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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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noch in demselben Sumpfe wie das vorige. Das Sei- N002
fengebirge, welches hier gewonnen wird, ist sehr N003
reich und hat einen Goldgehalt von mehr als 3 Sol. N004
in 100 Pud. Es hat dabei die bedeutende Mächtig- N005
keit von 5 bis 6 Fuss, wird aber noch von einer eben N006
so mächtigen Lage von Seifengebirge und Dammerde be- N007
deckt, die nicht verwaschen wird, aber doch noch et- N008
was Gold enthält, das man im vorigen Jahre noch zu- N009
weilen zwischen den Graswurzeln bemerkt hatte. Das N010
Liegende des Seifengebirges bildet ein Gestein, das N011
grünlichgrau und kleinsplittrig ist, sich mit dem Mes- N012
ser ritzen lässt, in Chlorwasserstoffsäure braust und N013
seine Farbe verliert, ohne davon aber sehr bedeutend N014
angegriffen zu werden und daher am richtigsten viel- N015
leicht als dichter Grauwackenschiefer zu bezeichnen N016
sein möchte. Der Sand enthält viele Thonschiefer- N017
stücke, verwitterten Granit (Beresit), Quarzkörner, N018
Magneteisenerzkrystalle und Körner, in geringerer N019
Menge auch Hexaeder von Brauneisenerz und Kry- N020
stalle von Granat, und ausserdem noch zuweilen Kör- N021
ner von Zinnober, wovon Herr Porossoff die N022
Güte hatte, uns einige mitzutheilen. Der Zinnober N023
kommt also auch hier wie in dem Goldsande von Ka- N024
linowskoi vor, wo früher seiner erwähnt wurde 1), N025
obgleich man ihn anstehend in der Gegend von Miask N026
eben so wenig, wie in der Gegend von Katharinen- N027
burg gefunden hat 2).

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Das Seifenwerk Wtoro Pawlowskoi fing man erst N002
im vorigen Jahre zu bearbeiten an; es hat geliefert:

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in den Jahren Ertrag an Gold bei einem durch- schnittlichen Gehalt in 100 Pud Sand von N002
1828 3 Pud 10 Pfd. 77 Sol. 39 Dol. 2 Sol. 55 Dol. N003
1829 12 - 31 - 25 - 18 - 3 - 29 - N004
bis Juli N005
im Ganzen 16 - 2 - 6 - 57 - 3 - 11 -
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Th. I dieser Reise, S. 236. N002
2) In der neuesten Zeit hat sich, nach einer Mittheilung, die Herr

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noch in demselben Sumpfe wie das vorige. Das Sei- N002
fengebirge, welches hier gewonnen wird, ist sehr N003
reich und hat einen Goldgehalt von mehr als 3 Sol. N004
in 100 Pud. Es hat dabei die bedeutende Mächtig- N005
keit von 5 bis 6 Fuss, wird aber noch von einer eben N006
so mächtigen Lage von Seifengebirge und Dammerde be- N007
deckt, die nicht verwaschen wird, aber doch noch et- N008
was Gold enthält, das man im vorigen Jahre noch zu- N009
weilen zwischen den Graswurzeln bemerkt hatte. Das N010
Liegende des Seifengebirges bildet ein Gestein, das N011
grünlichgrau und kleinsplittrig ist, sich mit dem Mes- N012
ser ritzen lässt, in Chlorwasserstoffsäure braust und N013
seine Farbe verliert, ohne davon aber sehr bedeutend N014
angegriffen zu werden und daher am richtigsten viel- N015
leicht als dichter Grauwackenschiefer zu bezeichnen N016
sein möchte. Der Sand enthält viele Thonschiefer- N017
stücke, verwitterten Granit (Beresit), Quarzkörner, N018
Magneteisenerzkrystalle und Körner, in geringerer N019
Menge auch Hexaëder von Brauneisenerz und Kry- N020
stalle von Granat, und ausserdem noch zuweilen Kör- N021
ner von Zinnober, wovon Herr Porossoff die N022
Güte hatte, uns einige mitzutheilen. Der Zinnober N023
kommt also auch hier wie in dem Goldsande von Ka- N024
linowskoi vor, wo früher seiner erwähnt wurde 1), N025
obgleich man ihn anstehend in der Gegend von Miask N026
eben so wenig, wie in der Gegend von Katharinen- N027
burg gefunden hat 2).

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Das Seifenwerk Wtoro Pawlowskoi fing man erst N002
im vorigen Jahre zu bearbeiten an; es hat geliefert:

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in den Jahren Ertrag an Gold bei einem durch- schnittlichen Gehalt in 100 Pud Sand von N002
1828 3 Pud 10 Pfd. 77 Sol. 39 Dol. 2 Sol. 55 Dol. N003
1829 12 - 31 - 25 - 18 - 3 - 29 - N004
bis Juli N005
im Ganzen 16 - 2 - 6 - 57 - 3 - 11 -
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[30/0048] N001 noch in demselben Sumpfe wie das vorige. Das Sei- N002 fengebirge, welches hier gewonnen wird, ist sehr N003 reich und hat einen Goldgehalt von mehr als 3 Sol. N004 in 100 Pud. Es hat dabei die bedeutende Mächtig- N005 keit von 5 bis 6 Fuss, wird aber noch von einer eben N006 so mächtigen Lage von Seifengebirge und Dammerde be- N007 deckt, die nicht verwaschen wird, aber doch noch et- N008 was Gold enthält, das man im vorigen Jahre noch zu- N009 weilen zwischen den Graswurzeln bemerkt hatte. Das N010 Liegende des Seifengebirges bildet ein Gestein, das N011 grünlichgrau und kleinsplittrig ist, sich mit dem Mes- N012 ser ritzen lässt, in Chlorwasserstoffsäure braust und N013 seine Farbe verliert, ohne davon aber sehr bedeutend N014 angegriffen zu werden und daher am richtigsten viel- N015 leicht als dichter Grauwackenschiefer zu bezeichnen N016 sein möchte. Der Sand enthält viele Thonschiefer- N017 stücke, verwitterten Granit (Beresit), Quarzkörner, N018 Magneteisenerzkrystalle und Körner, in geringerer N019 Menge auch Hexaëder von Brauneisenerz und Kry- N020 stalle von Granat, und ausserdem noch zuweilen Kör- N021 ner von Zinnober, wovon Herr Porossoff die N022 Güte hatte, uns einige mitzutheilen. Der Zinnober N023 kommt also auch hier wie in dem Goldsande von Ka- N024 linowskoi vor, wo früher seiner erwähnt wurde 1), N025 obgleich man ihn anstehend in der Gegend von Miask N026 eben so wenig, wie in der Gegend von Katharinen- N027 burg gefunden hat 2). N001 Das Seifenwerk Wtoro Pawlowskoi fing man erst N002 im vorigen Jahre zu bearbeiten an; es hat geliefert: N001 in den Jahren Ertrag an Gold bei einem durch- schnittlichen Gehalt in 100 Pud Sand von N002 1828 3 Pud 10 Pfd. 77 Sol. 39 Dol. 2 Sol. 55 Dol. N003 1829 12 - 31 - 25 - 18 - 3 - 29 - N004 bis Juli N005 im Ganzen 16 - 2 - 6 - 57 - 3 - 11 - [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. Th. I dieser Reise, S. 236. N002 2) In der neuesten Zeit hat sich, nach einer Mittheilung, die Herr

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/48>, abgerufen am 28.04.2024.