Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

dass nicht ein einzelner, sondern eben
diese Totalität ihr wahrer Charakter ist,
dass sie im strengsten Sinne Allsinns-
thiere
sind.

Die Definition des Säugthiers heisst
demnach so:

Animal omnisensuale,
Labiis palpantibus,
Oculis sphaericis (non polyödris),
nudis, mobilibus,
Manibus, (Membris) quatuor
articulatis
,
Auribus apertis,
Naribus mobilibus, binis,
Lingua molli, carnosa.

Durch die weichen Lippen unterschei-
den sie sich bestimmt von den Vögeln,
auch von den Insecten, und selbst von den
Schneken, Fischen und Amphibien; durch
die unbedekten Augen von den meisten
Fischen, auch, wenn wir die Nikhaut zum
Ueberbleibsel der Bedekung rechnen, von
Vögeln und Amphibien, von den niedern
Klassen ohnehin; durch die vier Glied-

massen,
N

daſs nicht ein einzelner, sondern eben
dieſe Totalität ihr wahrer Charakter iſt,
daſs sie im strengſten Sinne Allsinns-
thiere
sind.

Die Definition des Säugthiers heiſst
demnach so:

Animal omnisensuale,
Labiis palpantibus,
Oculis sphaericis (non polyödris),
nudis, mobilibus,
Manibus, (Membris) quatuor
articulatis
,
Auribus apertis,
Naribus mobilibus, binis,
Lingua molli, carnosa.

Durch die weichen Lippen unterſchei-
den sie sich beſtimmt von den Vögeln,
auch von den Inſecten, und ſelbſt von den
Schneken, Fiſchen und Amphibien; durch
die unbedekten Augen von den meiſten
Fiſchen, auch, wenn wir die Nikhaut zum
Ueberbleibſel der Bedekung rechnen, von
Vögeln und Amphibien, von den niedern
Klaſſen ohnehin; durch die vier Glied-

maſsen,
N
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0211" n="193"/>
da&#x017F;s nicht ein einzelner, sondern eben<lb/>
die&#x017F;e Totalität ihr wahrer Charakter i&#x017F;t,<lb/>
da&#x017F;s sie im streng&#x017F;ten Sinne <hi rendition="#g">Allsinns-<lb/>
thiere</hi> sind.</p><lb/>
        <p>Die Definition des Säugthiers hei&#x017F;st<lb/>
demnach so:</p><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#i">Animal omnisensuale</hi>,<lb/><list><item><hi rendition="#i">Labiis palpantibus</hi>,</item><lb/><item><hi rendition="#i">Oculis sphaericis</hi> (<hi rendition="#i">non polyödris</hi>),<lb/><hi rendition="#i">nudis, mobilibus</hi>,</item><lb/><item><hi rendition="#i">Manibus</hi>, (<hi rendition="#i">Membris</hi>) <hi rendition="#i">quatuor<lb/>
articulatis</hi>,</item><lb/><item><hi rendition="#i">Auribus apertis</hi>,</item><lb/><item><hi rendition="#i">Naribus mobilibus, binis</hi>,</item><lb/><item><hi rendition="#i">Lingua molli, carnosa</hi>.</item></list></item>
        </list><lb/>
        <p>Durch die weichen Lippen unter&#x017F;chei-<lb/>
den sie sich be&#x017F;timmt von den Vögeln,<lb/>
auch von den In&#x017F;ecten, und &#x017F;elb&#x017F;t von den<lb/>
Schneken, Fi&#x017F;chen und Amphibien; durch<lb/>
die unbedekten Augen von den mei&#x017F;ten<lb/>
Fi&#x017F;chen, auch, wenn wir die Nikhaut zum<lb/>
Ueberbleib&#x017F;el der Bedekung rechnen, von<lb/>
Vögeln und Amphibien, von den niedern<lb/>
Kla&#x017F;&#x017F;en ohnehin; durch die vier Glied-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N</fw><fw place="bottom" type="catch">ma&#x017F;sen,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0211] daſs nicht ein einzelner, sondern eben dieſe Totalität ihr wahrer Charakter iſt, daſs sie im strengſten Sinne Allsinns- thiere sind. Die Definition des Säugthiers heiſst demnach so: Animal omnisensuale, Labiis palpantibus, Oculis sphaericis (non polyödris), nudis, mobilibus, Manibus, (Membris) quatuor articulatis, Auribus apertis, Naribus mobilibus, binis, Lingua molli, carnosa. Durch die weichen Lippen unterſchei- den sie sich beſtimmt von den Vögeln, auch von den Inſecten, und ſelbſt von den Schneken, Fiſchen und Amphibien; durch die unbedekten Augen von den meiſten Fiſchen, auch, wenn wir die Nikhaut zum Ueberbleibſel der Bedekung rechnen, von Vögeln und Amphibien, von den niedern Klaſſen ohnehin; durch die vier Glied- maſsen, N

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/211
Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/211>, abgerufen am 31.10.2024.