Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.Weiter hatte Elisabeth die Mutter nicht sprechen lassen, sie hatte Aufschluß und Rechenschaft verlangt, wer sie über Pauline so ganz umgestimmt, und endlich -- da wenigstens früher die letzten Ansichten die Gräfin nicht hatte äußern können, da sie gewußt, daß Aarens dagewesen -- diesen errathen. Dadurch wuchs ihr vorgefaßter Widerwille gegen ihn bis zum heftigen Unwillen. Sie betheuerte ihrer Mutter, daß sie Paulinen nur um so mehr liebe, als fade Gecken sie zu verkleinern strebten. Zuletzt fügte sie bei, daß sie Graf Szariny in der Fabrik getroffen. Als Aarens kam, so war Elisabeth ihm gegenüber stumm, streng und ernst. Eine seiner ersten Bemerkungen war natürlich die, daß er unendlich bedauerte, sie gestern nicht getroffen zu haben, daß aber sein widriges Schicksal ihn doch wieder in Etwas dadurch habe aussöhnen wollen, daß er sie noch am Abend wenigstens gesehen -- mit dem Grafen Szariny und einem kleinen, unbekannten Mädchen. "Mit meiner liebsten Freundin, Pauline Felchner, welche ich besuchte -- wie Ihnen wohl meine Mutter gesagt hat --" erwiderte Elisabeth mit stolzem Tone. "Und wohin Sie Graf Szariny begleitete?" "Von wo er mich zurückbegleitete, da er dort einen Besuch gemacht hatte und ich den Weg zu Fuß zurücklegte." Weiter hatte Elisabeth die Mutter nicht sprechen lassen, sie hatte Aufschluß und Rechenschaft verlangt, wer sie über Pauline so ganz umgestimmt, und endlich — da wenigstens früher die letzten Ansichten die Gräfin nicht hatte äußern können, da sie gewußt, daß Aarens dagewesen — diesen errathen. Dadurch wuchs ihr vorgefaßter Widerwille gegen ihn bis zum heftigen Unwillen. Sie betheuerte ihrer Mutter, daß sie Paulinen nur um so mehr liebe, als fade Gecken sie zu verkleinern strebten. Zuletzt fügte sie bei, daß sie Graf Szariny in der Fabrik getroffen. Als Aarens kam, so war Elisabeth ihm gegenüber stumm, streng und ernst. Eine seiner ersten Bemerkungen war natürlich die, daß er unendlich bedauerte, sie gestern nicht getroffen zu haben, daß aber sein widriges Schicksal ihn doch wieder in Etwas dadurch habe aussöhnen wollen, daß er sie noch am Abend wenigstens gesehen — mit dem Grafen Szariny und einem kleinen, unbekannten Mädchen. „Mit meiner liebsten Freundin, Pauline Felchner, welche ich besuchte — wie Ihnen wohl meine Mutter gesagt hat —“ erwiderte Elisabeth mit stolzem Tone. „Und wohin Sie Graf Szariny begleitete?“ „Von wo er mich zurückbegleitete, da er dort einen Besuch gemacht hatte und ich den Weg zu Fuß zurücklegte.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0166" n="160"/> <p> Weiter hatte Elisabeth die Mutter nicht sprechen lassen, sie hatte Aufschluß und Rechenschaft verlangt, wer sie über Pauline so ganz umgestimmt, und endlich — da wenigstens früher die letzten Ansichten die Gräfin nicht hatte äußern können, da sie gewußt, daß Aarens dagewesen — diesen errathen. Dadurch wuchs ihr vorgefaßter Widerwille gegen ihn bis zum heftigen Unwillen.</p> <p>Sie betheuerte ihrer Mutter, daß sie Paulinen nur um so mehr liebe, als fade Gecken sie zu verkleinern strebten. Zuletzt fügte sie bei, daß sie Graf Szariny in der Fabrik getroffen.</p> <p>Als Aarens kam, so war Elisabeth ihm gegenüber stumm, streng und ernst.</p> <p>Eine seiner ersten Bemerkungen war natürlich die, daß er unendlich bedauerte, sie gestern nicht getroffen zu haben, daß aber sein widriges Schicksal ihn doch wieder in Etwas dadurch habe aussöhnen wollen, daß er sie noch am Abend wenigstens gesehen — mit dem Grafen Szariny und einem kleinen, unbekannten Mädchen.</p> <p>„Mit meiner liebsten Freundin, Pauline Felchner, welche ich besuchte — wie Ihnen wohl meine Mutter gesagt hat —“ erwiderte Elisabeth mit stolzem Tone.</p> <p>„Und wohin Sie Graf Szariny begleitete?“</p> <p>„Von wo er mich zurückbegleitete, da er dort einen Besuch gemacht hatte und ich den Weg zu Fuß zurücklegte.“ </p> </div> </body> </text> </TEI> [160/0166]
Weiter hatte Elisabeth die Mutter nicht sprechen lassen, sie hatte Aufschluß und Rechenschaft verlangt, wer sie über Pauline so ganz umgestimmt, und endlich — da wenigstens früher die letzten Ansichten die Gräfin nicht hatte äußern können, da sie gewußt, daß Aarens dagewesen — diesen errathen. Dadurch wuchs ihr vorgefaßter Widerwille gegen ihn bis zum heftigen Unwillen.
Sie betheuerte ihrer Mutter, daß sie Paulinen nur um so mehr liebe, als fade Gecken sie zu verkleinern strebten. Zuletzt fügte sie bei, daß sie Graf Szariny in der Fabrik getroffen.
Als Aarens kam, so war Elisabeth ihm gegenüber stumm, streng und ernst.
Eine seiner ersten Bemerkungen war natürlich die, daß er unendlich bedauerte, sie gestern nicht getroffen zu haben, daß aber sein widriges Schicksal ihn doch wieder in Etwas dadurch habe aussöhnen wollen, daß er sie noch am Abend wenigstens gesehen — mit dem Grafen Szariny und einem kleinen, unbekannten Mädchen.
„Mit meiner liebsten Freundin, Pauline Felchner, welche ich besuchte — wie Ihnen wohl meine Mutter gesagt hat —“ erwiderte Elisabeth mit stolzem Tone.
„Und wohin Sie Graf Szariny begleitete?“
„Von wo er mich zurückbegleitete, da er dort einen Besuch gemacht hatte und ich den Weg zu Fuß zurücklegte.“
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