Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.schädl. Thieren und Ungeziefer. len fangen wolte, also stellen, daß einem die Luftgerade ins Gesichte gehe, und folglich allen Ge- ruch wegwarts treibe. Alle in ich habe dieses Angeben nicht gegrün- Die Ursache aber, warum die Maulwürfe das §. 8. M 3
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. len fangen wolte, alſo ſtellen, daß einem die Luftgerade ins Geſichte gehe, und folglich allen Ge- ruch wegwarts treibe. Alle in ich habe dieſes Angeben nicht gegruͤn- Die Urſache aber, warum die Maulwuͤrfe das §. 8. M 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0195" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.</hi></fw><lb/> len fangen wolte, alſo ſtellen, daß einem die Luft<lb/> gerade ins Geſichte gehe, und folglich allen Ge-<lb/> ruch wegwarts treibe.</p><lb/> <p>Alle in ich habe dieſes Angeben nicht gegruͤn-<lb/> det befunden, und vielmehr aus der Erfahrung ge-<lb/> lernet, daß man ſeine Stellung, wenn der Maul-<lb/> wurf im Wuͤhlen eben begriffen iſt, alſo nehmen<lb/> muͤſſe, wie es in der Geſchwindigkeit ſich ſchicken<lb/> wil, denn ſie wuͤhlen meiſtens nicht lange an einem<lb/> hin, und ſtoſſen oft nur ein einzig mal auf, daher<lb/> muß man hierbey ſo behend ſeyn, als es nur moͤg-<lb/> lich iſt. Jch verſichere, daß ich ſehr viele unter<lb/> dem Aufwerfen gefangen, ob mir gleich der Wind<lb/> in den Ruͤcken, und folglich nach dem Maulwurfe<lb/> zu gegangen.</p><lb/> <p>Die Urſache aber, warum die Maulwuͤrfe das<lb/> Wuͤhlen unterlaſſen, wenn man ſich ihnen naͤhert,<lb/> iſt entweder, weil ſie von dem Herzugehen eine<lb/> Erſchuͤtterung in der Erde merken, oder, welches<lb/> noch gewiſſer iſt, weil ſie albereits ihr Wildpret ge-<lb/> fangen. Denn alsdenn bleiben ſie ein wenig zu-<lb/> ruͤcke, und freſſen den erhaſchten Regen-Wurm.<lb/> Haben ſie ihren Hunger geſtillet, ſo unterlaſſen ſie<lb/> das Wuͤhlen eine Zeit lang. Sind ſie aber noch<lb/> nicht ſat, oder der Hunger koͤmt ihnen von neuen<lb/> an, ſo gehen ſie entweder, wieder an den vorigen<lb/> Ort, wenn ſie daſelbſt noch mehr Wuͤrmer verſpuͤ-<lb/> ren, und wuͤhlen denenſelben nach, oder wenn kei-<lb/> ne Speiſe mehr daſelbſt vor ſie vorhanden, ſo be-<lb/> geben ſie ſich zur Aufſuchung ihrer Nahrung an<lb/> einen andern Ort.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 8.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [181/0195]
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
len fangen wolte, alſo ſtellen, daß einem die Luft
gerade ins Geſichte gehe, und folglich allen Ge-
ruch wegwarts treibe.
Alle in ich habe dieſes Angeben nicht gegruͤn-
det befunden, und vielmehr aus der Erfahrung ge-
lernet, daß man ſeine Stellung, wenn der Maul-
wurf im Wuͤhlen eben begriffen iſt, alſo nehmen
muͤſſe, wie es in der Geſchwindigkeit ſich ſchicken
wil, denn ſie wuͤhlen meiſtens nicht lange an einem
hin, und ſtoſſen oft nur ein einzig mal auf, daher
muß man hierbey ſo behend ſeyn, als es nur moͤg-
lich iſt. Jch verſichere, daß ich ſehr viele unter
dem Aufwerfen gefangen, ob mir gleich der Wind
in den Ruͤcken, und folglich nach dem Maulwurfe
zu gegangen.
Die Urſache aber, warum die Maulwuͤrfe das
Wuͤhlen unterlaſſen, wenn man ſich ihnen naͤhert,
iſt entweder, weil ſie von dem Herzugehen eine
Erſchuͤtterung in der Erde merken, oder, welches
noch gewiſſer iſt, weil ſie albereits ihr Wildpret ge-
fangen. Denn alsdenn bleiben ſie ein wenig zu-
ruͤcke, und freſſen den erhaſchten Regen-Wurm.
Haben ſie ihren Hunger geſtillet, ſo unterlaſſen ſie
das Wuͤhlen eine Zeit lang. Sind ſie aber noch
nicht ſat, oder der Hunger koͤmt ihnen von neuen
an, ſo gehen ſie entweder, wieder an den vorigen
Ort, wenn ſie daſelbſt noch mehr Wuͤrmer verſpuͤ-
ren, und wuͤhlen denenſelben nach, oder wenn kei-
ne Speiſe mehr daſelbſt vor ſie vorhanden, ſo be-
geben ſie ſich zur Aufſuchung ihrer Nahrung an
einen andern Ort.
§. 8.
M 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |