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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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der Regierung? Wie sorgte dieselbe
vor sie? Was machte sie vor Anstal-
ten zu ihrem Besten, kurz, in wie fern
machten sie die Regenten zu einem
Theile und Gegenstande der Regie-
rung?

2) Welche Schicksale hatte sie un-
ter den Gelehrten, in wie fern hat man
die Oekonomie als eine Wissenschaft
betrachtet?

3) Was war ihr Geschick in Anse-
hung der Ausübung unter dem näh-
renden Stande ohne Rücksicht auf die
beyden erstern?

Alle drey Gegenstände muß der Geschicht-
schreiber der Oekonomie vor Augen ha-
ben, wenn er einigen Anspruch auf Voll-
ständigkeit und Brauchbarkeit machen
will. Den dritten Punkt vergessen im-
mer diejenigen, welche den mittlern Zei-
ten alles Verdienst um die Oekonomie
absprechen, da doch Privatinteresse und
Handlung dieselbe beförderten, ob sie
gleich weder die Gelehrten noch die Höfe
sonderlich achteten, und ihren Werth
verkannten.

Nach

der Regierung? Wie ſorgte dieſelbe
vor ſie? Was machte ſie vor Anſtal-
ten zu ihrem Beſten, kurz, in wie fern
machten ſie die Regenten zu einem
Theile und Gegenſtande der Regie-
rung?

2) Welche Schickſale hatte ſie un-
ter den Gelehrten, in wie fern hat man
die Oekonomie als eine Wiſſenſchaft
betrachtet?

3) Was war ihr Geſchick in Anſe-
hung der Ausuͤbung unter dem naͤh-
renden Stande ohne Ruͤckſicht auf die
beyden erſtern?

Alle drey Gegenſtaͤnde muß der Geſchicht-
ſchreiber der Oekonomie vor Augen ha-
ben, wenn er einigen Anſpruch auf Voll-
ſtaͤndigkeit und Brauchbarkeit machen
will. Den dritten Punkt vergeſſen im-
mer diejenigen, welche den mittlern Zei-
ten alles Verdienſt um die Oekonomie
abſprechen, da doch Privatintereſſe und
Handlung dieſelbe befoͤrderten, ob ſie
gleich weder die Gelehrten noch die Hoͤfe
ſonderlich achteten, und ihren Werth
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[XII/0018] der Regierung? Wie ſorgte dieſelbe vor ſie? Was machte ſie vor Anſtal- ten zu ihrem Beſten, kurz, in wie fern machten ſie die Regenten zu einem Theile und Gegenſtande der Regie- rung? 2) Welche Schickſale hatte ſie un- ter den Gelehrten, in wie fern hat man die Oekonomie als eine Wiſſenſchaft betrachtet? 3) Was war ihr Geſchick in Anſe- hung der Ausuͤbung unter dem naͤh- renden Stande ohne Ruͤckſicht auf die beyden erſtern? Alle drey Gegenſtaͤnde muß der Geſchicht- ſchreiber der Oekonomie vor Augen ha- ben, wenn er einigen Anſpruch auf Voll- ſtaͤndigkeit und Brauchbarkeit machen will. Den dritten Punkt vergeſſen im- mer diejenigen, welche den mittlern Zei- ten alles Verdienſt um die Oekonomie abſprechen, da doch Privatintereſſe und Handlung dieſelbe befoͤrderten, ob ſie gleich weder die Gelehrten noch die Hoͤfe ſonderlich achteten, und ihren Werth verkannten. Nach

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. XII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/18>, abgerufen am 10.11.2024.