frantzösische Reutterey hatt sich gegen alles Versichern in deß Herrn Gra-
fen von Bruch Landt einlogirt/ und zehren alles so rein auff/ daß den armen Leuthen zu ih-
rem Underhalt nichts übrig bleibt; die Churbrandenburgische Armee ist in dem Stifft Hil-
desheimb ahngelangt/ darin gegen Beyschaffung Brod/ Bier/ Hew und Habern/ gute
Disciplin gehalten wird. Auß Holland ist mit jüngsten Briefen anders nichts einkommen/
als daß selbige Flotte nach Hauß beruffen/ in jedem Haven aber sollen 10. Schiffe in Be-
reidtschafft stehen bleiben/ weillen die Engelländische sich wieder auff 6. Wochen provian-
dirt/ und die See noch so bald nit verlassen wird; zwischen den Frantzosen und Staadi-
schen ist bey Schönhoven ein scharffes Gefecht vorgangen/ darin beyderseits viele ver-
wundt und todt blieben/ doch jehne endlich in die Flucht getrieben worden; Im Haag
hatt man einen Obristen enthauptet/ 14. Capitains seynd die Degen zerbrochen und deß
Lands verwiesen/ unterschiedliche sitzen noch gefangen/ denen der Proceß/ die Gemeinde
zu befriedigen/ ebenmässig formiret wird; Muyden und Hatten/ haben die Frantzosen die-
se Woche gantz ausgeplündert; die Brabandische Brieff melden/ daß im verwichenen Mo-
nath zu Madridt ein grosse Feuersbrunst gewesen/ deßgleichen seye den 17. dieses die Ab-
tey zu St. Bernard 2. Stund von Antorff gäntzlich abgebrand.

Auß Oberhessen den 27. dito.

Die Kayserl. Armee hat ihren Marche von Langen Saltza zurück genommen/ und
ist den 25. Eyssenach vorbey auff Creutzburg/ und aldahr über die Brück gangen/ hat das
Haubtquartier zu Herleshausen gehabt/ gestern ist sie zu Heringen ahnkommen/ und heut
durch Bach passirt/ diese Nacht ist das Haubtquartier zu Kirchbassel eine Stund von
Heunfeldt/ wohin nun der Zug weiter gerichtet/ ist noch unbekandt.    ENDE.


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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 40, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0040_1672/4>, abgerufen am 31.10.2024.