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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
also vnser Gebet allen in gemein vnnd ei-
nem jedern insonderheit zu gut geschehen
vnnd dienstlich sein sol. So ist diß nu ein
rechtseliger vnd lieblicher eingang zu beten/
in welchem der Mensch derogestalt gleich-
sam vnter dein Haußgesind/ O höchster
Gott/ auffgenommen wirdt/ vnd dich dar-
auff nennen darff Vatter/ vnd zwar mit
duppelten recht seinen Vatter: sintemaldu jn
erschaffen/ vnd nach dem Er vom stande sei-
ner Kindschafft vnd ehren abgewichen zur
ehre vnd Kinder recht hast wieder gebohren
werden lassen. Ich gleube/ das Es mit mir
diese beschaffenheit habe/ durch die grosse
barmhertzigkeit/ deren du mich vnuerdienet
gewürdiget hast. Derowegen so habe ich je
keines weges zu zweifeln/ daß du mich nit
soltest gnädig erhören/ dz du mir nit soltest
geneigt sein zu helffen/ vnnd das du mir
nicht in allen meinen nöthen mit Troste
erscheinen soltest. Ferner so bistu in dem
Himmel:
Von dannen deine macht
vns zu erkennen gegeben wird vnnd kund

gethan:
A ij

einer andächtigen Seelen.
alſo vnſer Gebet allen in gemein vnnd ei-
nem jedern inſonderheit zu gut geſchehen
vnnd dienſtlich ſein ſol. So iſt diß nu ein
rechtſeliger vnd lieblicher eingang zu betẽ/
in welchem der Menſch derogeſtalt gleich-
ſam vnter dein Haußgeſind/ O höchſter
Gott/ auffgenommen wirdt/ vnd dich dar-
auff nennen darff Vatter/ vnd zwar mit
duppeltẽ recht ſeinẽ Vatter: ſintemaldu jn
erſchaffẽ/ vnd nach dem Er vom ſtande ſei-
ner Kindſchafft vnd ehren abgewichen zur
ehre vnd Kinder recht haſt wieder gebohren
werden laſſen. Ich gleube/ das Es mit mir
dieſe beſchaffenheit habe/ durch die groſſe
barmhertzigkeit/ derẽ du mich vnuerdienet
gewürdiget haſt. Derowegen ſo habe ich je
keines weges zu zweifeln/ daß du mich nit
ſolteſt gnädig erhören/ dz du mir nit ſolteſt
geneigt ſein zu helffen/ vnnd das du mir
nicht in allen meinen nöthen mit Troſte
erſcheinen ſolteſt. Ferner ſo biſtu in dem
Himmel:
Von dannen deine macht
vns zu erkennen gegeben wird vnnd kund

gethan:
A ij
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[3/0037] einer andächtigen Seelen. alſo vnſer Gebet allen in gemein vnnd ei- nem jedern inſonderheit zu gut geſchehen vnnd dienſtlich ſein ſol. So iſt diß nu ein rechtſeliger vnd lieblicher eingang zu betẽ/ in welchem der Menſch derogeſtalt gleich- ſam vnter dein Haußgeſind/ O höchſter Gott/ auffgenommen wirdt/ vnd dich dar- auff nennen darff Vatter/ vnd zwar mit duppeltẽ recht ſeinẽ Vatter: ſintemaldu jn erſchaffẽ/ vnd nach dem Er vom ſtande ſei- ner Kindſchafft vnd ehren abgewichen zur ehre vnd Kinder recht haſt wieder gebohren werden laſſen. Ich gleube/ das Es mit mir dieſe beſchaffenheit habe/ durch die groſſe barmhertzigkeit/ derẽ du mich vnuerdienet gewürdiget haſt. Derowegen ſo habe ich je keines weges zu zweifeln/ daß du mich nit ſolteſt gnädig erhören/ dz du mir nit ſolteſt geneigt ſein zu helffen/ vnnd das du mir nicht in allen meinen nöthen mit Troſte erſcheinen ſolteſt. Ferner ſo biſtu in dem Himmel: Von dannen deine macht vns zu erkennen gegeben wird vnnd kund gethan: A ij

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/37>, abgerufen am 01.06.2024.