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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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schichten trennt. Er müsste in diesem Falle von dem N002
kupferführenden Sandstein im Gouvernement Perm, N003
der wegen seiner früher erwähnten Fischabdrücke 1) N004
offenbar einer älteren Periode, nämlich der Schichten- N005
reihe von dem oberen Theile des Kohlengebirges bis N006
zum Zechstein, und wahrscheinlich den jüngsten N007
Schichten des Rothliegenden angehört, ganz verschie- N008
den sein, was aber doch wiederum wegen des voll- N009
ständigen Zusammenhanges, in welchem der Sandstein N010
von Perm mit dem von Orenburg zu stehen scheint, N011
nicht wahrscheinlich ist. --

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Wir stiegen in Orenberg in dem Hause des Ober- N002
sten Herrn von Timascheff ab, wo auch Herr von N003
Humboldt, der schon am Morgen angekommen war, N004
eine gastliche Aufnahme gefunden hatte.

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Orenburg ist die Hauptstadt des Gouvernements, N002
die Hauptfestung der Orenburgschen Linie und der N003
Hauptsitz des Asiatischen Karavanenhandels. Die N004
Stadt ist von einem bedeutenden Umfange, und hat N005
grosse breite, doch ungepflasterte Strassen mit einzeln N006
stehenden Häusern, unter denen sich mehrere ansehn- N007
liche steinerne Gebäude finden. Sie liegt unmittelbar N008
an dem rechten Ufer des Ural, 3 Werste oberhalb des N009
Einflusses der Sakmara in denselben in einer hohen trock- N010
nen Steppe 2), durch welche der Ural zwischen 10 bis

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1) Vergl. diese Reise Th. I S. 117. N002
2) Die Stadt Orenburg hat schon mehrfach ihre Stelle gewech- N003
selt, denn sie wurde zuerst bei Anlegung der Orenburgschen Linie N004
im Jahre 1738 an der Stelle gebaut, wo das jetzige Orsk steht, spä- N005
ter aber als man diese Lage als Hauptwaffenplatz und für den Han- N006
del nicht passend fand, im Jahre 1741 weiter abwärts an den Ural N007
an den Ort, wo jetzt Krasnojarsk steht, verlegt, bis endlich 1742 N008
diejenige vortheilhafte Lage für sie gewählt wurde, die sie jetzt hat. N009
Sie behielt ihren Namen nach der ersten Lage an dem Or, das er- N010
ste Orenburg wurde aber nachdem Orsk und das zweite Krasno- N011
jarsk genannt. (Vergl. Falk Beiträge zur topographischen Kenntniss N012
des Russischen Reichs B. I S. 182.)

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schichten trennt. Er müsste in diesem Falle von dem N002
kupferführenden Sandstein im Gouvernement Perm, N003
der wegen seiner früher erwähnten Fischabdrücke 1) N004
offenbar einer älteren Periode, nämlich der Schichten- N005
reihe von dem oberen Theile des Kohlengebirges bis N006
zum Zechstein, und wahrscheinlich den jüngsten N007
Schichten des Rothliegenden angehört, ganz verschie- N008
den sein, was aber doch wiederum wegen des voll- N009
ständigen Zusammenhanges, in welchem der Sandstein N010
von Perm mit dem von Orenburg zu stehen scheint, N011
nicht wahrscheinlich ist. —

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Wir stiegen in Orenberg in dem Hause des Ober- N002
sten Herrn von Timascheff ab, wo auch Herr von N003
Humboldt, der schon am Morgen angekommen war, N004
eine gastliche Aufnahme gefunden hatte.

N001
Orenburg ist die Hauptstadt des Gouvernements, N002
die Hauptfestung der Orenburgschen Linie und der N003
Hauptsitz des Asiatischen Karavanenhandels. Die N004
Stadt ist von einem bedeutenden Umfange, und hat N005
grosse breite, doch ungepflasterte Strassen mit einzeln N006
stehenden Häusern, unter denen sich mehrere ansehn- N007
liche steinerne Gebäude finden. Sie liegt unmittelbar N008
an dem rechten Ufer des Ural, 3 Werste oberhalb des N009
Einflusses der Sakmara in denselben in einer hohen trock- N010
nen Steppe 2), durch welche der Ural zwischen 10 bis

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1) Vergl. diese Reise Th. I S. 117. N002
2) Die Stadt Orenburg hat schon mehrfach ihre Stelle gewech- N003
selt, denn sie wurde zuerst bei Anlegung der Orenburgschen Linie N004
im Jahre 1738 an der Stelle gebaut, wo das jetzige Orsk steht, spä- N005
ter aber als man diese Lage als Hauptwaffenplatz und für den Han- N006
del nicht passend fand, im Jahre 1741 weiter abwärts an den Ural N007
an den Ort, wo jetzt Krasnojarsk steht, verlegt, bis endlich 1742 N008
diejenige vortheilhafte Lage für sie gewählt wurde, die sie jetzt hat. N009
Sie behielt ihren Namen nach der ersten Lage an dem Or, das er- N010
ste Orenburg wurde aber nachdem Orsk und das zweite Krasno- N011
jarsk genannt. (Vergl. Falk Beiträge zur topographischen Kenntniss N012
des Russischen Reichs B. I S. 182.)

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[197/0215] N001 schichten trennt. Er müsste in diesem Falle von dem N002 kupferführenden Sandstein im Gouvernement Perm, N003 der wegen seiner früher erwähnten Fischabdrücke 1) N004 offenbar einer älteren Periode, nämlich der Schichten- N005 reihe von dem oberen Theile des Kohlengebirges bis N006 zum Zechstein, und wahrscheinlich den jüngsten N007 Schichten des Rothliegenden angehört, ganz verschie- N008 den sein, was aber doch wiederum wegen des voll- N009 ständigen Zusammenhanges, in welchem der Sandstein N010 von Perm mit dem von Orenburg zu stehen scheint, N011 nicht wahrscheinlich ist. — N001 Wir stiegen in Orenberg in dem Hause des Ober- N002 sten Herrn von Timascheff ab, wo auch Herr von N003 Humboldt, der schon am Morgen angekommen war, N004 eine gastliche Aufnahme gefunden hatte. N001 Orenburg ist die Hauptstadt des Gouvernements, N002 die Hauptfestung der Orenburgschen Linie und der N003 Hauptsitz des Asiatischen Karavanenhandels. Die N004 Stadt ist von einem bedeutenden Umfange, und hat N005 grosse breite, doch ungepflasterte Strassen mit einzeln N006 stehenden Häusern, unter denen sich mehrere ansehn- N007 liche steinerne Gebäude finden. Sie liegt unmittelbar N008 an dem rechten Ufer des Ural, 3 Werste oberhalb des N009 Einflusses der Sakmara in denselben in einer hohen trock- N010 nen Steppe 2), durch welche der Ural zwischen 10 bis N001 1) Vergl. diese Reise Th. I S. 117. N002 2) Die Stadt Orenburg hat schon mehrfach ihre Stelle gewech- N003 selt, denn sie wurde zuerst bei Anlegung der Orenburgschen Linie N004 im Jahre 1738 an der Stelle gebaut, wo das jetzige Orsk steht, spä- N005 ter aber als man diese Lage als Hauptwaffenplatz und für den Han- N006 del nicht passend fand, im Jahre 1741 weiter abwärts an den Ural N007 an den Ort, wo jetzt Krasnojarsk steht, verlegt, bis endlich 1742 N008 diejenige vortheilhafte Lage für sie gewählt wurde, die sie jetzt hat. N009 Sie behielt ihren Namen nach der ersten Lage an dem Or, das er- N010 ste Orenburg wurde aber nachdem Orsk und das zweite Krasno- N011 jarsk genannt. (Vergl. Falk Beiträge zur topographischen Kenntniss N012 des Russischen Reichs B. I S. 182.)

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/215>, abgerufen am 09.05.2024.