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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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sich in den Irtysch ergiesst. An ihrem Ufer sahen N002
wir wie an der UIba anstehendes Gestein, das auch N003
wie dort aus Thonschiefer besteht, der hier nur noch N004
glimmerreicher ist, und grosse Knauer von Hornblende- N005
schiefer enthält. Der Thonschiefer erhebt sich nicht N006
über die Ebene, aber er beweist, dass auch hier noch N007
überall unter der oft nur geringen Decke von Damm- N008
erde das Uebergangsgebirge zu finden ist, wie wir N009
dasselbe auch noch jenseits Pianojarsk häufig den N010
ebenen Boden bilden sehen, worüber wie fuhren, im- N011
mer mit einem Streichen St. 8, 4 und einem fast sai- N012
gern Einfallen nach S. W.

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Von Pjanojarsk geht eine Poststrasse nach Schlan- N002
genberg, das von hier noch 109 Werste entfernt ist. N003
221/2 Werste weiter an der Irtysch-Linie kommt man N004
an die Schulba, an welcher man noch die Ueberreste N005
der von Demidoff im Jahre 1740 erbauten Schmelz- N006
hütte sieht, wo die weiter aufwärts an den Ufern so- N007
wohl der Schulba als der Uba in Menge sich finden- N008
den Kupfererze verschmolzen werden sollten. Die N009
Hütte ist aber nicht in Gang gekommen, da bald N010
darauf alle von Demidoff aufgenommenen Gruben des N011
Altai von der Krone übernommen wurden 1) und man N012
den Bau auf die Kupfererze, die nicht hinreichend sil- N013
berhaltig waren, vorläufig aufgab. Die Erze brechen N014
nach Pallas 2), der die verschiedenen Gruben je- N015
doch auch nicht selbst besucht hat, auf Gängen im N016
Thonschiefer. Gruben und Schürfe waren sehr zahl- N017
reich, und zu ihrer Entdeckung haben, wie bei den N018
übrigen Gruben des Altai, Tschudische Arbeiten gröss- N019
tentheils die Veranlassung gegeben.

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Von Schulbinskoi an, welches jenseits der Schulba N002
unmittelbar an dem hohen Ufer des Irtysch liegt, wird N003
der Weg überaus sandig und es beginnt ein grosser

[footnote reference]
[footnote reference] N001
I ) Vergl. Th. I. S. 510. N002
2 ) Reise durch versch. Prov. des Russ. Reichs Th. VII S. 509.

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sich in den Irtysch ergiesst. An ihrem Ufer sahen N002
wir wie an der UIba anstehendes Gestein, das auch N003
wie dort aus Thonschiefer besteht, der hier nur noch N004
glimmerreicher ist, und grosse Knauer von Hornblende- N005
schiefer enthält. Der Thonschiefer erhebt sich nicht N006
über die Ebene, aber er beweist, dass auch hier noch N007
überall unter der oft nur geringen Decke von Damm- N008
erde das Uebergangsgebirge zu finden ist, wie wir N009
dasselbe auch noch jenseits Pianojarsk häufig den N010
ebenen Boden bilden sehen, worüber wie fuhren, im- N011
mer mit einem Streichen St. 8, 4 und einem fast sai- N012
gern Einfallen nach S. W.

N001
Von Pjanojarsk geht eine Poststrasse nach Schlan- N002
genberg, das von hier noch 109 Werste entfernt ist. N003
22½ Werste weiter an der Irtysch-Linie kommt man N004
an die Schulba, an welcher man noch die Ueberreste N005
der von Demidoff im Jahre 1740 erbauten Schmelz- N006
hütte sieht, wo die weiter aufwärts an den Ufern so- N007
wohl der Schulba als der Uba in Menge sich finden- N008
den Kupfererze verschmolzen werden sollten. Die N009
Hütte ist aber nicht in Gang gekommen, da bald N010
darauf alle von Demidoff aufgenommenen Gruben des N011
Altai von der Krone übernommen wurden 1) und man N012
den Bau auf die Kupfererze, die nicht hinreichend sil- N013
berhaltig waren, vorläufig aufgab. Die Erze brechen N014
nach Pallas 2), der die verschiedenen Gruben je- N015
doch auch nicht selbst besucht hat, auf Gängen im N016
Thonschiefer. Gruben und Schürfe waren sehr zahl- N017
reich, und zu ihrer Entdeckung haben, wie bei den N018
übrigen Gruben des Altai, Tschudische Arbeiten gröss- N019
tentheils die Veranlassung gegeben.

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Von Schulbinskoi an, welches jenseits der Schulba N002
unmittelbar an dem hohen Ufer des Irtysch liegt, wird N003
der Weg überaus sandig und es beginnt ein grosser

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2 ) Reise durch versch. Prov. des Russ. Reichs Th. VII S. 509.
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[5/0023] N001 sich in den Irtysch ergiesst. An ihrem Ufer sahen N002 wir wie an der UIba anstehendes Gestein, das auch N003 wie dort aus Thonschiefer besteht, der hier nur noch N004 glimmerreicher ist, und grosse Knauer von Hornblende- N005 schiefer enthält. Der Thonschiefer erhebt sich nicht N006 über die Ebene, aber er beweist, dass auch hier noch N007 überall unter der oft nur geringen Decke von Damm- N008 erde das Uebergangsgebirge zu finden ist, wie wir N009 dasselbe auch noch jenseits Pianojarsk häufig den N010 ebenen Boden bilden sehen, worüber wie fuhren, im- N011 mer mit einem Streichen St. 8, 4 und einem fast sai- N012 gern Einfallen nach S. W. N001 Von Pjanojarsk geht eine Poststrasse nach Schlan- N002 genberg, das von hier noch 109 Werste entfernt ist. N003 22½ Werste weiter an der Irtysch-Linie kommt man N004 an die Schulba, an welcher man noch die Ueberreste N005 der von Demidoff im Jahre 1740 erbauten Schmelz- N006 hütte sieht, wo die weiter aufwärts an den Ufern so- N007 wohl der Schulba als der Uba in Menge sich finden- N008 den Kupfererze verschmolzen werden sollten. Die N009 Hütte ist aber nicht in Gang gekommen, da bald N010 darauf alle von Demidoff aufgenommenen Gruben des N011 Altai von der Krone übernommen wurden 1) und man N012 den Bau auf die Kupfererze, die nicht hinreichend sil- N013 berhaltig waren, vorläufig aufgab. Die Erze brechen N014 nach Pallas 2), der die verschiedenen Gruben je- N015 doch auch nicht selbst besucht hat, auf Gängen im N016 Thonschiefer. Gruben und Schürfe waren sehr zahl- N017 reich, und zu ihrer Entdeckung haben, wie bei den N018 übrigen Gruben des Altai, Tschudische Arbeiten gröss- N019 tentheils die Veranlassung gegeben. N001 Von Schulbinskoi an, welches jenseits der Schulba N002 unmittelbar an dem hohen Ufer des Irtysch liegt, wird N003 der Weg überaus sandig und es beginnt ein grosser [footnote reference] [footnote reference] N001 I ) Vergl. Th. I. S. 510. N002 2 ) Reise durch versch. Prov. des Russ. Reichs Th. VII S. 509.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/23>, abgerufen am 28.04.2024.