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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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von den Gypsbergen hat man kein Steinsalz mehr N002
gefunden. Das Verhältniss, in welchem der Salzstock N003
zu den Gypsbergen steht, kennt man nicht; kleinere N004
Parthien Gyps finden sich indessen in dem Steinsalz N005
eingeschlossen, und selbst eine grössere Masse, die N006
wie ein kleiner Hügel aus der Oberfläche hervorragt, N007
kommt mitten in dem Salzstock 250 Lachter südlich N008
von dem See vor.

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Das Salz des Salzstockes ist, was seine Beschaf-

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Beschreibung habe ich in dem Folgenden benutzt, und daraus besonders N002
die angegebenen Zahlenwerthe entnommen, aus dem Journale theile N003
ich hier noch Folgendes mit: Die Bohrarbeiten zur Erforschung der N004
Mächtigkeit des Salzstockes nahmen am 18. Sept. 1821 an einer Stelle N005
ihren Anfang, wo das Salz bereits 9 Saschenen 1 Arschine und 8 N006
Werschock tief ausgearbeitet war. Sie wurden zuerst mit 5 Arbei- N007
tern betrieben, die bis zum 10. Nov. 10 Sasch. 8 Wersch, tief ein- N008
drangen. Die Arbeit wurde dadurch beschleunigt, dass man das N009
durch den Bohrer zerstückelte Salz nicht mit Instrumenten heraus N010
holte, sondern durch in das Bohrloch gegossenes Wasser theils auf- N011
löste, theils herausschlämmte. Nach den zur Vergleichung hervor- N012
geholten Proben hatte übrigens das Salz hier eine unveränderte N013
Beschaffenheit. Vom 10. November wurde die Arbeit Tag und Nacht N014
mit 8 Arbeitern in achtstündigen Schichten fortgesetzt. Auf diese N015
Weise drang man bis zum 1. Januar 1822 15 Sasch. 3 A. 1 W. wei- N016
ter vor. Man stiess hierbei dreimal auf Gypsstreifen, die sich durch N017
grössere Härte beim Bohren zu erkennen geben, und zusammen eine N018
Mächtigkeit von mehr als 8 Werschok hatten. Aehnliche Gypsstrei- N019
fen fanden sich zuweilen noch bei den tiefern Arbeiten. N020
Vom 1. Januar bis zum 1. Juli rückte die Arbeit 19 Sasch. 2 N021
A. 7 W. vor. Hier wurde die Arbeit unterbrochen, da die Arbeiter N022
wegen der nothwendigen Feldarbeiten entlassen werden mussten. N023
Als man am 1. October von Neuem zur Arbeit schritt, war man erst N024
gezwungen, einen neuen Ansatz von 4 Sasch. Mächtigkeit wegzu- N025
schaffen, was bis zum 17. aufhielt, worauf man von da an bis zum N026
1. April 6 Sasch. 1 A. 8 W. weiter bohrte. Hier wurden aber die N027
Arbeiten gänzlich eingestellt, weil die Anweisung des Geldes zur fer- N028
neren Fortsetzung derselben unterblieb. Im Ganzen erreichte man N029
also mit den Bohrarbeiten eine Tiefe von 58 Sasch. 1 A. 8 W. Fügt N030
man dazu die Tiefe des schon früher ausgearbeiteten Raumes von N031
9 Sasch. 1 A. 8 W., so erhält man 68 Sasch. für die bekannte Tiefe N032
des Salzstocks.

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von den Gypsbergen hat man kein Steinsalz mehr N002
gefunden. Das Verhältniss, in welchem der Salzstock N003
zu den Gypsbergen steht, kennt man nicht; kleinere N004
Parthien Gyps finden sich indessen in dem Steinsalz N005
eingeschlossen, und selbst eine grössere Masse, die N006
wie ein kleiner Hügel aus der Oberfläche hervorragt, N007
kommt mitten in dem Salzstock 250 Lachter südlich N008
von dem See vor.

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Das Salz des Salzstockes ist, was seine Beschaf-

[footnote-continued reference]
[footnote-continued reference] N001
Beschreibung habe ich in dem Folgenden benutzt, und daraus besonders N002
die angegebenen Zahlenwerthe entnommen, aus dem Journale theile N003
ich hier noch Folgendes mit: Die Bohrarbeiten zur Erforschung der N004
Mächtigkeit des Salzstockes nahmen am 18. Sept. 1821 an einer Stelle N005
ihren Anfang, wo das Salz bereits 9 Saschenen 1 Arschine und 8 N006
Werschock tief ausgearbeitet war. Sie wurden zuerst mit 5 Arbei- N007
tern betrieben, die bis zum 10. Nov. 10 Sasch. 8 Wersch, tief ein- N008
drangen. Die Arbeit wurde dadurch beschleunigt, dass man das N009
durch den Bohrer zerstückelte Salz nicht mit Instrumenten heraus N010
holte, sondern durch in das Bohrloch gegossenes Wasser theils auf- N011
löste, theils herausschlämmte. Nach den zur Vergleichung hervor- N012
geholten Proben hatte übrigens das Salz hier eine unveränderte N013
Beschaffenheit. Vom 10. November wurde die Arbeit Tag und Nacht N014
mit 8 Arbeitern in achtstündigen Schichten fortgesetzt. Auf diese N015
Weise drang man bis zum 1. Januar 1822 15 Sasch. 3 A. 1 W. wei- N016
ter vor. Man stiess hierbei dreimal auf Gypsstreifen, die sich durch N017
grössere Härte beim Bohren zu erkennen geben, und zusammen eine N018
Mächtigkeit von mehr als 8 Werschok hatten. Aehnliche Gypsstrei- N019
fen fanden sich zuweilen noch bei den tiefern Arbeiten. N020
Vom 1. Januar bis zum 1. Juli rückte die Arbeit 19 Sasch. 2 N021
A. 7 W. vor. Hier wurde die Arbeit unterbrochen, da die Arbeiter N022
wegen der nothwendigen Feldarbeiten entlassen werden mussten. N023
Als man am 1. October von Neuem zur Arbeit schritt, war man erst N024
gezwungen, einen neuen Ansatz von 4 Sasch. Mächtigkeit wegzu- N025
schaffen, was bis zum 17. aufhielt, worauf man von da an bis zum N026
1. April 6 Sasch. 1 A. 8 W. weiter bohrte. Hier wurden aber die N027
Arbeiten gänzlich eingestellt, weil die Anweisung des Geldes zur fer- N028
neren Fortsetzung derselben unterblieb. Im Ganzen erreichte man N029
also mit den Bohrarbeiten eine Tiefe von 58 Sasch. 1 A. 8 W. Fügt N030
man dazu die Tiefe des schon früher ausgearbeiteten Raumes von N031
9 Sasch. 1 A. 8 W., so erhält man 68 Sasch. für die bekannte Tiefe N032
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[207/0225] N001 von den Gypsbergen hat man kein Steinsalz mehr N002 gefunden. Das Verhältniss, in welchem der Salzstock N003 zu den Gypsbergen steht, kennt man nicht; kleinere N004 Parthien Gyps finden sich indessen in dem Steinsalz N005 eingeschlossen, und selbst eine grössere Masse, die N006 wie ein kleiner Hügel aus der Oberfläche hervorragt, N007 kommt mitten in dem Salzstock 250 Lachter südlich N008 von dem See vor. N001 Das Salz des Salzstockes ist, was seine Beschaf- [footnote-continued reference] [footnote-continued reference] N001 Beschreibung habe ich in dem Folgenden benutzt, und daraus besonders N002 die angegebenen Zahlenwerthe entnommen, aus dem Journale theile N003 ich hier noch Folgendes mit: Die Bohrarbeiten zur Erforschung der N004 Mächtigkeit des Salzstockes nahmen am 18. Sept. 1821 an einer Stelle N005 ihren Anfang, wo das Salz bereits 9 Saschenen 1 Arschine und 8 N006 Werschock tief ausgearbeitet war. Sie wurden zuerst mit 5 Arbei- N007 tern betrieben, die bis zum 10. Nov. 10 Sasch. 8 Wersch, tief ein- N008 drangen. Die Arbeit wurde dadurch beschleunigt, dass man das N009 durch den Bohrer zerstückelte Salz nicht mit Instrumenten heraus N010 holte, sondern durch in das Bohrloch gegossenes Wasser theils auf- N011 löste, theils herausschlämmte. Nach den zur Vergleichung hervor- N012 geholten Proben hatte übrigens das Salz hier eine unveränderte N013 Beschaffenheit. Vom 10. November wurde die Arbeit Tag und Nacht N014 mit 8 Arbeitern in achtstündigen Schichten fortgesetzt. Auf diese N015 Weise drang man bis zum 1. Januar 1822 15 Sasch. 3 A. 1 W. wei- N016 ter vor. Man stiess hierbei dreimal auf Gypsstreifen, die sich durch N017 grössere Härte beim Bohren zu erkennen geben, und zusammen eine N018 Mächtigkeit von mehr als 8 Werschok hatten. Aehnliche Gypsstrei- N019 fen fanden sich zuweilen noch bei den tiefern Arbeiten. N020 Vom 1. Januar bis zum 1. Juli rückte die Arbeit 19 Sasch. 2 N021 A. 7 W. vor. Hier wurde die Arbeit unterbrochen, da die Arbeiter N022 wegen der nothwendigen Feldarbeiten entlassen werden mussten. N023 Als man am 1. October von Neuem zur Arbeit schritt, war man erst N024 gezwungen, einen neuen Ansatz von 4 Sasch. Mächtigkeit wegzu- N025 schaffen, was bis zum 17. aufhielt, worauf man von da an bis zum N026 1. April 6 Sasch. 1 A. 8 W. weiter bohrte. Hier wurden aber die N027 Arbeiten gänzlich eingestellt, weil die Anweisung des Geldes zur fer- N028 neren Fortsetzung derselben unterblieb. Im Ganzen erreichte man N029 also mit den Bohrarbeiten eine Tiefe von 58 Sasch. 1 A. 8 W. Fügt N030 man dazu die Tiefe des schon früher ausgearbeiteten Raumes von N031 9 Sasch. 1 A. 8 W., so erhält man 68 Sasch. für die bekannte Tiefe N032 des Salzstocks.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/225>, abgerufen am 09.05.2024.