Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_117.001 Seit du, der leeren Nacht entsunken, ppo_117.002 ppo_117.006Dein stolzes Licht von ihm gehohlt, ppo_117.003 Sah' es in dem Gewühl der Funken, ppo_117.004 Die durch den Lichtraum prunken, ppo_117.005 Schon manchen Stern verkohlt. Nur deinem Urgestirn veraltet ppo_117.007 ppo_117.011Kein Reiz! Mit gleicher Kraft beflammt, ppo_117.008 Treibt es sein großes Rad, entfaltet ppo_117.009 Die Zeiten, und verwaltet, ppo_117.010 Wie sonst, sein Mittleramt. Und lenken aller Erden Psalmen ppo_117.012 ppo_117.016Gleich nicht den Ausfluß deines Strals; ppo_117.013 Doch überkleidest du die Palmen ppo_117.014 Des Athos, wie die Halmen ppo_117.015 Des rauhsten Schweizerthals! Juwel in des Erschaffers Kranze, ppo_117.017 ppo_117.021Und erstes Wunder seines Hauchs, ppo_117.018 Du leitest, schmückst, vereinst das Ganze; ppo_117.019 Eins fehlt nur deinem Glanze: ppo_117.020 Bewußtseyn des Gebrauchs. Du stehst im größten Wirkungskreise ppo_117.022 ppo_117.026Als Sklave, der im Joche prangt. ppo_117.023 Beherrscher seiner kurzen Reise ppo_117.024 Durchs Leben, dringt der Weise, ppo_117.025 Wohin sein Herz verlangt. Sey größer noch! Um deine Würde ppo_117.027 ppo_117.031Vertauscht, selbst auf dem Weg ins Grab, ppo_117.028 Der Staubbewohner einer Hürde ppo_117.029 Nicht seines Lebens Bürde, ppo_117.030 Nicht seinen Wanderstab. Denn bald zu höhern Geistesproben, ppo_117.032
Entrückt den Prüfungen der Zeit, ppo_117.001 Seit du, der leeren Nacht entsunken, ppo_117.002 ppo_117.006Dein stolzes Licht von ihm gehohlt, ppo_117.003 Sah' es in dem Gewühl der Funken, ppo_117.004 Die durch den Lichtraum prunken, ppo_117.005 Schon manchen Stern verkohlt. Nur deinem Urgestirn veraltet ppo_117.007 ppo_117.011Kein Reiz! Mit gleicher Kraft beflammt, ppo_117.008 Treibt es sein großes Rad, entfaltet ppo_117.009 Die Zeiten, und verwaltet, ppo_117.010 Wie sonst, sein Mittleramt. Und lenken aller Erden Psalmen ppo_117.012 ppo_117.016Gleich nicht den Ausfluß deines Strals; ppo_117.013 Doch überkleidest du die Palmen ppo_117.014 Des Athos, wie die Halmen ppo_117.015 Des rauhsten Schweizerthals! Juwel in des Erschaffers Kranze, ppo_117.017 ppo_117.021Und erstes Wunder seines Hauchs, ppo_117.018 Du leitest, schmückst, vereinst das Ganze; ppo_117.019 Eins fehlt nur deinem Glanze: ppo_117.020 Bewußtseyn des Gebrauchs. Du stehst im größten Wirkungskreise ppo_117.022 ppo_117.026Als Sklave, der im Joche prangt. ppo_117.023 Beherrscher seiner kurzen Reise ppo_117.024 Durchs Leben, dringt der Weise, ppo_117.025 Wohin sein Herz verlangt. Sey größer noch! Um deine Würde ppo_117.027 ppo_117.031Vertauscht, selbst auf dem Weg ins Grab, ppo_117.028 Der Staubbewohner einer Hürde ppo_117.029 Nicht seines Lebens Bürde, ppo_117.030 Nicht seinen Wanderstab. Denn bald zu höhern Geistesproben, ppo_117.032
Entrückt den Prüfungen der Zeit, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0129" n="117"/> <lb n="ppo_117.001"/> <lg> <l> Seit du, der leeren Nacht entsunken,</l> <lb n="ppo_117.002"/> <l>Dein stolzes Licht von ihm gehohlt,</l> <lb n="ppo_117.003"/> <l>Sah' es in dem Gewühl der Funken,</l> <lb n="ppo_117.004"/> <l>Die durch den Lichtraum prunken,</l> <lb n="ppo_117.005"/> <l>Schon manchen Stern verkohlt. </l> </lg> <lb n="ppo_117.006"/> <lg> <l> Nur deinem Urgestirn veraltet</l> <lb n="ppo_117.007"/> <l>Kein Reiz! Mit gleicher Kraft beflammt,</l> <lb n="ppo_117.008"/> <l>Treibt es sein großes Rad, entfaltet</l> <lb n="ppo_117.009"/> <l>Die Zeiten, und verwaltet,</l> <lb n="ppo_117.010"/> <l>Wie sonst, sein Mittleramt. </l> </lg> <lb n="ppo_117.011"/> <lg> <l> Und lenken aller Erden Psalmen</l> <lb n="ppo_117.012"/> <l>Gleich nicht den Ausfluß deines Strals;</l> <lb n="ppo_117.013"/> <l>Doch überkleidest du die Palmen</l> <lb n="ppo_117.014"/> <l>Des Athos, wie die Halmen</l> <lb n="ppo_117.015"/> <l>Des rauhsten Schweizerthals! </l> </lg> <lb n="ppo_117.016"/> <lg> <l> Juwel in des Erschaffers Kranze,</l> <lb n="ppo_117.017"/> <l>Und erstes Wunder seines Hauchs,</l> <lb n="ppo_117.018"/> <l>Du leitest, schmückst, vereinst das Ganze;</l> <lb n="ppo_117.019"/> <l>Eins fehlt nur deinem Glanze:</l> <lb n="ppo_117.020"/> <l>Bewußtseyn des Gebrauchs. </l> </lg> <lb n="ppo_117.021"/> <lg> <l> Du stehst im größten Wirkungskreise</l> <lb n="ppo_117.022"/> <l>Als Sklave, der im Joche prangt.</l> <lb n="ppo_117.023"/> <l>Beherrscher seiner kurzen Reise</l> <lb n="ppo_117.024"/> <l>Durchs Leben, dringt der Weise,</l> <lb n="ppo_117.025"/> <l>Wohin sein Herz verlangt. </l> </lg> <lb n="ppo_117.026"/> <lg> <l> Sey größer noch! Um deine Würde</l> <lb n="ppo_117.027"/> <l>Vertauscht, selbst auf dem Weg ins Grab,</l> <lb n="ppo_117.028"/> <l>Der Staubbewohner einer Hürde</l> <lb n="ppo_117.029"/> <l>Nicht seines Lebens Bürde,</l> <lb n="ppo_117.030"/> <l>Nicht seinen Wanderstab. </l> </lg> <lb n="ppo_117.031"/> <lg> <l> Denn bald zu höhern Geistesproben,</l> <lb n="ppo_117.032"/> <l>Entrückt den Prüfungen der Zeit,</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0129]
ppo_117.001
Seit du, der leeren Nacht entsunken, ppo_117.002
Dein stolzes Licht von ihm gehohlt, ppo_117.003
Sah' es in dem Gewühl der Funken, ppo_117.004
Die durch den Lichtraum prunken, ppo_117.005
Schon manchen Stern verkohlt.
ppo_117.006
Nur deinem Urgestirn veraltet ppo_117.007
Kein Reiz! Mit gleicher Kraft beflammt, ppo_117.008
Treibt es sein großes Rad, entfaltet ppo_117.009
Die Zeiten, und verwaltet, ppo_117.010
Wie sonst, sein Mittleramt.
ppo_117.011
Und lenken aller Erden Psalmen ppo_117.012
Gleich nicht den Ausfluß deines Strals; ppo_117.013
Doch überkleidest du die Palmen ppo_117.014
Des Athos, wie die Halmen ppo_117.015
Des rauhsten Schweizerthals!
ppo_117.016
Juwel in des Erschaffers Kranze, ppo_117.017
Und erstes Wunder seines Hauchs, ppo_117.018
Du leitest, schmückst, vereinst das Ganze; ppo_117.019
Eins fehlt nur deinem Glanze: ppo_117.020
Bewußtseyn des Gebrauchs.
ppo_117.021
Du stehst im größten Wirkungskreise ppo_117.022
Als Sklave, der im Joche prangt. ppo_117.023
Beherrscher seiner kurzen Reise ppo_117.024
Durchs Leben, dringt der Weise, ppo_117.025
Wohin sein Herz verlangt.
ppo_117.026
Sey größer noch! Um deine Würde ppo_117.027
Vertauscht, selbst auf dem Weg ins Grab, ppo_117.028
Der Staubbewohner einer Hürde ppo_117.029
Nicht seines Lebens Bürde, ppo_117.030
Nicht seinen Wanderstab.
ppo_117.031
Denn bald zu höhern Geistesproben, ppo_117.032
Entrückt den Prüfungen der Zeit,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |