Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
kleiner unregelmässiger Eindruck. Dieselbe Form wie N002
dieser hatten auch noch andere. 29 Diamanten, welche N003
Herr Prof. Parrot im Anfang des Jahres 1832 in N004
der Wohnung der Gräfin Polier sah, und in einer N005
am 21sten März 1832 in der Akademie der Wissen- N006
schaften in Petersburg gehaltenen Vorlesung 1) be- N007
schrieb. Die Krystalle waren mehr oder weniger re- N008
gelmässig, zuweilen auch nach einer rhomboedrischen N009
Axe des Dodecaeders verlängert. Sie waren meisten- N010
teils farblos, einige etwas gelblich gefärbt. Das Ge- N011
wicht von 28 derselben (von einem wird es nicht an- N012
gegeben) beträgt 17 16/9 Karat 2); der grösste hatte ein N013
Gewicht von 2 1/3 7/2 Karat, 5 derselben wogen 1 1/4, 1 1/8, N014
1 1/16, 1 1/32 und 1 Karat, die übrigen waren kleiner als N015
1 Karat, der kleinste wog 1/8 Karat. Einige hatten N016
Sprünge im Innern, andere schwarze Flecken die N017
wahrscheinlich von Kohle herrührten.

N001
Was nun die Gebirgsarten betrifft, die in der N002
Gegend der Lagerstätte der Diamanten vorkommen, N003
so erhielten wir hiervon einige Kenntniss schon bei N004
unserer Anwesenheit in Petersburg, durch die Gebirgs- N005
proben aus der Gegend der Polierschen Besitzungen, N006
die wir der Gefälligkeit des Herrn Schmidt verdank- N007
ten, den ich darum bei unserer Trennung in Kusch- N008
winsk gebeten hatte. Ich will diese Gebirgsproben da- N009
her hier der Reihe nach mit Hinzufügung der Fundörter N010
nach den Etiquetten des Herrn Schmidt, beschreiben.

N001
1. Lichte graulichweisser Oolithenkalkstein, N002
voller kleiner, höchstens eine halbe Linie grosser Kör- N003
ner, welche concentrisch schaalig sind; wechselt an N004
der Tschussowaja zwischen Perm und Liswensk auf N005
einer Erstreckung von 70 bis 80 Wersten mit Schich- N006
ten von Gyps und Anhydrit von 6 bis 7 Fass Mäch- N007
tigkeit.

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Memoires de l'academie imperiale de St. Petersbourg, serie N002
VI, t. III, p. 23.
[footnote reference] N001
2) Herr Parrot giebt das Gewicht zusammen zu 16 2/3 9/2 an.

N001
kleiner unregelmässiger Eindruck. Dieselbe Form wie N002
dieser hatten auch noch andere. 29 Diamanten, welche N003
Herr Prof. Parrot im Anfang des Jahres 1832 in N004
der Wohnung der Gräfin Polier sah, und in einer N005
am 21sten März 1832 in der Akademie der Wissen- N006
schaften in Petersburg gehaltenen Vorlesung 1) be- N007
schrieb. Die Krystalle waren mehr oder weniger re- N008
gelmässig, zuweilen auch nach einer rhomboëdrischen N009
Axe des Dodecaëders verlängert. Sie waren meisten- N010
teils farblos, einige etwas gelblich gefärbt. Das Ge- N011
wicht von 28 derselben (von einem wird es nicht an- N012
gegeben) beträgt 17 16/9 Karat 2); der grösste hatte ein N013
Gewicht von 2 1/3 7/2 Karat, 5 derselben wogen 1 ¼, 1 1/8, N014
1 1/16, 1 1/32 und 1 Karat, die übrigen waren kleiner als N015
1 Karat, der kleinste wog 1/8 Karat. Einige hatten N016
Sprünge im Innern, andere schwarze Flecken die N017
wahrscheinlich von Kohle herrührten.

N001
Was nun die Gebirgsarten betrifft, die in der N002
Gegend der Lagerstätte der Diamanten vorkommen, N003
so erhielten wir hiervon einige Kenntniss schon bei N004
unserer Anwesenheit in Petersburg, durch die Gebirgs- N005
proben aus der Gegend der Polierschen Besitzungen, N006
die wir der Gefälligkeit des Herrn Schmidt verdank- N007
ten, den ich darum bei unserer Trennung in Kusch- N008
winsk gebeten hatte. Ich will diese Gebirgsproben da- N009
her hier der Reihe nach mit Hinzufügung der Fundörter N010
nach den Etiquetten des Herrn Schmidt, beschreiben.

N001
1. Lichte graulichweisser Oolithenkalkstein, N002
voller kleiner, höchstens eine halbe Linie grosser Kör- N003
ner, welche concentrisch schaalig sind; wechselt an N004
der Tschussowaja zwischen Perm und Liswensk auf N005
einer Erstreckung von 70 bis 80 Wersten mit Schich- N006
ten von Gyps und Anhydrit von 6 bis 7 Fass Mäch- N007
tigkeit.

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Mémoires de l'académie impériale de St. Petersbourg, série N002
VI, t. III, p. 23.
[footnote reference] N001
2) Herr Parrot giebt das Gewicht zusammen zu 16 2/3 9/2 an.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0399" xml:id="img_0399" n="365"/>
        <p><lb n="N001"/>
kleiner unregelmässiger Eindruck. Dieselbe Form wie             <lb n="N002"/>
dieser hatten auch noch andere. 29 Diamanten, welche             <lb n="N003"/>
Herr Prof. Parrot im Anfang des Jahres 1832 in             <lb n="N004"/>
der Wohnung der Gräfin Polier sah, und in einer             <lb n="N005"/>
am 21sten März 1832 in der Akademie der Wissen-             <lb n="N006"/>
schaften in Petersburg gehaltenen Vorlesung 1) be-             <lb n="N007"/>
schrieb. Die Krystalle waren mehr oder weniger re-             <lb n="N008"/>
gelmässig, zuweilen auch nach einer rhomboëdrischen             <lb n="N009"/>
Axe des Dodecaëders verlängert. Sie waren meisten-             <lb n="N010"/>
teils farblos, einige etwas gelblich gefärbt. Das Ge-             <lb n="N011"/>
wicht von 28 derselben (von einem wird es nicht an-             <lb n="N012"/>
gegeben) beträgt 17 16/9 Karat 2); der grösste hatte ein <lb n="N013"/>
Gewicht von 2 1/3 7/2 Karat, 5 derselben wogen 1 ¼, 1 1/8, <lb n="N014"/>
1 1/16, 1 1/32 und 1 Karat, die übrigen waren kleiner als <lb n="N015"/>
1 Karat, der kleinste wog 1/8 Karat. Einige hatten             <lb n="N016"/>
Sprünge im Innern, andere schwarze Flecken die             <lb n="N017"/>
wahrscheinlich von Kohle herrührten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Was nun die Gebirgsarten betrifft, die in der             <lb n="N002"/>
Gegend der Lagerstätte der Diamanten vorkommen,             <lb n="N003"/>
so erhielten wir hiervon einige Kenntniss schon bei             <lb n="N004"/>
unserer Anwesenheit in Petersburg, durch die Gebirgs-             <lb n="N005"/>
proben aus der Gegend der Polierschen Besitzungen, <lb n="N006"/>
die wir der Gefälligkeit des Herrn Schmidt verdank-             <lb n="N007"/>
ten, den ich darum bei unserer Trennung in Kusch-             <lb n="N008"/>
winsk gebeten hatte. Ich will diese Gebirgsproben da-             <lb n="N009"/>
her hier der Reihe nach mit Hinzufügung der Fundörter             <lb n="N010"/>
nach den Etiquetten des Herrn Schmidt, beschreiben.</p>
        <p><lb n="N001"/>
1. Lichte graulichweisser Oolithenkalkstein,             <lb n="N002"/>
voller kleiner, höchstens eine halbe Linie grosser Kör-             <lb n="N003"/>
ner, welche concentrisch schaalig sind; wechselt an             <lb n="N004"/>
der Tschussowaja zwischen Perm und Liswensk auf             <lb n="N005"/>
einer Erstreckung von 70 bis 80 Wersten mit Schich-             <lb n="N006"/>
ten von Gyps und Anhydrit von 6 bis 7 Fass Mäch-             <lb n="N007"/>
tigkeit.</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Mémoires de l'académie impériale de St. Petersbourg, série <lb n="N002"/>
VI, t. III, p. 23.</note>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
2) Herr Parrot giebt das Gewicht zusammen zu 16 2/3 9/2 an.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0399] N001 kleiner unregelmässiger Eindruck. Dieselbe Form wie N002 dieser hatten auch noch andere. 29 Diamanten, welche N003 Herr Prof. Parrot im Anfang des Jahres 1832 in N004 der Wohnung der Gräfin Polier sah, und in einer N005 am 21sten März 1832 in der Akademie der Wissen- N006 schaften in Petersburg gehaltenen Vorlesung 1) be- N007 schrieb. Die Krystalle waren mehr oder weniger re- N008 gelmässig, zuweilen auch nach einer rhomboëdrischen N009 Axe des Dodecaëders verlängert. Sie waren meisten- N010 teils farblos, einige etwas gelblich gefärbt. Das Ge- N011 wicht von 28 derselben (von einem wird es nicht an- N012 gegeben) beträgt 17 16/9 Karat 2); der grösste hatte ein N013 Gewicht von 2 1/3 7/2 Karat, 5 derselben wogen 1 ¼, 1 1/8, N014 1 1/16, 1 1/32 und 1 Karat, die übrigen waren kleiner als N015 1 Karat, der kleinste wog 1/8 Karat. Einige hatten N016 Sprünge im Innern, andere schwarze Flecken die N017 wahrscheinlich von Kohle herrührten. N001 Was nun die Gebirgsarten betrifft, die in der N002 Gegend der Lagerstätte der Diamanten vorkommen, N003 so erhielten wir hiervon einige Kenntniss schon bei N004 unserer Anwesenheit in Petersburg, durch die Gebirgs- N005 proben aus der Gegend der Polierschen Besitzungen, N006 die wir der Gefälligkeit des Herrn Schmidt verdank- N007 ten, den ich darum bei unserer Trennung in Kusch- N008 winsk gebeten hatte. Ich will diese Gebirgsproben da- N009 her hier der Reihe nach mit Hinzufügung der Fundörter N010 nach den Etiquetten des Herrn Schmidt, beschreiben. N001 1. Lichte graulichweisser Oolithenkalkstein, N002 voller kleiner, höchstens eine halbe Linie grosser Kör- N003 ner, welche concentrisch schaalig sind; wechselt an N004 der Tschussowaja zwischen Perm und Liswensk auf N005 einer Erstreckung von 70 bis 80 Wersten mit Schich- N006 ten von Gyps und Anhydrit von 6 bis 7 Fass Mäch- N007 tigkeit. [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Mémoires de l'académie impériale de St. Petersbourg, série N002 VI, t. III, p. 23. [footnote reference] N001 2) Herr Parrot giebt das Gewicht zusammen zu 16 2/3 9/2 an.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/399
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/399>, abgerufen am 01.06.2024.