Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
zwickelten Sache gar nicht aus. Geht nur auf's Bureau Nr. 6, gleich rechts auf'm Gang draussen, zum Ministerialrath Schrollmaier; der kann Euch Aufschluß geben und wird mir nachher schon be- richten. Adieu! packt Euch! Hutzlpeter. Wir bedanken uns unterthänigst, Röxcellenz, für die gnädige Auskunft. (Die Bauern unter Reverenzen ab.) Knöpflbauer (im Abgehen zu den andern Beiden.) Das ist aber ein gescheiter, feiner Herr. Hubermartl. Das will ich meinen. Und so niederträchtig ist er, so herablassend! Casperl (allein.) Dieses dumme Bauernvolk will alle Augenblick etwas Anderes. Zwei Bediente tragen eine ungeheure, rothe Amtstasche herein. Ah! das Portufeuille aus dem fürstlichen Ka- binette. Legt es nur auf den Schreibtisch hin; aber vorsichtig, damit Nichts daran verdorben wird. Die Bedienten thuen es und gehen ab. Casperl stürzt auf das Portefeuille. Recitativ. Rascher Einiritt des Orchesters mit einigen mächtigen Accorden.
zwickelten Sache gar nicht aus. Geht nur auf’s Bureau Nr. 6, gleich rechts auf’m Gang drauſſen, zum Miniſterialrath Schrollmaier; der kann Euch Aufſchluß geben und wird mir nachher ſchon be- richten. Adieu! packt Euch! Hutzlpeter. Wir bedanken uns unterthänigſt, Röxcellenz, für die gnädige Auskunft. (Die Bauern unter Reverenzen ab.) Knöpflbauer (im Abgehen zu den andern Beiden.) Das iſt aber ein geſcheiter, feiner Herr. Hubermartl. Das will ich meinen. Und ſo niederträchtig iſt er, ſo herablaſſend! Casperl (allein.) Dieſes dumme Bauernvolk will alle Augenblick etwas Anderes. Zwei Bediente tragen eine ungeheure, rothe Amtstaſche herein. Ah! das Portufeuille aus dem fürſtlichen Ka- binette. Legt es nur auf den Schreibtiſch hin; aber vorſichtig, damit Nichts daran verdorben wird. Die Bedienten thuen es und gehen ab. Caſperl ſtürzt auf das Portefeuille. Recitativ. Raſcher Einiritt des Orcheſters mit einigen mächtigen Accorden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CAS"> <p><pb facs="#f0258" n="252"/> zwickelten Sache gar nicht aus. Geht nur auf’s<lb/> Bureau Nr. 6, gleich rechts auf’m Gang drauſſen,<lb/> zum Miniſterialrath Schrollmaier; der kann Euch<lb/> Aufſchluß geben und wird mir nachher ſchon be-<lb/> richten. Adieu! packt Euch!</p> </sp><lb/> <sp who="#HUTZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hutzlpeter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wir bedanken uns unterthänigſt, Röxcellenz, für<lb/> die gnädige Auskunft.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Die Bauern unter Reverenzen ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#KNBAU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Knöpflbauer</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(im Abgehen zu den andern Beiden.)</hi> </stage><lb/> <p>Das iſt aber ein geſcheiter, feiner Herr.</p> </sp><lb/> <sp who="#HUB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hubermartl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das will ich meinen. Und ſo niederträchtig iſt<lb/> er, ſo herablaſſend!</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Dieſes dumme Bauernvolk will alle Augenblick<lb/> etwas Anderes.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Zwei Bediente tragen eine ungeheure, rothe Amtstaſche herein.</hi> </stage><lb/> <p>Ah! das Portufeuille aus dem fürſtlichen Ka-<lb/> binette. Legt es nur auf den Schreibtiſch hin;<lb/> aber vorſichtig, damit Nichts daran verdorben wird.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die Bedienten thuen es und gehen ab.<lb/> Caſperl ſtürzt auf das Portefeuille.<lb/><hi rendition="#aq">Recitativ.</hi><lb/> Raſcher Einiritt des Orcheſters mit einigen mächtigen Accorden.</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0258]
zwickelten Sache gar nicht aus. Geht nur auf’s
Bureau Nr. 6, gleich rechts auf’m Gang drauſſen,
zum Miniſterialrath Schrollmaier; der kann Euch
Aufſchluß geben und wird mir nachher ſchon be-
richten. Adieu! packt Euch!
Hutzlpeter.
Wir bedanken uns unterthänigſt, Röxcellenz, für
die gnädige Auskunft.
(Die Bauern unter Reverenzen ab.)
Knöpflbauer
(im Abgehen zu den andern Beiden.)
Das iſt aber ein geſcheiter, feiner Herr.
Hubermartl.
Das will ich meinen. Und ſo niederträchtig iſt
er, ſo herablaſſend!
Casperl (allein.)
Dieſes dumme Bauernvolk will alle Augenblick
etwas Anderes.
Zwei Bediente tragen eine ungeheure, rothe Amtstaſche herein.
Ah! das Portufeuille aus dem fürſtlichen Ka-
binette. Legt es nur auf den Schreibtiſch hin;
aber vorſichtig, damit Nichts daran verdorben wird.
Die Bedienten thuen es und gehen ab.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/258>, abgerufen am 18.06.2024. |