Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Vom Hopfen-Bau. Eine Hopfen-Kammer muß auch so beschaffen Diejenigen Haus-Wirthe thun auch wohl, Dieses geschiehet also: Der Sack wird vor- Noch ist hierbey zu merken, daß unten und Es C 3
Vom Hopfen-Bau. Eine Hopfen-Kammer muß auch ſo beſchaffen Diejenigen Haus-Wirthe thun auch wohl, Dieſes geſchiehet alſo: Der Sack wird vor- Noch iſt hierbey zu merken, daß unten und Es C 3
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Vom Hopfen-Bau.
Eine Hopfen-Kammer muß auch ſo beſchaffen
ſeyn, daß weder die Ratten noch kleinen Maͤuſe
darzu kommen koͤnnen; denn ob ſie gleich die
Hopfen-Koͤpfe und deren Blaͤtter nicht freſſen,
ſondern nur allein die Samen-Koͤrner, welche nicht
unangenehm, ſondern ſuͤßlich ſchmecken, heraus ſu-
chen, ſo zernichten ſie doch die Koͤpfe, und wuͤhlen
die Blaͤtter heraus, daß ſie hernachmal kein Anſe-
hen mehr haben.
Diejenigen Haus-Wirthe thun auch wohl,
welche ihren Hopfen, wenn er auf den Boͤden recht
duͤrre und trocken geworden, alſobald in große
Hopfen-Saͤcke (Ziechen) wie bey uns den Safflor,
Carthamus, ſive Cnicus, durch einen Mann ein-
treten laſſen.
Dieſes geſchiehet alſo: Der Sack wird vor-
hero in einer auf den obern Boden gemachten
Oefnung rings herum feſte angenagelt. So bald
als dieſes geſchehen, wird etwas Hopfen hinein ge-
ſchuͤttet. Hierauf ſteiget der Mann hinein, und
eine andere Perſon ſchuͤttet bey dem Eintreten be-
ſtaͤndig Hopfen nach, bis der Sack voͤllig vol iſt,
ſodann wird derſelbe los gemachet, in die untere
Kammer niedergelaſſen, und mit einer Pack-Na-
del zugenehet.
Noch iſt hierbey zu merken, daß unten und
oben in die beyden Ecken oder (Zipfel) des Sa-
ckes zwey bis drey Haͤnde vol Hopfen gethan, und
mit Bindfaden feſt zugebunden werden, damit zwey
Perſonen den Sack bey dem Fortſchaffen bequem
aufaſſen und an gehoͤrigen Ort bringen koͤnnen.
Es
C 3
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