Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Das fünfte Capitel. befunden, daß dieses Treiben, gar nicht practicabelsey, wenn zwischen der Zwiebel und dem Wasser eines Fingers breit Raum gelassen wird. Jch habe in allen Stücken in Ansehung des Auf- Wolte man gleich vorgeben, daß die aus dem Kurz, wenn das Wasser den Circul unten an den Das Wasser welches man hierzu gebrauchen Doch ist hierbey der Umstand noch zu merken, ge-
Das fuͤnfte Capitel. befunden, daß dieſes Treiben, gar nicht practicabelſey, wenn zwiſchen der Zwiebel und dem Waſſer eines Fingers breit Raum gelaſſen wird. Jch habe in allen Stuͤcken in Anſehung des Auf- Wolte man gleich vorgeben, daß die aus dem Kurz, wenn das Waſſer den Circul unten an den Das Waſſer welches man hierzu gebrauchen Doch iſt hierbey der Umſtand noch zu merken, ge-
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Das fuͤnfte Capitel.
befunden, daß dieſes Treiben, gar nicht practicabel
ſey, wenn zwiſchen der Zwiebel und dem Waſſer
eines Fingers breit Raum gelaſſen wird.
Jch habe in allen Stuͤcken in Anſehung des Auf-
legens der Zwiebel, der Zeit, des Orts und der
Wartung, die gegebenen Regeln aufs genaueſte
beobachtet; aber dennoch hat ſich binnen zwey Mo-
naten keine einzige regen, und ſich zum Wachſen
anlaſſen wollen.
Wolte man gleich vorgeben, daß die aus dem
Waſſer aufſteigende Duͤnſte die Zwiebel naͤhren und
wachſend machen koͤnten, ſo wuͤrde ich zwar ſolches
faſt glauben, wenn nur zwiſchen der Zwiebel und
dem Glaſe keine ſubtile Oefnung vorhanden waͤre,
durch welche die Ausduͤnſtung hinweg gehen kan.
Kurz, wenn das Waſſer den Circul unten an den
Zwiebeln nicht bedecket, ſo iſt es gewiß gefehlet, und
ſie werden nicht von der Stelle wachſen, viel we-
niger treiben koͤnnen.
Das Waſſer welches man hierzu gebrauchen
wil, ſol Regen helles Fließ- oder auch Brunnen-
Waſſer ſeyn, wenn es nur nicht Vitrioliſch, und
ſolches Waſſer iſt, wie zu Weiſenſee und noch an
einigen andern Orten, in hieſigen Gegenden anzu-
treffen iſt, denn ſolches wuͤrde den Zwiebeln gewiß
nicht dienlich ſeyn. Man gehet hierinnen am
allerſicherſten, wenn man Regen-Waſſer hierzu
ſamlet, indem man ohne diß ſehr wenig hierzu von-
noͤthen hat.
Doch iſt hierbey der Umſtand noch zu merken,
daß das Waſſer, ehe man es in die Glaͤſer einſchuͤt-
tet, zum wenigſten einige Stunden in die Stube
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