Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Fortsetzung des Uwan und Suratkul zu betrachten N002
ist. Auf die Schischimskaja folgt nun die Kette der N003
Lipowaja (des Lindenbergs) und dann die des Mias, N004
der sich der Jurma gegenüber wieder zu bedeutender N005
Höhe erhebt, während die zwischenliegenden Fort- N006
setzungen der Nasimskaja und der Lipowaja hier N007
zu unbedeutenden Bergen herabgesunken sind. Jen- N008
seits des Mias fliesst die Arscha dem Ai zu, und jen- N009
seits dieser fallen auch hier die Berge zur Steppe ab.

N001
Diese Bergzüge, in der Regel stark bewaldet und N002
nur auf den Kuppen nackt, schliessen meistens, be- N003
sonders in dem westlichen Theile, breite Längenthä- N004
ler ein, welche häufig kräuterreiche Wiesen bilden, N005
denen man hier auch den Namen der Steppen beilegt, N006
wie die Tschuwaschische Steppe zwischen den Ber- N007
gen Lipowaja und Nasimskaja, die Chutorowskische N008
Steppe bei dem Ai westwärts von den Tschulkowa u. s. w. N009
Sie werden meistentheils alle von Flüssen bewässert, N010
die dem Ai, dem Hauptflusse dieser Gegend, zufliessen, N011
der vielfach sich krümmend in der grossen Querspalte N012
von Slatoust bis jenseits Kussinsk fliesst, hier aber N013
plötzlich wieder eine der frühern parallele, jedoch N014
ganz entgegengesetzte Richtung nimmt. Die südli- N015
chen Zuflüsse haben daher im Allgemeinen eine nord- N016
östliche, die nördlichen eine südwestliche Richtung; N017
zu den ersteren gehören vorzüglich der Bagrusch, der N018
Kuwasch und die Satka, zu den letzteren die Tesma, N019
Kussa und Arscha; aber die meisten dieser Flüsse N020
verändern stellenweise diesen Lauf, indem sie durch N021
Querthäler in benachbarte Längenthäler fliessen, und N022
sodann in diesen ihren Lauf fortsetzen. So entsprin- N023
gen die sämmtlichen genannten südlichen Zuflüsse in N024
demselben Längenthale auf der Westseite der Urenga, N025
der Bagrusch am nördlichsten, weiter südlich der Ku- N026
wasch und noch weiter südlich der grosse Kyl, wel N027
eher der Hauptzufluss der grossen Satka ist. Der N028
Bagrusch bleibt in diesem Thale, und ergiesst sich

N001
11. 8

N001
Fortsetzung des Uwan und Suratkul zu betrachten N002
ist. Auf die Schischimskaja folgt nun die Kette der N003
Lipowaja (des Lindenbergs) und dann die des Mias, N004
der sich der Jurma gegenüber wieder zu bedeutender N005
Höhe erhebt, während die zwischenliegenden Fort- N006
setzungen der Nasimskaja und der Lipowaja hier N007
zu unbedeutenden Bergen herabgesunken sind. Jen- N008
seits des Mias fliesst die Arscha dem Ai zu, und jen- N009
seits dieser fallen auch hier die Berge zur Steppe ab.

N001
Diese Bergzüge, in der Regel stark bewaldet und N002
nur auf den Kuppen nackt, schliessen meistens, be- N003
sonders in dem westlichen Theile, breite Längenthä- N004
ler ein, welche häufig kräuterreiche Wiesen bilden, N005
denen man hier auch den Namen der Steppen beilegt, N006
wie die Tschuwaschische Steppe zwischen den Ber- N007
gen Lipowaja und Nasimskaja, die Chutorowskische N008
Steppe bei dem Ai westwärts von den Tschulkowa u. s. w. N009
Sie werden meistentheils alle von Flüssen bewässert, N010
die dem Ai, dem Hauptflusse dieser Gegend, zufliessen, N011
der vielfach sich krümmend in der grossen Querspalte N012
von Slatoust bis jenseits Kussinsk fliesst, hier aber N013
plötzlich wieder eine der frühern parallele, jedoch N014
ganz entgegengesetzte Richtung nimmt. Die südli- N015
chen Zuflüsse haben daher im Allgemeinen eine nord- N016
östliche, die nördlichen eine südwestliche Richtung; N017
zu den ersteren gehören vorzüglich der Bagrusch, der N018
Kuwasch und die Satka, zu den letzteren die Tesma, N019
Kussa und Arscha; aber die meisten dieser Flüsse N020
verändern stellenweise diesen Lauf, indem sie durch N021
Querthäler in benachbarte Längenthäler fliessen, und N022
sodann in diesen ihren Lauf fortsetzen. So entsprin- N023
gen die sämmtlichen genannten südlichen Zuflüsse in N024
demselben Längenthale auf der Westseite der Urenga, N025
der Bagrusch am nördlichsten, weiter südlich der Ku- N026
wasch und noch weiter südlich der grosse Kyl, wel N027
eher der Hauptzufluss der grossen Satka ist. Der N028
Bagrusch bleibt in diesem Thale, und ergiesst sich

N001
11. 8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0131" xml:id="img_0129" n="113"/>
        <p><lb n="N001"/>
Fortsetzung des Uwan und Suratkul zu betrachten             <lb n="N002"/>
ist. Auf die Schischimskaja folgt nun die Kette der             <lb n="N003"/>
Lipowaja (des Lindenbergs) und dann die des Mias,             <lb n="N004"/>
der sich der Jurma gegenüber wieder zu bedeutender <lb n="N005"/>
Höhe erhebt, während die zwischenliegenden Fort-             <lb n="N006"/>
setzungen der Nasimskaja und der Lipowaja hier             <lb n="N007"/>
zu unbedeutenden Bergen herabgesunken sind. Jen-             <lb n="N008"/>
seits des Mias fliesst die Arscha dem Ai zu, und jen-             <lb n="N009"/>
seits dieser fallen auch hier die Berge zur Steppe ab.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Diese Bergzüge, in der Regel stark bewaldet und             <lb n="N002"/>
nur auf den Kuppen nackt, schliessen meistens, be-             <lb n="N003"/>
sonders in dem westlichen Theile, breite Längenthä-             <lb n="N004"/>
ler ein, welche häufig kräuterreiche Wiesen bilden,             <lb n="N005"/>
denen man hier auch den Namen der Steppen beilegt,             <lb n="N006"/>
wie die Tschuwaschische Steppe zwischen den Ber-             <lb n="N007"/>
gen Lipowaja und Nasimskaja, die Chutorowskische             <lb n="N008"/>
Steppe bei dem Ai westwärts von den Tschulkowa u. s. w.             <lb n="N009"/>
Sie werden meistentheils alle von Flüssen bewässert,             <lb n="N010"/>
die dem Ai, dem Hauptflusse dieser Gegend, zufliessen,             <lb n="N011"/>
der vielfach sich krümmend in der grossen Querspalte             <lb n="N012"/>
von Slatoust bis jenseits Kussinsk fliesst, hier aber             <lb n="N013"/>
plötzlich wieder eine der frühern parallele, jedoch             <lb n="N014"/>
ganz entgegengesetzte Richtung nimmt. Die südli-             <lb n="N015"/>
chen Zuflüsse haben daher im Allgemeinen eine nord-             <lb n="N016"/>
östliche, die nördlichen eine südwestliche Richtung;             <lb n="N017"/>
zu den ersteren gehören vorzüglich der Bagrusch, der             <lb n="N018"/>
Kuwasch und die Satka, zu den letzteren die Tesma,             <lb n="N019"/>
Kussa und Arscha; aber die meisten dieser Flüsse             <lb n="N020"/>
verändern stellenweise diesen Lauf, indem sie durch             <lb n="N021"/>
Querthäler in benachbarte Längenthäler fliessen, und <lb n="N022"/>
sodann in diesen ihren Lauf fortsetzen. So entsprin-             <lb n="N023"/>
gen die sämmtlichen genannten südlichen Zuflüsse in             <lb n="N024"/>
demselben Längenthale auf der Westseite der Urenga, <lb n="N025"/>
der Bagrusch am nördlichsten, weiter südlich der Ku-             <lb n="N026"/>
wasch und noch weiter südlich der grosse Kyl, wel             <lb n="N027"/>
eher der Hauptzufluss der grossen Satka ist. Der             <lb n="N028"/>
Bagrusch bleibt in diesem Thale, und ergiesst sich</p>
        <fw place="bottom" type="sig"><lb n="N001"/>
11. 8</fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0131] N001 Fortsetzung des Uwan und Suratkul zu betrachten N002 ist. Auf die Schischimskaja folgt nun die Kette der N003 Lipowaja (des Lindenbergs) und dann die des Mias, N004 der sich der Jurma gegenüber wieder zu bedeutender N005 Höhe erhebt, während die zwischenliegenden Fort- N006 setzungen der Nasimskaja und der Lipowaja hier N007 zu unbedeutenden Bergen herabgesunken sind. Jen- N008 seits des Mias fliesst die Arscha dem Ai zu, und jen- N009 seits dieser fallen auch hier die Berge zur Steppe ab. N001 Diese Bergzüge, in der Regel stark bewaldet und N002 nur auf den Kuppen nackt, schliessen meistens, be- N003 sonders in dem westlichen Theile, breite Längenthä- N004 ler ein, welche häufig kräuterreiche Wiesen bilden, N005 denen man hier auch den Namen der Steppen beilegt, N006 wie die Tschuwaschische Steppe zwischen den Ber- N007 gen Lipowaja und Nasimskaja, die Chutorowskische N008 Steppe bei dem Ai westwärts von den Tschulkowa u. s. w. N009 Sie werden meistentheils alle von Flüssen bewässert, N010 die dem Ai, dem Hauptflusse dieser Gegend, zufliessen, N011 der vielfach sich krümmend in der grossen Querspalte N012 von Slatoust bis jenseits Kussinsk fliesst, hier aber N013 plötzlich wieder eine der frühern parallele, jedoch N014 ganz entgegengesetzte Richtung nimmt. Die südli- N015 chen Zuflüsse haben daher im Allgemeinen eine nord- N016 östliche, die nördlichen eine südwestliche Richtung; N017 zu den ersteren gehören vorzüglich der Bagrusch, der N018 Kuwasch und die Satka, zu den letzteren die Tesma, N019 Kussa und Arscha; aber die meisten dieser Flüsse N020 verändern stellenweise diesen Lauf, indem sie durch N021 Querthäler in benachbarte Längenthäler fliessen, und N022 sodann in diesen ihren Lauf fortsetzen. So entsprin- N023 gen die sämmtlichen genannten südlichen Zuflüsse in N024 demselben Längenthale auf der Westseite der Urenga, N025 der Bagrusch am nördlichsten, weiter südlich der Ku- N026 wasch und noch weiter südlich der grosse Kyl, wel N027 eher der Hauptzufluss der grossen Satka ist. Der N028 Bagrusch bleibt in diesem Thale, und ergiesst sich N001 11. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/131
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/131>, abgerufen am 12.05.2024.