Indessen ward auch diesseit, in Beuthen, wo sich mit dem Markgrafen zugleich Bevollmächtigte des Ordens und der Stände eingefunden hatten, unterhandelt. Zuerst er- klärten sich die Ordensgesandten, auf die ohne Zweifel das Meiste ankam. Sie billigten den Vorschlag vollkommen und brachten nur zugleich einige ihnen von den Polen zu- zugestehenden Vortheile in Antrag. Die Abgeordneten der Stände hatten eher das Bedenken, daß sie von den Resten des Ordens in Deutschland und dem Reich angefochten, von Polen vielleicht nicht hinreichend vertheidigt werden möchten: sie forderten zugleich von dem neuen Fürsten das Versprechen, ihre Privilegien eher vermehren als vermin- dern, und keine Fremden anstellen zu wollen: obwohl er ihnen das letzte nicht gab, so wurden sie doch übrigens von seinen Erklärungen befriedigt. 1 Auch die Ordensgesandten waren zufrieden, als ihnen der König die Rückgabe der im letzten Kriege eroberten Plätze und zugleich eine kleine Rente für den neuen Fürsten bewilligte.
So vereinigten sich alle Theile leicht und freudig zu [ - 8 Zeichen fehlen]en Veränderung. Der König von Polen sah [ - 10 Zeichen fehlen]heit endlich willig anerkannt, Nachkommen sei- [ - 10 Zeichen fehlen] innerhalb seiner erweiterten Grenzen versorgt. [ - 10 Zeichen fehlen]ngte zu der Unabhängigkeit von dem frem- [ - 10 Zeichen fehlen] der es so lange getrachtet. Der Orden,
1[ - 14 Zeichen fehlen]lungen finden sich auf den letzten Blättern bei [ - 14 Zeichen fehlen]erklärte den Ständeabgeordneten, die hiezu im [ - 14 Zeichen fehlen]evollmächtigt waren, "er werde ihnen der- [ - 14 Zeichen fehlen]kunden mitgeben, daß sie bei den Ihren ent- [ - 14 Zeichen fehlen] Das zeigte sich denn gleich bei der Rück- [ - 14 Zeichen fehlen]
Viertes Buch. Fuͤnftes Capitel.
Indeſſen ward auch dieſſeit, in Beuthen, wo ſich mit dem Markgrafen zugleich Bevollmächtigte des Ordens und der Stände eingefunden hatten, unterhandelt. Zuerſt er- klärten ſich die Ordensgeſandten, auf die ohne Zweifel das Meiſte ankam. Sie billigten den Vorſchlag vollkommen und brachten nur zugleich einige ihnen von den Polen zu- zugeſtehenden Vortheile in Antrag. Die Abgeordneten der Stände hatten eher das Bedenken, daß ſie von den Reſten des Ordens in Deutſchland und dem Reich angefochten, von Polen vielleicht nicht hinreichend vertheidigt werden möchten: ſie forderten zugleich von dem neuen Fürſten das Verſprechen, ihre Privilegien eher vermehren als vermin- dern, und keine Fremden anſtellen zu wollen: obwohl er ihnen das letzte nicht gab, ſo wurden ſie doch übrigens von ſeinen Erklärungen befriedigt. 1 Auch die Ordensgeſandten waren zufrieden, als ihnen der König die Rückgabe der im letzten Kriege eroberten Plätze und zugleich eine kleine Rente für den neuen Fürſten bewilligte.
So vereinigten ſich alle Theile leicht und freudig zu [ – 8 Zeichen fehlen]en Veränderung. Der König von Polen ſah [ – 10 Zeichen fehlen]heit endlich willig anerkannt, Nachkommen ſei- [ – 10 Zeichen fehlen] innerhalb ſeiner erweiterten Grenzen verſorgt. [ – 10 Zeichen fehlen]ngte zu der Unabhängigkeit von dem frem- [ – 10 Zeichen fehlen] der es ſo lange getrachtet. Der Orden,
1[ – 14 Zeichen fehlen]lungen finden ſich auf den letzten Blaͤttern bei [ – 14 Zeichen fehlen]erklaͤrte den Staͤndeabgeordneten, die hiezu im [ – 14 Zeichen fehlen]evollmaͤchtigt waren, „er werde ihnen der- [ – 14 Zeichen fehlen]kunden mitgeben, daß ſie bei den Ihren ent- [ – 14 Zeichen fehlen] Das zeigte ſich denn gleich bei der Ruͤck- [ – 14 Zeichen fehlen]
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Viertes Buch. Fuͤnftes Capitel.
Indeſſen ward auch dieſſeit, in Beuthen, wo ſich mit
dem Markgrafen zugleich Bevollmächtigte des Ordens und
der Stände eingefunden hatten, unterhandelt. Zuerſt er-
klärten ſich die Ordensgeſandten, auf die ohne Zweifel das
Meiſte ankam. Sie billigten den Vorſchlag vollkommen
und brachten nur zugleich einige ihnen von den Polen zu-
zugeſtehenden Vortheile in Antrag. Die Abgeordneten der
Stände hatten eher das Bedenken, daß ſie von den Reſten
des Ordens in Deutſchland und dem Reich angefochten,
von Polen vielleicht nicht hinreichend vertheidigt werden
möchten: ſie forderten zugleich von dem neuen Fürſten das
Verſprechen, ihre Privilegien eher vermehren als vermin-
dern, und keine Fremden anſtellen zu wollen: obwohl er
ihnen das letzte nicht gab, ſo wurden ſie doch übrigens von
ſeinen Erklärungen befriedigt. 1 Auch die Ordensgeſandten
waren zufrieden, als ihnen der König die Rückgabe der im
letzten Kriege eroberten Plätze und zugleich eine kleine Rente
für den neuen Fürſten bewilligte.
So vereinigten ſich alle Theile leicht und freudig zu
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation02_1839/484>, abgerufen am 15.06.2024.
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