Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Von den Auriculen und Primulen. gewiß mit Verdruß erfahren, daß sich die Flor inwenig Tagen verlieren würde. Sie müssen fast einen Schuh weit voneinander, in die Länge und Breite, nach der Garten-Schnure gepflanzet, und zwar also, daß die Wurzeln der Pflanzen völlig mit Erde bedecket werden, und nichts mehr als die Blätter zu sehen ist. Man muß aber hierbey auch dahin sehen, daß §. 11. Wenn die Verpflanzung geschehen, so muß dasVon dem §. 12. Wenn die Auricul-Stöcke beklieben sind, soDie Anricu- dem 6. Theil. G
Von den Auriculen und Primulen. gewiß mit Verdruß erfahren, daß ſich die Flor inwenig Tagen verlieren wuͤrde. Sie muͤſſen faſt einen Schuh weit voneinander, in die Laͤnge und Breite, nach der Garten-Schnure gepflanzet, und zwar alſo, daß die Wurzeln der Pflanzen voͤllig mit Erde bedecket werden, und nichts mehr als die Blaͤtter zu ſehen iſt. Man muß aber hierbey auch dahin ſehen, daß §. 11. Wenn die Verpflanzung geſchehen, ſo muß dasVon dem §. 12. Wenn die Auricul-Stoͤcke beklieben ſind, ſoDie Anricu- dem 6. Theil. G
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Von den Auriculen und Primulen.
gewiß mit Verdruß erfahren, daß ſich die Flor in
wenig Tagen verlieren wuͤrde. Sie muͤſſen faſt
einen Schuh weit voneinander, in die Laͤnge und
Breite, nach der Garten-Schnure gepflanzet, und
zwar alſo, daß die Wurzeln der Pflanzen voͤllig mit
Erde bedecket werden, und nichts mehr als die
Blaͤtter zu ſehen iſt.
Man muß aber hierbey auch dahin ſehen, daß
die verſchiedenen Farben auf dem Bette fein un-
tereinander geſetzet werden, damit der Unterſchied
in die Augen fallen, und man durch das Anſchauen
ein deſto groͤſſer Vergnuͤgen empfinden moͤge. Eine
jede kleine Pflanze bekleibet, und komt fort, wenn
ſie nur einen einzigen Faden hat.
§. 11.
Wenn die Verpflanzung geſchehen, ſo muß das
Begieſen nicht verabſaͤumet, und einige Tage nach
einander, ſonderlich bey treckenem und warmen
Wetter wiederholet werden. Es iſt aber auch die
uͤberfluͤßige Naͤſſe nicht dienlich, ſonſt moͤchten die
Wurzeln verfaulen, weswegen man zuweilen dar-
nach ſehen und unterſuchen muß, ob das Begieſen
noͤthig ſey oder nicht.
Von dem
Begieſen
der Stoͤcke.
§. 12.
Wenn die Auricul-Stoͤcke beklieben ſind, ſo
muß kleiner verfaulter und durchſiebter Kuͤh-
Miſt einen halben Zol hoch darzwiſchen gebracht
werden. Hierdurch gewinnen die Pflanzen ein
ſchoͤnes Wachsthum, indem ſich die Fettigkeit von
dem
Die Anricu-
len muͤſſen
auch geduͤn-
get werden.
6. Theil. G
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