und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend und eine heilige Stunde.
Walt gieng im Granatapfel noch einige nachblizende Minuten in seiner Stube auf und ab, dann in die des Generals. In dieser fand er ein vergessenes beschriebnes Blatt von Wina, das er ungelesen, aber nicht ungeküsset, einsteck¬ te, sammt einem Flakon. Borstwisch und Spreng¬ gefäß, die Vorarbeiter neuer Gäste, trieben ihn in sein Zimmer zurück. Er steckte die sonderbare Maske zu sich. Darauf machte er -- gleich un¬ vermögend, länger zu bleiben und länger zu reisen -- sich trunken auf den Weg nach Haslau zurück. Er sehnte sich mit seinem Folioband voll Abentheuer unter dem Arm in die Stube Vults. Sein Herz hatte genug, und brauchte keinen Himmel weiter als den blauen.
Jakobine warf ihm von der Treppe, die sie hinauf gieng und er herunter, das Versprechen nach, im Winter in Haslau zu spielen. -- Draussen verwelkte der rosenrothe Himmel immer grauer und bis zu Regenwolken. An der Fäh¬ re must' er lange warten. Es fieng endlich an
und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend und eine heilige Stunde.
Walt gieng im Granatapfel noch einige nachblizende Minuten in ſeiner Stube auf und ab, dann in die des Generals. In dieſer fand er ein vergeſſenes beſchriebnes Blatt von Wina, das er ungeleſen, aber nicht ungekuͤſſet, einſteck¬ te, ſammt einem Flakon. Borſtwiſch und Spreng¬ gefaͤß, die Vorarbeiter neuer Gaͤſte, trieben ihn in ſein Zimmer zuruͤck. Er ſteckte die ſonderbare Maſke zu ſich. Darauf machte er — gleich un¬ vermoͤgend, laͤnger zu bleiben und laͤnger zu reiſen — ſich trunken auf den Weg nach Haslau zuruͤck. Er ſehnte ſich mit ſeinem Folioband voll Abentheuer unter dem Arm in die Stube Vults. Sein Herz hatte genug, und brauchte keinen Himmel weiter als den blauen.
Jakobine warf ihm von der Treppe, die ſie hinauf gieng und er herunter, das Verſprechen nach, im Winter in Haslau zu ſpielen. — Drauſſen verwelkte der roſenrothe Himmel immer grauer und bis zu Regenwolken. An der Faͤh¬ re muſt' er lange warten. Es fieng endlich an
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[206/0214]
und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend
und eine heilige Stunde.
Walt gieng im Granatapfel noch einige
nachblizende Minuten in ſeiner Stube auf und ab,
dann in die des Generals. In dieſer fand er
ein vergeſſenes beſchriebnes Blatt von Wina,
das er ungeleſen, aber nicht ungekuͤſſet, einſteck¬
te, ſammt einem Flakon. Borſtwiſch und Spreng¬
gefaͤß, die Vorarbeiter neuer Gaͤſte, trieben ihn
in ſein Zimmer zuruͤck. Er ſteckte die ſonderbare
Maſke zu ſich. Darauf machte er — gleich un¬
vermoͤgend, laͤnger zu bleiben und laͤnger zu
reiſen — ſich trunken auf den Weg nach Haslau
zuruͤck. Er ſehnte ſich mit ſeinem Folioband voll
Abentheuer unter dem Arm in die Stube Vults.
Sein Herz hatte genug, und brauchte keinen
Himmel weiter als den blauen.
Jakobine warf ihm von der Treppe, die ſie
hinauf gieng und er herunter, das Verſprechen
nach, im Winter in Haslau zu ſpielen. —
Drauſſen verwelkte der roſenrothe Himmel immer
grauer und bis zu Regenwolken. An der Faͤh¬
re muſt' er lange warten. Es fieng endlich an
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/214>, abgerufen am 14.06.2024.
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