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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.

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immer höher auf, übereinander sich zu dicken Knäueln ballend und verdichtend; wuchsen endlich herum um die Purpurmäntel mit den Kragen von Hermelin und verhüllten sie ganz wie mit grauen häßlichen Decken, und so immer höher, immer weiter, bis nur noch die goldenen Königskronen wie mit unvernichtbarer und unerreichbarer strahlender Herrlichkeit in stolzer Ruhe über sie hinwegglänzten.

Aber da begann ein Murmeln, Grollen und Rollen in den finstern Wolken -- dann wurde es lauter, wilder, heftiger, endlich riß eine gelbe Blitzesschlange nach allen Seiten hinzüngelnd die dichteste Wolkenschicht auseinander, und furchtbar krachend wetterte zugleich ein dröhnender Donnerschlag wie erderschütternd vom Himmel nieder. Mit Eins brach die Blitzschlange von ihrem geheimnißvollen Lager auf und hervor -- mit Eins fand der Donner seine furchtbar dröhnenden Posaunentöne, mit denen er aus der Höhe hernieder rief wie der Engel des Weltgerichts -- und mit Eins sanken plötzlich die goldnen Kronen von den blassen Stirnen und silberweißen Locken der Könige. Nun begann ein tobender Kampf der Elemente, es war, als hätten alle die Waffen ergriffen, eines wider das andere, und schleuderten jetzt ihre unheilbringenden, lärmenden Geschosse.

Und Mitten in diesem Aufruhr stand Thalheim und bot seine Locken dem Sturm.

immer höher auf, übereinander sich zu dicken Knäueln ballend und verdichtend; wuchsen endlich herum um die Purpurmäntel mit den Kragen von Hermelin und verhüllten sie ganz wie mit grauen häßlichen Decken, und so immer höher, immer weiter, bis nur noch die goldenen Königskronen wie mit unvernichtbarer und unerreichbarer strahlender Herrlichkeit in stolzer Ruhe über sie hinwegglänzten.

Aber da begann ein Murmeln, Grollen und Rollen in den finstern Wolken — dann wurde es lauter, wilder, heftiger, endlich riß eine gelbe Blitzesschlange nach allen Seiten hinzüngelnd die dichteste Wolkenschicht auseinander, und furchtbar krachend wetterte zugleich ein dröhnender Donnerschlag wie erderschütternd vom Himmel nieder. Mit Eins brach die Blitzschlange von ihrem geheimnißvollen Lager auf und hervor — mit Eins fand der Donner seine furchtbar dröhnenden Posaunentöne, mit denen er aus der Höhe hernieder rief wie der Engel des Weltgerichts — und mit Eins sanken plötzlich die goldnen Kronen von den blassen Stirnen und silberweißen Locken der Könige. Nun begann ein tobender Kampf der Elemente, es war, als hätten alle die Waffen ergriffen, eines wider das andere, und schleuderten jetzt ihre unheilbringenden, lärmenden Geschosse.

Und Mitten in diesem Aufruhr stand Thalheim und bot seine Locken dem Sturm.

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[152/0158] immer höher auf, übereinander sich zu dicken Knäueln ballend und verdichtend; wuchsen endlich herum um die Purpurmäntel mit den Kragen von Hermelin und verhüllten sie ganz wie mit grauen häßlichen Decken, und so immer höher, immer weiter, bis nur noch die goldenen Königskronen wie mit unvernichtbarer und unerreichbarer strahlender Herrlichkeit in stolzer Ruhe über sie hinwegglänzten. Aber da begann ein Murmeln, Grollen und Rollen in den finstern Wolken — dann wurde es lauter, wilder, heftiger, endlich riß eine gelbe Blitzesschlange nach allen Seiten hinzüngelnd die dichteste Wolkenschicht auseinander, und furchtbar krachend wetterte zugleich ein dröhnender Donnerschlag wie erderschütternd vom Himmel nieder. Mit Eins brach die Blitzschlange von ihrem geheimnißvollen Lager auf und hervor — mit Eins fand der Donner seine furchtbar dröhnenden Posaunentöne, mit denen er aus der Höhe hernieder rief wie der Engel des Weltgerichts — und mit Eins sanken plötzlich die goldnen Kronen von den blassen Stirnen und silberweißen Locken der Könige. Nun begann ein tobender Kampf der Elemente, es war, als hätten alle die Waffen ergriffen, eines wider das andere, und schleuderten jetzt ihre unheilbringenden, lärmenden Geschosse. Und Mitten in diesem Aufruhr stand Thalheim und bot seine Locken dem Sturm.

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss02_1846/158>, abgerufen am 31.10.2024.