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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Welschlands ungemeine Reben,
So mit ihrer grünen Zier
Eine weisse Wand umgeben,
Wie auch Pfirschen am Spalier.

Welche Menge! welche Arten
Der Gewächse zeigt der Garten,
Myrten, Taxus und Jesmin,
Pomeranzen, welche blühn!
Soll ich alles diß beschreiben?
O was trift mein Auge an!
Billig muß hier unterbleiben,
Was mein Kiel nicht leisten kan.
Kürzlich will ich was berühren,
Um gebührend anzuführen,
Was hier glänzet, grünt und blüht,
Was das Auge lüsternd sieht,
Hier sind Crocus, Kayser-Kronen,
Und nebst andern Cyanus,
Tausendschön und Anemonen,
Agley und Convolvulus.
Durch des Schöpfers Wunder Güte
Steht bereits in voller Blüte,
Weil der holde Frühling da,
Dort die holde Primula.
Diese zeigt zu GOttes Preise
Mir ein Herzen-förmig Blat,
So auf wunderbare Weise
Schön ein Sonnen-Bildgen hat.
Um des Schöpfers Macht zu zeigen,
Läßt sie Blum aus Blumen steigen,
Und reicht bey der Frühlings-Zeit
Vieler Farben Treflichkeit.
Dieser
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Welſchlands ungemeine Reben,
So mit ihrer gruͤnen Zier
Eine weiſſe Wand umgeben,
Wie auch Pfirſchen am Spalier.

Welche Menge! welche Arten
Der Gewaͤchſe zeigt der Garten,
Myrten, Taxus und Jesmin,
Pomeranzen, welche bluͤhn!
Soll ich alles diß beſchreiben?
O was trift mein Auge an!
Billig muß hier unterbleiben,
Was mein Kiel nicht leiſten kan.
Kuͤrzlich will ich was beruͤhren,
Um gebuͤhrend anzufuͤhren,
Was hier glaͤnzet, gruͤnt und bluͤht,
Was das Auge luͤſternd ſieht,
Hier ſind Crocus, Kayſer-Kronen,
Und nebſt andern Cyanus,
Tauſendſchoͤn und Anemonen,
Agley und Convolvulus.
Durch des Schoͤpfers Wunder Guͤte
Steht bereits in voller Bluͤte,
Weil der holde Fruͤhling da,
Dort die holde Primula.
Dieſe zeigt zu GOttes Preiſe
Mir ein Herzen-foͤrmig Blat,
So auf wunderbare Weiſe
Schoͤn ein Sonnen-Bildgen hat.
Um des Schoͤpfers Macht zu zeigen,
Laͤßt ſie Blum aus Blumen ſteigen,
Und reicht bey der Fruͤhlings-Zeit
Vieler Farben Treflichkeit.
Dieſer
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[[263]/0277] Welſchlands ungemeine Reben, So mit ihrer gruͤnen Zier Eine weiſſe Wand umgeben, Wie auch Pfirſchen am Spalier. Welche Menge! welche Arten Der Gewaͤchſe zeigt der Garten, Myrten, Taxus und Jesmin, Pomeranzen, welche bluͤhn! Soll ich alles diß beſchreiben? O was trift mein Auge an! Billig muß hier unterbleiben, Was mein Kiel nicht leiſten kan. Kuͤrzlich will ich was beruͤhren, Um gebuͤhrend anzufuͤhren, Was hier glaͤnzet, gruͤnt und bluͤht, Was das Auge luͤſternd ſieht, Hier ſind Crocus, Kayſer-Kronen, Und nebſt andern Cyanus, Tauſendſchoͤn und Anemonen, Agley und Convolvulus. Durch des Schoͤpfers Wunder Guͤte Steht bereits in voller Bluͤte, Weil der holde Fruͤhling da, Dort die holde Primula. Dieſe zeigt zu GOttes Preiſe Mir ein Herzen-foͤrmig Blat, So auf wunderbare Weiſe Schoͤn ein Sonnen-Bildgen hat. Um des Schoͤpfers Macht zu zeigen, Laͤßt ſie Blum aus Blumen ſteigen, Und reicht bey der Fruͤhlings-Zeit Vieler Farben Treflichkeit. Dieſer R 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. [263]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/277>, abgerufen am 31.10.2024.