den Kopffedern und nach der nahen Stimme zu schliessen -- die in Einem fort, unter der Musik, die Musik laut pries -- Raphaelen zukam; aber wer wust' es? Gottwalt sah bei solcher Mehrheit schöner Welten unter dem Prestissimo an dem weiblichen Sternenkegel hinauf und hin¬ ab, und drückte mit seinen Augen die meisten ans Herz, vorzüglich die schwarzen Habite, dann die weissen, dann die sonstigen. Unglaublich steigerte die Musik seine Zuneigung zu unverhei¬ ratheten, er hörte die Huldigungsmünzen klin¬ gen, die er unter die Lieben warf. "Könnt' ich doch dich, gute Blasse -- dacht' er ohne Scheu -- mit Freudenthränen und Himmel schmücken. Mit dir aber, du Rosengluth, mögt' ich tanzen nach diesem Presto -- Und du blaues Auge, solltest, wenn ich könnte, auf der Stelle vor Wonne überfließen und du müstest aus den weissen Rosen der Schwermuth Honig schöpfen -- Dich, Milde, möcht' ich vor den Hesperus stellen, und vor den Mond und dann wollt' ich dich rühren durch mich oder durch sonst wen -- Und ihr kleinen helläugigen Spiel¬
den Kopffedern und nach der nahen Stimme zu ſchlieſſen — die in Einem fort, unter der Muſik, die Muſik laut pries — Raphaelen zukam; aber wer wuſt' es? Gottwalt ſah bei ſolcher Mehrheit ſchoͤner Welten unter dem Preſtiſſimo an dem weiblichen Sternenkegel hinauf und hin¬ ab, und druͤckte mit ſeinen Augen die meiſten ans Herz, vorzuͤglich die ſchwarzen Habite, dann die weiſſen, dann die ſonſtigen. Unglaublich ſteigerte die Muſik ſeine Zuneigung zu unverhei¬ ratheten, er hoͤrte die Huldigungsmuͤnzen klin¬ gen, die er unter die Lieben warf. „Koͤnnt' ich doch dich, gute Blaſſe — dacht' er ohne Scheu — mit Freudenthraͤnen und Himmel ſchmuͤcken. Mit dir aber, du Roſengluth, moͤgt' ich tanzen nach dieſem Preſto — Und du blaues Auge, ſollteſt, wenn ich koͤnnte, auf der Stelle vor Wonne uͤberfließen und du muͤſteſt aus den weiſſen Roſen der Schwermuth Honig ſchoͤpfen — Dich, Milde, moͤcht' ich vor den Heſperus ſtellen, und vor den Mond und dann wollt' ich dich ruͤhren durch mich oder durch ſonſt wen — Und ihr kleinen hellaͤugigen Spiel¬
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den Kopffedern und nach der nahen Stimme zu
ſchlieſſen — die in Einem fort, unter der Muſik,
die Muſik laut pries — Raphaelen zukam;
aber wer wuſt' es? Gottwalt ſah bei ſolcher
Mehrheit ſchoͤner Welten unter dem Preſtiſſimo
an dem weiblichen Sternenkegel hinauf und hin¬
ab, und druͤckte mit ſeinen Augen die meiſten ans
Herz, vorzuͤglich die ſchwarzen Habite, dann
die weiſſen, dann die ſonſtigen. Unglaublich
ſteigerte die Muſik ſeine Zuneigung zu unverhei¬
ratheten, er hoͤrte die Huldigungsmuͤnzen klin¬
gen, die er unter die Lieben warf. „Koͤnnt'
ich doch dich, gute Blaſſe — dacht' er ohne
Scheu — mit Freudenthraͤnen und Himmel
ſchmuͤcken. Mit dir aber, du Roſengluth,
moͤgt' ich tanzen nach dieſem Preſto — Und du
blaues Auge, ſollteſt, wenn ich koͤnnte, auf der
Stelle vor Wonne uͤberfließen und du muͤſteſt
aus den weiſſen Roſen der Schwermuth
Honig ſchoͤpfen — Dich, Milde, moͤcht' ich vor
den Heſperus ſtellen, und vor den Mond und
dann wollt' ich dich ruͤhren durch mich oder durch
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/119>, abgerufen am 16.06.2024.
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